Vorbereitung auf die Umweltenzyklika, Teil 4
Was also tun? Viele Überlegungen von Papst Franziskus zur Frage von Umwelt und Schöpfung, von Mensch und Würde sind Aufforderungen, sich an einer Lösung zu beteiligen. Oder zumindest an der Suche danach, wie etwa hier: „Ich lade alle ein, über das Problem des Verderbens und der Verschwendung von Nahrung nachzudenken, um Wege und Mittel zu finden, die, wenn man dieses Problem ernsthaft angeht, Ausdruck der Solidarität und des Teilens mit den Notleidenden sein sollen.“ (Generalaudienz, 5. Juni 2013)
Nachdenken ist also der erste Schritt. Und der zweite? „Ich möchte also, dass wir alle uns ernsthaft bemühen, die Schöpfung zu achten und zu hüten, jedem Menschen Aufmerksamkeit zu schenken, der Kultur des Verschwendens und des Wegwerfens entgegenzuwirken, um eine Kultur der Solidarität und der Begegnung zu fördern.“ (Generalaudienz, 5. Juni 2013) Das sind alles offensichtliche Punkte, die aber zu wenig gemacht werden. Aufmerksamkeit ist ein Schritt zur Lösung, genau so wie er den Verlust des Staunens und der Wertschätzung genannt hat. Das bedeutet keine falsche Romantik, ein Verehren einer angeblich unberührbaren Natur. „Die christliche Sicht der Schöpfung beinhaltet ein positives Urteil über die Zulässigkeit der Eingriffe in die Natur, um einen Nutzen daraus zu ziehen, unter der Bedingung, dass man verantwortlich handelt, das heißt die „Grammatik“ anerkennt, die in sie eingeschrieben ist, und die Ressourcen klug zum Vorteil aller nutzt und dabei die Schönheit, die Zweckbestimmtheit und die Nützlichkeit der einzelnen Lebewesen und ihre Funktion im Ökosystem berücksichtigt.“ (Botschaft für den Weltfriedenstag, 1.1.2014)
Keine naive Romantik
Also, die Einladung zur Debatte findet nicht auf naiven Grund und Boden statt. Ganz im Gegenteil, der Papst hat ganz konkrete Ziele im Blick, was seine Enzyklika angeht, es ist nicht die Klage eines Romantikers, sondern der Beitrag eines Realisten. Was man am Zeitrahmen für die Enzyklika ablesen kann: „Wichtig ist, dass zwischen ihrer Veröffentlichung und dem Treffen in Paris ein gewisser zeitlicher Abstand liegt, damit sie einen Beitrag leistet. Das Treffen in Peru war nichts Besonderes [UN-Klimakonferenz in Lima 2014]. Mich hat der Mangel an Mut enttäuscht: An einem gewissen Punkt haben sie aufgehört. Hoffen wir, dass in Paris die Vertreter mutiger sein werden, um in dieser Sache voranzukommen.“ (Pressekonferenz auf dem Flug von Colombo nach Manila, 15. Januar 2015) Wohin voran kommen? „Tatsächlich ist es eine unumgängliche Pflicht, die Ressourcen der Erde so zu nutzen, dass keiner Hunger leidet.“ (Botschaft für den Weltfriedenstag, 1.1.2014)
Auch von kirchlicher Seite will sich der Papst an den politischen und gesellschaftlichen Debatten um Umwelt und Zukunft beteiligen. Und er weiß sich nicht allein: „Gottlob gibt es heute Stimmen, viele, viele Stimmen, die darüber sprechen; in diesem Moment möchte ich meinen geliebten Bruder Bartholomaios erwähnen, der seit vielen Jahren über dieses Thema predigt. Und ich habe vieles von ihm gelesen, um diese Enzyklika vorzubereiten.“ (Pressekonferenz auf dem Flug von Colombo nach Manila, 15. Januar 2015) Aber es sind nicht nur christliche Mitstreiter: „Ich meine, dass der Dialog zwischen den Religionen über diesen Punkt wichtig ist. Die anderen Religionen haben eine gute Sichtweise. Auch zu diesem Punkt gibt es eine Abmachung, um die gleiche Sicht zu haben.“ (Pressekonferenz auf dem Flug von Colombo nach Manila, 15. Januar 2015)
Die Einladung des Papstes will also eine breite, offene Debatte, unter Beteiligung aller, die dazu etwas zu sagen haben.
La filosofia è scritta in questo grandissimo libro, che continuamente ci sta aperto innanzi agli occhi (io dico l’universo), ma non si può intendere, se prima non s’impara a intender la lingua e conoscer i caratteri, nei quali è scritto. Egli è scritto in lingua matematica, e i caratteri son triangoli, cerchi, ed altre figure geometriche, senza i quali mezzi è impossibile intenderne umanamente parola; questi è un aggirarsi vanamente per un oscuro laberinto. (Galileo Galilei: Il Saggiatore)
Die Grammatik der Natur ist die Sprache der Mathematik. Wenn man die Schönheit der mathematischen Sprache erkennt, wird man auch die Natur jenseits einer naiven Romantik auf dieser tieferen Ebene lieben und besser bewahren lernen. Kann es sein, dass wir diese Sprache noch nicht richtig beherrschen oder für unseren Eigennutz zurechtbiegen?
http://wikis.zum.de/zum/Faszinierende_Naturwissenschaft_und_Technik/Sch%C3%B6nheit_der_Natur_auf_vielen_Ebenen
Gute Denkansätze: Die „Grammatik der Natur“ ist dasselbe wie die Sprache der Mathematik sowie: Die Mathematik (also die Grammatik) besitzt in sich Schönheit und muss noch besser von uns erlernt und verstanden werden. Ergo: Das Beherrschen der Mathematik ist Grundvoraussetzung um die Grundlagen der Natur verstehen zu können.
Was allerdings dann nicht schon heißen würde, dass wir die Schönheit der Sprache der Natur gänzlich begreifen könnten. Wir wären erst am Anfang, hätten erst die Dimension „Schönheit der Grammatik“, nicht die Dimension „Schönheit der Sprache“ erreicht.
Was mir persönlich, und ich denke jedem Menschen, helfen würde die Natur beziehungsweise die Art des Denkens vom Schöpfergott (also den Schaffungsprozess) besser erahnen zu können, wäre, wenn ich für einen Tag in das Gehirn von Stephen Hawkings schlüpfen dürfte bzw. in das Gehirn eines hochbegabten Autisten. Dann müsste ich mir „nur“ noch vorstellen können, wie es so wäre, wenn etwa drei Billionen in den unterschiedlichsten Fächern hochbegabte Autistenhirne in einem Hirn zusammenkommen würden, das Ganze würde ich dann noch mit einer extrem hochkonzentrierten Empathiefähigkeit vermengen und siehe da, ich wüßte in etwa ;-), wie Gott denn so denken könnte.
Also, ich glaube, dass die Hirnforschung der Schlüssel zum eigentlichen Urwissen, bzw. einer „Urformel“, ist.
Neben den vielen wirklich guten Gedanken zu diesem Thema die ich in diesem Blog lesen durfte, war es Ihr Beitrag liebe @amika der mich persönlich besonders angesprochen hat. So banal wie es an dieser Stelle klingt „ Gott schuf uns nach seinem Ebenbild“ er gab uns die Fähigkeit seine Schöpfung zu begreifen, zu verstehen und zu bewahren. Ich denke genau wie Sie, dass der Schlüssel, den er uns dazu geschenkt hat die Mathematik ist. Schritt für Schritt gibt er uns immer wieder einen kleine Einblick in seine Schöpfung, in seine Absichten. Ach liebe @Amica, Stephan Hawkings ist kein Autist. Er hat einfach (ohne näher darauf einzugehen) nur die Fähigkeit zur direkten Kommunikation über Sprache verloren ( was ihm nicht die Fähigkeit zum mathematischen Denken nicht nimmt).
Ich arbeite liebe Amica als Neurologin/Psychiaterin ( nicht mit Autisten oder Inselbegabten) bitte, bitte diese Menschen nicht „romantisieren“, aber Gott ist immer unter den „ver“rückten“ im Sinne von woanders sein, anders sein. Ich stimme mit Ihnen wieder überein, dass die Hirnforschung ein wesentlicher Schlüssel zum „Gottesverständnis“ sein könnte, sein wird. aber uns Gott annähern können wir „nur“ über den Glauben.
Oh, ich wollte mit meinem Kommentar nicht ausdrücken, dass Hawking ein Autist ist – ich hab schließlich „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ vor kurzem in Kino angeschaut. 😉 Nein. Aber Autisten faszinieren mich insofern, weil sie etwas von großen Wissenschaftlern haben. Sie besitzen wohl eine Art Scheuklappendenken, sind teilweise besessen von etwas – das soll nicht despektierlich verstanden werden, im Gegenteil. Verbessern Sie mich bitte, wenn ich den Begriff „Autist“ nicht korrekt gebrauche, aber die Fähigkeit mit Details so umzugehen, wie das einige Autisten können – ohne durchzudrehen – ist einfach bemerkenswert. Die Natur quillt über vor Details. Jeder kleinste Grashalm ist anders ausgearbeitet und doch gibt es ein System in diesem unendlichen Kosmos Natur. Das ist der absolute Wahnsinn bzw. überwältigend. Wie muss also ein Gehirn eines höheren Wesen strukturiert sein, um sich das alles auszudenken? Man kann nur niederknien vor so viel Größe!
@Amica Den Film hab ich leider noch nicht angeschaut, aber er steht ganz oben auf meiner Liste. Ich teile Ihre Faszination besonders für die großartigen Inselbegabten unter den Autisten. Wir wissen noch so gut wie gar nichts über die Funktionsweise unseres Gehirn, den Zusammenhang zwischen neurobiologischen Prozessen und ich nenne es einmal der Einfachheit halber „Geist“. Ob das höhere Wesen (für mich persönlich nenne ich es Gott) überhaupt ein Gehirn benötigt weiß ich nicht, aber niederknien vor soviel Größe möchte ich auch.
Wenn Sie ein bisschen weiterlesen möchten:
http://www.neurobiologie.fu-berlin.de/menzel/Pub_AGmenzel/Elger-et-al_Gehirn&Geist_2004.pdf
Persönliche Anmerkung: Das, was wir an Schöpfung tatsächlich konkret bewahren können, ist viel, viel weniger als wir begreifen und verstehen. Eigentlich können wir nur unsere schmale irdische Biosphäre für höhere Lebensformen, uns eingeschlossen, in einem akzeptablen Gleichgewicht halten, solange uns nicht ein größerer Asteroid oder Kometenkern aus dem All auf den Kopf fällt oder ein Gammastrahlenblitz aus einer nahen Quelle die Erde trifft: http://journals.aps.org/prl/abstract/10.1103/PhysRevLett.113.231102
Sprache dient der geistigen Wirklichkeit, in die lebendige Wahrheit zu finden, um dort durch den Menschen an Wort und Schrift zu binden, was als Grundlage für das menschliche Bewusstsein dient. Der gesamte Sprachaufbau dient der Vermittlung dessen, was für das bestehende Leben relevant ist.
Die Naturgesetze beinhalten alle Möglichkeiten, sich dem menschlichen Wesen so mitzuteilen, dass daraus eine allgemein gültige Ordnung entsteht, die sich kommunikativ so vermittelt, dass sie sich über die Zeit bewahrheitet. Jeder Mensch kann also als lebendiger Teil des Ganzen, seiner Natur gemäß, am geistigen Aufbau der Gegebenheiten mitwirken, um daraus etwas Sinnvolles zu gestalten.
Die natürlichen Sinne des Einzelnen Lebewesens können in meinen Augen wahrnehmen was als Grundlage für den Glauben des Menschen dient, denn dieses „für wahr halten“ entsteht aus der sinnlichen Wahrnehmung einem Gewissen gegenüber, das die Möglichkeit zur Erkenntnis der eigenen Natur bietet, um daraus das zu schöpfen, was im immerfort währenden Werden bereits seit vielen Mrd. Jahren entsteht und wieder vergeht.
Ich glaube, nur über die Zeit findet der Mensch seine wahre Natur wieder und erkennt durch seine eigenen Wurzeln den ganzen Reichtum ihrer vielfältigen Errungenschaften. Ob der Mensch nun Teil des Kommens und Gehens bleibt oder auch nicht, das spielt für die Natur keine Rolle, denn ihr Fortbestand ist durch die Zeit gesichert. Ich persönlich halte den Menschen für die einzige Möglichkeit zur Verwirklichung dessen, was Erkenntnis gewinnen kann, um sich selbst für eine natürliche Fortbildung einsetzen zu können. Die Vielfältigkeit der Natur spiegelt sich im menschlichen Wesen wider und führt dort durch ein eigenes Bewusstsein jeden einzelnen Menschen in die Zeit seiner Erkenntnis. Für mich liegt in der Zeit das Maß aller Dinge, denn sie verbirgt, was dem Leben zu Sinn und Kraft verhilft, um dadurch die Energie frei zu setzen, deren Ausmaß für uns Menschen heute nur in Ansätzen begreifbar ist. Durch den Menschen wird Zeit so dosiert das daraus Inhalte entstehen, die durch das Herz in den Verstand führen können, um sie von dort als Gedanken weiter zu vermitteln.
Der Lebensfluss dient dem Menschen zur Aufklärung dessen, was nicht in seine Zeit fällt und damit als Lösung nicht zur Verfügung steht, weil Natur sich zeitgemäß entwickelt, um ihren systematischen Aufbau zu sichern und nicht vorzeitig Preis zu geben. Im Menschen liegt der natürliche Widerstand, der die Zeit zum Erliegen bringt, nur er hat die Möglichkeit ihren Fluss zu hindern indem er Gedanken nicht ihrer Existenz beraubt sondern sie ins Leben führt. Meine Gedanken zur Natur sind Teil dessen, was sich mir bis heute durch den Begriff Gott erschlossen hat indem ich immer versuchte mein Leben mit allen Inhalten so anzunehmen wie es ist und das Beste daraus zu machen. Dabei Rücksicht auf die Menschen zu nehmen, die Teil davon sind, das ist selbstverständlich für mich, denn sie sind Bestandteil meiner eigenen Natur.
Gedanken sind Träger der Zeit im Austausch mit Gott, denn nur dieses Wort hält als Begriff all dem Stand, was der Mensch noch nicht greifen kann. Der Glaube ist also das Ergebnis aus der Wahrnehmung, um von dort zum Mitwissen zu gelangen das über die Zeit in den Verstand führt. Vernunft dürfte der Widerstad sein, den das Herz hervorruft, um dadurch die Zeit zu gewinnen, die durch Gott ihren Lauf fand. Mensch ist ein Begriff, der das Begreifen erst ermöglicht, um das Wort „Gott“ als Bewusstsein eines leeren Wortes mit dem Leben zu füllen, das der Mensch durch die Erkenntnis der Zeit erlangt. Wir Menschen sind also die Informationsträger unserer Zeit, um durch Kommunikation in Wort und Schrift ein sinnvolles Leben mit zu gestalten. Wenn man Gott als leeres Wort ins menschliche Bewusstsein führt, dann ist Demokratie das Ergebnis daraus, denn Gott ist das Sein im Anfang und doch überlässt er es seinem eigenen Werden das Leben selbstbestimmt zu gestalten. Einzig seine Kraft bindet das Wort an die Zeit. Alles was im menschlichen Bewusstsein verborgen liegt ist dieses Wort in seiner umfassenden Erkenntnis voll der Lebenszeit.
Der vollendeten Fähigkeit der Natur informative Inhalte so anzulegen, dass sie durch ihre Verbindlichkeit dem geistigen Entwicklungsstand zugeführt werden können, um damit ein natürliches Bewusstsein zu schaffen, das sich durch seine eigene Fortbildung trägt, haben wir es zu verdanken, dass wir als Menschen heute noch leben können. Liebe ist für die Natur die Kraft, die in Jesus Gott als Mensch zum Leben erweckt, um den Heiligen Geist als das Maß an die menschliche Seele anzulegen, die ihre Reinheit und Güte in Demut zum Vorschein bringt und nicht mit dem Wissen verbindet sondern durch den Glauben eint. Was Gott zusammenführt, das soll der Mensch nicht trennen. Zeit ist im Volumen der geistigen Fähigkeiten angelegt, die als menschliche Errungenschaften ins Leben finden, um dort ihre Lehrer zu begründen. Sie führen diesen reinen Geist über das Herz in den Verstand, um damit dem ganzen Volk zu dienen und weder zu führen noch zu zerstören, was Gott erschaffen hat.
Meine Worte mögen ein Anlass dafür sein, über die eigene Natur im Menschen nachzudenken und sie als Geschenk anzunehmen und nicht als Herausforderung an das Leben zu sehen sondern vielmehr als Hilfe aus dem menschlichen Werden.
Ich muss noch was Praktisches los werden: Eine superliebe Freundin – eine echte Weltverbesserin – hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es auf Facebook eine Seite gibt, die jeder Mensch, der ernsthaft naturlieb ist, konsultieren sollte.
Sie nennt sich „Utopia“. Da wird vor allem darauf hingewiesen, welche Konsumgüter der Umwelt wirklich schaden. Welche Produkte enthalten etwa Palmöl – Die Produktion von Palmöl zerstört etwa unsere Regenwälder massiv. Antwort: fast jede Schokolade und Creme die wir so verwenden… Ja, sogar die Niveacreme. Oder wussten Sie, dass Sie mit den meisten handelsüblichen Duschgels und Zahnpastas sog. Mikroplastik tagtäglich in unser Grundwasser bzw. die Meere befördern? Würde jeder Mensch diese wunderbare Seite konsultieren und beherzigen, hätten wir schon enorm zum Umweltschutz beigetragen. Klicken Sie alle die das lesen bitte wenigstens einmal drauf.
Nicht die Konsumgüter schaden dem Menschen sondern sein Wunsch sie zu besitzen. Wäre jeder Mensch in der Lage objektiv seinen Bedarf zu hinterfragen, so würde er sehr schnell feststellen, welch Luxus bereits alltägliche Selbstverständlichkeiten darstellen, wenn man sie nicht vergleicht sondern subjektiv prüft. Die Waschmaschine z.B., der Staubsauger und der Besen, das Fahrrad, alles Güter, denen wir uns unterwerfen, um uns das Leben zu erleichtern oder zu verschönern. Wie reinvestieren wir die Zeit, die wir uns dadurch sparen und was machen wir mit der Last, die uns dadurch von den Schultern genommen wird? All das ist in meinen Augen nicht verwerflich, solange wir nicht vergessen, dass es so ist und unser Maß dabei den eigenen Maßstäben anpassen, um sie in tragfähige Gedanken zu fassen und zu vermitteln. Mit unterwürfiger Handlungsweise meine ich hier, die Dinge zu nutzen, für die zwar Geld aber keine direkte Leistung erforderlich ist, um dafür aber eine „unbezahlbare“ Lebenserleichterung erfahren zu können. Liebe Amica, ich habe die Seite „Utopia“ nicht aufgerufen, da ich mich nicht zu einem Konsumenten zähle sondern als Mensch sehe, der die Annehmlichkeiten dieser Welt zwar in seinen Nutzen stellt, jedoch bewusst den Nutzen daraus erkennt, achtet und dankbar dafür ist. Es scheint als wäre das in der heutigen Zeit ein zwar sehr hoher Anspruch an jeden, doch leider wird dieser Anspruch nur allgemein wahrgenommen und nicht von jedem als solcher umgesetzt. Das eigene Bewusstsein ist in meinen Augen die menschliche Grundlage für jegliche Förderung von Leben, denn nur dort findet sich all das geistige wieder, das den Weg ins Leben finden will, sei es in Gedanken, in Worten aber auch in Werken. Was für mich eindeutig eine ethische Grenze des Menschen überschreitet, das ist die industrielle Herstellung und Haltung von Tieren und Pflanzen, wir sollten sie mit Würde achten und als eigenständige Wesen annehmen weil wir so wenig über den Zusammenschluss ihrer Natur wissen, die in Teilen sicher auch dem menschlichen Wesen zu Grunde liegt.
Liebe Frau Steffens,
Sie werden ja ab und zu auch Seife benutzen oder sich die Zähne putzen oder Schokolade essen oder ihr Gesicht eincremen. Hierbei geht es nicht um irgendwelche Modeartikel, sondern um Konsumgüter, die wir jeden Tag unbedacht verwenden und verwenden müssen um nicht als totale Schweine in der Gegend rumzulaufen.
Ich mache wieder Werbung, aber auch egal: Die Marke „Dr. Hauschka“ bietet sehr gute Produkte an, die der Umwelt eben nicht schaden. Sie sind teuer, aber wenn man sich auf wenige beschränkt, erschwinglich.
Die Seite „Utopia“ gibt es natürlich nicht nur auf Facebook sonder auch als Internetseite.
Grüner Handel + Blauer Engel + Fair Trade. Wo? – Hier: http://www.mybestbrands.de/greenfashion-special/
Ich denke nicht, dass die Dinge die Natur zerstören, die der Mensch wirklich zum Leben braucht, es sind wohl eher die ungenutzen Möglichkeiten, die dem Menschen im Wege stehen, weil er sich selbst oft als Herr der Lage überschätzt. Es geht doch nicht um den Wert eines Produktes, den der Verkäufer dafür festgelegt hat, es geht um den Wert der Leistung, die dahinter steckt. Diese Leistungskette als Sinnbild dessen anzunehmen, was uns die eigene Natur zu bieten hat, das ist doch die größte Herausforderung der wir uns heute stellen müssen. „Utopia“ scheint mir eher das Angebot einer sich rechnenden Möglichkeit zu sein, dem Leben etwas abzugewinnen, ohne dafür ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Welche Produkte verlassen dafür den Markt und wie viele hungernde Menschen werden davon satt? Wie wichtig ist das eigene Aussehen für den Fortbestand einer Menschheit, die sich in Frieden und Freiheit einen möchte, um unter gleichberechtigten Bedingungen leben zu können? Ich glaube wir beide sind gedanklich zu weit voneinander entfernt, als dass wir gegenseitiges Verständnis erreichen könnten. Ich denke deshalb nicht, sie liegen falsch, nur ist ihr Weg nicht mein Weg.
Jeder hat seinen eigenen Weg. Da kann ich nur einen Spruch zitieren, den ich von einer sehr bemerkenswerten, mittelalterlichen Frau abgeschaut habe: „Ein würdevoller Umgang miteinander bedeutet, sich vor dem Weg des anderen zu verneigen.“