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Avatar und Name Gottes

Veröffentlicht am 25. Februar 201825. Februar 2018

„Herr, unser Gott, wir rühmen deinen herrlichen Namen“. Die zweite Antiphon der Laudes vom vergangenen Montag. Ich war verblüfft. Wir rühmen den Namen Gottes? Was genau muss ich tun, so dass jemand anderes mich sehend sagt, „ah, der da rühmt den Namen Gottes“? Und da dieser Satz im Canticum von heute, Buch Daniel, wieder vorkam, mag ich hier einige Zeilen dazu schreiben.

Selbstsuche im Netz (c) M Härtig / TMA Hellerau
Selbstsuche im Netz (c) M Härtig / TMA Hellerau

Die Sache mit dem Namen ist in Religionen keine banale Sache, wie wir wissen. Simon wurde Petrus, Saulus Paulus, das Umbenennen ist mehr als das Wechseln einer Bezeichnung, sie hat mit Identität zu tun. „Ich habe dich beim Namen gerufen”, heißt es bei Jesaja. Genesis erzählt: „Gott, der HERR, formte aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Und wie der Mensch jedes lebendige Wesen benannte, so sollte sein Name sein.“

Ein Beispiel aus dem 1. Buch Samuel: „Um seines großen Namens willen wird der HERR sein Volk nicht verstoßen; denn er hat sich entschlossen, euch zu seinem Volk zu machen.“ Der Name des Herrn spielt eine Rolle.

 

What’s in a name?

 

Was aber die Verblüffung ausgelöst hat, hat damit zu tun, wie weit dieser biblische – und nicht nur biblische – Gebrauch von Namen von unserer Realität heute entfernt ist. Papst Franziskus hat in einer Botschaft an Jugendliche davon gewarnt, sich das eigene Leben schönzuphotoshoppen (meine Worte), es gebe junge Menschen, die ständig digital ihre Selbstportraits bearbeiten „und sich verstecken hinter Masken und falschen Identitäten, was manchmal fast dazu führt, dass sie selbst ein „Fake“ werden. Viele sind darauf versessen, eine möglichst große Zahl an „Likes“ zu erhalten.”

Der Auftritt im Netz wird zu einem Avatar, einer künstlich generierten Selbstdarstellung, die mit dem, was wir „Realität“ nennen, nur noch bedingt zu tun hat. Und der Name wird beliebig. Auch ich nutze für meinen Instagram-Account eine Bezeichnung, die nicht mein Name ist. Zu meiner Verteidigung: Damit mache ich mich nicht schöner oder besser oder so.

 

Wie viele Namen haben Sie im Netz?

 

Zurück zum Rühmen des Namens Gottes: Was heißt das? Wie soll man das Menschen erklären, die dutzende von Namen im Internet haben? Unter denen sie posten, auftreten, gamen? Und was bedeutet das Attribut „herrlich“ hier? Was ist an dem Namen herrlich, aus der Perspektive heute gefragt? Macht dieser Ausdruck überhaupt Sinn?

Die Botschaft des Papstes ist klar: real bleiben. Aber mit Blick auf all das, was den Alltag heute prägt, ist das gar nicht so einfach.

Kurz innehalten, gab es das nicht schon mal, das Problem? Ja, gab es. Lesen wir bei Shakespeare nach, immer eine gute Quelle, um den Menschen zu verstehen (ja, immer noch). Romeo und Julia, II,II,1-2:

„What’s in a name? That which we call a rose
By any other name would smell as sweet.”

Spätestens da hatte sich der Name von der Identität gelöst, Capulet und Montague gelten nicht mehr, sondern nur die Menschen hinter den Namen. Damals waren die Namen noch stärker, das tragische Ende der beiden Liebenden zeigt es. Aber der Schritt war gemacht, über den Horizont der namenszuschreibenden Indentität hinaus. Der Avatar und der Netz-Name sind nur neueste Ausprägungen dieses Phänomens.

„Wir rühmen Deinen herrlichen Namen“, vielleicht ist das ja die Chance, das neu zu lernen. Für mich jedenfalls ist das der Anstoß dazu geworden.

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Kategorien Allgemein, Franziskus, Neulich im Internet, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott
Schlagwörter Avatar, Gebet, Gott, Name Gottes, Romeo und Julia

27 Kommentare zu “Avatar und Name Gottes”

  1. Amica sagt:
    25. Februar 2018 um 15:22 Uhr

    Interessanter Beitrag: Der Mensch der sich selbst erschafft.

    Ich hätte aber eine Frage, die mich grad beschäftigt (aber leider nicht ganz zum Thema passt):
    Wie ist das jetzt eigentlich mit künstlicher Intelligenz: vielleicht schafft der Mensch irgendwann ein Wesen, das wirklich nicht mehr vom echten Menschen unterschieden werden kann: das wirklich selbstständig denkt und fühlt und dem natürlichen Menschen sogar überlegen sein könnte (auch in moralischen Dingen) und das selbst gar nicht begreift, dass es künstlich ist – gesetzt den Fall, man verschwiege diesem Wesen seine Wurzeln.
    Dieser erschaffene (nicht gezeugte) Mensch wäre doch dann von der Erbsünde befreit, oder? Da könnte man im Grunde neue Marias schaffen.
    Hätte so ein Wesen eine Seele oder nicht? Also: kann so ein Wesen in den Himmel kommen?
    Ich weiß, schräge Frage – aber für mich grad hochinteressant. Vielleicht wissen die Theologen im Blog ja mehr…

    Antworten
  2. Amica sagt:
    25. Februar 2018 um 15:56 Uhr

    Nachtrag: und was wäre, wenn zwei künstlich erschaffene Menschen ein Baby zeugen würden? Also eine gezeugte künstliche Intelligenz entstehen würde? Wäre so ein “Kind der Liebe” seelenlos? Knifflig, gell?

    Antworten
    1. Theodoros sagt:
      26. Februar 2018 um 14:42 Uhr

      Die Seele wird weder durch Zeugung noch Vererbung weitergegeben, sondern wird von Gott geschaffen und vergeben als dasjenige in und bei ihm, was auf das absolut Gute hin ansprechbar ist. Dies wäre insofern der ‘Seelen-Prüfstein’ für vom Menschen geschaffene Wesen.

      Antworten
    2. Theodoros sagt:
      26. Februar 2018 um 14:43 Uhr

      …in und bei ihm (auf den leiblichen Menschen bezogen)

      Antworten
      1. Amica sagt:
        26. Februar 2018 um 15:48 Uhr

        Also, Gott entscheidet selbst, was Seele besitzt? Find ich gut. Und wo steht das?

        Antworten
        1. Theodoros sagt:
          27. Februar 2018 um 11:02 Uhr

          Im Katechismus der katholischen Kirche (KKK):366 Die Kirche lehrt, daß jede Geistseele unmittelbar von Gott geschaffen ist [Vgl. Pius XII., Enz. ,,Humani generis” 1950: DS 3896; SPF 8.]- sie wird nicht von den Eltern “hervorgebracht” – und daß sie unsterblich ist [Vgl. 5. K. im Lateran 1513: DS 1440.]: sie geht nicht zugrunde, wenn sie sich im Tod vom Leibe trennt, und sie wird sich bei der Auferstehung von neuem mit dem Leib vereinen.

          Antworten
          1. Amica sagt:
            27. Februar 2018 um 13:43 Uhr

            Danke für die Antwort.

  3. Ullrich Hopfener sagt:
    25. Februar 2018 um 19:37 Uhr

    @Nicknamen- “Wieviel Namen haben Sie im Netz”
    mich würde einfach interessieren warum in einem solch ” seriösen” Blog Nicknahmen verwendet werden..

    oder ich sag`s mal so :kurze zeit war ich mal in einem -legalen- ” “Schmuddel Kram Blog” – Leider-
    und da gab´s auch Nick Namen hinter dem man seine Identität versteckt..

    aber hier??

    damit kein Missverständnis entsteht: ich respektiere das ohne Wenn und aber!!
    -ich würde das nur noch etwas besser nachvollziehen können– nichts für ungut..

    Antworten
    1. Amica sagt:
      26. Februar 2018 um 13:16 Uhr

      Na weil Pseudonyme schützen.
      Nicht weil man da Schmuddeliges mit anfangen will.
      Die Sache mit Gott/Gotteserfahrung ist etwas sehr persönliches und es hat auch mit Selbstfindung zu tun.
      Ein Pseudonym schützt einen Menschen, besonders einen, der ehrlich kommunizieren will.

      Antworten
    2. carn sagt:
      26. Februar 2018 um 13:58 Uhr

      “mich würde einfach interessieren warum in einem solch “ seriösen“ Blog Nicknahmen verwendet werden..”

      Gibt es viele Gründe; z.b. bei mir auch Gewohnheit; denn irgendwann musste ich mir auf die Schnelle eine Mailadresse machen, wollte aber zur Vermeidung der Verwechselung mit einer anderen den Nemen enthaltenden Mailadresse irgendwas anderes; die mit der Mailadresse registrierten Accounts hatten dein einen Teil der Mailadresse als accountname, da ich es mir dann leichter merken kann; und nu ist es Gewohnheit.

      Aber z.b. auch, dass alles was man sagt gegen einen verwendet werden kann und verwendet werden wird.

      Z.b. da die Papstbotschaft folgendes noch als Gründe genannt haben soll:
      “Andere fürchteten, allein zu bleiben, keine Arbeit zu finden, ihre Träume nicht verwirklichen zu können. Glaubende Jugendliche fragten sich auch, ob sie den Weg, den Gott ihnen zeige, ein Leben lang durchhalten könnten.”

      Nun ja, wenn man unter Klarnamen im Internet z.b. zustimmend bestimmten Passagen des Katechismus zitiert, kann man sehr wohl den Beruf deshalb verlieren oder sich zumindest Berufschancen verbauen.

      Z.b. wenn ein katholischer Jugendlicher als Lehrer später arbeiten will, würde ich ganz dringend dazu raten, dass der Jugendliche eine eventuelle Meinung, dass “homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind” (die ja vielleicht manch katholischer Jugendlicher haben könnte), aber garantiert nicht unter Klarnamen im Internet kundtun soll.

      Auch kann es schlicht Rücksichtnahme auf den AG sein; denn wenn der Beschäftigte X der Firma Y im Internet schriebe, dass “homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind” dann fällt das leichter auf die Firma zurück, als wenn ein User namens “hallodri598” das gleiche schreibt und man nur vermutet, dass hallodri598 der X ist.

      Und es gibt tatsächlich Leute, die anderen schaden wollen mittels Feststellung der Identität:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Doxing

      “Doxing (von engl.: dox, Abkürzung für documents, dt.: Dokumente), auch doxxing, ist das internetbasierte Zusammentragen und anschließende Veröffentlichen personenbezogener Daten, zumeist mit bösartigen Absichten gegenüber den Betroffenen.[1] Zum Teil geht damit auch die Identifikation von anonymen Personen einher.

      Die Gründe für das Doxing können unterschiedlicher Natur sein, darunter etwa Selbstjustiz, öffentliches Bloßstellen sowie Belästigung. Personen, die vom Doxing betroffen sind, sind oft Folgeattacken ausgesetzt, basierend auf den veröffentlichten Daten.”

      Da hilft es auch nichts, wenn ein Blog seriös ist, denn der Leser kann ja unseriös sein.

      Antworten
      1. Rosi Steffens sagt:
        27. Februar 2018 um 07:56 Uhr

        Traurig, denn unsere Rechte sollten uns vor derartigen Kampagnen schützen, die Kommentare interpretieren und oft weiterleiten statt den Kommentatoren die Möglichkeit zu geben durch menschenwürdige Verarbeitung einen Konsens zu finden, der das wahre Problem entweder lösen kann oder aber im Dialog offen legt, um es abzuarbeiten.

        Man könnte Menschen, die dazu nicht in der Lage sind den Zugang zum Netzwerk verweigern und sie in eine gesonderte Kommunity “schicken”, die ihnen die Möglichkeit zur Beteiligung im Netzwerk für menschenwürdigen Umgang öffnet.

        Manchmal glaube ich, Menschen nehmen Worte ungeachtet ihrer äußerst umfangreichen Bedeutungskriterien in die Hand/den Mund und wundern sich dann über die Resonanz. Nur durch intensiven Einsatz (Bildung, Dialog, Recherche) für die richtige Wortwahl kann dem Chaos in eine Dimension geholfen werden, die für jeden erreichbar und doch auf einzelne Ebenen begrenzt ist.

        Auch Kommunikation folgt einem Regelwerk dessen Aufbau Gott für sich in Anspruch nimmt, denen wir heute grammatikalisch kaum noch gerecht werden können, die letztendlich jedoch eine gemeinsame (digitale) Sprache fördern mit der wir in einem leerem Wort berufen sind aus dem Nichts zu schaffen was uns zugemutet werden kann. Über die Unendlichkeit getragen durch die Transzendenz als Wesen ihrer Zeit ergibt sich die Menschheit aus einer Stimme, die wir mit unserem Verstand belegen können.

        Antworten
  4. G.F. sagt:
    26. Februar 2018 um 06:33 Uhr

    Ohne Gott keine Intelligenz und keine Kunst.

    Antworten
    1. Amica sagt:
      26. Februar 2018 um 13:55 Uhr

      Aber Künstliche Intelligenz wird von Menschen geschaffen – und die wurden von Gott erschaffen – also wurde Künstliche Intelligenz indirekt von Gott erschaffen – eben über ein Medium/ eine zwischeninstanz. Wenn Sie die Fresken in der Sixtina anschauen, dann ist da doch Gott drin, obwohl sie nicht von Gott direkt erschaffen wurden.
      Michelangelo wurde vielleicht vom Heiligen Geist dazu inspiriert.
      Eine Künstliche Intelligenz – wie ich sie oben skizziert habe – wäre im Grunde das größte Meisterwerk welches Menschen schaffen könnten. Und weil es so groß wäre, wäre es eventuell eben nicht vom Menschen – sondern vom Heiligen Geist inspiriert. 🙂

      Antworten
      1. Rosi Steffens sagt:
        27. Februar 2018 um 06:43 Uhr

        Das Meisterwerk, das Menschen schaffen könnten wäre Gott ins echte Herz zu schließen, um damit ins Leben zu führen, was als Verstand dient, der die ganze Menschheit ergreift und den Frieden auf dieser Erde fördert.

        Antworten
      2. Theodoros sagt:
        27. Februar 2018 um 11:20 Uhr

        “… sondern vom Heiligen Geist inspiriert”.
        Also sollte man es anbeten oder?

        Antworten
        1. Amica sagt:
          27. Februar 2018 um 13:47 Uhr

          “Anbeten”? Nein, hab ich nicht so gemeint. Aber man kann drüber Staunen und sich freuen.

          Antworten
    2. Eskilcgn sagt:
      26. Februar 2018 um 17:02 Uhr

      Na das können Sie aber auch nur behaupten ….. nicht beweisen!

      Antworten
      1. carn sagt:
        28. Februar 2018 um 08:50 Uhr

        Das gilt auch für das Gegenteil.

        Selbst wenn wir Menschen Wesen/Maschinen erschaffen würden, die intelligent sind/zur Kunst fähig, wären die immer noch ohne Gott nicht möglich, sofern der Mensch von Gott geschaffen wurde (bzw. Gott beim Urknall einmal passend mit dem “Finger” gestupst hat und sich dann 15 Milliarden Jahre aufs Ohr gehauen hat, weil eh alles nach Plan laufen würde und der Mensch schon dabei rauskommen würde).

        Antworten
        1. Rosi Steffens sagt:
          28. Februar 2018 um 11:05 Uhr

          Ziemlich lustig ihre Bemerkung in Klammern über das Ruhen Gottes am 7. Tag, das gefällt mir, nur hat er wohl vorher bemerkt, was bereits alles erschaffen war und das die Menschheit noch fehlte, die er flugs mit Adam (Mensch aus Erde/Lehm) und Eva (das Leben) in die Pflicht des Gehorsams seinem Wort gegenüber stellte und damit alles erledigt hat, was es für einen Urknall braucht.

          Zum Nachweis für Gott gibt es bloß die Liebe, durch die er über all die Zeiten und Unbliden unserer Geschichte doch immer am Leben blieb, weil der Glaube an Gott offensichtlich langatmiger ist als die Stimmen, die gegen ihn arbeiten.

          Ich persönlich glaube weil ich von Gott überzeugt bin und mit Jesus die Möglichkeit habe, diese Überzeugung auch wirklich durch eine Gemeinschaft mitzuerleben, die mich trägt.

          Antworten
  5. Stephan sagt:
    27. Februar 2018 um 22:30 Uhr

    Vielleicht wird ja auch so ein ängstliches, sich künstlich selbst erschaffendes Menschenkind einmal unter die Menschen geraten wie die eine Figur in Shakespeares Sommernachtstraum (Hermine?) und eine Sehnsucht ausschreien wie sie: “Ich möchte einmal so berührt werden, daß ich weiß, daß es mich gibt!”. Und sie wird dann den Unterschied von Gut und Böse kennenlernen und eine Seele haben, denn mit der lieben wir. Ich würde über einen liebenden Menschen, der von der Liebe tief weiß und sie ehrt und achtet und preist in einem religiösen Kontext auch sagen, er oder sie preise den Namen Gottes. Das auch, wenn sich so ein Mensch gar nicht religiös nennen würde oder evangelisch, katholisch oder sonst etwas wäre.
    Hat nicht der jetzt emeritierte Papst Benedikt einmal einen poetischen Text geschrieben, der Name Gottes sei Liebe (Deus Caritas est)? Ich würde aber über so einen Menschen nicht sagen: “Dieser da…” sondern ihn oder sie sprachlich etwas näher an mich heranrücken, weil mir Liebende so sympathisch sind. Ein solches Preisen des Namens Gottes drückt für mich Elsabeth Borches in ihrem Gedicht über den Himmel aus:

    Ich erzähle dir die Geschichte vom Himmel
    der Himmel hat keine Bäume
    der Himmel hat keine Vögel
    der Himmel ist auch kein Erdbeerfeld
    Der Himmel ist ein Kleid
    das der Erde zu weit ist
    Der Himmel hat morgens
    und abends ein rosa Dach
    Der Himmel ist ein Haus
    da hinein sollten wir kriechen
    Der Himmel ist nicht so wie du denkst
    Der Himmel ist blau.

    Und auf der anderen Seite ist da Georg Büchners Lenz, von dem es heisst, eine “namenlose Angst” habe ihn überkommen, und das bezeichnet dort den Verlust von allen Namen und den Beginn der Hölle der Psychose.

    Antworten
    1. Amica sagt:
      28. Februar 2018 um 20:30 Uhr

      Sobald man den Unterschied von “Gut und Böse” erkannt hat, ist man aber wohl verdammt, oder? Der Baum der Erkenntnis von “Gut und Böse” hat auch zum Sündenfall geführt – zumindest laut Bibel. Hoffen wir mal, dass in 300 Jahren (oder so) der künstlich erschaffene Mensch so klug ist, diesen Fehler nicht zu begehen, dass er oder sie nicht alles wissen will. Ergebnis wäre wohl: ewige Kindheit, ewiges Glück! ‘:-) Es lebe die Scheuheit!

      Antworten
      1. Stephan sagt:
        1. März 2018 um 06:48 Uhr

        Liebe Amica, alles an kulturell überkommenem Wissen, was uns hält, tröstet und unsere Hoffnung unterstützt wegzuwischen und völlig neu etwas zu kreieren finde ich uninteressant und im Grunde ist es, auch wenn man es erst gar nicht merkt, niederträchtig. Lars von Trier hat diesen Horror in seinem Film “Antichrist” dargestellt, kennen Sie den? Ein “Psychotherapeut” treibt hier erst seine Frau in den Wahnsinn und offenbart dadurch den eigenen Wahnsinn. Da ist es satanisch. Wir hatten das ja schonmal mit diesen Entwürfen des neuen Menschen und dem Wegwischen der überkommenen Wahrheiten, Stalin, Hitler, Mao sag’ ich mal nur als Namen für Leute, die das ewige Glück den Menschen zu bringen versprachen. Warum ist man durch das Wissen von Gut und Böse verdammt? Okay, aus dem Paradies ist man raus, muss arbeiten, sorgen, auch mal Angst haben, braucht andere Menschen und deren Güte. Aber dafür haben wir dann die Kultur entwickelt, die uns hält. Und das Wort Religion bedeutet ja auch übersetzt nur: Rückbindung. Von alles wissen zu wollen ist doch gar nicht die Rede, aber gar nichts wissen zu wollen ist auch keine gute Alternative, oder? Stephan

        Antworten
        1. Amica sagt:
          1. März 2018 um 11:36 Uhr

          Mh, ich denke, dass das keine Sache der Vergangenheit ist. Wenn der Mensch so ein Wesen erschaffen kann, dann macht er es auch. Ein Schulkammerad von mir arbeitet an der Mimik für Roboter bzw. Künstliche Intelligenz. Sie soll echt wirken. Ich hab ihn nicht mehr groß gesprochen aber anscheinend will die Forschung schon in die Richtung.
          Und wenn man so ein Wesen erschaffen könnte, dann glaub ich, wäre es wie eine Art “Baby” für den Wissenschaftler: man würde es sicherlich vor lauter Stolz vor allen Fehlern und Schlechten beschützen wollen. Was denn genau der Sündenfall oder dem heute gleich kommen würde, das versteh ich eh nicht so ganz. Hybris, ja ok. Trotzdem versteh ich’s nicht ganz. Liebe Grüße Ihnen, Stephan

          Antworten
          1. Rosi Steffens sagt:
            1. März 2018 um 12:18 Uhr

            Das ist wie das Spielen mit einer Puppe für Kinder, nur hören die irgendwann auf damit zu spielen, weil sie der Ernst des Lebens erfasst.

            Nun soll es dieses Spielzeug im Maßstab 1:1 für Erwachsene geben, nur wen will wer auch immer mit diesem “Hightech-Instrument” ansprechen?

            I.d.R. hat man als Mensch genug Arbeit damit, die Ressourcen gerecht einzusetzen, die zwingend für den Lebensunterhalt notwendig sind und sollte sie nicht für KI unnütz verschwenden. KI wird wohl mit der Zeit normal werden, denn sie unterstützt natürliche Intelligenz in mechanischen und technischen Anwendungen. Ich glaube, sie kann damit immer nur den Anspruch erfüllen, der ihr vorgegeben ist, jedoch keine eigenen Ideen hervorbringen.

          2. Amica sagt:
            1. März 2018 um 18:27 Uhr

            Nein, anscheinend kann Künstliche Intelligenz neuerdings sogar kreativ sein : neue Bilder im Stil von Rembrandt malen.
            Ich hab das vor kurzem im Radio gehört. Erstaunliche Sache und natürlich in den Kinderschuhen.
            Und nebenbei: wenn ich mir den Durchschnittsmensch so anschau, wann ist der denn wirklich kreativ. Selbst mein Kunstprofessor hat mal gemeint: “Ich bitt, Sie schön, aber wann sind wir denn schon wirklich innovativ – machen doch eh nur Finge von anderen nach. Und der Mann war immerhin Absolvent der Akademie in Wien.

          3. carn sagt:
            2. März 2018 um 09:29 Uhr

            Man muss mit dem Begriff Künstliche Intelligenz vorsichtig sein; denn es meint je nach Kontext zwei verschiedene Dinge:
            https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCnstliche_Intelligenz

            “Künstliche Intelligenz (KI, auch Artifizielle Intelligenz (AI bzw. A. I.), englisch artificial intelligence, AI) ist ein Teilgebiet der Informatik, welches sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens befasst. Der Begriff ist insofern nicht eindeutig abgrenzbar, als es bereits an einer genauen Definition von „Intelligenz“ mangelt. Dennoch wird er in Forschung und Entwicklung verwendet.

            Im Allgemeinen bezeichnet künstliche Intelligenz den Versuch, eine menschenähnliche Intelligenz nachzubilden, d. h., einen Computer so zu bauen oder zu programmieren, dass er eigenständig Probleme bearbeiten kann. Oftmals wird damit aber auch eine nachgeahmte Intelligenz bezeichnet, wobei durch meist einfache Algorithmen ein „intelligentes Verhalten“ simuliert werden soll, besonders bei Computerspielen.”

            Nämlich einerseits eine wirkliche Intelligenz, die nicht nur wie ein Mensch interagieren kann, sondern auch ein “ich” ist und damit Person und Gegenüber.

            Und andererseits Nachahmungen von intelligenten Verhalten, wie z.b. Autofahren ohne zu viele Unfälle zu bauen (wobei bei dieser Nachahmung je nach Gebiet die KI den Menschen schon übertreffen kann; eindeutigster Fall ist Schach, aber das ist trivial).

            Und wenn davon gesprochen wird, was es für neue bahnbrechende Entwicklungen bei KI gibt, dann ist allermeist nur das zweite gemeint; was natürlich tolle Sachen sein können (z.b. ließen sich ggf. mit selbstfahrenden Autos die Zahl der Verkehrstoten und der Spritverbrauch senken); aber kommt dann im Allgemeinen der Frage, ob und wie das einem Menschen geistig gleicht überhaupt nicht nahe.

            Ein spannender Zeitpunkt wird allerdings sein, wenn es gelingt menschliche Interaktion mit KI nachzuahmen; also z.b. dass man sich mit “jemand” unterhält und Mimik, Verhalten und Inhalte des gesagten sind so gut nachgeahmt, dass man gar nicht merkt, dass man mit einem Roboter redet.

            Aber auch das dauert noch.

  6. Amica sagt:
    1. März 2018 um 18:28 Uhr

    “Dinge”

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