Beeindruckend war es, was Papst Franziskus an diesem Montagmorgen seinen engsten Mitarbeitern in der Kurie zu Weihnachten auf den Weg gab. Gewissenserforschungen hat er schon einige gegeben, ganz ausführlich in Evangelii Gaudium, aber diese „15 kurialen Krankheiten“, die er nannte und ausführte, hatten es in sich.
Für eine Krankheit lieferte der Papst gleich die Kur mit: Humor. Selbstironie. Er selber bete deswegen jeden Tag das Gebet, das dem heiligen Thomas Morus zugeschrieben wird: „Herr, schenke mir Sinn für Humor“. Übersetzt lautet das ganze Gebet etwa so:
Das Gebet des Thomas Morus
Schenke mir eine gute Verdauung, Herr,
und auch etwas zum Verdauen.
Schenke mir Gesundheit des Leibes,
mit dem nötigen Sinn dafür, ihn
möglichst gut zu erhalten.
Schenke mir eine heilige Seele, Herr,
die das im Auge behält, was gut ist und rein,
damit sie im Anblick der Sünde nicht erschrecke,
sondern das Mittel finde,
die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
Schenke mir eine Seele,
der die Langeweile fremd ist,
die kein Murren kennt und kein Seufzen und Klagen,
und lass nicht zu, dass ich mir all zu viel Sorgen mache
um dieses sich breit machende Etwas, das sich „Ich“ nennt.
Herr, schenke mir Sinn für Humor,
gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen,
damit ich ein wenig Glück kenne im Leben
und anderen davon mitteile.
Danke Pater Hagenkord, ist bereits kopiert und Bestandteil der diversen Weihnachtsbriefe die gerade geschrieben werden.
“ Die Krankheiten zu nennen, sei bereits der erste Schritt zur Besserung“-die Frage lautet, ob die Kranken bei sich selbst die Krankheit(-en) diagnostizieren koennen?
Sie haben, sehr verehrter Herr Pater,nur das Zückerchen aus der Rede gebracht. Dabei war die gesamte Rede alles andere als humorvoll, eine strenge Predigt,an deren Ende die Herren Kardinäle zur Beichte geschickt werden. Entsprechend kurz und kühl war denn auch die persönliche Gratulation und Verabschiedung, ohne die früher üblichen Zeichen der Ehrerbietung dem Papst gegenüber.Man vergleiche sie mit der herzlichen Verabschiedung 2013. Ob das nur der vereinfachten „Hausordnung“ zu verdanken ist?
Das habe ich, und den Rest verlinkt. Ich will ja hier nicht verdoppeln. Eigentlich ging es mir hier nur darum, das Gebet irgendwo sichtbar zu machen.
Lieber Pater Hagenkord!
Zunächst einmal herzlichen Dank, dass Sie dieses wunderbare Gebet veröffentlicht haben. Ich kannte es nicht. Ich nehme es jetzt aber auch in mein Gebetsbüchlein auf.
Was den Weihnachtsempfang für die Kurie angeht, so muss ich sagen, es war eine herausragende Rede unseres Heiligen Vaters. In diesen 15 „Krankheiten“ entdecke ich manches, an dem auch ich leide und es ist wichtig, dass einem das auch mal vor Augen geführt wird. Nicht nur in der Kurie gibt es Menschen, die an einigen „Krankheiten“ leiden, sondern überall auf der Welt.
Was die persönlichen Grüsse am Ende der Audienz angeht, so empfand ich diese nicht als kurz und kühl. Ich habe mir die Audienz auf Youtube angesehen und ich muss sagen, die die meisten Begegnungen waren sehr herzlich, zumindest kam es mir so vor. Ein wenig erstaunt war ich, dass sich der Papst besonders viel Zeit für Kardinal Burke genommen hat. Für das Auge sah es wie ein anregender Austausch aus.
Was die fehlende Ehrerbietung für den Papst angeht, wahrscheinlich ist der Ringkuss gemeint, den hat schon Benedikt XVI. abgeschafft, nur hat sich damals kaum einer daran gehalten. Aber auch Papst Franziskus haben einige den Ring geküsst.
Alles in allem empfand ich die Begegnung als herzlich, rein subjektiv.
Nochmals danke für das schöne Gebet.
Ich wünsche allen ein gesegnetes Weihnachtsfest!
Genau es hilft nur Humor und Ausdauer auf dem langen, langen Weg zur Reform der Menschen.
Herzlichen Dank für den Text, Pater Hagenkord. Ich wünsche ihnen frohe Weihnachten. Es ist ein Text den man aufmerksam verinnerlichen sollte. Humor und ein offenes Herz wünsche ich uns allen.
Des Menschen Wünsche …
„Des Menschen Wünsche
sind sein Himmelreich.“
Thomas Moore (1779 – 1852), irischer Dichter
Ein Jeder von uns kennt es – schnell noch einen Wunsch mit auf den Weg geben. Sei es am Gartenzaun
„einen schönen Tag für dich“, am Telefon „gute Besserung“ oder unterwegs zum Abschied
ein „alles Liebe“. Viele kleine Himmelreiche, die in der Hektik des Alltags manchmal untergehen.
Gerade der Wunsch „viel Glück“ stimmt mich nachdenklich.
Was ist Glück? Wie empfindet man Glück? Ist Glück gleich Glück?
In stillen Momenten, auf Pilgerwegen oder in der Natur nutze ich oft meine Zeit und denke
über diese kleinen Worte nach. Nicht nur der Sonnenschein, sondern auch ein Regentag kann
mich glücklich machen. Ein Lächeln, aber auch eine Träne kann Glück bedeuten. Ein „nein“,
kann manchmal glücklicher machen als ein „ja“. Auch eine Enttäuschung kann auf einen
glücklichen Weg führen. Ist Glück ein eigenes Himmelreich?
Für mich ist es das! Eine Mischung aus Höhen und Tiefen, aus Freude und Trauer. Mein Glück
kann ich anfassen, es festhalten – mein Glück kann ich weitergeben,
es teilen. Mein Glück ist laut – mein Glück ist tiefgründig. Am
schönsten und größten ist mein Glück, wenn ich es teilen und weiter
geben kann. Mit einem Stück von meinem Glück, möchte ich die
Wärme, die Emotionen, die Leidenschaft, die Kraft, die Hoffnung und
die Freude weiter geben. Ich möchte andere Herzen damit erreichen,
ein Lächeln zaubern und Distanzen überwinden.
Erfüllen Sie sich Ihr Himmelreich auf Erden und machen Sie Ihre
Wünsche wahr. Gehen Sie mit auf dem Weg des Weges, dem Jakobsweg, wo Meditation, Spiritualität, Lebensfreude und Natur sich begegnen.
Das dem hl. Thomas Morus zugeschriebene Gebet „Um Humor“ stammt definitiv NICHT von Thomas Morus, sondern wurde erst im 20. Jhd. von Thomas WEBB verfasst. In den neueren Auflagen des „Gotteslob“ wird entsprechend auch nicht mehr Thomas Morus, sondern Thomas Webb als Autor genannt. Näheres siehe hier: https://fxneumann.de/2004/05/09/more-or-less-more/
Thomas Webb fiel am 01. Dezember 1917 an der Somme im Alter von 19 Jahren.
Danke für die Info, das war mir neu.