Clowns beim Papst – der Fotoredakteur der niederländischen Zeitung de Volkskrant (einer der großen Zeitungen des Landes) hat einige Bilder zusammen gestellt, die den Papst mit Clowns zeigen. Die sind nicht einer einzigen Veranstaltung entnommen, sondern gesammelt.
Das Ganze kann man auch online sehen, und zwar hier.
Es sind nur Eindrücke, die aber eine wunderbare Seite dieses Papsttums zeigen: Freude ohne Lächerlichkeit, Spaß ohne Oberflächlichkeit, ein Papst der für die Freude des Evangeliums genauso zu haben ist wie für die Freude am Leben.
Danke P. Hagenkord für diese Fotos!!
der Clown bedeutet mir per se schon mal ganz viel! die Begegnung mit DIMITRI -war lange im Ensemble des Schweizer Nationalzirkus- ua. haben mich immer existenziell berührt.. weil Clowns für tiefere Einsichten stehen, die Seligpreisungen z.Bsp..diese Lauterkeit des Herzens-diese unbedingte Bejahung seiner eigenen „Schwächen“ usf..usf.. Ich weiß nicht, ob sich einige aus der Runde noch an Heinrich Böll erinnern..? für mich nicht nur ein großer Schriftsteller aber auch ein liebenswerter sehr engagierter Mensch und-unorthodoxer- Christ..
er hat in den späten 1950er Jahren ein wunderbares „Christus“ Buch geschrieben. ANSICHTEN EINES CLOWNS. entstanden im DAMALIGEN Milieu Katholizismus des Kölner Klüngels ( Böll war Kölner.)
-trotz gewisser zeitbedingter Abstriche- ein wunderbarer Roman
der Clown der mit seiner Freundin monogam leben will und für das-äußerlich „gschlamperte Verhältnis“ von Klüngel und Kirche nicht anerkannt wird- hat auch einen Bruder Einen superschlauen Dominikaner -sehr vielbeschäftigt- und sehr rechtschaffen und ORDENTLICH.. der Clown-Bruder ersehnt die Begegnung mit seinem Bruder und da kommt’s -nachdem der Vielbeschäftigte einen TERMIN freigeschaufelt hat zu einem Treffen, offensichtlich lebt der Dominikaner sehr ergebnisorientiert, aber er findet noch einen freien Termin und so treffen sie sich und auf dem nächtlichen Friedhof. Dort fragt dieser nach dem Anliegen seines Clown Bruders. dieser sucht einfach lange seine Augen gibt ihm schließlich zur Antwort: ICH MÖCHTE MIT MEINEM BRUDER AUGENBLICKE EINSAMMELN….
mich bewegen solche Worte immer wieder. Und die Clowns atmen für mich ganz stark diese andere Wirklichkeit..
Welche andere Wirklichkeit meinen Sie?
@Rosi Steffens, beantworten – schon gar nicht empirisch – kann ich Ihre Frage nicht..
bisweilen in der Stille einer Kirche, bei der Verinnerlichung dieses Satzes….“Augenblicke Einsammeln“,aber auch in den Augen einer jungen Frau, die gerade neues Leben geboren hat..
jeder kennt da „seine“ eigene intime Welt..
Da KANN es geschehen, dass sich etwas auftut..
der Clown ist für mich kein „Pausenclown“oä. eher schon eine mögliche Antwort auf mein inneres Suche nach dem „erwachsenen Kind“.. FREI nach dem Wort Jesu: „wenn Du diese innere Sehnsucht verdrängst, kannst du nicht wirklich die Fülle und die Herrlichkeit des Lebens Spüren“ wenn man dieses Geschenk mal erfahren hat. kann ich mich auch mit-teilen..
mehr kann ich dazu nicht sagen..
Danke – auch für d. interessante Multi-Media-Show neulich!
Wunderbar geschrieben Herr Hopfener! Da versteht man das Phänomen Clown gleich etwas besser.
Ich hab bis dato eher eine negative bzw. unreflektierte Sichtweise auf den Clown an sich gehabt. Dass es lustig sein soll, wenn eine Person ausrutscht oder sich lächerlich macht, ich weiß nicht so. Gut das ist eine Kunstfigur, aber ich kann da irgendwie nicht drüber lachen. Fasching – man sagt ja auch Karneval, nicht? – hab ich leider nie verstanden. Heute geht’s ja wieder los (11.11.).
Aber so ein professioneller Zirkusclown ist natürlich was anderes; da ist sicherlich – wie Sie ja ausgeführt haben – sehr viel Tiefsinnigkeit enthalten.
Man muss halt auch fragen, wieso es so einen Beruf überhaupt schon so lange gibt? Der Clown hat die Aufgabe andere Menschen zum Lachen zu bringen. Offensichtlich hapert’s bei vielen da. Wieso können so wenige Menschen auch mal über sich selbst lachen? Im Leben gibt es doch ab und an urkomische Momente deren Urheber man selbst ist.
„… mit meinem Bruder Augenblicke einsammeln“ und „… eine andere Wirklichkeit“. Das sind sehr schöne Wortbilder, lieber Herr Hopfener.
Manchmal brechen Clowns in Wirklichkeiten ein, die wenig Heiteres zu bieten scheinen. Vor ein paar Jahren fragte mich eine sehr freundliche Clown-Dame im Krankenhaus, was ich mir denn wünsche. Ich wollte einfach nur, dass meine beklemmenden Kopfschmerzen aufhören würden. …
Nun, sie haben nach einer Woche aufgehört. Doch der Besuch der Clown-Dame hat genau dies mitgebracht, eine andere Wirklichkeit.
Enjoy the moment!
Herzlichst, Euer Lese-Esel
Ist es nicht die Trennung zwischen Wirklichkeit und unserem Alltag, die uns von Gott entfernt. Wir besinnen uns auf Gott, wenn unser Glaube uns zu ihm führt, wenn uns unser Alltag über unsere geglaubten Fähigkeiten hinaus fordert, doch was ist mit der Zeit, die uns am Leben hält und für uns alle Inhalte bereitstellt? Sie bringt die Momente des Glücks, der Entscheidungen und des bewussten Vorwärtsgehens, durch die uns Möglichkeiten eingeräumt werden, uns selbst besser kennenzulernen, um an uns selbst zu wachsen indem wir uns so annehmen wie wir sind. Es ist unglaubwürdig, wenn sich Menschen so von sich selbst abwenden, dass sie in ihrer eigenen Welt verschwinden und nicht die bestehende Welt miteinander teilen, kommunikativ und mit ihrem persönlichen Einsatz dafür. Vielleicht fällt es vielen Menschen einfach unglaublich schwer ihren Glauben auf Gott bezogen nicht nur zu denken und zu fühlen, sondern auch zu leben, jeden Tag aufs Neue, um nicht die Verbindung zum Ganzen, zum Leben an sich zu verlieren, das uns herausfordert, um damit Ihm dienen zu können, als Mann, als Frau und Mensch, eben als Ich. Gott führt uns Menschen im Glauben, doch wir sollten diesen Glauben auch dazu nutzen Gott kennenzulernen, um ihn durch all seine Herrlichkeit zu lieben und genau diese Liebe dem Nächsten zu schenken. Gott ist der Fels in der Brandung des Lebens, Er steht uns bei, wenn es kein Mensch mehr tun kann und Er spricht zu uns, wenn wir keine anderen Stimmen mehr hören können. Der Clown ist die Wirklichkeit an die wir glauben, die uns aber so schwer fällt, sie als solche zu leben. Jeder kann sich in diese Wirklichkeit führen, indem er dem Clown ein Gesicht gibt und sich selbst die Möglichkeit einräumt in diesem Gesicht das eigene Lachen zu entdecken.