Berlin hat gewählt. Neben den Wahlen sind die Zeitungen und vor allem die Meinungsspalten aber auch voll von Kommentaren zum anstehenden Papstbesuch. Talkshows und Dokumentationen über den Vatikan, Geschichten in Zeitungen, die Titelgeschichte im Spiegel, dafür, dagegen, jeder, der eine Meinung dazu hat, findet Platz, sie irgendwie unterzubringen.
Zum einen ist das natürlich gut so, zum anderen feiern aber auch alle Klischees fröhliche Urständ. Was die veröffentlichte Meinung alles so über Kirche und Glauben weiß, das kann schon bitter sein. Kein Sportreporter oder -fan dürfte so über die Hertha oder sonst einen Verein sprechen, er oder sie würde ausgelacht, und vielleicht sogar zu Recht. Aber über den Glauben und die Kirche darf man das alles verbreiten, Spezialist zu sein scheint eher hinderlich. Mich überfällt beim Blättern durch die Berliner Zeitungen eine ziemlich große Portion Staunen und Kopfschütteln.
Berlin hat gewählt, und der Wahlgewinner hat das mit dem Slogan „Berlin verstehen“ getan. Verstehen, aber hoffentlich auch ändern. Herausfordern, informieren, sprechen, treffen; alles, nur nicht die Dinge so lassen, wie sie sind.
Und das gilt auch für die öffentliche Diskussion um die Kirche: Nicht nur die öffentliche Meinung verstehen, nicht nur ein diffus geäußertes Lebensgefühl ansprechen und auf Applaus hoffen, sondern auch herausfordern, informieren, sprechen. Ich hoffe nur, dass nach den ganzen gedruckten und gesendeten Meinungen noch Aufmerksamkeit dafür übrig bleibt.
Auf meinem Handy sieht deine Seite irgendwie komisch aus.
Was heißt denn genau “komisch”? Verzerrt? Fehlt was?