Die Treffen von Assisi sind ohne das Zweite Vatikanische Konzil nicht denkbar. Johannes Paul II. und jetzt Benedikt XVI. führen eine Gedankenlinie fort, die mit der Konzilserklärung Nostra Aetate ihren Anfang nahm, dabei aber nicht stehen blieb.
Grundlage dieser Gedankenlinie ist die gottgefügte Schicksalsgemeinschaft aller Menschen. Die Kirche „lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist“, heißt es in der Konzilserklärung. Alle Christen sollen die sittlichen und geistlichen Güter der anderen Religionen anerkennen und fördern, aber auch die sozial-kulturellen Werte. Gleichzeitig formuliert die Kirche aber auch ihren Sendungsauftrag, ohne diesen Auftrag ist die Kirche nicht die Kirche. Achtung der anderen Religionen und die Achtung der eigenen Religion, die ohne Verkündung nicht zu denken ist, gehören zusammen.
Das Stichwort ist „Gespräch und Zusammenarbeit“. Das ist das Mittel, das das Konzil angewendet wissen will. Die dahinter liegende Haltung ist die der Achtung und der Brüderlichkeit, auch diese liegt in der christlichen Religion: „Wir können aber Gott, den Vater aller, nicht anrufen, wenn wir irgendwelchen Menschen, die ja nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind, die brüderliche Haltung verweigern“, so heißt es zu Beginn des Schlussabsatzes.
Seit 1986 wird diese Gedankenlinie weiter gezogen, Assisi geht einen Schritt weiter. Johannes Paul II. entwickelt den Gedanken des Gemeinsamen, er wollte Gespräch und Zusammenarbeit, aber er wollte auch die Symbolik, die unserer Welt ihre eigene Plausibilität und Stärke hat. Das Nebeneinanderstehen der vielen Religionsvertreter ist nicht nur ein Arbeitstreffen für eine besserer Welt, es ist sichtbares Zeichen dafür, dass die Religionen etwas Gemeinsam haben. Dieses Gemeinsame mag nicht in der Lehre und im Gottesverständnis liegen, dazu sind wir doch zu verschieden. Aber alle sind „Menschen des Glaubens“.
Die Konzilserklärung Nostra Aetate
Als erstes herzlichen Dank für diese erste “Haltestelle”. Ich freue mich schon auf die nächste.
Beim innehalten und nachdenken dieses Artikels und der Konzilserklärung Nostra Aetate kamen mir folgende Gedanken in den Sinn. In dem Schreiben N.A. werden einzelne Religionen genannt, die alle den Glauben an einen Gott voraussetzen. Wie seht es denn bei den -Atheisten irgendwie fehlt da eine Beschreibung, hat ein Atheist einen Glauben oder fällt er aus dem Raster. Als Mensch müsste er doch einen Glauben haben?(Aber alle sind Menschen des Glaubens)so endet ihr Artikel.
Mir fällt dabei ein das ich gelesen habe, ein Philosoph hat seine Teilnahme abgesagt weil es ein pilgern ist und keine Auseinandersetzung im Dialog. Glaubt der Philosoph nicht, hat er keinen Glauben?
Beten, gemeinsames beten und pilgern ist doch Dialog im Glauben mit allen Menschen und mit GOTT.Kann es sein das in der Erklärung eine Beschreibung fehlt, für Menschen “ohne Religion”, kann es sein das in der Einladung vergessen wurde das, dass innehalten und Stille werden auch ein Dialog ist? Oder haben Menschen ohne Glauben, Religion Angst das sie bekehrt werden und was wäre so schlimm daran?
Ich finde es einfach schade das es Menschen gibt die Einladungen erhalten und diese absagen wenn sie nicht in ihre Vorstellung passen.
Klingt absolut göttlich.Hoffnungsvoll. Anerkennen lese ich da. Was bedeutet das?Ich denke, die fehlende Anerkennung ist das Problem in der Oekumene?@Petra Kraft. Philosophen(atheistische) haben keine Angst vor der Bekehrung. Sie haben sich mit Religion in der Regel gut befaßt und wissen, warum sie dagegen sind.
http://www.kath.net/detail.php?id=33605
Anbei der Link mit der Absage des Philosophen der abgesagt hat.
Ich weiß nicht ob die sich so gut mit Religion befasst haben, sonst wüssten Sie wo möglich das, dass Gebet und das Pilgern ebenso ein Dialog ist, nur anders, stiller und intensiver.
Petra..die haben sich rein mit dem Verstand befaßt. Was will man da ändern?
Petra..es steht ihm zu, abzusagen. Crayling ist ja nicht nur atheistisch, er will auch den Atheismus verbreiten..Hat auch Sendungsbewußtsein.Der läßt sich nicht auf das sogenannte Unfassbare ein.
Wegen mir kann er absagen, klar steht ihm das zu, ich lasse ihm diese Freiheit schon. Aber irgendwie steckt vielleich doch etwas Ängstlichkeit dahinter es könnte etwas unvorhersehbares geschehen. (Damaskuserlebnis).
Etwas das er mit seinem Verstand nicht fassen kann.
L.G.
Genau beobachtet ;-). Aber Psycholgen tun sich da genauso schwer. Die würden das Damaskuserlebnis solange auseinandernehmen, bis dass es komplett profan wird. Ich stell mir das sehr erhebend vor, Pilgern mit Papst. Gottesdienst mit Papst im Olympiastadion war es ja bereits.
Nun schreib ich den Namen falsch, ich habe sehr viel mit seinen Anhängern zu tun, das ist schlimmer als hätte ich mit ihm selber zu tun 😉