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„The greatest trick the devil ever pulled …“

Veröffentlicht am 26. April 201824. April 2018

Wenn es etwas gibt, was Christen vor allem bei uns nachhaltig irritiert, dann ist es das Sprechen über den Teufel. Papst Franziskus macht davon immer wieder Gebrauch, von Anfang an. Zuerst hat man das irgendwie kulturell verankert, leicht herablassend vom aufgeklärten Europa auf Lateinamerika blickend. Aber nach den Jahren mit diesem Papst geht das nicht mehr so einfach.

Sehr deutlich macht er das noch einmal in Gaudete et Exsultate (dies ist mein viertes Stück in einer kleinen Reihe dazu). Ganz am Ende wird er deutlich: „Das Leben des Christen ist ein ständiger Kampf. Es bedarf Kraft und Mut, um den  Versuchungen des Teufels zu widerstehen und das Evangelium zu verkünden. Dieses Ringen ist  schön, weil es uns jedes Mal feiern lässt, dass der Herr in unserem Leben siegt“ (GE 158).

Installation in der Oude Kerk, Amsterdam
Verweis nach oben. Installation in der Oude Kerk, Amsterdam

Da muss ich gestehen, dass auch ich da etwas Schlucken muss, so sehr haben wir den Teufel aus unserer Religiosität verdrängt.

Aber ziehen wir hier das Denken und Sprechen des Papstes nach: Es geht um einen ständigen Kampf, und das ist gut biblisch, das ist Paulus. Ausruhen geht nicht, mit jedem Eindruck, mit jedem Erleben, mit jeder Entscheidung, mit jeder Inspiration stellt sich neu die Frage, woher das denn kommt. Denn mit diesen Impressionen – der heilige Ignatius, auf den ich gleich noch zurück kommen werde, nennt es „innere Regungen“ – kommen auch Versuchungen. Im Sinn des Sprechens über die Unterscheidung ist mit jeder inneren Regung zu fragen, wo Gott darin zu suchen ist.

 

Das Sprechen vom Kampf

 

Viele Versuchungen, die einen dann befallen können, kennen wir schon. Weltlichkeit ist eine Gefahr, welche der Papst immer und immer wieder nennt, Mundanität, mit dem französischen Jesuiten Henri de Lubac gesprochen.

„Es handelt sich nicht nur um einen Kampf gegen die Welt und die weltliche Mentalität, die betrügt, betäubt und uns mittelmäßig werden lässt, ohne Engagement und freudlos. Ebenso wenig beschränkt er sich auf ein Ringen mit der eigenen Schwäche und den eigenen Lastern (ein jeder hat seine: Trägheit, Wollust, Neid, Eifersucht usw.). Es ist auch ein beständiger Kampf gegen den Teufel, welcher der Fürst des Bösen ist“ (159).

Übersetzt: nicht nur die Mentalität, also eine sich festgesetzt habende Haltung, nicht nur die normalen Schwächen des Menschen, nein, es gibt auch ein Gegenüber.

 

Kein Mythos, Schauspiel, Symbol

 

Der Papst differenziert dann sein Sprechen vom Teufel: einerseits lasse nur diese Anwesenheit des Bösen die Dramatik der Zerstörung verstehen, andererseits dürfe man nicht naiv sein und etwa biblische Schriften un-deutend übernehmen. Das endet dann aber in dem Satz „Wir sollen also nicht denken, dass dies ein Mythos, ein Schauspiel, ein Symbol, ein Bild oder eine Idee sei“, das Sprechen vom Teufel bleibt. Was sich ja bis ins Vaterunser hinein zeigt, „Erlöse uns von dem Bösen“.

In unserer Sprache ist das uneindeutig, das kann „erlöse und von den bösen Sachen und Dingen“ heißen oder eben „von dem, der das Böse ist“. Letzteres ist gemeint, sagt der Papst. Ähnliches lässt sich auch von anderen Sprachen sagen, „du mal“, „from evil“. Der Papst ist eindeutig in seiner Auslegung: „Der dort benutzte Ausdruck bezieht sich nicht auf etwas Böses im abstrakten Sinn, sondern lässt sich genauer mit „der Böse“ übersetzen. Er weist auf ein personales Wesen hin, das uns bedrängt. Jesus lehrte uns, täglich um diese Befreiung zu bitten, damit die Macht Satans uns nicht beherrsche“ (GE 160).

 

Täglich um Befreiung bitten

 

Erst an dieser Stelle geht es dann weiter: „Wie wissen wir, ob etwas vom Heiligen Geist kommt oder ob es im Geist der Welt oder im Geist des Teufels seinen Ursprung hat? Die einzige Methode ist die Unterscheidung“ (siehe vorheriger Blogeintrag).

Ich habe das hier etwas ausführlicher gemacht, weil es sich lohnt, den Gedankengang nicht auf ein, zwei Zeilen einzudampfen. Oder weil es eben um den Teufel geht, das geflissentlich als nicht relevant zu überlesen.

Weiter oben habe ich schon auf Ignatius verwiesen, das möchte ich an dieser Stelle noch einmal aufgreifen. Die Kampf-Metaphorik stammt – beim Papst – aus den geistlichen Übungen, den berühmten Exerzitien. Dort gibt es ihn auch, den Bösen. Dort heißt er „der Feind der menschlichen Natur“, ein wunderbarer Titel, weil er den Bösen demaskiert.

 

Feind der menschlichen Natur

 

Das Problem beim Teufel ist ja unter anderem, dass viele sich ihn als ein Gegenüber Gottes vorstellen, was nicht sein kann. Er ist kein Absolut, absolut ist nur Gott, und zwar absolut gut. Das in sich abgeschlossene Böse gibt es nicht.

Das Gegenüber zum Teufel ist also nicht Gott, sondern das sind wir, unsere menschliche Natur, sagt Ignatius. Dieser Feind benutzt List und Tücke, um uns von uns selbst und damit von Gott zu entfremden.

An einer Stelle wird Ignatius dann aber doch konkreter. Er nennt in einer sehr wichtigen Übung den Feind beim Namen, „Luzifer“. Natürlich ist das einerseits seiner Zeit geschuldet, wir befinden uns im 16. Jahrhundert. Andererseits aber ist da mehr dahinter als nur historische Referenz.

 

Freiheit vs. Ketten

 

Ein dramatisches Gemälde entsteht vor dem inneren Auge, das uns diesen Feind mit zwei Eigenschaften vorstellt, die entscheidend sind: Zunächst sind da „Ketten und Netze“. Es geht um Fesseln, Binden, um Unfreiheit. Während Christus in die Freiheit führt, die Freiheit der Kinder Gottes, hat der Feind das genaue Gegenteil vor. Und zwar – zweitens – durch die Sequenz Reichtum, Ehre, Hochmut. Auch das ist wieder etwas, was sich gerne auch beim Papst findet: Güter und Haben-Wollen, der Konsum, das ist das was Ignatius mit Reichtum meint. Damit beginnt die Unterwerfung und das Gebunden-Werden.

Zurück zum Papst: seine Sprachbilder stammen direkt aus dem Exerzitienbuch. Das Streiten und Kämpfen für das Gute, für den Guten, ist weniger martialisch als vielmehr ein geistliches Tun. Es gilt, zu wählen, wem man folgen will: dem Feind in die Ketten und Netze oder Christus. Und diese Entscheidungen gilt es dauernd zu treffen, nicht nur einmal im Leben. Um an dieser Stelle wieder GE zu zitieren: „Jesus lehrte uns, täglich um diese Befreiung zu bitten, damit die Macht Satans uns nicht beherrsche“, täglich, Freiheit, hier sind sie wieder, die Zentralbegriffe bei Ignatius, wenn es um den Teufel geht.

 

Täglich um die Befreiung bitten

 

Wer es eher schmunzelnd mag, dem empfehle ich die „Screwtape Letters“ von C.S. Lewis, geistlich sehr weise und auch vom Teufel handelnd, wenn auch ironisiert. Aber die Botschaft bleibt die Gleiche.

Der Papst schreibt uns vom Teufel. Er will die Alternative, vor der wir stehen, nicht verniedlicht haben. Wer fehl geht, geht eben dem Bösen auf den Leim.

Im ganzen Text geht es dem Papst um das, was er Heiligkeit nennt, also um Christsein heute, um das Christus-Nachfolgen heute. Wenn das misslingt, dann ist das nicht harmlos. Dann geht das gegen uns, gegen unsere Natur, gegen das, was Gott in den Menschen hinein gelegt hat. Dramatischer als mit einem Gegenüber kann man die Alternative nicht machen.

 

Es kann auch schief gehen

 

Das mit der Heiligkeit kann auch schief gehen, und zwar gewaltig schief. Christsein kann ich auch verfehlen, und zwar deutlich. Spiritualität – um dieses von mir nicht geliebte Wort zu gebrauchen – ist kein Wohlfühl-Kurs. Das ist Kampf, innere Auseinandersetzung, und da gibt es ein Gegenüber. Den Bösen.

Kein Wunder, dass uns dieses Sprechen vom Teufel immer wieder irritiert. Sie kennen den Film „Die üblichen Verdächtigen“? Dort zitiert der Böse den französischen Schriftsteller Charles Baudelaire mit dem Satz: „The greatest trick the Devil ever pulled was convincing the world he didn’t exist.“ Und genau davor sollen wir gewarnt sein.

 

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Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott
Schlagwörter Christsein, Exerzitien, Gaudete et Exsultate, Heiligkeit, Papstschreiben, Teufel

35 Kommentare zu “„The greatest trick the devil ever pulled …“”

  1. carn sagt:
    26. April 2018 um 10:13 Uhr

    Für mich ist – nach Wiederfinden zum Glauben – die Irritationen über das Reden vom Teufel auch in Rückschau nicht nachvollziehbar.

    Wenn ich glaube,

    dass Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch ist, der möglichst alle Menschen zu sich führen und retten will, und

    dass das Evangelium zu großen Teilen tatsächlich Handlung beschreibt und tatsächlich Worte wiedergibt von genau diesem Jesus von Nazareth,

    dann ist – trotz aller Unsicherheiten wegen Übersetzungen, korrekte mündliche Überlieferung bis zur Niederschrift, Interpretationen und Sprechen in Gleichnissen – eines sicher:

    Ich sollte das gesagte und getane ernst nehmen, denn es wird nicht per se Quatsch sein, sondern auf die eine oder andere Art Wahrheit/Hilfe auf dem Weg zu Gott beinhalten.

    Wenn Jesus von einem personifizierten Bösen redet, dann ist das erst mal als Nicht-Quatsch einzustufen und irgendwas wahres ist da dran und ich sollte das auch in gewissem Maße ernst nehmen, denn in irgendeiner Weise ist auch das Sprechen/Denken über das personifizierte Böse – trotz der philosophischen Unklarheit, wer, was, wie diese böse und wohl auch jenseits der physischen Welt existierende Person ist – eine sinnvolle Sache auf dem Weg zu Gott.

    Antworten
    1. carn sagt:
      26. April 2018 um 10:21 Uhr

      Und trotzdem bin ich froh, dass der Papst das auch explizit und für alle sichtbar macht.

      Denn es ist eines, sich das abstrakt so zu überlegen; etwas anderes ist es sich dessen wirklich bewusst zu werden und zu sein.

      Es ist ein sehr einsamer und Furcht einflösender Moment, wenn man sich für eine Schlacht rüstet und einem klar wird, dass man möglicherweise nicht nur gegen ein paar weltliche Umstände und menschliche Schwächen antritt, sondern dass auf der Gegenseite ein „Befehlshaber“ sein könnte, der einem an reiner Intelligenz weit überlegen ist und der an Gerissenheit alles in den Schatten stellt, was man von menschlichen Widersachern erwarten könnte.

      Da hilft es, wenn man weiß, dass es irgendwo in der katholischen Kirche noch Geistliche gibt, die das im Prinzip nachvollziehen könnten.

      Deshalb:

      Dank an Papst Franziskus für diese Worte.

      Antworten
  2. Galahad sagt:
    26. April 2018 um 17:26 Uhr

    Nur mal nachgefragt: Geht es bei dieser argentinisch-ignatianischen Teufelsrhetorik eigentlich um eine Glaubenswahrheit, die der katholische Christ gehorsam anzunehmen hat, oder bleibt da Spielraum für eine eher entspannte Perspektive, die solcherart mittelalterliche Folklore nicht überdramatisieren möchte? Auf meine alten Tage wird mir nämlich der Furor finaler Schlachten gegen „den Widersacher“ zunehmend suspekt.

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      26. April 2018 um 20:51 Uhr

      Ich glaube, das Abtun als „Folklore“ zeigt nur die eigene Distanz, die nicht verstehen will.

      Antworten
      1. Galahad sagt:
        26. April 2018 um 21:21 Uhr

        Das beantwortet aber noch nicht meine Frage nach der Glaubenswahrheit der personalen Realexistenz eines „Luzifer“. Und manchmal ist es ja gerade eine gesunde Distanz, die Verstehensprozesse beschleunigt 🙂

        Antworten
        1. Pater Hagenkord sagt:
          27. April 2018 um 08:46 Uhr

          Aber von personaler Realexistenz redet doch keiner

          Antworten
          1. G.F. sagt:
            27. April 2018 um 10:10 Uhr

            Wäre aber mal ein Ansatz. Wenn der Teufel einen Namen hat, dann hat er auch eine Existenz, die sich der Vorstellung des Menschen allerdings nur im Glauben eröffnet. Der Papst und die Kirche reden ja nicht von einem Phantasieprodukt von welchem man sich leicht verabschieden könnte.

          2. Galahad sagt:
            27. April 2018 um 18:45 Uhr

            Ich darf zitieren:

            Und dieser Böse soll weder Mythos noch Idee sein. Also wäre er demzufolge Wirklichkeit, und zwar nicht nur in der durch Glauben vermittelten Vorstellung, wie bei G.F. zu lesen ist. Wobei ich damit gut leben könnte: Wer fest an den Teufel glaubt, für den ist er dann auch irgendwie wirklich (real existierend), und man kann im Kampfeseifer mit Tintenfässern nach ihm werfen, wie das auf der Wartburg passiert sein soll.

            Aber ich vermute, dass dies für die päpstliche Teufelsrhetorik zu kurz greift. Und so bleibe ich bei meiner Frage nach der Glaubenswahrheit dieses „personalen Wesens“ namens „Luzifer“.

          3. Rosi Steffens sagt:
            28. April 2018 um 08:00 Uhr

            Teufel ist ein Wort und damit existent in unseren Köpfen, doch was verbinden wir mit diesem Wort?

            „Mal doch nicht gleich den Teufel an die Wand.“

            Eine typische Antwort für Schwarzmalerei bei uns hier in Bayern.

            Der Teufel scheint also negativ besetzt und stellt demzufolge das Pendant zu Gott dar, der im Positiven Sinn wirkt oder sehe ich das falsch?

          4. Pater Hagenkord sagt:
            28. April 2018 um 09:32 Uhr

            Nun, Gott wie die Christen Gott verehren hat kein Pendant, kein Gegenüber. Das würde Gott beschränken und dann wäre Gott nicht mehr Gott.
            Und was meinen Sie mit „scheint negativ besetzt“? Besteht da ein Zweifel?

          5. G.F. sagt:
            28. April 2018 um 08:26 Uhr

            @Glahad

            Das „personale Wesen“ des Teufels wie sie es ausdrücken, ist durchaus nachvollziehbar, wenn man z.B. die Versuchungen Jesu in der Wüste betrachtet. Da tritt der Teufel in Person an den Gottessohn heran. Wie diese Person aussieht ist nicht von Belang. Darüber verliert die Schrift keine Worte. Fakt, nach der Bibel ist, dass diese Person mit Jesus gesprochen und mit ihm gegangen ist. Dass der Teufel auch auftritt ohne als Person erkenntlich zu werden ist, können wir am eigenen Leibe erfahren, wenn wir sündigen. Da kann dann auch mal ein Tintenfass fliegen.

          6. Rosi Steffens sagt:
            28. April 2018 um 09:52 Uhr

            Mit negativ besetzt meine ich, er steht außer Kraft.

          7. Pater Hagenkord sagt:
            28. April 2018 um 10:29 Uhr

            Es tut mir Leid, aber ich habe keine Ahnung, was das bedeuten soll.

          8. Rosi Steffens sagt:
            28. April 2018 um 14:01 Uhr

            „Der Teufel existiert nicht, er erscheint in dem was sich gegen Gott stellt, um seinen Platz einzunehmen.“ So kann ich es noch am Besten ausdrücken.

            Es ist als wäre Teufel ein Wort ohne Bedeutung für mich, ich weiß nicht warum, doch ich verbinde Kraft mit Macht und die hat der Teufel nie besessen, er hat sie für sich beansprucht, das mag sein, doch im Besitz davon war er zu keiner Zeit.

            Irgendwie verbinde ich mit dem Teufel eine Angst, die durch Gott aufgehoben wird und in ihm durch Aufklärung ihren Sinn erfährt, der als Mensch auftritt.

            Vielleicht sitzt der Teufel ja im Ohr und verhindert den Zugang zu der Stimme, die durch Jesus zum Tragen kommt, aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann kann ich mit dem Teufel wirlich gar nichts anfangen, so als wäre er tot, nicht Teil meines Lebens.

            Das mag daran liegen, dass mir Angst zwar nicht fremd ist, meine Ängste jedoch durch Trost und Verständnis in die Einsicht geführt wurden, dass sie unbegründet sind, weil ich ganz allein dafür verantwortlich bin.

    2. carn sagt:
      27. April 2018 um 19:59 Uhr

      „Nur mal nachgefragt: Geht es bei dieser argentinisch-ignatianischen Teufelsrhetorik eigentlich um eine Glaubenswahrheit, die der katholische Christ gehorsam anzunehmen hat, oder bleibt da Spielraum für eine eher entspannte Perspektive, die solcherart mittelalterliche Folklore nicht überdramatisieren möchte?“

      Warum nennen Sie es mittelalterliche Folklore?

      Wenn es Folklore ist, dann ist es neutestamentliche Folklore, die sowohl von Jesus als auch von Paulus verwendet wird.

      Der Teufel ist doch keine Idee des Mittelalters; da wurde die Idee lediglich weiter ausgeschmückt.

      Antworten
  3. G.F. sagt:
    26. April 2018 um 20:37 Uhr

    Wenn das Sprechen über den Teufel Christen „nachhaltig irritiert“, dann doch nur, weil die Existenz des Teufels in keiner Predigt und Verkündigung mehr vorkommt. Dem Papst sei Dank, dass dies zumindest bei ihm ein Ende hat. Mit der Nicht-Verkündigung endet auch der Glaube an die ewige Verdammnis. Den Satan gibt es nur in Verbindung mit der Hölle. Zur Wahrheit gehört eben auch, dass es nicht nur mit der Heiligkeit hier auf Erden schiefgehen kann, sondern auch in der Ewigkeit.

    Antworten
    1. Galahad sagt:
      26. April 2018 um 21:29 Uhr

      Wenn wir mit Bergoglios Satansrhetorik auch einer Wiederentdeckung der Hölle neue Plausibilität eröffnen, dann tun sich vermtlich ebenso prächtige Aussichten auf für eine unerwartete Hochkonjunktur des ehrenwerten Handwerks eines Exorzisten. Man muss die Dinge nur einfach mal konsequent ausbuchstabieren, wenn man ein solches Fass aufmacht …

      Antworten
      1. Pater Hagenkord sagt:
        27. April 2018 um 08:47 Uhr

        Das ist nicht konsequent gedacht, das ist verwirrend. Zu erkennen an der Polemik.

        Antworten
  4. G.F. sagt:
    27. April 2018 um 06:25 Uhr

    Diese, so von ihnen genannte „Teufelsrhetorik“ hat es schon gegeben, als Argentinien und Ignatius noch gar nicht existierten. Dass Jesus ein Folklorist gewesen sein soll, ist mir unbekannt. Und ja, der Christ hat es gehorsam anzunehmen und zu glauben. Suspekt sind mir eher die Christen die sich ihre Lehre selber zusammenbasteln.

    Antworten
  5. Amica sagt:
    27. April 2018 um 07:34 Uhr

    Mittlerweile hab ich da so einen Indikator gefunden: wenn ich mich zum Beispiel in der Gegenwart eines Menschen gehemmt fühle, nicht frei sprechen kann, dann ist da irgendwas faul. Und wenn diese Person solches Gehemmtsein auch noch genießt bzw. schüren will und mich absichtlich klein halten möchte, dann lieber Finger weg. Nicht, dass solche Personen gleich absolut schlecht wären oder „teuflisch“, aber vielleicht gibt es Menschen, die der eigenen Entwicklung bzw. Persönlichkeitsentfaltung völlig widersprechen bzw. einfach nur zu meiden sind – so eine Art „Antiich“ sind.
    Dafür muss man aber auch erst mal wirklich wissen, wer man selbst ist und vor allem Problemsituationen und für einen selbst problematische Menschen der Vergangenheit ausfindig machen – das sind oft Familienmitglieder der ersten Familie (also in der man noch selbst Kind war).
    Ich habe leider festgestellt, dass ich Menschen, die bestimmten Familienmitgliedern, die für meine Entwicklung eher negativ waren, ähneln, oft ablehne. Und leider ist es schon so, was mich selbst verblüfft, dass optische Ähnlichkeiten oder auch bestimmte Stimmen tatsächlich mit bestimmten Verhaltensmustern zusammenhängen. Es ist seltsam, aber physiognomische Studien haben doch etwas für sich.
    Ich fertige gern Porträts an. Und da zeichnen Sie jemand und irgendwann im Laufe der Arbeit entdecken Sie Details, die Ihnen verraten, dass der freundliche Mensch doch gar nicht so vertrauensvolle Augen hat, wie erst gedacht.
    Gut, wir haben natürlich alle auch so unsere Sonntagsgesichter, kann man jetzt einwerfen. Aber wenn der „Teufel“ eines nicht ist, dann ehrlich und selbstlos – also zumindest mein persönliches Teufelbild (eines eben, das mir nicht gut tut).
    Ich denk, jeder muss dieses „Antiich“ ausfindig machen, dann geht’s im Leben leichter und schlussendlich mit Gott.

    Antworten
  6. Theodoros sagt:
    27. April 2018 um 10:12 Uhr

    Der Teufel, so es ihn gibt, wäre der unumstößlichste Beweis für die Existenz Gottes.

    Antworten
  7. Elvira sagt:
    27. April 2018 um 13:04 Uhr

    Ja, das Böse das gibt es. Ich habe es auch in mir selbst entdeckt, in meinen eigenen Gedanken. Ganz subtil. Ich lernte es so richtig kennen, als ich anfing zu meditieren und meinen eigenen Gedanken zu zuhören. Später erkannte ich, dass das nicht alles meine eigenen Gedanken waren, sondern dass ich sie aus meinem Umfeld übernommen hatte. Sie hatten sich unbemerkt wie ein Selbstzerstörungsprogramm in mich eingenistet.

    Wie so manche Werbung sich so ganz subtil in unser Gehirn schleicht und von dort aus wirkt.

    Plötzlich kaufst du etwas, was du gar nicht brauchst. Was zudem auch noch schädlich ist.

    „Das ist doch einen Asbach Uralt wert“

    „Das ist so, und das wird auch immer so bleiben“

    ist auch so ein Satz, der uns nicht „wachsen“ lässt…der zum Stillstand führt und deshalb hat er etwas „BÖSES“ in sich, wenn ich es nicht bemerke
    und mich steuern lasse. Statt das STEUER selbst in der HAND zu halten.

    Das war nur ein Beispiel.

    Ein jeder muss bei sich selbst anfangen.

    Bin ich dabei meinen eigenen Körper meinen Tempel, mein Leben, das ich von GOTT bekommen habe, durch meine eigenen Gedanken zu zerstören?

    Ja, das ist sehrwohl möglich. Denn jeder Gedanke hat eine unmittelbare Wirkung auf meinen Körper im Guten wie im Bösen

    Denk mal an ZITRONE. Mir läuft dann das Wasser im Mund zusammen und ich muss lachen. Gedanke und Reaktion unmittelbar.

    Achte gut auf deine Gedanken, denn aus ihnen werden Worte und später TATEN…oder auch nicht.

    Wir tragen gute und böse Gedanken in uns. Den einen vom anderen zu unterscheiden das ist die AUFGABE, die kein anderer für uns tun kann.

    „Es gibt so viele Wege zu GOTT, wie es Menschen gibt.“

    Das ist wahr.

    Antworten
  8. Theodoros sagt:
    28. April 2018 um 09:28 Uhr

    Es genügt anzuerkennen, dass der Mensch bösartig und grausam gegen seinesgleichen werden kann, aber das geschieht aus seiner biologisch-stammesgeschichtliches Entwicklung (als Anfangsbedingung) und aus einer konkreten psychisch-dissozialen, mit Eigen- und Fremdschuld beladenen Lebenssituation (als Randbedingung) heraus und nicht durch ein supranaturales Wesen namens Teufel, der wie ein Fallensteller unter den Menschen herumschleicht und aus einer anderen Wirklichkeit stammt. Die Aufgabe, das Böse zu überwinden, bleibt mit oder ohne Teufel ohnehin die gleiche. Vom Teufel zu wissen, mag noch angehen, an ihn zu glauben, ist allerdings fatal, wie es das Schicksal der Anneliese Michel aus Klingenberg beweist. Das „mea culpa“ der Kirche scheint inzwischen verhallt zu sein…

    Antworten
    1. carn sagt:
      28. April 2018 um 16:53 Uhr

      „Vom Teufel zu wissen, mag noch angehen, an ihn zu glauben, ist allerdings fatal, wie es das Schicksal der Anneliese Michel aus Klingenberg beweist.“

      In einem Fall mit speziellen Umständen sehen Sie den Beweis einer allgemeinen Behauptung?

      So funktioniert Empirik nicht.

      Antworten
      1. Theodoros sagt:
        28. April 2018 um 21:50 Uhr

        … kann allerdings fatal enden – wenn Ihnen das entgegenkommt.

        Glauben ist allerdings nicht dasselbe wie Für-Wahr-Halten – und genau darin liegt das Fatale. Der Teufel ist eine warnende Metapher, die Dinge und Personen (einschließlich der eigenen) der Welt nicht zu vergöttern und ihnen nicht zu verfallen oder ihnen allzu sehr eine Reverenz zu erweisen, eine Versuchung, der sogar die Kirche bei ihren mit weltlichen Mächten geschlossenen Konkordaten mehr oder weniger erlag.

        Antworten
  9. G.F. sagt:
    28. April 2018 um 11:17 Uhr

    „Die Aufgabe, das Böse zu überwinden, bleibt mit oder ohne Teufel ohnehin die gleiche.“

    Warum etwas überwinden, was ihrer Meinung nach in der Natur des Menschen liegt? Und wer bitteschön soll eine solche Aufgabe erteilen? Der Mensch kann es ja nicht sein……

    Antworten
    1. Theodoros sagt:
      28. April 2018 um 17:35 Uhr

      Nicht alles, was die Natur in uns angelegt hat, muss schicksalshaft zum Tragen kommen und ausgelebt werden. Eine solche ‚Überwindung‘ ergibt sich entweder von selbst durch ein glückliches Naturell oder durch Einsicht und Einübung. Lesen Sie zum Beispiel ‚Charakter ist kein Handycap‘ von Rupert Lay oder begeben Sie sich auf den edlen achtfachen Pfad. Die Aufgabe, das Böse zu überwinden, kann sich nur jeder an seinem Platz eigenverantwortlich selber stellen. „In der Welt ist’s trübe, leuchten müssen wir – du in deiner Ecke, ich in meiner hier.“ (Angelus Silesius)

      Antworten
      1. G.F. sagt:
        28. April 2018 um 20:27 Uhr

        „Nicht alles, was die Natur in uns angelegt hat, muss schicksalshaft zum Tragen kommen und ausgelebt werden.“

        Das erzählen sie mal dem Löwen wenn es seine Jungen ernähren soll und der Antilope die deswegen gefressen wird. Wenn es die Natur ist, die unser Schicksal bestimmt, sollten wir schleunigst wieder auf die Bäume klettern und Bananen fressen.

        Antworten
        1. Theodoros sagt:
          29. April 2018 um 10:45 Uhr

          Sie werden sicherlich mit Ihrem menschlichen, in Milliarden von Jahren herausgebildeten Bewußtseinsapparat zwischen „in uns“ und einem Löwen zu unterscheiden wissen. Selbstverständlich sind Natur und Struktur der Materie für unser einzelnes wie auch gemeinsames Schicksal immanent, sogar dann wenn man alles auf Kultur, Geistigkeit und Überweltlichkeit abstellen möchte.

          Antworten
          1. carn sagt:
            30. April 2018 um 08:44 Uhr

            Das Argument, dass was natürlich ist, nicht abzulehnen ist, wird regelmäßig gebraucht.

            Dem sollten Sie etwas erwidern können, wenn Sie das Böse rein in der menschlichen Natur und in dieser als vorgegeben ansehen.

          2. Theodoros sagt:
            30. April 2018 um 12:50 Uhr

            Dem natürlich Vorgegebenen, in dem man sich vorfindet und das man selber ist, kann man innerlich zustimmen oder sich ihm verweigern, aber nur solange, man sich darin selber befindet bzw. dazugehört. Es ist nicht möglich, sich davon außerhalb zu stellen. Insofern ergeben Zustimmung oder Ablehnung rational keinen Sinn, allenfalls emotional, oder wie es so schön heißt: Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann …

        2. Paul Compes sagt:
          29. April 2018 um 20:07 Uhr

          „Und wenn der Teufel die Form eines Wolfes annimmt, dann ist er ein Wolf, aber immer noch der Teufel.“ (Oberkellner in, Luis Bunuel, Die Milchstraße)

          Antworten
          1. Rosi Steffens sagt:
            30. April 2018 um 06:46 Uhr

            Der sprichwörtliche Wolf im Schafspelz scheint mir hier ein gutes Beispiel das den Deckmantel trägt, den sich das Böse überwirft, um über das Gute sein Vertrauen zu gewinnen. Die Unterscheidung zwischen Gut und Böse liegt nicht am Deckmantel und dessen Tarnfähigkeit für die Wahrheit sondern viel eher an dem, was jeder einzelne Mensch für glaubwürdig hält und dementsprechend damit umgeht.

            Frage den Teufel nach Gott, so wird er ihn sicher nicht als seinen Vater benennen und schon gar nicht durch den Sohn eintreten können, denn der nimmt ihm seine Argumente und lässt ihn im Kampf um sein Gedakengut abblitzen. Glaube ist eine gute Sache, wenn er sein Wissen durch alle Namen fördert, die sich dem Leben annehmen das durch den Herrn getragen ist und nicht am eigenen Namen hängen bleibt.

      2. Theodoros sagt:
        28. April 2018 um 22:00 Uhr

        natürlich: Handicap 🙂

        Antworten
  10. Stephan sagt:
    2. Mai 2018 um 06:30 Uhr

    Ich habe mal über Joachim Fest ’s Hitlerbiographie gelesen, das Buch sei 1400 Seiten gegen Adolf Hitler. Ich habe das Buch ganz gelesen. Es stimmt, sehr befreiende Lesearbeit! So verstehe ich das auch mit Luthers Tintenfass zur Vertreibung des Teufels.

    Antworten

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