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68 Menschen nach Schiffbruch gerettet

Veröffentlicht am 16. Januar 2012

Eine Anmerkung zur alles dominierenden Geschichte an diesem Wochenende, zumindest in den italienischen Medien, aber nicht nur da: Das Desaster des italienischen Kreuzfahrtschiffes. Mittlerweile konzentriert sich die Aufmerksamkeit weg vom Desaster und von den Opfern und man fragt nach dem ‚Warum?’. Im Fokus der Aufmerksamkeit ist natürlich der Kapitän, und wie sich das alles anhört wohl auch zu Recht.

Die ersten Stunden und Tage der Berichterstattung dominierte ein Wort die Medien: Titanic, die Erinnerung an die Tragödie von 1912. Aber war das wirklich Erinnerung? Ging es wirklich ums Vergleichen? Oder nicht viel mehr darum, beim Zuschauer Emotionen wach zu rufen, denn schließlich haben wir ja alle den Film gesehen? Als ob das dauernde Wiederholen des Wortes in den Medien irgend etwas erklären würde. Kein Wort über die Andrea Doria (untergegangen 1951), kein Wort über die Fähre Estonia (Untergegangen 1994), obwohl auch dies vergleichbare Schiffsunglücke waren; immer nur Titanic, denn die ist in unserer Medienkultur ein festes Versatzstück.

Am Sonntag war Welttag der Flüchtlinge und Migranten, deswegen möchte ich eine andere Meldung anhängen: Am Sonntag wurden nach einem Schiffbruch 68 Menschen vor Malta gerettet, Flüchtlinge aus Nordafrika. Keine Titanic, und da es dauernd passiert auch nicht auf der Titelseite, sondern viel weiter hinten, wenn überhaupt. Trotzdem ist das die viel wichtigere Geschichte, die aber Mühe hat, unsere Aufmerksamkeit zu bekommen. Menschen sterben auf dem Meer. Und den Armen aus dem Süden geht es dabei viel schlimmer als den Reichen auf dem Kreuzfahrtschiff. Wie immer.

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Kategorien Allgemein
Schlagwörter Andrea Doria, Estonia, Flüchtlinge, Kreuzfahrtschiff, Medien, Mittelmeer, Rettung, Schiffbruch, Titanic, Wahrnehmung

7 Kommentare zu “68 Menschen nach Schiffbruch gerettet”

  1. Annemarie Wachsmann sagt:
    16. Januar 2012 um 13:32 Uhr

    Traurig, aber wahr. Ich kenne die Titanicfilme nicht, weil da eh nur Geschichten erzählt werden, denke ich.Kreuzfahrten sind ein Kapitel für sich, meine Verwandten machen mindestens eine Kreuzfahrt pro Jahr,um Weihnachten zu entfliehen, um dem Gedanken an den Tod zu entfliehen, um der Langeweile zu entfliehen..hat doch unser Erzbischof am Freitag zum Thema “Was machen wir mit unserer Zeit?” gepredigt. Der hat den 7. Sinn, oder? Auf den Schiffen bei Tante und Onkel findet dann genau der Spieß statt, den unsereins lange aus seinem Leben verbannt hat.Geldadel prangert diejenigen an, die nicht teuer genug angezogen sind.Es müßte allerdings mal tagelang und haarklein berichet werden über gerettete Asylbewerber. Aber diese Menschen kommen uns gefährlich vor, denn sie wollen was.Wenn sie umkommen, sind sie selber Schuld?Denn sie hätten ja nicht….

    Antworten
  2. Petra Krafft sagt:
    16. Januar 2012 um 22:36 Uhr

    Bei den Armen wird weggesehen, bei den Reichen ist das Geschrei groß, sucht man Schuldige und fragt warum. Bei den Flüchtlingen vor Malta fragt keiner warum da macht man kein Interview mit betroffenen aber die Reichen schlachten ihr Unglück noch aus. Das einzige was mir bei Titanik einfällt ist, soweit ich weiss waren auf ihr glaub ich auch Flüchtlinge und Auswanderer damals nach Amerika das könnte dann noch ein Anknüpfungspunkt an den Welttag für Flüchtlinge und Migranten sein.

    Antworten
    1. LuckyLuke sagt:
      16. Januar 2012 um 23:54 Uhr

      Ist die Warum-Frage bei den Flüchtlingen nicht schon lange beantwortet? Weil wir in Europa sie nicht reinlassen wollen, weil das, was sie tun als “illegal” gilt, müssen sie nachts auf klapperigen alten Booten los. Die sehen nicht nur so aus, als ob sie es nicht übers Meer schaffen, sondern es ist auch oft so. Wenn sie Glück haben, kennt sich ihr Schlepper mit der Schiffahrt aus und kennt den Kurs. Aber das ist nicht immer der Fall.
      Und bei der Concordia? Da gehörte ein Viertel der Menschen auf dem Schiff zur Belegschaft. Der Kreuzer war erst fünf Jahre alt, die Passagiere hatten sehr viel bezahlt – ihr Geld wurde aber wohl nicht In Sicherheit investiert…
      Man darf schon bei beiden Fällen nach dem Warum fragen… Nachdenkliche Grüße vom LuckyLuke am Montagabend, der ja heute der “Blue Monday” des Jahres sein soll. Sagen die Medien jedenfalls.

      Antworten
  3. Annemarie Wachsmann sagt:
    17. Januar 2012 um 09:53 Uhr

    Luky Luke, machen Sie mich nicht fertig,letzte Woche Freitag, der 13. und dann blue Monday? Blue Monday allein schon wegen des Wetters in Berlin. Titanic war ein Passagierschiff, welches auf der Jungfernfahrt bereits den großen Abgang machte. Dank unzureichender Rettunsgausrüstung soll die Zahl der Todesopfer so groß gewesen sein. Das italienische Desaster muss auch mit minderbemitteltem Verhalten der Crew gesegnet gewesen sein, wie die Berliner Geretteten im TV berichtet haben. Also irgendwie Größenwahnsinn bis heute. Das klappt schon?

    Antworten
  4. H.Sattel sagt:
    17. Januar 2012 um 14:19 Uhr

    Ich persönlich will mich nicht so an einen Aberglauben binden, wenngleich man sieht, was alles herbeigeglaubt werden kann: im Guten wie im Bösen. Und wenngleich die Vielzahl von Medien den Kaptän in den Focus der Anklage sehen, so gebe ich doch auch zu bedenken, dass -nach Presseberichten folgend- das es wohl nicht der Übermut eines Kaptäns war, der zu dieser Katastrophe offenbar geführt hat, sondern auch die Sensationslust im Besonderen offenbar der Menschen an Land. Dieses nahe Vorbeischippern an der Küste wurde, so die Presse,von einer Einmaligkeit zur Tradition und keiner wollte die Gefahren erkennen, die damit verbunden waren.
    Auch ist es sehr merkwürdig, dass -laut Presse- nur sehr wenige Besatzungsmitglieder für einen solchen Ernstfall
    ausgebildet waren. Waren es Gründe aus Sparmaßnahmen oder sogar aus den Gründen der Selbsicherheit und Selbstherrlichkeit, dass so etwas nie passieren wird? Das sei dahingestellt. Und irgendwie waren alle verantwortlich für diese Katastrophe, auch jene Menschen an Land in deren Gedankenlosigkeit, aber wohl auch Gedankenlosigkeit und Verantwortungslosigkeit, da diese sicherlich -wohl mehr wie die Technik des Schiffes-
    um eventuelle Gefahren vor Ort wussten, aber es der Sensationslust u.U. vorzogen. Aber das ist reine Spekulation: die Verantwortung liegt beim Kapitän.
    Dabei fällt mir ein Kirchenlied ein, welches heißt:”…Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt…”
    Wie steht es da um das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen, darin ein Einzelner sicherlich auch dieses
    Schiff vor Gefahren retten kann, wenn er merkt, dass einer oder einige unachtsam sind und diese eben, obwohl er nur Fahrgast ist, auf diese Gefahr hinweisen muss, wenn er eine Gefahr bemerkt, aber keine Reaktion seitens der Verantwortlichen. Da muss ein solcher fahrgast wohl u.U. wohl auch einmal den kapitän
    “aufwecken”. So ist auf jeder Art von einer Reise jeder verantwortlich für das Ganze und kann sich nicht
    ausruhen, gerade wenn eine Gefahr für alle sichtbar vor Augen ist, bzw. man sich auch als “Laie” halber denken kann, dass da mehr ist als man sieht (Meeresgrund z.B.)
    In welchem Gewässer schippert z.B. unser Glaubensschiff? Sind wir vielleicht noch immer zu nahe an der Küste aus Furcht vor dem offenen und weiten Meer, so dass bereits der kleinste Sturm dieses Schiff an die Klippe drücken und dann unser Glaubensschiffchen daran zerschellen kann?
    Irgendwie ist somit dieses Unglück, trotz der ganzen Tragödie, eine kleine Predigt und ein Gleichnis für eine höhere Wirklichkeit, die sich vielleicht wirklich abspielt, wenn wir unser Leben nach dem Gesetz des Geistes betrachten.Was will mir das alles sagen……………..Alles hat irgendwo wohl einen Sinn, wenn man trotz des “Bösen” an das Gute glaubt.

    Antworten
  5. IWe sagt:
    18. Januar 2012 um 22:32 Uhr

    Ich finde es hoch symbolisch, daß die Rettung der Flüchtlinge vor Malta geschah. Dabei muß ich an das letzte Kapitel der Apostelgeschichte denken. Dort wird Paulus (und über 200 ander Menschen) nach einem Schiffbruch an Land gespült. Dort werden die Schiffbrüchigen freundlich aufgenommen und es heißt von den Bewohnern des Landes: “.. und sie zündeten ein Feuer an”. Was würde es bedeuten, wenn die reichen westlichen Gesellschaften so handeln würden. Aber die Angst ist größer.

    Antworten
    1. Annemarie Wachsmann sagt:
      19. Januar 2012 um 11:12 Uhr

      das ist gut..IWE

      Antworten

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