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Dem Unfrieden ein „Nein“!

Veröffentlicht am 16. September 201622. August 2016

Es war vorauszusehen. Als wir auf unserer Facebook-Seite das Gebetstreffen von Assisi in diesem Jahr (18.-20. Sept) ankündigten, kamen gleich die üblichen Kommentare, ob es denn helfe, wenn Götzen angebetet würden und so weiter. Es gibt immer irgendwelche Menschen, die von sich selber so sehr überzeugt sind, dass sie nur auf andere herab schauen können. Und das dann auch noch sagen müssen, Facebook ist voll davon.

Dabei verlangt die Kirche Respekt, auch und gerade vor anderen Religionen. Die Frage nach der Wahrheit unseres eigenen Glaubens bleibt davon unberührt. Natürlich gehen wir davon aus, dass Jesus Christus der Retter der Menschen – aller Menschen – ist, der einzige Retter. Aber genau so gehen Muslime von ihrer Wahrheit aus, Buddhisten, Hinduisten und andere Religionen von ihrer Religion und in ihrem Verständnis von Wahrheit.

Das erste Gebetstreffen in Assisi mit Papst Johannes Paul II.
Das erste Gebetstreffen in Assisi mit Papst Johannes Paul II.

Das als „Götzendienst“ abzutun hat nicht die Absicht, den eigenen Anspruch auf Wahrheit zu betonen. Das kann man auch anders tun, ohne respektlos zu sein. Diese Vokabel hat nur den Zweck, zu beleidigen.

Warum ich derlei hier aufgreife? Und damit noch mehr Aufmerksamkeit schenke, als so was verdient?

Ich greife das auf, weil ich glaube, dass wir derlei beleidigendes Reden nicht einfach durchwinken können mit der Begründung, dass sich ein Streit gar nicht lohnt. Das mag schon sein, dass der nicht lohnt, aber trotzdem muss hier und an anderer Stelle mal „Nein“ gesagt werden.

Wenn in Assisi Menschen beten, nach ihren Riten und Religionen, und es allen gemeinsam um Frieden geht, dann ist das etwas Gutes. Wer kleingeistig und letztlich menschenverachtend gleich „Götzendienst“ ruft oder „Sorgen“ um die Integrität christlicher Altäre äußert, dem ist offenbar der Frieden nicht wichtig. Das muss man mal so sagen.

Frieden ist nicht nur nachgeben. Frieden heißt auch, nicht allen alles durchgehen zu lassen. Dem Unfrieden ein „Nein“! Und genau deswegen fährt auch Papst Franziskus in vier Tagen dorthin.

 

 

PS: Da ich in diesen Tagen unterwegs bin und nicht ständig Zugang zum Netz habe, kann es mit dem Freischalten von Kommentaren etwas länger dauern. Ich bitte um Nachsicht.

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Kategorien Allgemein, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Neulich im Internet, Ökumene, Sprechen von Gott
Schlagwörter Assisi, Friedenstreffen, Gebetstreffen, Papst Franziskus, Respekt vor den Religionen

20 Kommentare zu “Dem Unfrieden ein „Nein“!”

  1. Andreas sagt:
    16. September 2016 um 12:47 Uhr

    ‚Frieden‘ ist nur eines von vielen anderen interreligiösen Themen. Ob es wahr ist, dass das jeweilige Leben das erste, letzte und einzige ist, wie es ein Teil der Religionen behauptet, oder sich die Person entlang einer karmischen Existenzkette über den einzelnen Tod hinaus, weiterentwickelt, bleibt ungelöst, führt aber zu unterschiedlichen Erlösungserwartungen. Vielleicht zeigt sich interreligiöser Frieden noch realer als in einem gemeinsamen Treffen und Beten in folgender Begebenheit: ‚Eine ältere Französin, die Mutter eines seiner Schüler, kam zu Besuch in den Ashram. Sie verstand nichts von Philosophie und wollte auch nichts davon verstehen. Aber vom Zeitpunkt ihres Besuches an wurde sie zu einer hingebungsvollen Katholikin, was sie zuvor nur dem Namen nach gewesen war. Sie begriff, dass sie dies dem Einfluss Sri Bhagavans zu verdanken hatte.“ (aus Arthur Osborne, Eine Biografie über Ramana Maharshi) Vor diesem Beispiel verblasst jeder Missionierungsgedanke.

    Antworten
  2. Marlow sagt:
    16. September 2016 um 12:54 Uhr

    Ich denke, es wäre besser, wenn Sie dann einfach bei Facebook schreiben, wenn Sie sich auf die dortigen Inhalte beziehen.

    „Aber genau so gehen Muslime von ihrer Wahrheit aus“:
    Man kann gar keine eigene Wahrheit haben, wenn sie überhaupt Wahrheit sein soll. Zwischen Islam und Christentum kann maximal eines wahr sein. Islam ist rein geschichtlich falsch, also fällt es schon mal raus.

    Es gibt in diesem Fall also nicht nur aus allgemeinen Überlegungen heraus, sondern ganz konkret keine solche Wahrheit, die „ihre“ sei.

    Antworten
  3. L.P. sagt:
    16. September 2016 um 14:00 Uhr

    Was vielen Atheisten nicht bewusst ist, ist
    die Tatsache dass sie auch etwas glauben.
    Denn bewiesen sind deren Thesen ja nicht.

    René Descartes stellt fest, das nichts auf
    der Welt so gerecht verteilt sei, wie der
    Verstand. Denn jedermann ist überzeugt,
    dass er genug davon habe.

    Das erklärt auch so Manches in unserer
    heutigen Zeit – gerade auch auf Facebook.

    Wir gehen bei Diskussionen aus politischer
    Korrektheit aber meist davon aus, dass alle
    Teilnehmer gleichmäßig „belichtet“ sind.

    Antworten
    1. Wrightflyer sagt:
      17. September 2016 um 10:13 Uhr

      Atheisten behaupten gern daß der Glaube an Gott „nur“ Glaube wäre, während sie „wüssten“ daß es keinen Gott geben könne, weil die Naturwissenschaften… *bla* und das „wüssten“ sie eben.

      a) In wievielen naturwissenschaftlichen Bereichen haben die betreffenden Atheisten denn selbst schon geforscht? Ich kenne keinen einzigen der Galilei, Einstein, Lavoisier, Darwin, Planck ect. persönlich gewesen wäre und alles selbst herausgefunden hätte! Wir GLAUBEN heute an naturwissenschaftliche erkenntnisse, weil unsere auf ihnen aufbauende technische Zivilisation funktioniert!

      b) Und im übrigen hat noch kein einziger naturwissenschaftlicher Beweis Gott zweifelsfrei widerlegt. Im Gegenteil: Z.B. Francis Crick, Mitentdecker der DNA, hat zu Recht Zweifel daran geäußert daß die mehrere tausend Aminosäuren die notwendig sind damit ein menschliches Wesen existiert, sich alle durch Zufall angeordnet haben können.

      Antworten
      1. Suarez sagt:
        17. September 2016 um 12:35 Uhr

        Etwas technisch und kalt formuliert: Gott ist kein Gegenstand der Naturwissenschaften (empirisch/materiell/gegenständlich kommt er in der Welt einfach nicht vor, und das ist auch gut so – sonst wäre die Welt nicht Welt), sondern der Philosophie und Theologie (er ist reiner Geist).

        Antworten
      2. Andreas sagt:
        17. September 2016 um 12:51 Uhr

        An die Naturwissenschaft muss man nicht glauben, sondern allenfalls ihre Erkenntnisse solange für wahr halten, bis sie revidiert werden. Die Naturwissenschaft hat auch nicht das Ziel, die Existenz einer übernatürlichen Entität zu beweisen oder zu widerlegen, sondern die Zusammenhänge in der Welt zu verstehen zum Beispiel, warum die Sonne kein riesiger Steinkohleofen ist und es vernünftig ist anzunehmen, dass sie auch noch in einer Million Jahre morgens aufgeht bzw. sich der Erdhorizont absenkt. Und wenn jemand am Zufall zweifelt, sollte er sich fragen, ob sich hinter seinem Zweifel letztlich unzureichende mathematische Kenntnisse verbergen, er sich also besser, wie es ein Einstein bei Grossmann tat, bei fähigen Mathematikern etwas Nachhilfe holen sollte. Diese haben übrigens schon bewiesen, dass es Gott gibt: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/formel-von-kurt-goedel-mathematiker-bestaetigen-gottesbeweis-a-920455.html

        Antworten
        1. Suarez sagt:
          17. September 2016 um 18:39 Uhr

          Auch dieser „Gottesbeweis“ wird von Kants Kritik, dass man Transzendentes und Immanentes nicht in einer Kausalkette ineinander verschlingen darf, getroffen.

          Antworten
      3. Eskilcgn sagt:
        17. September 2016 um 13:34 Uhr

        Hmmmmmm warum kann ich Menschen,die nicht glauben, weil sie es nicht wollen, oder weil sie es nicht können, diesen ihren „Glauben“ nicht lassen?
        Ich bin sehr dankbar, dass ich auf sowas wie Glauben in meinem Leben zurückgreifen kann. Und ich bin unendlich dankbar, dass er mich bisher auch durch dunkle Stunden getragen hat. In dieser Dankbarkeit zu leben und den Gott, den ich in diesem Glauben erfahre, immer tiefer kennenzulernen, das ist mir Aufgabe genug.

        Antworten
  4. Suarez sagt:
    16. September 2016 um 14:19 Uhr

    Gutes Durchhalten und Geduld, sehr geehrter P. Hagenkord, wegen des nächstes Shitstorms, der sich auf kack.net aufbaut! Das sind einfach Klerikalfaschisten, die die AfD für christlich halten. Diese Leute haben aus 33-45 nichts gelernt!

    Antworten
  5. Eskilcgn sagt:
    16. September 2016 um 14:52 Uhr

    Ich empfinde es immer als hilfreich mir eindringlich klar zu machen: Gott ist nicht katholisch!

    Mit meinen 44 Jahren bin ich sehr dankbar für die Impulse, die ich im laufe meiner Suche von anderen Religionen bekommen habe. Als es mich aus meinem katholischen Dorf trieb und mir“Die Kirche“ nichts mehr zu sagen hatte,war ich dankbar für Impulse aus dem Buddhismus. Dort habe ich meinen Weg in die christliche Mystik gefunden. Den Wert von Gemeindeleben habe ich erfahren, als mich die Altkatholiken herzlich aufgenommen haben.
    Zur Zeit versuche ich zu verstehen, was der Islam von Gott weiß. Irgendwas muss ja dran sein, sonst wäre er ja keine Weltregionen. Bin gespannt, was mir „Katholiken“ dauch wieder deutlicher wird von meinem Glauben …. ich find das spannend.

    Antworten
    1. Wrightflyer sagt:
      17. September 2016 um 10:20 Uhr

      „Den Wert von Gemeindeleben habe ich erfahren, als mich die Altkatholiken herzlich aufgenommen haben“
      Vielen Dank daß wir auch mal erwähnt werden! Das meine ich nicht ironisch, das ist ein ehrlicher Dank!

      Antworten
  6. von Schnitzler sagt:
    16. September 2016 um 18:18 Uhr

    Ich schlage für Ihren Synkretismus den Namen „Religion des Friedens“ vor.

    Antworten
    1. Wrightflyer sagt:
      17. September 2016 um 09:58 Uhr

      „Selig, die die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden“ (Mt 5,9)

      Antworten
    2. Eskilcgn sagt:
      17. September 2016 um 13:24 Uhr

      Hmmmmm mein Lieber Herr von S.
      Wenn Sie hier von Synkretismus sprechen, dann haben Sie doch gerade nicht verstanden, worum es hier im Kern geht.
      Schade!

      Antworten
  7. Doktor Krakebusch sagt:
    16. September 2016 um 21:04 Uhr

    „Ich greife das auf, weil ich glaube, dass wir derlei beleidigendes Reden nicht einfach durchwinken können mit der Begründung, dass sich ein Streit gar nicht lohnt. Das mag schon sein, dass der nicht lohnt, aber trotzdem muss hier und an anderer Stelle mal „Nein“ gesagt werden.“

    Der Herr „Würdenträger“ Maradiaga (nicht grad eine „kleine Nummer“ im Vatikan) hat vor ein paar Tagen vor Schülern in Münster eine zünftige Hasspredigt gegen Homosexuelle gehalten. Komischerweise sagt da nicht ein einziges (!) katholisches Forum „Nein“. Komischerweise wird „derlei beleidigendes Reden“ einfach so hingenommen, wenn nicht gar auf den einschlägigen katholischen Schmuddelseiten gar protegiert.

    Wer (zu Recht) Respekt einfordert, darf die Maradiagas dieser Welt nicht einfach so unkommentiert „durchwinken“. Sonst hat er (ebenso zu Recht) keinen Respekt verdient.

    Antworten
    1. Wrightflyer sagt:
      17. September 2016 um 09:46 Uhr

      Ich habe mal eben recherchiert was der alles vom stapel gelassen haben soll: AUA!!!!

      Es war zwar keine Hasspredigt gegen Homosexuelle, er hat nichts gesagt von „Homosexuelle sind böse und schlecht und verdorben“, aber er hat gegen die überwältigenden wissenschaftlichen Belege behauptet daß Homosexuelle nur deswegen homosexuell wären weil sie durch Pornos oder Missbrauch oder Vernachlässigung verdorben wären. Das ist von vorgestern!! Heute gibt es eindeutige Beweise dafür daß Homosexualität angeboren ist! Mit seiner Aussage behauptet Rodríguez letzten Endes daß Homosexualität eine Krankheit wäre!
      Da steht daß er auch noch Psychologie studiert hätte… Jo, wenn heute eine neue technische Richtlinie rauskommt, weil sich rausgestellt hat daß in der alten die einen oder anderen Punkte fehlerhaft waren und ich unbedingt weiter nach der alten Richtlinie arbeiten will, bekomme ich zu Recht eins aufs Maul!!

      „„Wer Vater und Mutter sein will, handelt nach dem Plan Gottes““
      ….sagt ein zölibatär lebender.
      Es stimmt daß Vaterschaft oder Mutterschaft nach dem Plan Gottes ist, aber damit ist noch lange nicht gesagt daß JEDER unbedingt Vater oder Mutter sein muss. Kinder soll man in die Welt setzen weil man es will bzw. sich dazu berufen fühlt, nicht weil man sich dazu gezwungen sieht! Homosexuelle haben im Plan Gottes andere Aufgaben, wir wissen noch nicht genau, welche.

      „„Wenn Gott Priesterinnen gewollt hätte, wäre Maria eine geworden““
      Hallo, Maria Magdalena??
      Der erste Verkündigungauftrag nach der Auferstehung ging in der Tat an eine Frau! Und es gibt keinen Hinweis, daß der wieder zurückgenommen wurde! Was ist das anderes als eine Erhebung in den Apostelrang? Immerhin waren die Frauen auch am Kreuz für Jesus da, während sich die meisten Jungs verdrückt hatten! Bis auf Johannes, glaube ich.
      Wenn man das dagegen tatsächlich streng nach der Identität der ursprünglichen 12 Apostel nimmt, sind die meisten heutigen Priesterweihen ungültig. Ich sage es nur ungern Herr Hagenkord, aber: Ihre auch! Oder sind Sie zufällig tatsächlich konvertierter Jude?

      „Doch das hindert ihn nicht, regelmäßig irritierende Aussagen zu treffen: So versuchte er, den Missbrauchsskandal in der römisch-katholischen Kirche als jüdische Weltverschwörung darzustellen.“
      AUTSCH!!!
      DAS ist Antisemitismus, und zwar eklatanter!!
      Zwar ist es durchaus so, daß meiner Ansicht nach der Vorwurf des Antisemitismusses oft leichtfertig gebraucht wird. Habe ich auch schon abbekommen, weil ich in Sachen Besatzung Palästinas ganz klar auf palästinensischer Seite bin. Aber nur weil ich die Besatzung ablehne und die ganze Kriegstreiberei, heißt das noch lange nicht daß ich irgendwelchen Göttinger Synoagogenbesuchern irgendetwas böses wünsche!! 2014 während der Bombardierung Gazas haben viele es gut gemeint von wegen „Kampf gegen Antisemitismus“ und „es darf nie wieder Antisemitismus geben!“, aber gleichzeitig war das so ein Signal an die Araber, gerade auch an die Palästinenser (und es gibt schon lange palästinensische Flüchtlinge in Deutschland!): „Ihr Kroppzeug dürft ruhig verrecken, ist uns doch egal!“ Dem wollte ich mich so nicht anschließen, ich wollte keine Israelflagge schwenken während Gaza bombardiert wird, deswegen wurde ich auch diffamiert.
      Aber was Rodríguez da vom stapel lässt, IST ganz klar Antisemitismus!! Und das ist scheußlich!!
      Und außerdem ist es so ein Kopf-in-den-Sand-stecken, ein „es kann nicht sein was nicht sein darf“, eine Realitätsflucht!! In den USA hatten die Spatzen das mit dem Missbrauch durch Priester schon so dermaßen von den Dächern gepfiffen daß es in zwei Hollywoodblockbustern thematisiert wurde, einer davon einer der wichtigsten Filme der letzten Jahrzehnte: „V wie Vendetta“! Ein Film den ich nur empfehlen kann!

      „„Der Gebrauch von Kondomen verhindert die Übertragung von Aids nicht““
      Man möchte auf einer untgesattelten Sau fortreiten….
      Es stimmt schon daß es mit Kondomen prinzipiell ein Problem gibt: Die Dinger sind Verbrauchsgüter und dir wirklich sehr armen müssen sie sich erstmal leisten können! Und zwar nicht nur ein einziges Mal!
      Aber was Rodríguez da erzählt ist einfach nur Schwachsinn und lebensgefährliche Propaganda um Humanae Vitae zu retten!!

      Antworten
  8. Wrightflyer sagt:
    17. September 2016 um 09:11 Uhr

    Tja, was soll ich sagen? Ich wurde noch von meiner Großmutter dazu erzogen, den Islam zu verabscheuen und allen Muslimen generell zu misstrauen. Heute bin ich in mancher Hinsicht klüger. Und auch sie selbst hat im Alter dazugelernt und kam z.B. davon ab, die Kolonialzeit generell zu glorifizieren.
    Es gibt auch wieder welche, die an die alten germanischen Götter glauben. Wäre ich selbst nicht aus tiefster Überzeugung (und, wenn ich mal kurz angeben darf, eigener Erfahrung mit Gott) Christ, wäre ich heute eine von ihnen, denn der Glaube fasziniert mich. Leider läuft da nichts von Seiten der Kirchen in Sachen interreligiöser Dialog.
    Der Buddhismus, muss ich gestehen, ist mir heute dagegen zutiefst suspekt, einfach wegen seiner negativen Sicht auf das Leben. Und der Tatsache daß den Armen da erzählt wird daß sie ja eh alle selber schuld sind weil sie früher bestimmt etwas ganz schlimmes gemacht hätten.

    Natürlich bin ich der Meinung daß es nur eine Wahrheit gibt, und die ist Jesus Christus. Das gibt uns aber noch lange kein Recht auf Überheblichkeit anderen gegenüber die das anderst sehen. Und schon garkein Recht auf Kreuzzugsrhetorik wie sie mittlerweile wieder sehr salonfähig ist!

    Vor allem brauchen wir heute jedoch speziell in Bezug auf den Islam bei aller notwendigen Kritik am Islam ein Bündnis zwischen Christen und Muslimen gegen gemeinsame Feinde, d.h. gegen Waffenhersteller und -händler, Kriegstreiber und skrupellose Machthaber!

    Antworten
    1. von Schnitzler sagt:
      17. September 2016 um 20:32 Uhr

      In diesem Zusammenhang von Klugheit zu sprechen, halte ich für ganz schön tapfer.

      Antworten
  9. Stephan sagt:
    17. September 2016 um 21:27 Uhr

    Der Vorwurf des Götzendienstes ist ja eher eine Denunziation im Stil der Hexenverfolgungen der Frühneuzeit; hier wurden ja die Hexenprozesse oft so eingeleitet, daß anonym jemand denunziert wurde, Götzen anzubeten oder er oder sie anderer Hexereien bezichtigt wurde. Meint jemand, der Papst hätte es mit dem Teufel, soll man ihn vor die Inquisition bringen oder was, verbrennen?
    Auf der anderen Seite, „Anspruch auf Wahrheit“? Was ist das denn? Anspruch ist eigentlich was ziemlich Dumpfes, man kann es mit Liebe oder Barmherzigkeit ja nun gar nicht in Verbindung bringen. Und Wahrheit? Ist das ein Begriff, der in der Sphäre von Glauben und Religion überhaupt anzusiedeln ist? Und dann noch ein „Anspruch auf Wahrheit“. Mir jedenfalls ist das eher unsympathisch, wenn Leute „Anspruch erheben“ oder meinen, die Wahrheit gepachtet zu haben.
    Ich meine aber mit Ihnen, man sollte nicht jeden Blödsinn und Mist, vor allem keine Hasspredigten, in den Medien durchgehen lassen. Das kann gefährlich für alle werden und die Medien sollten sich da einer Verantwortung bewusst sein.

    Antworten
  10. Stephan sagt:
    18. September 2016 um 08:35 Uhr

    Das Beste zum Thema Frieden, was ich kenne, gibt’s hier bei uns in der Kathedrale sonntags: da wird ein wohl ziemlich altes Lied gesungen, denn es ist auf lateinisch. Und ich mag es auf Latein sehr, erstens, weil’s auf Latein mehr Musik hat, zweitens, weil man hören kann, daß es schon sehr alt ist, viele Tränen in sich aufgenommen, viel Hoffnung mit sich getragen hat.
    Es heißt „Gloria“ und geht so:

    Gloria in excelsis Deo
    et in terra pax hominibus
    bonae voluntatis.

    Übersetzt könnte es etwa so werden: Ehre ganz da oben für Gott – und auf der Erde: Frieden! Genau! Frieden, nämlich für die Menschen! – und jetzt kommts: aus gutem Willen der Menschen kommt der Frieden.

    Meine Übersetzung ist zugegebenermassen ein bisschen holperig, ich find den lateinischen Text besser; ist ja auch nicht so schlimm, „Bridge over troubled water“ hören die Meisten ja wahrscheinlich auch englisch.
    Ich würde dem Gloria an der Stelle mit dem guten Willen (im Latein ist es ja ein genitivus qualitativus, auch wenn ich finde, er hat hier einen instrumentalen touch) noch als Fussnote quasi das 66. Sonett von Shakespeare dranhängen. Denn Frieden ist was, was man machen muss, man muss gehen und es geht manchmal schwer; wenn man meint, man ist am Ende, es geht nicht mehr weiter oder man kann nicht mehr, dann: noch einen Schritt! Und zwei drei mehr. Also, Shakespeare, 66. Sonett:

    Tired with all these, for restful death I cry,
    As, to behold desert a beggar born,
    And needy nothing trimm’d in jollity,
    And purest faith unhappily forsworn,
    And guilded honour shamefully misplaced,
    And maiden virtue rudely strumpeted,
    And right perfection wrongfully disgraced,
    And strength by limping sway disabled,
    And art made tongue-tied by authority,
    And folly doctor-like controlling skill,
    And simple truth miscall’d simplicity,
    And captive good attending captain ill:
    Tired with all these, from these would I be gone,
    Save that, to die, I leave my love alone.

    So schwer geht das – und so schön ist es! Wer’s kennt, weiß es. Für mich verkörpert das z.B. Johannes Paul II., der diese Friedenstreffen begonnen hat.
    Stephan

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