Es klingt schon etwas pathetisch, das so zu sagen, aber ich stehe dazu. Mit der Einführungsmesse gestern geht ein gefühlt einziger langer Tag zu Ende. Das Treffen mit den Vertretern anderer Konfessionen („Petrus spricht zu Andreas“) und anderer Religionen wirkt da schon wieder fast wie päpstlicher Normalbetrieb.
Begonnen hatte der Tag am 11. Februar, als uns die Ankündigung des Rücktritts Benedikt XVI. mit einer geistigen Armbewegung alle Projekte und Arbeiten vom Schreibtisch wischen ließ. Seitdem haben wir das Ende eines Pontifikates und den Beginn eines neuen Erlebt, alles im Rückblick aneinander gereiht und ohne Pause.
Jetzt gehört der Petersplatz wieder den Schülergruppen und ihren Pausenbroten, zwar wird Ostern vorbereitet und die Ölbäume für den Palmsonntag werden gepflanzt, aber die 5.000 Journalisten und ihr Interesse sind erst einmal weg.
Irgendwann in der Mitte, als wir vor Arbeit in der Redaktion kaum noch gucken konnten, habe ich halb scherzhaft zu meinen Leuten gesagt, dass unsere eigentliche Arbeit erst nach der Wahl des Papstes beginne. Man hat meinen Kommentar irgendwie mit einem hohlen Lachen bedacht. Aber ich stehe dazu: Unsere Arbeit beginnt erst. Noch wissen wir nicht genau, was für einen Papst wir haben. Er entzieht sich einer frühen Beurteilung, alle sind sich irgendwie noch unsicher.
Also: Unsere Arbeit, meiner Arbeit beginnt jetzt erst. Auf geht’s, werden wir noch einmal pathetisch: Ein neuer Tag beginnt.
„Ein neuer Tag beginnt“ – möge der Mantel diesen neuen Tages ‚rüberreichen bis Ostern und sich von da an immer mehr entfalten 🙂
Ein wenig Pathos ist der Situation (und wohl auch dem durchschnittlichen Adrenalinpegel derzeit in Rom) durchaus angemessen…
Daher wünsche ich einen erholsamen „Abend“ und eine gute (Nacht/Aus) Ruhe – bevor es an einem neuen, langen Franziskus-Tag weiter geht. Etwas routinierter vielleicht, aber sicher mit einigen „Ahs“ und „Ohs“, bestimmt auch manchen „Oochs“.
Lassen wir uns überraschen.
(Gegen hausgemachte Rastlosigkeit hätte Ihr Mitbruder ein paar Rezepte parat:
http://www.update-seele.de/de/impuls-der-woche/teil-2/schlaf-kindchen-schlaf/#.UUoAfjeQDFw) 😉
Und ein neuer Brief von Pater Jalics ist auf der HP von Radio Vatikan.
Der ergänzende Jalics-Brief steht auf der Homepage des Ordens: http://www.jesuiten.org
Dieser Brief steht an mehreren Plätzen und ich h o f f e , dass nun die Racheengel ruhen. :-)Denn sonst müßte ich ganz böse denken, dass Kirche keine Zukunft haben darf. Nur Vergangenheit ab Hexenverbrennung, über Mißbrauch bis hin zur sogenannten Vergangenheit des Papstes.
Hoffen wir, dass damit nun auch in dieser Angelegenheit endlich ein Tag zu Ende geht. Pater Jalics ist 85 Jahre alt und ich finde es unerträglich, wie die Presse ihm immer wieder das Wort im Mund verdreht und ihn damit nahezu nötigt, Einzelheiten preiszugeben zu einer Zeit, über die er offenkundig einfach nicht mehr reden mag.
Es scheint fast, als müsse er sich noch dafür rechtfertigen, dass er nicht sagen kann, wer was getan oder gelassen hat, während er inhaftiert war. Woher soll er das wissen?
Ich würde mir wünschen, dass man aufhört, ihn in die Enge zu treiben. Das wäre auch ein Zeichen der Menschlichkeit, gerade vor Ostern.