Wenn einer eine Reise tut, dann soll er viel zu erzählen haben, heißt es. Ob das stimmt oder nicht, das werden die Sendungen von Radio Vatikan in den nächsten Wochen zeigen: Nachdem ich von zwei Wochen Tour zurück bin und etwa 33 Interviews geführt habe, soll das Ganze in einer Sommerserie gesendet werden, jeden Tag ein Stück.
Eisenstadt, Wien, Waldviertel und Sankt Pölten, Linz und Oberösterreich, Salzburg und Pinzgau, Traunstein, München und dann das Bistum Augsburg: Es tut gut, einmal in den Alltag der Kirche hinein zu schauen und „normale“ Geschichten zu machen, nicht die aktuellen, die heute auf der Titelseite und morgen vergessen sind.
Es sind alles Geschichten, die aus dem Alltag der Kirche stammen, einige vollständig unspektakulär. Aber genau aus solchen Geschichten besteht ja das Leben der Kirche. Es sind nicht die tollen Initiativen und von viel Presse begleiteten Nachrichten, die den Alltag prägen, sondern das Pfarreileben, das Klosterleben, Aufbrüche und auch Abbrüche, Traditionen Institutionen. Und die habe ich besucht.
Zugegeben: Die Auswahl ist ein wenig zufällig geraten. Ich kann nicht sagen, dass ich die wichtigeren ausgewählt und die anderen am Wegesrand habe liegen lassen. Im Gegenteil. Viele interessante Sachen habe ich vielleicht gar nicht bemerkt. Und sehr weit bin ich ja auch nicht gekommen. Aber 2013 ist ja auch wieder ein Jahr.
Viele Dinge sind mir aufgefallen. Wie sehr zum Beispiel die verschiedenen Formen von Ordensleben die Kirche immer noch prägen. Oder auch, wie einfach es Menschen fällt, das Wort ‚Gott’ in den Mund zu nehmen. Bei den ersten Interviews und Gesprächen zum Glaubensjahr und dem Projekt der Neuevangelisierung habe ich immer und immer wieder gehört, wie sehr wir die Fähigkeit verloren zu haben scheinen, im Alltagsgespräch offen von Gott zu sprechen. Den Menschen, denen ich begegnet bin, fiel das gar nicht schwer.
Die Bandbreite all der veschiedenen Initiativen und Tätigkeiten war mindestens so weit wie die Motivationen, aus denen sie kommen. Medjugorje und ignatianische Spiritualität, Jahrhunderte von Musikkultur und ganz aktuelle Nöte, Sorge um die Umwelt und Sorge um sich selbst: Überall finden sich Motivationen dafür, seinen Glauben in die Praxis umzusetzen.
Wie gesagt, manches unspektakulär, aber deswegen nicht weniger interessant.