Kennen Sie Abt Martin Werlen? Wenn Sie ihn kennen, dann entweder über Twitter oder als Abt des Schweizer Klosters Einsiedeln. Er ist sicherlich einer der bekanntesten Internet-Geistlichen der deutschen Sprache, vor allem natürlich in der Schweiz. Nun hatte er vor einigen Tagen einen Sportunfall, genaue Informationen gibt es nicht. Das führt in der Neuen Luzerner Zeitung zu folgendem Kommentar:
„Die Vermutung sei erlaubt: Hätte Abt Martin Werlen derzeit die Gelegenheit, würde er auch in dieser schwierigen Zeit mit der Öffentlichkeit kommunizieren. Der 49-Jährige hat verstanden, weshalb ein reger Austausch mit der Bevölkerung wichtig ist; er weiss genau, was er den Leuten mit seiner offenen Art gibt. Die Offenheit des Abts ist mit Sicherheit einer der Gründe, weshalb sich der Benediktiner derart grosser Beliebtheit erfreut.“
Man wünscht sich mehr Informationen über „seinen Abt“. Das Bedürfnis ist verständlich, aber etwas in mir wehrt sich dagegen. Ich würde mir wünschen, dass Geduld eine der Weisen ist, wie auf die Krankheit eines bekannten Menschen reagiert wird. Niemand ist verpflichtet, seinen Gesundheitszustand öffentlich zu machen. Schon gar nicht, wenn er kein Staatsamt oder dergleichen bekleidet. Privatsphäre bleibt Privatsphäre. Natürlich: Wer alle seine privaten Aktionen öffentlich macht, der generiert auch Interesse. Trotzdem bleibe ich dabei: Es muss auch Momente gegeben können, in denen nicht gesprochen wird.
Außerdem vermute ich hinter der Bitte nach Information auch den Wunsch nach medialer Verwertbarkeit. Nicht bei allen, schon gar nicht bei den über 4.000 Menschen, die dem Twitterservice des Abtes folgen. Aber ab und zu muss es erlaubt sein, zu schweigen. Auch in der Kommunikation.
Ein wahres Wort, Herr P Hagenkord. Statt twitter,Zeitung, Fragezeichen.. Gebet.
Mehr Diskretion und Respektierung der Privatsphäre hätte ich mir auch während der letzten Phase der Krankheit und vor allem beim Sterbeprozess von Papst Johannes Paul II gewünscht.
Es tut sicherlich auch gut, einmal eine „Zeit des Schweigens“ auszuhalten. Für beide Seiten: sowohl für Abt Martin, der in die Stille geführt wurde – aber auch für die vielen Menschen, die ihm über twitter folgen… Eine Zeit des Schweigens und doch des aneinanderdenkens, des mitfühlens, des gemeinsamen betens…
Er ist regelrecht ein Star auf blick.ch, der Schweizer Version der Bild.
Dort sind die Informationen zu seinem Sport übrigens widersprüchlich
War es nun Eislaufen oder Badminton.. (mir ists egal, die Meldungen widersprechen sich)
Und er hält mit seiner aggressiven Kritik am Papst auch nicht zurück in den Medien