Eine Voraussage: Sucht ein Historiker in sagen wir hundert Jahren einen Buchtitel für ein Buch über das Pontifikat Benedikt XVI., wird er auf Das große Thema stoßen, wie es immer wieder in den Texten, Ansprachen und Predigten vorkommt: „Wie kann Glaube als lebendige Kraft heute Wirklichkeit werden?“ Diese Formulierung stammt aus der Weihnachtsansprache des Papstes an die päpstliche Kurie, passt aber auch für viele Ansprachen bei der Deutschlandreise, sie passt für das Projekt der Neuevangelisierung und für den dafür zuständigen päpstlichen Rat, sie passt für Benedikts Katechesen bei den Generalaudienzen und sehr vieles anderes mehr. Es ist wenn nicht das eine große Thema so doch ein Schwerpunkt des Pontifikates.
Und niemand kann das so überzeugend darlegen wie der Papst selber. Ausbuchstabiert hat er es bei der Weihnachtsansprache anhand des Weltjugendtages in Madrid, überhaupt der Erfahrung der Weltjugendtage. Dort zeige sich „eine neue, verjüngte Weise des Christseins ab“, die der Papst in fünft Punkten umriss.
Erster Punkt: Universalität der Kirche
„Da ist als erstes eine neue Erfahrung der Katholizität, der Universalität der Kirche. Das ist es, was (beim Weltjugendtag) junge Menschen und alle Anwesenden ganz unmittelbar berührt hat: Wir kommen von allen Kontinenten, und obwohl wir uns nie gesehen haben, kennen wir uns. Wir haben verschiedene Sprachen und verschiedene Lebensgewohnheiten, verschiedene kulturelle Formen, und doch sind wir sofort eins miteinander als eine große Familie. (…) Wir alle sind berührt von dem einen Herrn Jesus Christus, in dem uns das wahre Menschsein und zugleich das Gesicht Gottes selbst erschienen ist. Wir beten das Gleiche. (…) Dass alle Menschen Brüder und Schwestern sind, ist hier nicht bloß Idee, sondern wird reale gemeinsame Erfahrung, die Freude schafft. (..)“
Zweiter Punkt: Das Gute nicht für sich selber tun
„Eine der wichtigsten Erfahrungen dieser Tage war für mich die Begegnung mit den Volontären des Weltjugendtages: etwa 20.000 junge Menschen, die durchweg Wochen oder Monate ihres Lebens zur Verfügung gestellt hatten, um an den technischen, organisatorischen und inhaltlichen Vorbereitungen für den Weltjugendtag zu arbeiten und die so überhaupt den geregelten Ablauf des Ganzen möglich gemacht hatten.
Mit seiner Zeit gibt ein Mensch immer ein Stück seines Lebens. Am Ende waren diese jungen Menschen sichtbar und greifbar von einem großen Gefühl des Glücks erfüllt: Ihre Zeit hatte Sinn; im Weggeben ihrer Zeit und ihrer Arbeitskraft hatten sie gerade die Zeit, das Leben gefunden.
Und da wurde mir etwas Grundsätzliches deutlich: Diese jungen Menschen hatten im Glauben ein Stück Leben gegeben, nicht weil es geboten und nicht weil man sich damit den Himmel verdient; auch nicht weil man dadurch der Gefahr der Hölle entgeht. Sie taten es nicht, weil sie vollkommen sein wollten. Sie schauten nicht nach sich selber um.
Das Bild der Frau des Lot, die durch das Umschauen zu einer Salzsäule erstarrt ist, kam mir in den Sinn. Wie oft ist das Leben von Christen dadurch bestimmt, dass sie vor allem nach sich selbst umsehen, das Gute sozusagen für sich selbst tun. Und wie groß ist die Versuchung aller Menschen, vor allem um sich selbst besorgt zu sein; umzuschauen auf sich selber hin und dabei innerlich leer zu werden, zur „Salzsäule“. Aber hier ging es nicht darum, sich selbst zu vervollkommnen oder sein Leben für sich haben zu wollen.“
Dritter Punkt: Gott ist da – Die Anbetung
„Unvergesslich ist mir der Augenblick meiner Reise ins Vereinigte Königreich, wo im Hydepark die Zehntausende von überwiegend jungen Menschen in einem gefüllten Schweigen auf die Anwesenheit des Herrn im Sakrament antworteten, anbeteten. Dasselbe hat sich in kleinerem Maßstab wieder in Zagreb ereignet und wiederum in Madrid nach dem Gewitter, das das Ganze der nächtlichen Begegnung durch den Ausfall der Mikrophone zu zerstören drohte.
Gott ist allgegenwärtig, ja. Aber die leibliche Gegenwart des auferstandenen Christus ist noch einmal etwas anderes, etwas Neues. Der Auferstandene tritt mitten unter uns herein. Und da können wir gar nicht anders als mit dem Apostel Thomas sagen: Mein Herr und mein Gott! Anbetung ist zuerst ein Akt des Glaubens – der Akt des Glaubens als solcher. Gott ist nicht irgendeine mögliche oder unmögliche Hypothese über den Ursprung des Alls. Er ist da. Und wenn er da ist, dann beuge ich mich vor ihm.“
Vierter Punkt: Wir brauchen Vergebung
„Ein weiteres wichtiges Element der Weltjugendtage ist die immer selbstverständlicher zum Ganzen gehörende Anwesenheit des Bußsakraments. Damit anerkennen wir, dass wir immer wieder Vergebung brauchen und dass Vergebung Verantwortung ist. Im Menschen ist vom Schöpfer her die Bereitschaft zu lieben da und die Fähigkeit, im Glauben Gott zu antworten. (…) Deshalb brauchen wir die Demut, die immer neu Gott um Vergebung bittet; die sich reinigen lässt und die die Gegenkraft, die positive Kraft des Schöpfers in uns aufweckt, die uns nach oben zieht.“
Fünfter Punkt: Es ist gut, dass ich bin, angenommen bin von Gott
„Schließlich möchte ich als letztes, nicht zu übersehendes Kennzeichen der Spiritualität der Weltjugendtage die Freude nennen. Woher kommt sie? Wie erklärt sie sich? (…)
Ich bin gewollt. Ich habe einen Auftrag. Ich bin angenommen, bin geliebt. Josef Pieper hat in seinem Buch über die Liebe gezeigt, dass der Mensch sich selbst nur annehmen kann, wenn er von einem anderen angenommen ist. Er braucht das Dasein des anderen, der ihm nicht nur mit Worten sagt: Es ist gut, dass du bist. Nur vom Du her kann das Ich zu sich selbst kommen. Nur wenn es angenommen ist, kann es sich annehmen.
Wer nicht geliebt wird, kann sich auch nicht selber lieben. Dieses Angenommenwerden kommt zunächst vom anderen Menschen her. Aber alles menschliche Annehmen ist zerbrechlich. Letztlich brauchen wir ein unbedingtes Angenommensein.
Nur wenn Gott mich annimmt und ich dessen gewiss werde, weiß ich endgültig: Es ist gut, dass ich bin. Es ist gut, ein Mensch zu sein.(…)
Wo der Zweifel an Gott dominierend wird, da folgt der Zweifel am Menschsein selbst unausweichlich. Wir sehen heute, wie sich dieser Zweifel ausbreitet. Wir sehen es an der Freudlosigkeit, an der inneren Traurigkeit, die man in so vielen menschlichen Gesichtern lesen kann. Nur der Glaube macht mich gewiss: Es ist gut, dass ich bin.“
Und was folgt daraus?
Wie gehe ich nun damit um? Denn das Ganze muss ja auch Folgen haben. Die Kirche, so wie es sie vor allem in Europa derzeit gibt, braucht Umbau, neuen Mut, neue Kraft, aber auch neue Strukturen. Nur weiter machen geht nicht. Aber auch hier setzt der Papst erst einmal sein großes Thema an. Wir selber sind nicht die Lösung, im Gegenteil, wenn wir glauben, die Lösung machen zu können, steuern wir die Kirche nur noch mehr in die Krise. Es braucht Reform, aber wie?
„Was ist Reform der Kirche? Wie geschieht sie? Was sind ihre Wege und ihre Ziele? (…) Was also sollen wir tun? Es gibt nicht endende Dispute darüber, was man machen muss, damit die Trendwende gelingt. Sicher muss man vielerlei machen. Aber das Machen allein löst die Aufgabe nicht. Der Kern der Krise der Kirche in Europa ist – wie ich in Freiburg dargestellt habe – die Krise des Glaubens. Wenn wir auf sie keine Antwort finden, wenn Glaube nicht neu lebendig wird, tiefe Überzeugung und reale Kraft von der Begegnung mit Jesus Christus her, dann bleiben alle anderen Reformen wirkungslos.“
So ist es, lieber Heiliger Vater, leider werden das wieder mal nur die Insider lesen und hören. Und verstehen ist noch ein anderes Kapitel. Es ist nicht nur der Papst, der das verkündet, sonst könnten wir die Kirche dichtmachen, es gibt Gott sei Dank auch genug andere Menschen im Amt oder ohne Amt, die das begriffen haben und auch gut erklären können.
Mag die römisch-katholische Kirche zunächst den Anschein erwecken, dass sie universal, also alle und alles umfassend ist. Bei einem zweiten Hinsehen aber wird man feststellen müssen, dass diese Universalität Grenzen hat: römische Grenzen. Deshalb ist die römisch-katholische Kirche auch nicht vollkommen, d.h.: wirklich alles
umfassend und somit auch nicht mehr katholisch, was eben „alles umfassend“ heisst.
Diese Grenzen hat jeder anzuerkennen, der dieser Kirche angehören will, anders er nicht in diesen Kirchenstaat
aufgenommen wird, bzw. diesen zu verlassen hat, wenn er diese Grenzen nicht mehr anerkennt.
Wird der GEIST des HERRN sich nur in disen Grenzen bewegen, als dass ER vielmehr diese Grenzen zu sprengen sucht, darin das meiste dieser Kirche noch verborgen ist. Nicht, weil es so gut versteckt oder ein Geheimnis ist, sondern weil Rom jede Missachtung dieser Grenze unter Strafe stellt, da alles, was ausserhalb dieser Grenzen sich befindet nicht katholisch ist.
Das ist nicht nur ein Irrtum, sondern im wahrsten Sinne des Wortes ein „Kardinalsfehler“, da hinter dieser Grernze erst die Universalität beginnt. So stellt Rom an Stelle CHRISTUS nur ein „römisches“ AMT dar, das
über die römische Glaubensauffassung herrscht und über diese wacht, dass diese Grenzen eingehalten werden.
Der Vatikan ist römisch, aber nicht katholisch. Römisch und katholischsein ist ein Widerspruch in sich und
eigentlich unmöglich….weshalb der Mensch in einer Zerreissprobe stickt und schliesslich nicht besteht, logischer Weise.
Das Jahrbuch des Papstes sind alle kirchlichen Verwaltungsbezirke mit ihren Bischöfen
verzeichnet, allumfassend weltweit katholisch, über 2.500 Seiten.
Daher ist auch der Vatikan im Verhälniss klein, denn bei Bedarf kann er auf seine Außenstellen zurückgreifen.weit über eine Milliarde Menschen werden organisiert.
Wenn eine weltliche Organisation diesen Umfang hätte, wäre die Zentrale wesentlich größer und teurer.
Was muss man sich im Radio Vatikan Blog, Stimme des Papstes, die Kirchenhasser zu Gemüte führen?