Bischofssynode, letzter Tag in der Aula
Es sind zum Schluss 58 Vorschläge geworden – Propositiones – die dem Papst überreicht werden. Daraus wird er in der nächsten Zeit ein Dokument verfassen, ein so genanntes postsynodales Schreiben.
Und das soll alles gewesen sein? Drei Wochen Tagung, nur um Vorschläge zu erarbeiten, die der Papst dann selber in einen Text gießt?
Genau. Synoden wie diese sind keine Automaten für schnelle Lösungen, sie sind sogar eine Enttäuschung für jeden, der sich eine klare Definition, einen plötzlichen Aufbruch oder sonst eine dem Augenblick verhaftete Lösung erhofft hatte. Die will und kann die Synode gar nicht geben.
Die Erneuerung des Glaubens ist wie das berühmte Bohren dicker Bretter, es geht langsam voran und muss auf allen Ebenen gleichzeitig geschehen, in jeder Gemeinde, in jedem Bistum, im Vatikan und auf der Ebene der Weltkirche. Genau dazu hat diese Synode ihren Beitrag geleistet.
Während der letzten Wochen habe ich einige Male die Beratungen in der Aula verfolgen können. Mein Eindruck ist, dass das den Synodalen sehr deutlich war. Sätze, die mit „wir müssen jetzt endlich …“ oder „die Lösung ist …“ beginnen, habe ich nicht einen einzigen gehört.
Stattdessen war eine gegenseitige Wertschätzung der Erfahrungen und Umstände zu spüren. Die Synodalen haben voneinander gelernt und wollten ihre Weise der Neuen Evangelisierung den Anderen anbieten. So kamen die Vorschläge an den Papst zu stande.
Dass zwar die Synode vorbei ist, das „Jahr des Glaubens“ aber gerade erst beginnt, ist vielleicht das beste Symbol: Ein Schritt ist gemacht, nicht der erste und nicht der letzte. Aber ein wichtiger, wenn es darum geht, die Verkündigung der Botschaft des Heiles in der modernen Welt neu zu denken.