Es ist eine Verschwörung der Jesuiten! All die Neuerungen, Veränderungen, all das Abrücken von der Lehre der Kirche und die Anpassung an den Zeitgeist. Und die Jesuiten sind Schuld. Es war ruhig geworden um den ehemaligen Vatikandiplomaten Viganò, aber vor der Synode musste er sich noch einmal äußern.
Dahinter liegt die mittlerweile in vielen Variationen vorliegende Behauptung, es solle an der Lehre der Kirche herumgeschraubt werden. 2014 und 2015, bei den beiden Synoden zum Thema Familie, war das auch schon so. Eine kleine Elitäre Gruppe – Jesuiten, deutsche Bischöfe, Befreiungstheologen, suchen Sie sich was aus – sei dabei, die Lehre der Kirche zu untergraben.
Anpassung an den Zeitgeist
Nun kann und sollte man vielleicht auch über derlei Stuss einfach nur den Kopf schütteln. Was ich aber bemerkenswert finde ist die Tatsache, dass wir das mit uns machen lassen. Das Muster des Vorwurfs des Wandels, der Anpassung, der Zerstörung der Kirche wird laut in den Raum gerufen. Und wir lassen den Vorwurf einfach so stehen.
Es gibt ein ganzes Narrativ darum, dass es „progressiv“ genannte Kräfte in der Kirche gibt, welche (zur Familiensynode) die Familie zerstören und die Lehre der Kirche dazu aufgeben wollen. Dieselben wollten jetzt (zur Amazonassynode) häretische Ideen in die Lehre der Kirche aufnehmen.
Man lässt das mit sich machen
Und diejenigen, die an einer Inkulturierung von Kirche und Theologie ins Heute arbeiten, lassen das mit sich machen. Anpassung an den Zeitgeist? Das lässt man auf sich sitzen.
Tief in der kirchlichen Psyche drin scheint sich der Gedanke festgesetzt zu haben, dass es eine Änderung braucht, und dass man selber an einer Veränderung arbeitet. Man nimmt also irgendwie den Vorwurf auf, stimmt ihm sogar im Wesentlichen zu, schließlich kann es so nicht weiter gehen. Auf die Idee, dass das gesamte Narrativ nicht stimmt, kommen wenige.
Aber: es stimmt nicht. Es war immer schon Teil der Kirche, den empfangenen Glauben weiter zu geben. Zu tradieren. Und das geht nur dadurch, dass ich davon erzähle, in immer anderen Umständen, Kulturen, Sprachen. Natürlich gibt es immer eine Spannung zwischen dem übernommenen und Antworten auf neue Fragen, die in neuen Gewändern daher kommen, das spannende Buch von Michael Seewald „Dogma im Wandel“ erzählt die Geschichte dieser Spannung.
Geschichte einer Spannung
Um treu zu sein und in diesem Sinn zu bewahren, der muss auf veränderte Umstände inkulturierend reagieren. Und jegliche theologische Debatte kreist genau darum: was geht und was geht nicht, wo ist treue und was gibt die Bibel und die Tradition her. Und wo muss sich Kultur von Bibel und Lehre der Kirche kritisieren lassen? So geht Tradition und so geht Treue.
Wer hier im Gegenteil etwas an Kirche und Theologie verändert, das sind diejenigen, die laut ausrufen, für die Reinheit der Lehre und die Tradition der Kirche zu stehen. Das sind die wirklichen Neuerer, wenn wir so wollen die wirklichen Abweichler.
Die wirklichen Neuerer
Warum? Weil sie die Grunddynamik unseres Glaubens, die Menschwerdung, nicht einbeziehen. Gott wendet sich den Menschen zu. Wenn wir nicht dasselbe tun, dann verlieren wir den Bezug zum Zentrum unseres Glaubens.
Und ich würde sogar sagen: wenn man das Bewahren des Buchstabens als Haltung der Kirche einfordert, dann wird es destruktiv.
Und noch etwas: dieses Verhalten ist nicht etwa konservativ, es ist innovativ. Denn es gibt seinerseits Antwort auf Fragen, die drängen. Die Frage der Angst vor Veränderung, die Antwort auf Überforderung. Kurz: eine Reduktion von Komplexität und Kontingenz auf ein erträgliches – auch wenn verzerrendes – Maß.
Reduktion auf ein erträgliches Maß
In dem Sinn ist das hochmodern, und muss es ja auch sein, sonst würde sich kaum jemand dafür interessieren. Ich nenne das mal einen „verkehrten Modernismus“.
Das Modell ist eindeutig: der so genannte Anti-Modernismus, in der Lesart der selbsternannten Bewahrer die Verteidigung der Kirche und der Lehre gegen Sozialismus, Anpassung an den Zeitgeist und so weiter. Ein Kampf gegen finstere Mächte also, abgeschaut im Vatikan vor 100 Jahren.
Bewahren heißt pflegen
Deswegen: Diese Kräfte sind nicht konservativ. Wer etwas bewahren will, muss es pflegen, gegenwartsfähig machen.
Kirche war niemals in ihrer Geschichte – und auch dem Auftrag des Herrn nach – fixierend. Sondern immer sich wandelnd. Dem Auftrag Jesu treu bleiben heißt eben, die Botschaft von Menschwerdung Gottes und Erlösung in immer neue Zusammenhänge hinein zu verkünden. Es hieß niemals, eine Sozialform und eine Textform absolut zu setzen.
Das nächste Mal, wenn wieder einmal ein Kollege oder eine Kollegin in journalistischer Hilflosigkeit meint, von „liberal“ und „konservativ“ schreiben zu müssen, wo in wirklich kein „gut“ und „böse“ gemeint sind, bitte innerlich protestieren. So geht das nicht.
In journalistischer Hilflosigkeit
Nur ein Beispiel, eines das den selbsterklärten Bewahrern lieb und teuer ist: Autorität. Die lässt sich heute nicht mehr genauso legitimieren und erklären, wie noch vor 100 oder 50 Jahren. Die Verschiedenheit der Welt hat ihre Sprache gefunden und lässt sich nicht mehr von einer europäischen dominieren. Darauf muss auch die Kirche reagieren, der Papst nennt das Synodalität.
Jeder Versuch, darauf mit Zentralisierung zu reagieren, zerstört. Das ist eben nicht Bewahrung. Im Gegenteil. Der Autoritarismus der selbsterklärten Bewahrer ist eine Innovation, ist die wirkliche Veränderung, weil er die natürliche Bewegung der Kirche und des Glaubens nicht mitmacht. Die Grunddynamik des Glaubens ist Gottes Hinwendung zum Menschen, sichtbar in Jesu Hinwendung zum Nächsten, bis zu Tod und Erlösung in der Auferstehung.
Gottes Hinwendung, Jesu Hinwendung
Diese Hinwendung muss sich ins Kirchliche übersetzen. Das ist Bewahrung dessen, was der Auftrag der Kirche ist. Wer glaubt, alles schon zu wissen und sich auf diese seine Überzeugung zurück zieht, den nennt der Papst „in sich selber eingeschlossen“.
Die Beton-Form dieses Selbst-Einschlusses sind die Regeln und Normen, die einen gegen derlei Überraschungen absichern und im Fall eines Eintritts verteidigen sollen: „Die Norm gibt (…) die Sicherheit, sich überlegen zu fühlen, eine genaue Orientierung zu besitzen. Darin findet er seine Kraft, nicht im sanften Hauch des Geistes,“ sagt der Papst.
Bewahrung – das geht nur im Geist Gottes. Hier passiert die Weitergabe des Glaubensgutes. Wer das mit dem Verweis auf Autorität und Lehre der Kirche zu verhindern sucht, ist eben kein Bewahrer. Und nicht konservativ.
Das nächste Mal also bitte genau hinhören, wenn wieder jemand die Veränderung der Lehre der Kirche beklagt. Denn in der Klage und der dahinter liegenden Forderung nach Einheitlichkeit und Starre liegt die eigentliche Veränderung.
Ich glaube dass Phänomen, dass Sie beschreiben ist eine Frucht der 80er und 90er. Durch JPII. Und sein langes Pontifikat hat zu einer Zentralisierung und Einseitigkeit geführt, die einen Teil der Kirche frustriert hat. Und viele haben sich abgewendet. Geblieben sind diese “es darf sich nichts ändern” Kräfte. Und die sind einfach laut und haben Macht in den Strukturen.
Das passt zu dem, was politisch passiert. Wenn ich sehe wie diese Beharren den Kräfte in der Gemeinde vor Ort gleichzeitig Parolen von AfD und dergleichen vertreten und sogar verbreiten wird mir schlecht.
Beharren hat mit struktureller Macht zu tun. Und beharren muss nicht verstehen. Da reicht es laut zu sein.
Entwicklung und inkulturation kann nicht laut vorgehen. Ihr Wesen ist der leise und langsamere Weg. Daher das was Sie beobachten.
Eine sehr überzeugende Analyse. Mit einer noch überzeugenderen theologischen Pointe: eine lebendige Kirche, die durch den Hl Geist lebendig gemacht wird (die beiden gehören ja zusammen!) und damit den Auftrag des Herrn erfüllt und in der Tradition bleibt – also tut, was ihre Pflicht und Schuldigkeit ist vs. eine Kirche, die ihre Lehre in Beton gießen und die Kirche plastinieren möchte (ok etwas grob formuliert). Beide in Reaktion auf die Entwicklungen in der westlichen Welt, die in den letzten 20 -25 Jahren in fast allen Bereichen (vor allem der Kultur und der Moral) mit zunehmender Beschleunigung von statten ging. 1963 war das schon abzusehen, und Vaticanum 2 hat darauf bereits reagiert (> lumen gentium).
Manchen geht das zu schnell, die Organisation von Strukturen der Macht ist erst sekundär, anderen zu langsam (da hat dann sogar der HlGeist Mühe mitzuhalten). Ich sehe also auch sehr persönliche Motivationen, die die diesbezüglich Bekannten zu entsprechenden Reaktionen bewegen. Das stellt aber Ihre Analyse nicht infrage!
Interessant und vielsagend: bei den angesprochenen Inhalten geht es gar nicht um Kernelemente, die dem Zeitgeist geopfert würden, sondern um relative Nebensächlichkeiten, also nicht um zerstörende Änderungen (die in der Geschichte zu den diversen Schismen führten), sondern um persönliche Ärgernisse: ich entdecke mich mit den allzumenschlichen Teilen meiner Glaubensinhalten nicht mehr im Zentrum der Kirche, sondern an deren Rand.
Ich denke, dass die Kirche vieles nicht ausblenden darf, die es sehr wohl gibt. Auch zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Bewegungen, Auffassungen und Lehrmeinungen. Und natürlich spielt auch der persönliche Kontext und Prägung in der Auffassung einen wichtigen Aspekt.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir von den wirklichen Auseinandersetzungen in der Blütezeit der Klöster oder nach der Säkularisierung im 19. Jh. viel zu wenig wissen. Hier nur ein Beispiel von 1854 aus einem Originaltext: „… diesmal mussten auch viele katholischen Laien zwischen Staatsgesetze und den kirchlichen Anordnungen, zwischen Geld- und Gefängnisstrafen einerseits und Gewissensbelastung anderseits wählen.“ Der Bischoff selbst musste sich stundenlangen Verhören aussetzen.
Oder wie Theologen im frühen Mittelalter aus ihrem jeweils Verständnis des Evangeliums heraus sich immer wieder missverstanden haben und sehr wohl das kirchliche und soziale Verhalten der gegenseitigen Partei kritisiert haben. Haben sogar unter der kritischen Beobachtung der anderen Partei gelitten.
Ich denke, dass dies ein Beispiel dafür ist, wie zu allen Zeiten Gläubige in ein Dilemma gekommen sind. Auch mit unermesslichem Leid als Folge. Und manchmal konnten sie auch nicht auf eine kirchliche Lehrmeinung zurückgreifen.
Dass wir uns heute frei äußern können, im Dialog sein können, ist sicher auch eine große Errungenschaft der Kirchen. Schafft lebendigen Diskurs und Impulse, indem was heute an Aufgaben und Anforderungen für jeden einzelnen, in der Kirche und in der Gesellschaft ansteht. Und zeigt den Wandel der Kirche in den Wurzeln des Evangeliums.
Das stimmt nicht so ganz.
Ich kann Kirche heutzutage kritisieren und Lehrmeinung in Frage stellen. Von Außen auf jeden Fall. Aber von innen nicht. Als schwuler Mann oder lesbische Frau kann ich nicht frei von der Leber von meinen auch spirituellen Erfahrungen sprechen, wenn ich einen Kirchlichen Arbeitsvertrag habe.
Die Bischöfe und auf kleinerer Ebene die Priester haben immer noch genug Macht nach innen ziemlich viel Leid zu verursachen!
Da könnte ich einige Erfahrungen beisteuern … .
Lehrmeinung kritisieren > Kirche infrage stellen. Ich hab’s mal umgestelllt, weil: genau das wird geschehen, wenn nicht die Kirche ihr Lehramt als ihr Ureigenstes ausübt, und zwar zuallererst als Kritik ihrer selbst und ihrer Lebensäußerungen – in der lebendig machenden Kraft des Hl Geistes. Daher bezieht die Kirche ihre Kraft. Ich fand es erstaunlich, bei wem allen Papst Franziskus sich in den letzten Jahren im Namen der Kirche entschuldigte; zuletzt dann, dass das Töten von Menschen unter allen Umständen wider Gottes Willen sei. Wer wollte da noch Beton anrühren und in Gefahr geraten, Gott los zu werden!
Sorry, aber was Sie sagen wollen …. ist mir ein Rätsel.
… ‘sagen wollen’. … ist mir ein Rätsel. Das kann wohl so sein – weiß ich nämlich auch noch nicht so genau :).
Was ich ‘geschrieben habe’ – an welcher Stelle haben Sie Fragen? Wo können Sie einhaken?
Es fängt am Anfang an und hört am Ende auf. Ihr Beitrag ist mir von vorne bis hinten ein Rätsel.
“das Töten von Menschen unter allen Umständen wider Gottes Willen”. Das sagt der Papst ja nur weil es in der Bibel steht.
@ Michael Hauber: Wo in der Bibel steht das? 2. Mose 20, 13 verbietet den Mord, aber nicht die Hinrichtung (2. Mose 21, 12-17 geht es diesbezüglich gleich ‘zur Sache’).
@ Escilcgn : Was ich sagen will:
Viele stellen in ihrer Kritik an der Lehrmeinung die Kirche selbst infrage: Ist die Kirche in der Lage, Licht für die Welt zu sein? Damit wird Gott selbst infrage gestellt: Gibt es ihn angesichts der Lehrmeinungen und bei dem Bodenpersonal überhaupt, oder muss ich mir selbst einen basteln?
Die Kirche kann dem dadurch begegnen, dass sie das Lehramt zuallererst als Kritik ihrer selbst und ihrer Lebensäußerungen ausübt, bewegt freilich nicht vom ‘Zeitgeist’, sondern von der lebendig machenden Kraft des Hl Geistes: Tun wir noch, was nach Mt 28 unsere Aufgabe ist ?
Nun Gott hat existiert als es noch keine Kirche gab und er wird auch existieren wenn es die römische Kirche nicht mehr geben sollte.
Die Kirche hat ihre einzige Aufgabe darin den Menschen zu helfen in eine lebendige Beziehung zu diesem Gott zu finden.
Wo sie mir hilf ist das ok. Wo sie mir nicht hilft kritisiere ich sie oder lasse sie links liegen. Aber meine Beziehung zu Gott ist doch eine ganz eigene und persönliche. Die existiert doch auch ohne die Kirche.
Mein lieber Paul, im katholischen Bereich zitieren wir “Ex 20,13”. Sodann sollten Sie mal di ganze Bibel lesen. Wie wäre es mit Weish 1,13f.?
“Denn Gott hat den Tod nicht gemacht und hat keine Freude am Untergang der Lebenden. Zum Dasein hat er alles geschaffen.”
Im Übrigen sollten Sie sich zu Herzen nehmen, nicht willkürlich irgendwelche Bibelstellen nach Gusto zu zitieren. Denn im Pentateuch steht auch, dass das Kaninchen ein Wiederkäuer ist, dass man Ehebrecherinnen steinigen und auf Schweinefleisch verzichten soll.
Halten Sie sich da dran? Wenn nein, welche Instanz hat Ihnen erlaubt, sich daran NICHT zu halten? Und wenn Sie sich daran nicht halten, warum bereitet Ihnen so große Schwierigkeiten, die vermeintliche theologische Begründbarkeit der Todesstrafe (übrigens wie der Sklaverei, oder wollen Sie ein paar Sklaven halten) schlicht als das zu bezeichnen, was sie immer war: falsch?
Aber bitte, Sie dürfen auch den größten Unsinn wie das geozentrische Weltbild vertreten. Wir leben in einem Land mit Meinungsfreiheit. Dann müssen Sie aber auch aushalten, dass ich das, was Sie da behaupten, als unvernünftigen Unsinn bezeichne.
Übrigens: Wer die Kirche in Frage stellt, stellt keineswegs Gott in Frage. Die Kirche besteht ja vor allem aus den Sakramenten – und Sakramente gibt es in der Ewigkeit nicht mehr. Kirche ist das Zeichen und das Instrument für Gottes Gegenwart in der Welt. Gott kann sich aber auch ohne dieses Instrument artikulieren, mein lieber Paul.
Mein lieber Michael,
die Online-Einheitsübersetzung führt beide Bezeichnungen.
“Dann müssen Sie aber auch aushalten, dass ich das, was Sie da behaupten, als unvernünftigen Unsinn bezeichne.” – was behaupte ich denn? Ich habe auf ein Faktum hingewiesen; die Bewertung der entsprechenden Stellen überlasse ich Ihnen. Noch ein Hinweis: der Talmud diskutiert in mehreren Traktaten die Todesstrafe (und bezieht sich dabei auf gar nicht so wenige Stellen der Ersten Bibel). Soweit die Sachlage. Was Sie mir vorwerfen, entspringt Ihrer Interpretation bzw. Ihres Hineinlesens in meinen Beitrag. Vorschlag: Ich lese endlich mal die Bibel und Sie meine Beiträge etwas genauer … .
@ Eskilcgn
“Nun Gott hat existiert als es noch keine Kirche gab und er wird auch existieren wenn es die römische Kirche nicht mehr geben sollte.”
Welchen Gott haben Sie da ‘vor Augen’?
“Noch ein Hinweis: der Talmud diskutiert in mehreren Traktaten die Todesstrafe (und bezieht sich dabei auf gar nicht so wenige Stellen der Ersten Bibel).”
1) Huch, ich hab gar nicht gewusst, dass der Talmud eine autoritative Quelle für Christen ist; schließlich ist er ja wie der Koran nach dem Tod der letzten Apostel, also nach dem Ende der Offenbarung entstanden.
2) Aber egal: Die Quintessenz der Talmuddisputationen ist, dass die Todesstrafe im rabbinischen Judentum abgeschafft wurde.
3) Eskilcgn hat sicher einen Gott vor Augen und nicht den Götzen, den sich Todesstrafenbefürworter zurechtzimmern.
Lieber Herr Paul, Bibel lesen ist immer gut. gerne dann aber mit kommentar. Dann wird deutlich, dass man nicht einfach hier einen Vers und dort einen Vers herausbrechen kann um seine Vorstellungen mit der Bibel zu belegen.
Also Lesen und verstehen lernen!
Und Gott …. Welchen Gott????
gibt es denn mehr als einen????
Ich meine Jenes Geheimnis, das wir allgemein hin Gott nennen, das Jesus von nazareth mit Abba angeredet har, das ich in der Nachvolge Jesu Vater nenne, dass von Mohammed Allah genannt wird und dessen Namen die Jueden mir “Der Eweige” umschreiben.
Diesen Gott kenne ich nur, Und dieser Gott existiert auch völlig unabhängig von einer Kirche, so römisch oder katholisch diese Kirche auch sein mag.
Ach jetzt lese ich erst, dass Herr H die Todesstrafe befürwortet.
Schrecklich.
Aber das passiert bei Steinbruchexegese …. und wenn man das “Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer” aus dem Matthäus Evangelium nicht versteht.
Schlimm, schlimm, schlimm …. dass das echt noch diskutabel bei uns ist.
Aber über die AfD und Konsorten verrotten natürlich alles deutlich.
Mein lieber Michael,
ich bin kein Befürworter der Todesstrafe, im Gegenteil. Auch die Sklavenhaltung ist mir fremd. Ziel meiner Postings war, zu zeigen, dass die Ablehnung der Todesstrafe, wie übrigens auch ihre Legitimation, angesichts des sehr komplexen Befundes nicht ‘so einfach’ (im Sinn eines apodiktischen Rechtssatzes zB) der Bibel zu entnehmen ist. Interessant ist hier die neuere Forschung zu Gen 9,5-6:
” Wenn aber euer Blut vergossen wird, fordere ich Rechenschaft für jedes eurer Leben. Von jedem Tier fordere ich Rechenschaft und vom Menschen. Für das Leben des Menschen fordere ich Rechenschaft von jedem, der es seinem Bruder nimmt.
6 Wer Blut eines Menschen vergießt, / um dieses Menschen willen wird auch sein Blut vergossen. / Denn als Bild Gottes / hat er den Menschen gemacht.” – Eigentlich eindeutig, oder? Der Henker als einfordernde Hand an Gottes statt. Von v6b aus gelesen, der die grundsätzliche Unantastbarkeit menschlichen Lebens hervor zu heben scheint, spricht der Vers im ganzen Zusammenhang aber gerade nicht von der Begründung der Todesstrafe als Gottesgebot. Also traut keiner Übersetzung, die ihr nicht selbst vorgenommen habt.
Dennoch ist das Ganze so eindeutig nicht, das Judentum begegnete dem zwiespältigen Befund mit Diskussion und Praxis, letztere durch partielle Ausübung von Todesstrafe, vielmehr aber noch durch alternativen Ausgleich (Entschädigungsleistungen zB). Soviel in aller Kürze (gut erreichbarer Lit.Hinweis (zum Lesen und Verstehen): https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/todesstrafe-at/ch/51509164581e64f1019205ad4759224b/ – dort weitere Literatur)
Die Erfahrungen von 70 und 135 nChr und damit auch des Kreuzestodes Jesu bewegten rabbinische und christliche Diskussionen zur Todesstrafe noch einmal ganz neu (Gal 3, 13 in Verbindung zu Dtn 21,22f ist noch einmal eine ganz andere Fragestellung). Aber soviel erst einmal hier.
@ Esccilcgn:
Freilich ‘gibt’ es jede Menge Götter: Den der Philosophen, der Atheisten, des Fußballs, der allgemeine, das höhere Wesen … ich muss nur mein Herz daran hängen.
Ich stimme mit Ihrer Antwort ja völlig überein. Genau dass ist auch mein Glaube. Er verbindet sich für mich ebenso mit Christus – und mit seine Ekklesia! Mit ihr hat sich Christus verbunden, das ist die Pointe des 3. Artikels. Ich verstehe sie ökumenisch. Weil sie wahr menschlich ist, wird sie vergehen. Wir hoffen dass Gott dann alles in allem sei. Was dann danach ist, entzieht sich aber meinem Wissen. Wie das, was vor aller Zeit war.
“… existiert völlig unabhängig von einer Kirche …” – aber um unseres Menschseins willen nicht ohne die Ekklesia. Wenn wir von Gott sprechen, dann doch in dem ‘Rahmen’, in dem Gott sich uns offenbart hat und weiter offenbaren wird (aber das ist doch sein Tun allein!).
Sie beschränken Gott, indem Sie seine Offenbarung auf den innerkirchlichen Raum beschränken.
Kann sich Gott nicht außerhalb der Kirche und einem Menschen unabhängig von Kirche offenbaren?
Meine Erfahrung ist es, dass er das tut. Die Kirche ist ein Hilfsmittel in die Levensbeziehung mit Gott hinein zu wachsen. Für manche Menschen ist das gut und richtig. Andere finden unabhängig und völlig außerhalb der Kirche den Weg in die Levensbeziehung mit Gott.
Die Kirche mit all ihren Äußerungen hat dienende Funktion. Wie schon ein großer Bischof sagte: Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts!
@ Escilcgn : schade, dass sich unsere Beiträge überschnitten haben.
Sie schreiben: “Ach jetzt lese ich erst, dass Herr H die Todesstrafe befürwortet.” An welcher Stelle lesen Sie das? Ein mögliches Missverständnis um Ex 20/21 habe ich bereits klar gestellt.
Den Rest des Postings übergehe ich mal mit dem Hinweis auf Meinungsfreiheit – mit einer Ausnahme: Ich bezweifle, das Sie in der Lage sind, mich in Fragen der Exegese der biblischen und außerbiblischen Literatur grundsätzlich belehren zu können. Ich wünsche mir vielmehr sachliche, an den Schriften orientierte Diskussionen und keine Ausbrüche unbelegter Besserwissereien.
@ Eskilcgn: “Sie beschränken Gott, indem Sie seine Offenbarung auf den innerkirchlichen Raum beschränken.”
Ok, den Schuh zieh ich mir an. Ich töne da ein wenig dogmatisch, denke vielleicht auch ein wenig oder ein wenig mehr so. Dabei erzählt die Bibel so viel von Offenbarungen jenseits organisierter Formen von Religion: Noah, Abraham, Mose, Jesus selbst, Paulus, die Jünger in der Ostererfahrung des #ophtä# nach 1. Kor 15, die Propheten, wenn sie zB von ihren Berufungen erzählen; gerade Letzteren kommt in der Religionsgeschichte eine besondere Bedeutung zu in ihrer Unabhängigkeit gegenüber organisierter Religiosität.
Für meinen Glauben ist die Gemeinschaft der Heiligen wichtig geworden, deshalb mein Widerspruch und die Sorge, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Und da hab ich dann eben wieder besseres Wissen meine Feindbilder. Aber wenn ich Sie richtig verstehe, denken Sie da nicht total anders, höchstens mit anderer Pointierung, sozusagen ohne meine Begrenzungsversuche.
Ich finde es immer wieder witzig, wenn Theologen den alten Modernismusvorwurf (Nicht den umgekehrten, den sie hier beschreiben!) hervorkramen. Meist wird er genutzt, um die Entwicklungen des 19. Jahrhunderts zur Norm und letzgültigen Wahrheit zu erklären. Kann man machen, funktioniert aber nicht. Lustig finde ich dann immer, dass selbst Josef Ratzinger dieser Vorwurf traf. Empfehlen würde ich aber auf jeden Fall allen Anhängern diesr Denkrichtung John Henry Newmann zu lesen. Er ist aus dem geliebten 19. Jahrhundert, seine Katholizität ist unbestritten, dass macht ihn für sie sympathisch, aber er weiss um die Notwendigtkeit der Entwicklung. Vielleicht funkt es ja.
Danke für Ihren Hinweis. Sehr wohl weiß ich auch darum. Diese Dinge wollte ich nicht ausblenden. Und es tut mir leid wenn Menschen von Christen Ausgrenzung erfahren. Auch weiß ich über allzu Menschliches u. unnötige innerkirchliche Auseinandersetzungen, die nur einem exklusiven Personenkreis zugänglich sind. Aber diese Haltung kann auch etwas Legitimes und zu diesem Zeitpunkt Notwendiges sein.
Vielleicht haben wir bisher viel zu wenig uns als Kirchenmitglied und Kirche öffentlich geäußert – auch nicht die Unterstützung vom PGR/ Pfarrer erhalten. Jesus hat sogar als 12 Jähriger die Gelehrten irritiert.
Auch heute gibt es heute die Möglichkeit, offen in den Diskurs zu treten! Maria 2.0 war vor kurzem möglich mit unterschiedl. Bewertungen. Frauen haben sich in ihrer Not und „ Ausgrenzung“ getraut. Im 19.Jh. haben engagierte Frauen sogar Klöster gegründet, waren unterschiedlich in der Gesellschaft tätig. Haben sich um caritative Aufgabengekümmert, sogar Studentinnen unterstützt.
Wandel – das Thema im Blog. Auch Gauck schreibt darüber. Er benennt dies als die Forderung nach Ablösung des Systems (!). Er nimmt war, dass dies natürlich Verunsicherung und Ängste auslöst, jedoch fragt er konkret, woher plötzlich Wut, Hass und Hetze kommen. Populistisch? Nationalistisch? Wie entstehen plötzlich Wutbürger? Eliten, die abgehoben und gefährlich auftreten. Wo nehmen wir hierbei unsere Kirche wahr? Wie ist es in diesem Kontext mit dem in „Beton gegossenen“?
Im Kontext wollte ich darauf hinweisen, dass es auch in der neueren Geschichte schwierigste Umstände für Gläubige in Deutschland gab, über die nicht gesprochen wird. Und dieses Religionsrecht gesetzl. zustand. Und trotzdem der katholische Glaube unter Strafe stand! Und 80 Jahre später auch auf Papier „Religionsfreiheit“ stand – mit schlimmerem Ausmaß von Unrecht. Ein 12 Jahre dauernder „Wandel“ in einen Terror, der uns heute noch beschäftigt.
Und das genannte Thema der Homosexualität ist schwierig für die Betroffenen. Doch von unserem GG sind sie geschützt. Und die Kirche hat in diesem Bereich auch eine gereifte Erkenntnis. Zudem kann sie manchen prekären Umständen auch Begleitung oder Alternativen anbieten.
Jesus hat oft in vertrauten Strukturen anders gehandelt. Hat den erniedrigten Menschen, das Kranke, Diskriminierte und Außenstehende in die Mitte geholt. Und hat damit die anderen tw. überfordert oder auch verärgert. Auch heute ist es nicht immer leicht, christliche Haltungen im Alltag zu praktizieren. Aber wir sind nicht allmächtig und nicht Jesus. Für jede Generation gibt es einen Wandel an Zeiten, ein fortdauerndes Anpassen an die äußeren Gegebenheiten. Doch selten scheint es ein kontinuierlicher und angenehmer Zustand zu sein. Und die Nöte der vielen bekannten/ unbekannten Märtyrer können wir nachlesen. Auch der gestrige Gedenktag verfolgter Gläubigen kann uns die aktuelle Situation vor Augen führen.
Die Welt ist aus den Fugen. Menschen sind gestresst und dürsten nach “alternativen” Angeboten.
Das wäre in meinen Augen: Plätze der Ruhe (ganz faktisch: in der heißen Innenstadt steht ein Katholik vor einem Gotteshaus und lädt Passanten zur Einkehr ein; abkühlen und dann ggf. Gespräche). Pilgerreisen; sinnvolles Fasten. Richtiges Beten statt Yoga usw. usw.
Die Kirche wird nur im Mystischen überleben.
Was mich schockiert, ist gerade in diesem Pontifikat (wobei ich den Papst selbst nicht kritisiere) das Abgleiten in die Tagespolitik, z.B. gestern wieder in VA News das Interview von Jonas Wipfler. Mit Verlaub, das kann von jedem Politiker auch kommen. Die katholische Kirche “unterwirft sich” (ich nehme das harte Verb) komplett den Doktrinen von UNO, EU etc. und allen anderen Organisationen, die eine globalisierte vielleicht humane Weltpolitik hämmern. Wer das in Frage stellt, wird ziemlich schnell angegriffen. Es bleibt aber die faktische Frage, z.B. diese Woche: was ist wirklich das reale Maß der Brände im Amazonas und wem gehört dieser Wald wirklich und wer hat an all der Eskalation schuld. Leiser zu treten, wäre im Politischen m.E. eher der Weg der Kirche.
Es ist wie mit der SPD, in meinen Augen. Das Volk sieht das etwas anders. Wenn die SPD das EU-Logo lange in der Parteistrategie hat, der einfache Arbeiter aber nicht versteht, was die EU für ihn, jedoch sehr wohl, was diese für die Großkonzerne macht, dann geht er weg. Ich meine, die Akzeptanz der großen Kirchen ist sehr gut mit der Erosion zumindest einer Volkspartei zu vergleichen. Wer den Menschen nicht zuhört und sich lieber mit struktureller Weltverbesserung und Weltpolitik beschäftigt, der wird abgestraft.
Die Häme und tlw. der Spott in den Kommentaren der letzten Aufsätze, bezogen auf die Pontifikate von JP II und Benedikt XVI, sind nicht in Ordnung. Da darf ich widersprechen (hoffentlich)
Objektiv war der Zustand der Weltkirche um 1999 weit erfolgreicher als 20 Jahre später. JPII wurde heilig gesprochen, Benedikt XVI ist im 93. Lebensjahr und verdient Respekt, das steht außer Frage. Wann wird ein Deutscher wieder auf dem Stuhl Petri sitzen? Oder ein Europäer?
Andere Kommentare (z.B. von mir, wenn ich wie jetzt die Frage stelle, was an der Weltpolitik von Uno und EU im Kern christlich ist) wurden weggefiltert, freilich war es manchmal ein Lästern (gegen die Politik, darauf lege ich Wert, nicht gegen die Kirche, so war zumindest die Intention)
Ja, man muss mit der Vergangenheit konstruktiv leben. Das gilt vor allem für Pontifikate.
Die Kirche wird überleben, erfolgreich, wenn sie der Tagespolitik der Rücken kehrt und sich auf die eigenen Aufgaben konzentriert: Gebet, Gesang, Sakramente, Weihrauch, Weihwasser, Kultur, Ruhe,….
Weniger wäre in deutliches Mehr.
Die Leute suchen Gottesnähe, allerdings versäumen es die Kirchen, dieses Angebot einfach zu bieten, das ist mein Resumee.
Ich habe auf dem Blog den Austausch des Logos von VA News zu den Jesuiten Deutschland wahrgenommen. Ich weiß nicht, ob das schon näher erläutert wurde oder noch wird. Herrn Pater Hagenkord wünsche ich für seine Aufgaben in Bayern das Beste, ein Füllhorn an Gottes Segen.
Eine Machfrage: EU und UNO haben eine Doktrin? Das ist mir neu, welche soll das sein?
Und was die Tagespolitik angeht: wenn wir die Sorge für die Schöpfung als Auftrag Gottes ernst nehmen, dann können wir das nicht anderen überlassen.
Drittens: ich filtere nicht weg. Meine Aufgabe als Moderator nehme ich aber ernst.
ich versuche mein Unwohl (Kirchenpolitik und “normale reale” Politik) anders auf den Punkt zu bringen.
seit meiner frühesten Kindheit (damals Paul VI – übrigens eines meiner Lieblingszitate eines Papstes zu meinem Stammland Österreich “eine Insel der Seligen”. Ca 1972) – nur als Gegenentwurf gegen die Globalisierung
in unserer Religion geht es um die Seelen und das Seelenheil des EINZELNEN, der Individuen, die irgendwann in einem Himmel, vermutlich für die meisten über den Umweg “Warteraum/Reinigung/Purgatorium”, mit Jesus vereint leben.
Was mich jetzt so stört: wir reden über extrem weltliche STRUKTUREN. Eben meine Reizworte UNO, EU, Internationaler Getreiderat, IWF, OECD, usw. usw.
UNO, EU etc. pp: ich glaub schon, die ziehen alle in eine Richtung. Kontrolle der Menschen in allen Lebensbereichen. Von der Geburt bis zur Einäscherung. Das ist der Masterplan. Einlullen des Verstandes und der Freiheit, darüber Strukturen einer großen, sagen wir es höflich, gelenkten Demokratie. Und die technischen Möglichkeiten sind verführerisch. 8 Milliarden Menschen in Datensätze permanent zu verwalten, ein Klacks. Die Chinesen haben es vor gemacht: in 3 sekunden können sie alle Gesichter der Bevölkerung rechnen (und vergleichen, damit kontrollieren). Die EU fährt hin und bewundert das.
Der Kirche sind solche Sachen egal oder sie befürwortet es.
Ich meine ja: die Kirche auf Erden sollte viel öfter neutral sein, schweigen und zum Kern zurück. Das ist… der dreifaltige Gott, Mystik, Spiritualität usw. usw.
Das alles wird es “bei Gott” nicht geben. Ganz einfach. Die CDU wird keinen Freifahrtschein für den Himmel haben und die AfD kommt nicht als ganzes in die Hölle. Beide sind Windhauch des Irdischen.
Ich meine, das ist das Hauptstörgefühl der Kirchenmitglieder. Sie als MENSCH/SEELE kommen zu wenig in der Kirche vor. Und wenn ich in der Predigt dasselbe höre (mit Nuancen besser) als in der Tagesschau oder in einer guten Rede im Nationalrat/Bundestag, dann ist die Kirche fehl am Platz.
Die Kirche muss sich zu den Einzelnen bewegen, dann wird sie großen Erfolg haben.
vor einem Jahr ging alles um die Aufarbeitung des Missbrauchs. Auch das wurde dann reichlich “politisch”.
Jetzt haben wir das andere emotionale Thema “wie retten wir das Weltklima”. Ich sehe da aber wirklich wenig Unterschied, ob ein Kardinal der katholischen Kirche spricht oder Herr Sellars in Salzburg (dessen Idemeneo-Inszenierung leider in den Kritiken der wirklichen Kulturjournalisten noch weit schlechter wegkommt als in “unseren” Kommenataren in diesem Blog) oder eben die Spitzenpolitikerin vom IWF, die dann vielleicht zur EU wechselt oder auch nicht.
Eine Beliebigkeit der Strukturen, sorry, ich kann es nicht besser beschreiben.
Machen wir uns nix vor. Die westliche Welt unterliegt einem Mainstream (politisch), wie es ihn vor 40 Jahren nur in der Sowjetunion gab. Nicht viel besser. Und alle “Stars” (was für ein Wort) laufen in die gleiche Richtung (in die leider sehr oft auch die große ehrwürdige unabhängige katholische Kirche folgt). Elton John fliegt Prinz Harry herum, der darf seine Thesen zur Verhütungspolitik zum Besten geben. Sein Vater wünscht den Supervirus herbei. Sorry, das sind Topleute der anglikanischen Kirche. Kann man da was einmahnen, ein Stop etwaiger “ökumenischer Gespräche” einfordern. Benedikt XVI, nur als ein Beispiel, hat einen CV eines verrüchten Piusbruder-Bischof zu wenig studiert, wie lange wurde da die Sau medial durchs Dorf getrieben. Zweierlei Maß – mit dem Strom geht es sehr sehr leicht.
Ich kann mein Störgefühl nicht besser beschreiben. Aber in vielen Diskussionen mit langjährigen überzeugten Christen höre ich ähnliches.
Das Abholen der Individuen funktioniert meines Erachtens bei den Orthodoxen derzeit besser. Das muss nicht hoch wissenschaftlich sein. Dazu reichen: Gefühl, Empathie, Ikonen, Weihrauch.
Das was ich als Mystik gerne spüren würde.
Ich warte ab. Andere sehen es anders, dann wird es gut sein.
Die Kirche lebt auf Dauer von der Vielfalt.
Und was man sich vom Leben nach dem Tod vorstellen kann? Ich mag da auch die einfachen Bilder wie jenes der Kopten. Das Universum Gottes ist groß genug, dass die Naiven in die eine Stadt, die Intellektuellen in die andere usw. usw. kommen. Es wird eine Lösung geben.
Ich bleibe auf meine Art der Kirche immer verbunden und – auch diesem Blog. Will mich in den nächsten Wochen aber etwas zurückhalten und mal schauen, was aus Amazonas Synode etc. wird.
Danke für Ihren Beitrag, ich empfinde das ähnlich.
Ja, es ist in vielen Dingen ein Ungeist spürbar, und zwar in diversen Lagern. Christus spricht von der “Unterscheidung der Geister”: Im Gespräch mit Jugendlichen sagten diese mir, man müsse, um ein guter Mensch zu sein, “europäisch denken”. Ich frug sie, was das bedeuten solle. Sie sagten: “es geht um die europäischen Werte”. ich sagte, die EU sei gegründet worden (und zwar offiziell) für den freien Waren- Personen- und Dienstleistungsverkehr. Welcher dieser “Werte” sei tatsächlich “gut”? Je mehr Verkehr, gab ich zu bedenken, desto mehr CO2.
Sie sagten: “Nein, es geht um die Freiheit und die Demokratie”. Ich fügte dann Ihre Argumente hinzu (Gesichtserkennung…), und sagte, es sei nicht demokratisch, dass die EU-Kommission als bei weitem mächtigstes Organ nicht von uns gewählt werde. Ich sagte, es sei nicht demokratisch, wenn um 8 Uhr früh auf dem Tisch eines Abgeordneten ein 150-seitiger Gesetzesentwurf liege, über den um 10 Uhr abgestimmt werden müsse. Weil man sich 150 Seiten nicht in 2 Stunden durchlesen kann. Beim “Überfliegen” der Seiten komme man dann darauf, dass es sich um Vorteile für diesen oder jenen Großkonzern handelt….
Die Jungen sagten, ich wolle die EU schlecht reden, ich müsse ein Rechtsradikaler sein. Ich sagte, im Gegenteil, ich bin, aus einer christlichen Einstellung heraus, ein Kritiker des Ultra-Kapitalismus. Die Jungen sagten, nein, wer gegen die EU sei, sei gegen die Freiheit und für die Großkonzerne, und überhaupt, ein Kirchen-Anhänger könne das “europäische Denken” nicht verstehen, usw, usf….ich glaube, ich muss das nicht weiter fortsetzen, es ist klar, worauf das hinaus läuft.
Die eigentlich interessante Frage ist die: Wie konnte eine solche Begriffsverwirrung entstehen? Solche Meinungen haben ja die Jungen nicht aus sich selbst, sie werden von Medien beeinflusst. Wie gefährlich solche Schlagworte wie “europäisches Denken” sind (ich denke eigentlich immer nur ÜBER etwas nach, aber ich denke nicht “europäisch” über etwas nach), sieht man, wenn man das Wort “europäisch” durch das Wort “deutsch” ersetzt. “Deutsches Denken”?!
Ja, es geht um die Unterscheidung der Geister, und diese lernt man tatsächlich nur in der inneren Erfahrung, und nicht in der dialektischen Zerreibung mit der Außenwelt. Mutter Theresa sagt: “Wer die Welt ändern will, soll sich selbst ändern”. Dieser Satz, so harmlos er klingen mag, hat in der Vereinigung mit Christus, die größte erneuernde Kraft.
Na die Jugendlichen hatten zumindest den richtigen Riecher. Sie haben ziemlich schnell gemerkt, dass Sie Ihre eigene Realität haben und nicht auf Dialog aus waren.
Sie haben diesen jungen Menschen 150 Seiten vorgelegt und wollten eine Bestätigung. Jepp. Dass was ich anderen vorwerfe mache ich natürlich am Besten selbst.
Eine Unterscheidung der Geister geschieht im Dialog. Die EU ist nicht der Himmel auf Erden. Aber Grund für jahrzehntelangen Frieden in Europa. Das das Christliche Mittelalter nicht geschafft.
Also immer schön langsam.
Johannes Wald muss ich noch ein paar Gedanken schreiben.
Vielleicht stecken Sie mich in die gleiche Schublade wie ihre jungen Leute. EU ist kein theologisches Thema, aber jeden von uns betrifft dies! Leider scheint vieles nicht zu gelingen, obwohl sehr wohl hohe Ideale innerhalb der EU formuliert wurden. Die Begriffe „Deutsch denken“ oder „europäisch denken“ scheint eine schwierige Formulierung, die zu grds. zu Missverständnissen führt.
Leider muss ich schon noch weit ausholen u. musste auch nachlesen. Ich bin in der Schwierigkeit, über ein nichttheologisches Thema in einem katholischen Theologie -Blog zu schreiben.
Zunächst ist es wichtig sich zu erinnern, wie diese ursprünglich in den Nachkriegsjahren entstand. Es waren unterschiedl. Integrationsstufen, deren Annehmlichkeiten wir als selbstverständlich nehmen. Viele zukunftsweisende Ideale sollten verwirklicht werden. 1993 wurde festgelegt, dass durch gemeinsame Politik und Maßnahmen wichtige Entwicklungen bzgl. sozialem Schutz, sozialem Zusammenhalt und Solidarität gefördert werden. So einige soziale Projekte werden mit hohen Geldern der EU gefördert. Wie auch benachteiligte Regionen. Zu denken, dass nur freier Warenverkehr und Wettbewerb stattfindet, ist zu wenig. Obwohl es uns nicht immer bewusst ist, hat die EU schon noch die Möglichkeit Kulturgüter, Menschenrechte, Stabilitätsprogramme, soziale Standards, etc. durchzusetzen u. auch benachteiligte Regionen zu fördern.
Ja es gab klare Vorstellungen über ein europäisches Ideal. Ein Bild, das man heute nicht mehr so erkennen kann. Und auch vieles in Frage stellt. TTIP war sicherlich auch ein Test, inwieweit Handel zw. USA u. EU Einfluss auf bisherige nationalen Unabhängigkeiten hat. Interessanterweise gab es zu diesem Vertrag sehr zweifelhafte Umstände, irgendwie wussten viele nicht – auch vom Bundestag – was eigentlich ausgehandelt worden ist. Anscheinend sei es in der USA im Geheimen und gemeinsam mit Lobbyisten entworfen worden, ablehnend ggü. wissenschaftl. Erkenntnisse. Bisher galt noch Vertrauen in die EU- Bürokraten – doch mit der Geheimniskrämerei und Unklarheiten wurden diesem Vertrag nicht zugestimmt. 2014 gab es einen warnenden Brief v. Wissenschaftlern. 2016 lehnte der Deutsche Richterbund die Schaffung von Sondergerichten ab. Ein entstehendes rechtliches Ausmaß , das bisherige staatl. Gerichte als nicht zuständig erklärt hätten. Auch „Brot für die Welt“ hat das Vorhaben u.a. wg. Bedrohung der Menschenrechte abgelehnt. Auch der Kulturrat hat davor gewarnt. Private Bildungungseinrichtungen der Kirchen wären auch bedroht gewesen.
Wenn ich dies so ausführlich beschreibe, hoffe ich, dass es wieder bewusst, dass die EU mehr ist als liberale Märkte auf überfüllten Straßen.
“Objektiv war der Zustand der Weltkirche um 1999 weit erfolgreicher als 20 Jahre später.”
1) Erfolg ist keiner der Namen Gottes.
2) Das war die Zeit, in der man Missbrauchsopfer mundtot und Missbrauchstäter versetzt, aber nicht abgesetzt hat. Johannes Paul II. hat sich jede Kritik am Gründer der Legionäre Christi verbeten und der damalige Kardinal Ratzinger einen amerikanischen Missbrauchstäter, der 400 gehörlose Buben missbraucht hat, im Dienst belassen. Das soll man nicht kritisieren dürfen? Ob und inwiefern Johannes Paul II. und Joseph Ratzinger Verdienste haben, die gelobt werden sollten, bemisst sich auch an ihrem Versagen bei den genannten Fällen.
Das “heilige” Papst Johannes Paul II. …. soviel Zeit muss sein ….
By the way …. Müssen wir und ein Verwahren zur Rückgängigmachung einer Heiligsprechung überlegen? Hmmmmm und was machen wir dann mit den anerkannten Wundern? Kann jemand, der Missbrauchs Täter deckt nach seinem Tod überhaupt Wunder wirken? OMG …. was da alles auf uns zukommt …. wenn wir das mal richtig durchdenken …. 😉
Naja, zu dem Zeitpunkt als Johannes Paul II. den Legionäregründer schützte, war er ja noch nicht heilig gesprochen. Mir wäre neu, dass Heilige keine Sünder waren. Und was einen richtigen Heiligen ausmacht: Die haben sich Kritik angehört. Ich denke, es wäre im Sinne des ehemaligen Papstes, auch sein Versagen da klar zu benennen, wo es offen zu Tage liegt.
Mit der Selig- oder Heiligsprechung sagt die Kirche ja eigentlich nur: Wenn Ihr wissen wollt, wie christliches, römisch katholisches Legen richtig geht …. da habt Ihr ein von uns anerkanntes Vorbild.
Und JPII hat ja auch Vorbildfunktion was seine Rolle beim Fall des Eisernen Vorhangs an geht und beim Umgang mit seiner Krankheit. Aber die Gafahr besteht ja, dass dann jeder Pups für Weihrauch gehalten wird. Und das war nicht so. Nicht nur in Fragen des Missbrauchs …. da muss auch auf seine Person aufgearbeitet werden. Aber auch seine Zentralisierungstendenzen. Sein Versuch der Dpgmatisierung dass nur Männer Priester werden dürfen …. All das sind Fehler mit denen wir noch lange zu tun haben werden.
Und wir sagen: Wir sind dessen gewiss, dass die/der Verstorbene nun ins Vaterhaus zurückgekehrt ist. Ansonsten ganz richtig. Ich würde an Johannes Paul II. noch das völlig Desinteresse an kurialen Strukturen (bei gleichzeitiger Zentralisierung, das ist kein Widerspruch) als Problem sehen, andererseits durchaus seinen Einsatz gegen Krieg, menschenverachtenden Wirtschaftssysteme und für die Religionsfreiheit loben. Die Rechten in der Kirche haben ihm doch Assisi bis heute nicht verziehen. Immerhin hat Johannes Paul II. klar gestellt, dass die Kirche FÜR Religionsfreiheit ist und sie nicht mehr, wie bis 1965 bekämpft und immerhin hat er gegen den erbitterten Widerstand von Joseph Ratzinger sein Schuldbekenntnis im Jahr 2000 durchgebracht. Man muss ihn also nicht rabenschwarz sehen, auch wenn er bei den Legionären, man muss das so sagen dürfe, total versagt hat.
Es gibt immer eine Kybernetik zwischen Taten, Erkennen des Bösen, Anklage, Aufarbeitung. Der 2. Weltkrieg als bestes Beispiel. Ursache, Zeitverzug, Wirkung.
Bleiben wir in allem sehr demütig.
Und wenn man, zB als Kirche, angeklagt oder angegriffen wird, dann soll man sich auch ehrlich verteidigen dürfen, so sagt es seit 2500 Jahren das römische Recht. In unserem Fall des Missbrauchs in kirchlichen Strukturen, warauf die Bischöfe gut hinweisen: mit vorher besonders sensiblen Umgang bei der Anhörung der oft traumatisierten Zeugen und Opfer.
Aber blicken wir auf das aktuelle Jahr 2019 zurück. Ich nehme nur wahr: als sich die Weltkirche mit der Synode redlich bemühte, wurde genau am Ende der Synode im Februar alles zumindest von der Weltpresse zerlegt, mit dem Ansetzten des Verfahrens Pell in Australien. Ich sehe es als keinen Zufall, dass die Angriffe (ich nenn es mal so) auf das Katholische vor allem aus den angloamerikanischen Raum kommen, verstärkt. Das hat System.
Ich frag mich bis heute, ob das im Vatikan übersehen wurde, was die Terminkollision mit dem Pell-Prozess betrifft. Dann kam in Deutschland 1 Woche Häme von der Bildzeitung, das allein hat vermutlich 50.000 Austritte gekostet.
So, wir alle haben den Schaden. Ich hab eine Arbeitsgruppe in meiner Diözese für Wiedereintritte geleitet, jahrelang, das Begehr hab ich in diesem Jahr ausgesetzt, es ist zu frustran.
(ewige Aussage in den Medien: Bemühen ist nicht ehrlich, Kirche ist immer verlogen etc. pp. – man nehme den “Pfaffenspiegel” aus dem 19. JH als Blaupause).
Nur was ist die Substanz von diesem Fall Pell wirklich. Da muss man schon genau hinschauen. Ich maße mir kein Urteil an, das sollen bitte die Anwälte und Richter machen. Nur erinnert der Fall, an das Drehbuch von Hollywood Schinken wie Sleepers (mit de Niro) oder was auch immer. Sorry, der nicht mehr ganz junge Kardinal, der sich in der Sakristei an Ministranten vergreift, und das nach einem vermutlich 120 min dauernden Pontifikalamt, das ja doch auch Kondition nimmt. Da bleiben gewisse Zweifel. Genau hinschauen, ich maße mir kein Urteil an.
Ich meine, auch in den 90er Jahren wurde Dutzende/Hunderte Priester entlassen. Ich hab auch mal auf Arte (od. ähnl.) den sehr bedrückenden Film zu den Legionären gesehen. Tja, das waren total dubiose aber leider charismatische Gründer, die lange das Umfeld eingelullt haben – und sie hatten ja auch Erfolg, iS von Priesterkandidaten etc. Wer weiß, wie man reagiert hätte, wenn man in so ein Netz reinkommt. Sektenartig, anderes Attribut fällt mir nicht ein. Ich hoffe sehr, da sitzen viele hinter Gitter.
In unseren Pfarren gab es vor 10 Jahren massiven Streit mit dem Neokatechumenat, denen man so nix vorwerfen kann. Ihr Argument ist immer: wir haben kein Problem mit Priestermangel, bei uns funktioniert alles, wir wachsen. Sic! Sogar der Kardinal von Japan (exotisches Beispiel) reibt sich immer mit dieser Organisation der katholischen Kirche.
Ich hab ein Problem, wenn ein “Orden” vertiefend geheime hlg. Messen irgendwo im Verborgenen macht und dann sagt, es ist halt was für die Elite. Und so wunderbare Erkenntnisse: selbst in der Urkirche hat bei der Wandlung keiner gekniet, also beugt ja nicht das Knie. Genau hinschauen!
Für mich war die Aufarbeitung des Missbrauchs immer ein statistischer Prozess, nebenbei. Was haben wir derzeit: 417.000 Priester weltweit (wachsend, Erfolg – vor allem in Afrika). Jeder ist weit naiver als ich, der denkt, in so einer Masse (an Männern) gibt es keine Gewalt und auch sexuellen Missbrauch.
Nicht auf die andern zeigen, aber nehmen Sie mal folgenden Sachverhalt: wie viele gezwungene Prostituierte in Kindes und Jugendjahren gibt es allein im Großraum Bangkok. Hunderttausende! Was geht da an Missbrauch an einem Tag ab, wohl gemerkt, meist durch Touristen aus den reichen Ländern, wer regt sich auf? Wo ist die Weltpresse? Das sind Kinder aus den armen Bauernfamilien des Nordens. Freiwillig, wohl kaum. Digital im Netz kann man verfolgen, was zum Thema “ladyboys” vor 10 Jahren geschrieben wurde, und heute. Heute wird das tlw. als Kulturbeitrag für Transsexualität mit besonderer Note im Südasiatischen dargestellt. Mir bleiben da aber massive Zweifel.
Und leider laufen solche Sachen in vielen Metropolen Südasiens oder Afrikas. Wurde schon ein kritischer Film dazu gedreht?
Fragen Sie mal einen Polizisten in Ihrer Heimatstadt zu den Zahlen der Prostitution in unseren Städten, was da abgeht. Die Zahlen glaubt man nicht, aber es ist Realität. Und fragen Sie dann, wie alt diese Mädels und Jungs sind und woher sie kommen. In München naht das Oktoberfest, was passiert nebenbei?
Das Thema “Missbrauch in der Kirche” wurde ja wissenschaftlich mehrfach diskutiert, wir Laien sollten eher den Mund halten (ganz einverstanden war ich mit dem Ansatz nie). Aber hat nicht einer der führenden Mitarbeiter dieser MHG-Studie unlängst gesagt: nun, in Deutschland ist vieles besser geworden, die Anzahl der Anzeigen in der Kirche erreicht genau den Wert, den die Polizeidatenbank im sonstigen Umfeld außerhalb der Kirche ausweist.
Genau: das sagt der Hausverstand auch. Endlich argumentiert man mit großen Zahlen und der Vergleichs- oder Kontrollgruppe.
Wir werden niemals bei Null sein. Das geht nicht.
Und auch in den alten Pontifikaten wurde auf vieles geachtet, sonst würde mein Vertrauen in die Institution wirklich zusammenbrechen. Die Zusammenarbeit mit Polizei, Staatsanwaltschaft etc. pp. ist nun auf weit transparentere Säulen gestellt, dafür muss man Papst Franziskus sehr dankbar sein.
JP II hat vieles großartig gemacht, ich hab mir unlängst Fotos von ihm ausgedruckt, von seinen Österreichbesuchen etc. Dass seine Bischofsernennungen – in Österreich und wohl weltweit – oft zweifelhaft waren, ist ja ein anderes Thema. Die Slapstick Intrige zum eigentlichen Wunschkandidaten Kuntner vs. dem späteren Wiener Erzbischof Groer ist in diversen Büchern beschrieben, hier scheint es aber, wurde JPII von eigenen Beratern (damals aus Polen) reingelegt. Etc. Auch sein Segen im Jugoslawienkrieg für das Eingreifen der NATO (weil er Pole war, versteh ich das ja) erscheint mir falsch. Genau damals hat Europa die Sackgasse betreten und wir sind am Fliegenfänger des US-Militärs. Damals hätte man europäisch agieren können (sagt auch z.B. P. Bruckner). Der Schaden ist kaum gutzumachen.
Ein Heiliger ist auch nur ein Mensch, was sonst. Fehler gehören zum System. Und damit muss man leben.
In diesem Sinne. Warten wir, was bei Pell am Ende rauskommt. Betrachten wir genau, wie die Medien das sehr banal diskutieren, das vor allem als Kritik an den Medien.
Ja, um nochmals auszuholen. Alle bemühen sich um das Klima und den Urwald. Und schon ist das Thema zur absoluten Propaganda verkommen. Zuerst mit der Verpolitisierung der Brände in Sibirien, nun mit dem Medientheater um Amazonas. Wie nennt die US-Elite ihre Kampagne “#PrayforAmaconia”. Oder so ähnlich. Sorry, Hollywood-Stars und Konsorten, das sind die letzten, denen ich nur ein Wort an Geradlinigkeit abnehme.
Das passt genau in das Bild. Ich kann da nicht mehr mit. Hoffentlich schafft die Synode unserer Kirche eine andere Basis, Zeit wird es. Alles verkommt zu Oberflächlichkeit, lautem Agieren und Propaganda, so ein Irrweg.
Hier muss man katholisch und orthodox bei den Fakten bleiben. Glaube und Vernunft, das ist das wichtigste, was wir in diesem Medienzeitalter einbringen.
Verraten Sie uns, was Sie uns genau eigentlich sagen wollen. Ich empfinde Ihren Beitrag als völlig wirr.
@ Michael Hauber,
Mit gehts genauso!!
Und nicht nur bei diesem Poste ..
Als ich ca 2015/16 den Blog entdeckte waren die Kommentare einfach wesentlich PLURALER!!
Bin gespannt , wie sich der Blog in „München“ dann weiterentwickelt
Ich hab jetzt den Eindruck, dass jetzt viele Kommentare den dogmatisch- „katholischen“ Geschmack haben
und nicht mehr den freien pluralen Geist!!
Die Beiträge von P. Hagenkord empfinde ich- insgesamt- viel OFFENER….
Ich nehme ihre Wut über Fehlentwicklungen und Ungeheuerlichkeiten sehr deutl. wahr. Einiges macht mich auch traurig. Einige ihrer Anführungen kannte ich nicht, bin dankbar für Ihre Hinweise.
Vieles wurde von wenigen falsch entschieden. Auch ein Papst kann Entscheidungen treffen, die nicht alle als klug erkennen können. Vieles an Vertrauen an die Kirche wurde verspielt. Und es reicht nicht nur Gottesdienste zu feiern und Wallfahrten an fromme Orte zu machen.
Bin erst letzte Tage auf einen Gedanken aus einem älteren Handbuch in der Kulturgeschichte gestoßen, der vielleicht bewusst macht, in welche prekäre Weise die Kirche gutgemeint sich möglicherweise entwickelt hat: Mönchsein galt als Urform der Christengemeinde. Und es gab im frühen Mittelalter eine Verschiebung in Richtung Liturgie, sogar zur „großartigen Steigerung des liturgischen Lebens“ architektonisch, bildhauerisch, künstlerisch (…) großartige Schätze sind entstanden – mittlerweile auch vieles zerstört. Die Waagschale hat sich jedoch sehr zugunsten „Marias“ und nicht „Marthas“ geneigt. Trotzdem war es ein öffnen – suchen – neumachen. Dass bei Maria hierbei nicht die Mutter Jesu gemeint ist, hat mich verwundert.
Sicherlich spiegelt dies nicht die ganze Wirklichkeit. Indem ich mich nur noch auf das eine beziehe, verliere ich das andere aus dem Blickfeld. Wenn ich mich vorrangig auf die Liturgie beziehe, das Soziale einer qualifizierten Profession überlasse, kann sehr schnell auch etwas zutiefst Christliches verloren gehen. Und kapitalistischer Wettbewerb in sozialen Angelegenheiten macht viele zu Verlierern. Die einen sind dann nur noch Laien und andere verabschieden sich wg. Überforderung. In einigen Bereichen ist nur durch Sponsoring Hilfe möglich. Auch Papst Franziskus hat diese Gedanken diese Tage irgendwie aufgenommen Die Finanzmärkte haben ihre eigenen Lieblinge gefüttert. Haben bestimmt, wie die internationale Verflechtungen sich die Rosinen holen, entschieden was produziert wird, Traditionen und Natur mussten weichen Die Finanzpolitik haben schwierige Umstände befördert, global und auch in den neuen Bundesländern. Gelder wurden ins Ausland verlagert. Betrugsmaschen von ehrwürdigen Firmen waren möglich. Ehrlichkeit konnte die Perspektive einer ganzen Familie zerstören!
Keiner hat sich getraut, Kriminelles anzusprechen. Auch die Kirche nicht. Und in der Kirche haben einzelne unsagbares Unrecht begangen. Und letztendlich ist unendlich Vertrauen in der Bevölkerung verloren gegangen. Ja wir haben vieles verspielt. Doch aktuell wird vieles in den Diözesen auch positiv aufgearbeitet. Der verführte Wunsch nach sex. Ausleben hat weder in der Kirche noch in einer humanen Gesellschaft etwas verloren. Manchmal kann man den Eindruck bekommen, dass nur die Kirche dieses Problem habe und ansonsten „Sex, Porno and Crime“ eigentlich zum Alltag gehört. Förderung von Suchtverhalten und destruktiven Entwicklungen –jenseits von Bildung u. Menschen-/ UN – Kinderrechte – die abhängig, dissozial, untüchtig und krank machen.
Wandel –Wandlung. Damit ist sicher nicht nur die Liturgie gemeint. Und im Mittelalter haben die Armen Brot und Wein erhalten. Eigentlich ein Abbild der Eucharistie. Wie dies theologisch zu verstehen ist, weiß ich nicht. Heute verfechten wir Dinge, misstrauisch und jedoch werden parallel zu den Skandalen, jede Spur von „Unreinheit“ geachtet.
Hier eine Bitte an die Verantwortlichen: nicht doppelzüngig sein, nicht Festhalten an Illusionen, falschen Beratern die eigentlich christliches Denken aus der Öffentlichkeit entfernen wollen, Frömmelei oder Vertuschen! Sondern mit Nöten, Tatsachen, Veränderungen und Schuldklärungen professionell umgehen; Veränderungsprozesse anstoßen. Und das Recht und die Vergebung in die Mitte zu stellen. Frauen und deren weibliche Seite innerhalb der Kirche mehr zutrauen. Auch Migranten und Kranke können etwas von christlicher Botschaft und ihrem Überlebensmut erzählen.
Vielleicht ist heute mehr „Martha“ (vielleicht meint Dietmar dies mit seinen Aussagen) in der Kirche angesagt – und deren breitgefächerte Förderung/ Umsetzung … um hier tatkräftige Wandlungen im christlichen Sinne zu schaffen.
Dem kann ich großteils zustimmen. Nehmen wir nochmals das Bild der “Schwestern des Lazarus” – Martha, die arbeitssame fleißige und Maria, die geistliche, am Wort Gottes zehrende: übertragen wir es aber auf die leitenden Männer in unserer heutigen Kirche.
ich bin ja in diesem Pontifikat eher enttäuscht was die Geschwindigkeit angeht, ob der PFLICHTzölibat mal aufgeweicht wird. Meine Hoffnung dazu hab ich an sich aufgegeben.
Die Diakone, und die sind für mich in der Tradition der Frau Martha, müssten aufgewertet werden, vor allem in den “modernen Staaten”. Klar ist das ein gewissen AUshebeln des Pflichtzölibats.
Dann haben wir Diskussion, dass eben nur ältere verheiratete erprobte Herren zum ständigen Diakon geweiht werden. in der Regel.
Warum (Papst Franziskus lehnte das in der berühmten Fliegerpresskonferenz von Paraguay ab, eventuell/hoffentlich hab ich das falsch verstanden) bilden wir nicht diese Martha-Berufenen aus. Akademisch geprüft. Und wenn sie 15 oder 25 Jahre guten Dienst machen, dann kann ja der Bischof eine besondere Würde aussprechen: “Diakob probatus” ==> darf dann wirklich alles machen, also auch die Wandlung in der Eucharistie (und die Beichte).
Wir brauchen mehr junges Personal. Der Wettbewerb im Sozialen ist doch enorm. Ich bring immer die Zahl: 81.000 Psychologiestudenten, wie viele in der THeologie? Und viele andere Berufe, allein das Angebot zur Eheberatung, Kinderpädagogik. Da vergibt die europäische Kirche eine Riesenchance. Würden wir ein Studium zulassen, das geistlich mit der Diakon-Weihe abschließt, ich bin mir sicher, im Laufe weniger Jahre melden sich Hunderte und Tausende.
Und warum soll in einem großen Verband an Pfarren nicht ein junger akademischer Diakon eine Pfarre leiten, wenn ein erfahrener Pfarrer oder Bischof ihn coacht?? Der Katechismus wäre an sich klar: er soll mal gut heiraten, unehelich muss er eh “asketisch und verantwortlich” leben. Im Einzelfall wird es welche geben, die durchaus die Vorteile eines Zölibats erkennen (man muss ja z.b. in der weltlichen Industrie erkennen, dass viele Unternehmen das Modell auch kopiert haben. Die fordern von Managern so viel Einsatz, volle Hingabe, dass für Familie kein Platz sein soll. Da hat man eine Idee der Kirche wieder mal kopiert. Gilt vor allem für Frauen in leitenden Positionen, auch in der Politik, die daher freiwillig immer mehr auf Kinder verzichten).
So wie ich als Laie die Apostelgeschichte, die Briefe des Paulus etc. lese und was ich mir an Urkirche modellieren kann, gab es eben immer diese 2 Berufungen. Zumindest Bischof/Diakon bzw. Presbyter/Diakon.
Ich habe noch immer die Hoffnung, dass dies ein guter Weg für Europa wäre, vor allem Benelux, D, Österreich, Schweiz.
@M. Hauber: macht nix, dass wir ganz unterschiedliche Sichten haben. Ich wollte schon sagen, dass in meinen Augen der wahre ganz große Missbrauch außerhalb der ca. 420 T Priester stattfand. Und wenn die “konservativen” Päpste JPII und BXVI so ein Ärgernis sind, frage ich nur, warum man diesbezüglich die Pontifikate von Paul VI und Johannes XXII kaum erwähnt (denn in diesen Jahrzehnten passierte wohl noch mehr). SChauen wir in die Zukunft.
“dass in meinen Augen der wahre ganz große Missbrauch außerhalb der ca. 420 T Priester stattfand”.
So reden Missbrauchsrelativierer. Sie spucken mit diesem Satz jedem Opfer einzeln ins Gesicht. Pfui.
Ihre Art der Antwort irritiert mich. Vertuschung im Allgemeinen und Aufklärung können sehr unterschiedlich sein. Ich denke, dass Sie dies sehr wohl wissen.
Ihre harte Aussage führt nicht zu einer möglichst objektiven Auseinandersetzung mit diesem sehr schwierigen Thema.. Es scheint, dass Sie sehr wohl andere Wirklichkeiten ausblenden!
Die Studie welche die DBK zum Thema Missbrauch in Auftrag gegeben hat und auch die Synode in Rom zum Thema Missbrauch haben sehr deutlich gezeigt, Missbrauch ist ein Problem in der Kirche, dass durch die klerikalen Strukturen begünstigt wird. Klerikale Strukturen.
Es geht hier also um Kleriker und wie Kirche sie in Iherer Rolle behandelt und was Kleriker aus ihrer Rolle machen.
Genau das wird von vielen gerade konservativen und gerade konservativen Klerikern relativiert oder niveliert.
Die Worte von Hr. Huber sind nicht zu scharf. Sie sund klar und deutlich und dem Thema angemessen.
Bitte informieren Die sich, damit aus Ihrer Irritation Verstehen werden kann.
“So wie ich als Laie die Apostelgeschichte, die Briefe des Paulus etc. lese und was ich mir an Urkirche modellieren kann, gab es eben immer diese 2 Berufungen. Zumindest Bischof/Diakon bzw. Presbyter/Diakon.”
Richtig, Sie lesen das als Laie und – so muss ich es hart sagen – interpretieren es falsch. Immerhin sagen Sie so ehrlich, dass Sies ich ihre eigene Wirklichkeit basteln (“modellieren”).
@Eskilcgn
Mit Ihrer Menschenkenntnis scheint es auch nicht allzuweit her zu sein (…”nicht auf Dialog aus”). Vor-verurteilen Sie immer so schnell?
Sie irren: Mit sinnvollen Argumenten kann man durchaus was erreichen, ich bin mit diesen Jugendlichen in Kontakt, wir sind in bestem Einvernehmen. Und sie haben den einen oder anderen meiner Standpunkte überprüft und übernommen.
Ach ja: und einen hab ich schon in die Kirche mitgenommen!
Jepp, Menschenkenntnis gehört zu meinem Job. Und ja, ich bin gut in meinem Job.
Ich sag es nich einmal die EU ist nicht der Himmel auf Erden. Aber Ihre private Brille auf die EU will nicht sehen, was die EU erreicht hat. Und dazu gehört die nicht unwesentliche Tatsache von jahrzehntelangem Frieden.
Das “in die Kirche bringen” eines Jugendlichen stellt sich für mich nicht als Wert an sich dar.
Es kommt immer auf die Gemeinde an,die sich in dieser Kirche versammelt. Wenn Diese Gemeinde Ihre Sicht auf die Wirklichkeit teilt, Gäste diesem Jugendlichem meine brennende Sorge.
Ich möchte Menschen,egal welchen Alters mit Gott in Berührung bringen. Das ist durchaus auch ohne bzw. Außerhalb von Kirche möglich.
Antwort hier an Eskilcgn, da es oben nicht möglich ist
“Pfui” als Vorwurf und Antwort und als Antithese ist mir zu wenig.
„Pfui als Ausruf des Ekels, der Abscheu, der Verachtung, der Empörung, der Missbilligung, des Missfallens und des Hohns“
Da frage ich mich, wie Sie mit diesem schwierigen Thema in affektive Weise etwas äußern, das für mich ohne Inhalt ist, nicht zur Klärung führt und das Gegenüber verspottet, nur weil es eine andere Sichtweise/ Erkenntnis hat. Da bin ich in Sorge.
Im folgenden haben Sie dies dann doch etwas noch geklärt. Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung.
Bleiben Sie halt bei Ihrer Meinung.
Dann zeigen Sie aber, dass Sie die Erkenntnisse über die Strukturen des Missbrauchjs in der Kirche entwerder nicht versehen wollen oder können.
Dann unterstützen Sie so die Kräfte in der Kerche, die sich einer nötigen Aufarbeitung entgegenstellen.
Und Sie strafen die Opfer wieder lügen!
Damit ziehen Sie sich die berechtigte Kritik von Hr. Hauber zu.
Und ich werde nicht müde werden, das aufzugreifen und anzuprangern.
Pfui wische ich mit einem Taschentuch weg.
Hier geht es um Verbrechen die von Klerikern an Schutzbedürftigen begangen und von Kirchlichen Amtsträgern vertuscht wurden.
Verbrechen!!!
Noch einmal: an welchen Gott denken Sie?
Wenn wir von Gott sprechen, dann müssen wir uns klar werden, woher wir von ihm wissen:
Sie haben “Wissen” von Gott? Ich glaube, Sie sollten sich mal ernsthaft Gedanken machen, was Wissen bei Gott in der katholischen Lehre bedeutet.
Lieber Michael, Sie scheinen mich schon wieder nicht so ganz verstanden zu haben bzw verstehen zu wollen (durch Verkürzung meiner Anfrage). Und: Ist ja nett, dass Sie besorgt sind, aber um meine Ernsthaftigkeit müssen Sie sich keine Gedanken machen.
Nun denn: dann machen sie mich mal schlau bez. “Wissen bei Gott in der katholischen Lehre.”
Ich lerne gerne!
Lieber Herr H. dann für Sie doch gerne noch mal:
“Ich meine Jenes Geheimnis, das wir allgemein hin Gott nennen, das Jesus von nazareth mit Abba angeredet har, das ich in der Nachvolge Jesu Vater nenne, dass von Mohammed Allah genannt wird und dessen Namen die Jueden mir “Der Eweige” umschreiben.”
Ach und ich kenne ihn, weil ich mit ihm lebe … Sie nicht?
Ad: “Ich möchte Menschen,egal welchen Alters mit Gott in Berührung bringen. Das ist durchaus auch ohne bzw. Außerhalb von Kirche möglich.”
Wenn Sie die Messlatte so niedrig ansetzen, können sie mir gratulieren: Dann habe ich vier junge Menschen mit Gott in Verbindung gebracht!
Ad: “Wenn Diese Gemeinde Ihre Sicht auf die Wirklichkeit teilt, Gäste diesem Jugendlichem meine brennende Sorge.”
-Danke für das Lob!
Zumindest bleiben Sie sich in der Verdrehung der Fakten treu.
Ebenso, wie Sie eine krude Sucht auf die EU vertreten wollen Sie die Martyrer Palme dafür. Das geht natürlich nicht. Schafsblut ist kein Martyrer Blut. Wer hier gescholten wird weil er Fahren verdreht oder ignoriert hat eine krude Weltsicht. Mehr nicht.
Verehrter @Eskilcgn.
Mit Verlaub. Sie phantasieren sich da etwas zusammen. Die Anschuldigungen, die Sie gegen den verehrten Wald erheben, stehen in keinerlei Zusammenhang mit dessen Aussagen.
Aber vielleicht bin ich nur kurzsichtig und dumm. Können Sie die Zusammenhänge also bitte noch etwas beleuchten?
Danke!
Ja. Die “brennende Sorge” ist halt auch so eine Schublade 🙁
Und dass es die EU war, die in Europa immerhin bis in die neunziger Jahre den Frieden erhalten hat, ist auch nur einer Brille geschuldet.
Mit dem gleichen Recht könnte man behaupten, dass es der “Weltpolizist” USA war, der den Frieden erhalten hat.
Schön, dass Sie wieder da sind!
Das sehe ich ähnlich.
Natürlich hat die EU ihre Meriten; wer wollte das bestreiten. Ein “Krieg der Kantone” Deutschland gegen Frankreich wäre heute nicht mehr möglich – dem Herrn sei Dank!
Aber deswegen muss man doch nicht so tun, als ob alles eitel Wonne wäre. “Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar” sagte Ingeborg Bachmann, ich möchte ergänzen: und der Jugend ganz besonders.
Aber damit komme ich schon weit vom Thema ab: Gott, der sich dem Menschen zuwendet – viele schöne Gleichnisse erfindet, die immer noch tradiert werden – und zuletzt sogar das tiefste Geheimnis mit dem Menschen teilt – den Tod.
Das alte Symbol des Davidssterns: ein Pfeil von unten nach oben – der Mensch sucht Gott. Und der zweite Pfeil: Gott sucht den Menschen.
Ein- und dieselbe Wahrheit kann in verschiedenen Kleidern daherkommen. Eine Predigt im Westend wird sich anders anhören als dieselbe Wahrheit in Harlem.
Meint
Euer Christoph
Jepp und wenn ich halt nicht wahr haben will, dass es jahrzhntelang in Europa Frieden gibt, dann muss ich mir halt eine der Verschörungstheorien zu eigen machen. Da eignen sich auch Blasen in religiösen Gemeinschaften zu. Auch die katholischste Gemeinde ist nicht davor gefeit sich aus Angst vor einer vermeintlich bösen Welt in Verschwörungstheorien zu flüchten …
Ich mach mir da gern die Worte Jesu zu eigen ….. Lass die Toten ihre Toten begraben … Ich verkünde dann lieber das Evangelium. 😉
Heute ein bemerkenswerter „Standpunkt“ von Gudrun Sailer
Ich glaube, sie hat eine Punktlandung gemacht in ihrer Analyse DER Papst Kritik , welche aus interessierten Kreisen gesteuert wird und sich bis in die Blogs hinein auswirken kann..
In der Medizin spricht man da von bösartigen Tumoren..
Bei „katholisch.de“
Zumindest bleiben Sie sich in der Verdrehung der Fakten treu.
Ebenso, wie Sie eine krude Sucht auf die EU vertreten wollen Sie die Martyrer Palme dafür. Das geht natürlich nicht. Schafsblut ist kein Martyrer Blut. Wer hier gescholten wird weil er Fahren verdreht oder ignoriert hat eine krude Weltsicht. Mehr nicht.