Der Philosoph Remi Brague bekommt an diesem Samstag den Ratzinger-Preis für Theologie überreicht. Brague hat zur Zeit den Guardini-Lehrstuhl in München inne. Sein Ansinnen teilt er mit Friedrich Schleiermacher: Er wende sich an „an die Gebildeten unter den Verächtern der Religion“. Auch wenn sich die Vorzeichen gedreht hätten: Jetzt sei in gewissen aufgeklärten Kreisen wieder eine Achtung vor dem Religiösen Mode geworden.
Doch genau diese gewissermaßen „kulturelle Achtung“ gegenüber dem Christentum ist Brague zuwenig. Er hat für Leute, die nicht an Christus glauben, aber an das Christentum als kulturelle Leistung, den Begriff „Christianisten“ geprägt.
„Die Christen sind keine Christianisten! Es ist besser, Christianist zu sein als gar nichts, und zwar weil die Anwesenheit dieser Kulturleistungen eine Tatsache ist, und zwar eine gewaltige Tatsache. Doch die Leute, die diese Errungenschaften geleistet haben, waren eben keine Christianisten, sondern echte Christen. Sie taten, was sie taten, weil sie an Christus glaubten und nicht nur allgemein an die westliche oder abendländische Kultur.“
Wenn Religion Mode ist werden sich Anschauungen sicher auch der Mode entsprechend verändern und verändern müssen, wie sich eben auch die Mode verändert. Wie sie sich über die Jahrtausende immer wieder verändert hat. Kulturelle Anschauungen können sicher auch zu echtem Glauben führen und so einen Teil beitragen.
Mit dem Philosophen Remi Brague hat die Josef Ratzinger Stiftung den richtigen Preisträger gefunden.
Ich kann es aus meinem Umfeld bestätigen, Christianisten gibt es wieder mehr. Diese sprechen immer von den kulturellen, künstlerischen Errungenschaften des Christentums. Immer allgemein vom Christentum, nie vom Katholizismus. Dieser taucht immer nur bei Kreuzzügen ect. auf. Es sind keine Christen – sondern Ängstliche Bürger. Ein Mittel um klar zu sehen ist die Frage: wie sie zum Papst stehen. Danach kommt der ganze Atheismus zum Vorschein.