Warum brauchen wir Christen Bilder? Warum können wir scheinbar nicht ohne? Die Pieta von Etzelsbach ist eine dieser Figuren, zu denen sogar Wallfahrten stattfinden. Nun glauben wir ja nicht an die wundertätige Wirkung eines Stückes Holz. Aber: Die Figuren stellen für uns etwas dar, was jenseits des Materials liegt. Der Pfarrer von Etzelsbach hat „seine“ Figur eine „Brücke für das Gebet“ genannt. Wir beten Maria nicht an, sind aber beruhigt davon, dass es Menschen gibt, die wir in Gottes Nähe wissen. Heilige eben. Und da wir sie nicht bei uns haben, machen wir uns Bilder von ihnen.
Wenn wir selbst uns Gott nicht so richtig zu nähern wissen oder auch die Worte nicht haben, dann vertrauen wir uns Brücken – Mittlern – an. Das Anschauen allein lässt vielleicht schon etwas ahnen. Das Gebet oder das Nachdenken oder die Meditation oder die Liturgie lässt uns einem Gott nahe kommen, der unserem Leben fremd ist, denn Gott ist ja Gott.
Dazu gibt es dann Rituale. Das einfachste ist wohl das des Anzündens einer Kerze. Eine aufwendigere Form ist die der Wallfahrt, ob allein oder mit anderen. Die Bilder rücken in unsere Blickfeld, aber durch die Bilder auch das, was wir dahinter wissen oder auch nur ahnen.
Wir sehen eine Mutter mit dem toten Sohn, eine grauenhafte Vorstellung. Da ist nichts Schönes dran, und auch wenn wir die Auflösung der Geschichte, die Auferstehung, schon kennen, so hat dieser Moment des Schmerzes etwas, was sich Menschen auch heute als Brücke anbietet: Der Verlust, die brutal zerrissene Beziehung, die Mutter, der Tod, die Frage, ob es angesichts solch einer Szene noch so etwas wie Hoffnung geben kann und darf.
Die Figur von Etzelsbach steht für Jahrhunderte von Glauben und Vertrauen in solche Brücken zu Gott. Auch wenn die Figur nicht zu den wichtigsten und bedeutendsten Wallfahrtsorten gehört, die das katholische Deutschland zu bieten hat, so hat es etwas Beruhigendes, dass auch solche Orte eine Würdigung erfahren.
Bischof Joachim Wanke von Erfurt im Interview mit Radio Vatikan über die Bedeutung solcher Orte wie Etzelsbach für den „geistlichen Grundwasserspiegel“: https://blog.radiovatikan.de/wp-content/uploads/2011/09/ITV-Bischof-Wanke-2
Lieber Bernd Hagenkord, liebe Kollegen in Deutschland und in Rom, ihr alle macht einen fantastischen Job !!! Höchstes Lob – Bei all den vielen Terminen und Dank des domradios und des vatikan-players auf radiovatikan.de mit Thomas Frauenlob und anderen sind wir alle dabei. Auch wenns . so wie bei mir – aus privaten Gründen – für Freiburg leider nicht klappt.
Es ist wirklich ein Ereignis für Deutschland, die katholische UND evangelische Kirche.
Trotz aller Kritik im Vorfeld: Der Papst hat sehr sehr viel zu sagen, ob mal nun Katholik ist oder nicht – wer Ohren hat zum hören … –
Ich hoffe für uns alle, für die Ökumene, dass es einen Schub nach vorne bedeuted !!!
Wahnsinns Beitrag.Ich habe ein paar schöne Gedankenanstoesse gekriegt. Freue mich schon auf neue Posts.