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Dritte Synodenwoche: Bildung, Frauen, Migration

Veröffentlicht am 19. Oktober 201811. November 2018
Eine der jungen Teilnehmerinnen bei ihrem Beitrag während der Synode Eine der jungen Teilnehmerinnen bei ihrem Beitrag während der Synode

Wählen: das war die Aufgabe für den dritten Arbeitsteilung der Bischofssynode. Nicht klassisch „Handeln“, wie in sehen-urteilen-handeln, sondern „wählen“. Das ist etwas schärfer, braucht mehr Nachdenken und hat klarere Folgen.

Vorgegeben im Arbeitsdokument war das „Wählen“ so: Es bedeutet nicht, „ein für allemal Antworten auf die aufgetretenen Probleme zu geben, sondern vor allem, konkrete Schritte zu unternehmen, damit wir als kirchliche Gemeinschaft immer effektivere Prozesse zur Erkenntnis unserer Mission in Gang setzen können.“ Es ging um die Schwierigkeiten, „sich in einer komplexen Welt zu orientieren, von der sie keine Landkarte besitzen. Vor diesem Hintergrund ist die Synode eine Übung darin, wie wir die Fähigkeit zur Erkenntnis, zur Unterscheidung, stärken können, die mit das Thema der Synode ist” (IL 139).

Eine der jungen Teilnehmerinnen bei ihrem Beitrag während der Synode
Eine der jungen Teilnehmerinnen bei ihrem Beitrag während der Synode

Sich-zurecht-Finden, so mag ich das verkürzt übersetzen. Die Wahl führt zu konkreten Schritten, welche die Aufgabe der Kirche, die Mission, die Verkündigung, die Gemeinschaft stärken sollen. Aber ohne Master-Plan. Ohne Ableitung von fertigen Rezepten. Nicht einfach als Beibehaltung oder Neugestaltung des Alten. Das erlaubt die Welt, das erlauben die kommenden Generationen nicht mehr.

Konkrete Schritte: Das war im Verlauf dieser dritten Phase gar nicht so einfach. Immer wieder einmal glitten Beiträge ins Appellative ab, „man müsste ..“ , „die Kirche könnte …“, und so weiter. Nur natürlich, wenn man sich der schier überwältigen Verschiedenheit der Realitäten gegenübersieht. Viele Beiträge haben dann darüber berichtet, was in ihren verschiedenen Regionen und Bistümern schon besteht.

 

Roter Faden? Schwierig

 

Das zusammen zu tragen, war nicht einfach. Hier einen roten Faden, eine klare Tendenz zu erkennen, war fast unmöglich.

Hier ist wirklich das Vorgehen der Synode hilfreich. Das Sprechen im Plenum ist eben nicht das Zentrum, sondern dient lediglich dem aufeinander-Hören. Das wurde dann in den Kleingruppen vertieft, erst hier entstanden die Überlegungen, die basierend auf dem Hören dann zu konkreten Vorschlägen führen sollen.

Aus Afrika zum Beispiel kamen in den Plenar-Beiträgen immer und immer wieder dieselben Themen: Schule und politische/gesellschaftliche Bildung, zwei Themen die sich mindestens berühren, wenn nicht sogar weitgehend überschneiden. Dazu noch die Frage der Migration und der Flucht, das umschreibt das Engagement – aktuell und gewünscht – sehr gut.

 

Frauen, Migration, Bildung

 

Auch das Thema Frauen kam immer wieder, warum sind 80 Prozent des Ordenslebens weltweit nur durch drei Frauen ohne Stimmrecht vertreten? Wie ist das mit der Machokultur in der Kirche, nicht nur in Lateinamerika? Wie ist das mit dem Eintreten für die Rechte und die Würde der Frau?

Für das Thema der Jugend ist das wichtig, weil die Ungerechtigkeiten ein Hindernis für viele sind, die Kirche als Verkünderin Christi ernst zu nehmen.

Ab und zu kam auch der Vorschlag, im Vatikan eine eigene Institution zum Thema Jugend oder für die Jugendlichen einzurichten. Das war wohl getragen von der Idee, die Fragestellung nach der Jugend weltkirchlich zu verankern und es nicht bei einem Dokument zu belassen.

 

Beitrag der jungen Teilnehmer

 

Ganz wichtig, wichtiger noch als in den ersten Wochen: Die Ideen und die Energie, die von den Beiträgen der jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgingen. Da war Schwung drin, die haben sich – wich ich höre – auch abends getroffen um weiter zu diskutieren, und immer wieder gab es für die „Alten“ Applaus. Oder eben nicht.

Sie mögen eine überschaubare Zahl gewesen sein, aber so viel Einfluss und Stimmung und Ideen von den Auditoren, wie sie offiziell heißen, habe ich noch bei keiner Synode erlebt. Das waren zum einen natürlich die Einblicke in die ganz verschiedenen Realitäten, vom BDKJ in Deutschland über Pakistan, Kanada, Mexiko, Irak, Kenia bis nach China und Indonesien. Das waren aber auch die Ideen, die darauf aufbauten. Die jungen Teilnehmer waren nicht nur Objekt der Synode, sie haben sich ganz bewusst auch zum Subjekt gemacht. Das hat sich auf ganzer Linie gelohnt.

Soweit einige Schlaglichter, da war natürlich viel mehr. Und zusammen mit den Beratungen der Kleingruppen geht das dann in die Formulierung eines Abschlussdokuments.

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Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Rom
Schlagwörter Beratungen, Bildung, Bischofssynode, Flucht, Frauen, Jugend, Migration, Rom, Synode, Wählen

2 Kommentare zu “Dritte Synodenwoche: Bildung, Frauen, Migration”

  1. Manfred Hanglberger sagt:
    19. Oktober 2018 um 20:45 Uhr

    Das macht hoffnungsvoll, dass die Vertreter der Jugend das Frauen-Thema so deutlich in die Synode einbringen!
    Anthropologich betrachtet haben Mann und Frau ja aufgrund ihrer Körperlichkeit und aufgrund ihrer unterschiedlichen sozialen und familiären Rollen in Hundertausenden von Jahren eine unterschiedliche seelische Wahrnehmung, unterschiedliche seelische Verarbeitungsmechanismen, oft auch eine unterschiedliche Rangordnung ihrer Wertesysteme entwickelt.
    Die Ganzheitlichkeit des Menschseins wird durch die Gemeinsamkeit von männlicher und weiblicher Wahrnehmung und Entscheidungsfindung eher erreicht als wenn nur Männer oder nur Frauen allein Autorität und Entscheidungskompetenz ausüben.
    Besonders wenn es um Werte, um Lebenssinn und Wahrheitsfragen geht, ist der gleichberechtigte Dialog und die gleichberechtigte Mitbestimmung von Männern und Frauen absolut notwendig, um der Wahrheit und einer optimalen Nachhaltigkeit von Entscheidungen möglichst nahe zu kommen.
    Eine Organisation, die grundsätzlich Frauen aus allen wesentlichen Entscheidungsgremien ausklammert, wird heute von vielen gesellschaftlichen Kreisen in den technisch und sozial fortgeschrittenen Völkern berechtigterweise mit Argwohn, ja nicht selten mit Verachtung betrachtet. Denn das seelische Wissen über die Mann-Frau-Beziehung und die Erfahrung der positiven Bedeutung des gleichberechtigten Dialogs zwischen Mann und Frau in allen gesellschaftlichen Bereichen ist heute bei vielen Menschen weit fortgeschritten.
    Die Katholische Kirche hinkt auch bei diesem Thema offensichtlich hinter der Werte-Erfahrung der Gesellschaft deutlich hinterher – ähnlich wie sie hinter der Werte-Erfahrung der Menschenrechte und der Schöpfungsverantwortung im vergangenen Jahrhundert hinterhergehinkt ist. Dass dieses Thema nun auch von den außereuropischen Christen so deutlich eingebracht wird, ist eine Hoffnung für die ganze Menschheit.
    Manfred Hanglberger (www.hanglberger-manfred.de)

    Antworten
  2. Ullrich Hopfener sagt:
    24. Oktober 2018 um 15:54 Uhr

    @ Lieber Pater Hagenkord,

    ich hoffe Sie nehmen- auch verspätet!t- und trotz dem Trubel der Synode noch die allerbesten Glückwünsche zum RUNDEN Geburtstag an !!

    danke für Ihr Engagement im Ganzen, den Blog, aber auch die immer ganz “Besonderen “Kommentare” Ihrer WEMB Übertragungen…

    Gottes Segen und ad multos annos..

    Antworten

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