Es gibt viel zu kritisieren. Der synodale Weg braucht Kritik, von innen und außen. Auch wenn es nicht allen passt, was etwa die Bischöfe Woelki und Oster beitragen, es sind wichtige Stimmen, die dazu gehören. Aber das Ganze hat Grenzen. Eine Grenze heißt Gerhard Ludwig Müller.
Wer den synodalen Weg mit dem Ermächtigungsgesetz der Nazis von 1933 vergleicht hat entweder keine Ahnung von Geschichte oder handelt mutwillig jegliche Debatte vergiftend. Eigentlich mag ich hier an dieser Stelle diese Negativ-Debatten nicht auch noch füttern, aber bei Nazi-Vergleichen von Christen gegen Christen hört es auf. Da muss man sagen ‚Es reicht!‘. Und wenn es nur deswegen ist, weil ich mir nachher nicht vorhalten lassen mag, geschwiegen zu haben.
Der synodale Weg braucht Kritik
Und jetzt bitte nicht schon wieder die Schublade „konservativ“ aufmachen, das Ganze hat ja ein Muster. Und zwar ein destruktives. Das ist nicht konservativ, bewahrend. Das ist zerstörerisch, und das ist das genaue Gegenteil von bewahren.
Es gibt noch andere Grenzen, zum Beispiel die eines völlig unbekannten Weihbischofs deutscher Abstammung in Astana (schauen Sie nach, wo das ist), der in den destruktiv-Medien von den „Häresien“ von Kardinal Marx fabulieren darf. Und nein, das verlinke ich hier nicht. Aber diese Grenze kann man wegen erwiesener Unwichtigkeit getrost ignorieren. Aber wie gesagt, bei einem Nazi-Vergleich hört es auf.
Hier hört es auf
Dass die prominenten Stimmen der Kirche und die Amtsträger nun schweigen, kann ich verstehen, man darf sowas nicht auch noch durch Kommentare würdigen. Aber unsereins muss an dieser Stelle sagen, dass es reicht. Zumal es ja nicht das erste Mal ist, dass derlei Stuss aus dieser Ecke kommt. Geschichtsvergessen, menschenverachtend, Diskurs vergiftend.
Das ist keine Kritik mehr. Das ist der Versuch zu desavouieren und das auch noch mit inakzeptablen Mitteln. Das ist nicht Kirche.
Ausgezeichneter Kommentar
Danke und 100% Zustimmung!
Oje!!!! Jetzt braucht es aber ein Durchschnaufen, sonst wird das nix mehr. ICH STREUE MIT GUTER ABSICHT EINEN (hoffentlich) GUTEN WITZ EIN. Und will auf LUMEN GENTIUM, 1964, hinweisen
Zuerst als Laie (nochmals) mahnend:
Die Perturbatio (kann man ja auch mit Sturm oder gar Klimakatastrophe beschreiben) hat die Kirche fest im Griff.
Vielleicht hilft es, den Feind doch im Außen zu suchen, viele Kriege oder Fußballspiele wurden damit gewonnen: ist es der Teufel, der immer mehr Politik sät, die alles verwirrt? Das seh ich gar nicht als Witz.Und die Frage nach den Feinden ist berechtigt. Tun wir doch nicht so naiv, als würde die Kirche, insbesondere jene in Europa, keine Feinde haben. Die Kirche hat sich oft nur geändert, wenn der Druck von außen kommt (ich meine z.B. die Pest, die Kriege, die lange Abfolge von Revolution und Restauration im Politischen, den Bilderstreit, das Aufkommen des Islam).
Wir Katholischen haben viel Freude verloren, sieht man in den Gesichtern. Wer lacht schon?
Sollten Vollversammlungen also mit einem guten Witz des Tages beginnen, vor allem im Fasching. Ich war auf einer Tagung heute, da ging es um die sinnige weltliche Frage „wie viel Steuern soll/darf/muss ein Staat einheben“. Ein Redner, Steuerphilosoph, hatte einen wirklich guten theologischen Witz. Ich möchte ihn in tröstender Absicht kundtun.
Drei hochdekorierte Theologen, ein Katholik, ein Protestant und ein Jude, werden zu einer Podiumsdiskussion eingeladen (z.B. in Davos) mit dem schweren Thema „was ist Leben und vor allem – wann beginnt Leben“.
Es beginnt der Katholik: Leben beginnt eindeutig sofort im Moment der Zeugung und es ist sofort sehr heilig.
Repliziert der Protestant: Leben beginnt erst mit der Geburt, wenn das Kind diese überlebt hat.
Schon liegen sich die beiden in den Haaren.
Der jüdische Rabbi beobachtet länger und wirft trocken ein: Leben beginnt, wenn die Kinder aus dem Haus sind und – für vollkommene Ruhe und Erholung – ihr Hund am besten verstorben ist.
***
Der Witz ist lustig, wäre es kein Witz sondern echtes Diskutieren, hätte natürlich nur der Katholik recht. Alles andere wäre ein Verstoß gegen unseren Katechismus, das auf dem Gesetz des Evangeliums beruht.
***
Ein Gedanke in den letzten Wochen hat mich außerdem tiefer beschäftigt: die Laien, wir, müssen uns zumindest auf das Fundament der dogmatischen Konstitution vom II. Vatikanum begeben, LUMEN GENTIUM. Zuerst. Ja, und das kann eben nur der Papst ändern. Das war aber hier eh schon gesagt. Die Versammlung macht Vorschläge und ändern kann wiederum nur der Papst. Oder versteh ich irgendwas falsch. Die knapp 26 Seiten aus 1964 müsste jeder Laie intensiv studieren, wunderbar zB die Rolle des Diakons. Das müssen alle auswendig lernen, wenn man jetzt neue Regeln baut.
Jetzt kann man natürlich in gefährliche Vergleiche abgleiten und sagen: hmmm, war nicht alles super in 1964. Das Ergebnis war halt, man verzeihe mir, nur wie die Verfassung der Weimarer Republik (war ja eventuell auch gut gemeint, aber in der Wirkung und bei den vielen Feinden von außen – schwach). Aber dann müssen die Laien schön devot bleiben, sich des Dogmas aus dem II. Vatikanum bewusst sein, und auf eine Änderung von oben – also von Papst Franziskus – hoffen. Der synodale Weg beginnt und endet in Rom. Denn alle Wege führen nach Rom. Ob die Post der Laie oder der Bischof überbringt, wird nicht so wichtig sein.
Hab ich das so richtig verstanden, wäre für mein Grundverständnis von Vatikanum, Dogma, Enzyklika und jetzt synodaler Weg – wichtig. Und Tröstlich.
Sonst hab ich unsere kirchliche Verfassung, und sie ist eine konstitutionellen Monarchie, doch nicht ganz kapiert.
„Sonst hab ich unsere kirchliche Verfassung, und sie ist eine konstitutionellen Monarchie, doch nicht ganz kapiert.“
Die Kirche hat keine Verfassung, keine Gewaltenteilung, keine Verwaltungsgerichtsbarkeit, kein Parlament. Die oberste Exekutive, Legislative und Judikative ist personalidentisch. Bitte, wie kommt man darauf, dass die Kirche eine konstitutionelle Monarchie sei?!?
i glaub sie haben garnix verstanden – der witz is a schmarrn!
@Dietmar, bei allem Respekt vor Ihrem poste:
Wo ist da der INHALTLICHE BEZUG zu dem Beitrag des Bloginhabers(Pater Hagenkord)
„Es reicht“??
Was Kardinal Müller von sich gegeben hat finde ich zutiefst beschämend und genau wie Sie schreiben vergiftend!
Aufrichtiges DANKESCHÖN!!!!
Bitte deutlich und laut weiter so veröffentlichen. Sie sprechen für viele viele Menschen.
Auch mir reicht es – schon lange!
Danke. Dieser Widerspruch ist notwendig.
DANKE!!
Das war diesmal kein „jesuitisches abwägen“ ( nicht böse gemeint!!)
ABER einfach KLARTEXT!!
Was da so manche „kath.“ Blogs verbreiten ist einfach nur Hetze – manchmal durchaus AFD affin
Klar. Deutlich. Konstruktiv. Danke!
Danke für die entschiedene Zurückweisung, der ich mich anschließe !
Sehr gut! Sie haben die richtigen Worte gefunden, während ich einfach nur sprachlos bin. Danke!
Danke für den Kommentar, damit ist alles gesagt.
Bei welcher kirchlichen Rechtsinstanz kann ich eigentlich gegen die Aussagen von Kardinal Müller
Beschwerde einlegen?
Beim Papst.
bei der polizei?
Der Kommentar trifft’s auf den Punkt. Danke dafür!
Es ist erschreckend wie ein Kardinal, der sich gern als Mann gottes bezeichnet, sich so disqualifiziert.
Wer mit nazivergleichen auf Mitchristen zielt, ist es nicht wert noch Kardinal der katholischen Kirche zu sein,
Es reicht,
Seine deutschen Kardinalskollegen sollten ihn deutlich in die Schranken weißen.
Danke!
Diese Aussage von Müller wird leider ohne Konsequenzen bleiben umso wichtiger das ihm ein „Es reicht!“ entgegnet wird.
100% Zustimmung, Danke!
Überraschend finde ich Kardinal Müllers Auslassungen nicht. In GENAU diesem Ton hat auch destruktiv in meiner Heimatdiözese gewirkt. Und ja: Eigentlich widerlegt man das nicht, das zitiert man nur.
In einem wohlverstandenen Sinne: Kardinal Müller soll nur so weitermachen. Er macht damit die Gegenseite nur stärker.
Was Müller hier vollzieht passt genau in die Rhetorik der Neuen Rechten. Eine klassische Umkehrung der Rollen: Während damals die Linken, die Sozialdemokraten, die Demokraten von Autoritären ins Gefängnis gesteckt wurden, usurpieren die heutigen Autoritären die Rolle der damaligen Opfer des Autoritarismus.
Es ist schon wirklich bizarr, wie einer, der die Kirche als streng hierarchische, letztlich autoritäre Institution verteidigt, die Bemühungen um mehr Partizipation und Mitbestimmung (von Laien und Frauen, von jungen Leuten), und die mit ihnen sympathisierenden Reformer der Kirche mit den faschistischen, autoritätsgläubigen Naziputschisten gleichsetzt. Da verrutschen alle Maßstäbe.
Das passt in ein Muster: siehe die Aneignung der friedlichen Revolution in der DDR durch die AfD, oder der Mißbrauch von Bonhoeffers Erbe durch die rechten Evangelikalen. Das darf man Müller nicht durchgehen lassen. Danke Pater Hagenkord!
Danke für Ihre deutlichen Worte!
als ehemaliger sankt georgener
sag ich ihnen vielen dank für ihren mut auf-zu-stehen und einzutreten für den auf-er-standenen!
danke und vergelts gott
Für Ihre klaren Worte herzlichen Dank!
Danke für diese wichtigen und klaren Worte!
Danke für die klare Position, die Sie ausdrücken.
Dieser Vergleich von Kardinal Müller ist schlicht unerträglich. Aber auch mit der Bezeichnung von Pater Mertens als abgefallenen Priester durch G.Gänswein wurde längst eine Grenze überschritten.
Es lässt mich aber auch immer wieder im Zusammenhang mit dem Sydonalen Weg verzweifeln, in welch aggressiver und undifferenzierter Weise, die auf der Tagesordnung stehenden Fragen von unterschiedlichen Gruppen unserer Kirche öffentlich diskutiert werden. Komplexe Fragen verlangen differenzierte Antworten und Lösungen. Effektheischerisches Gekreische mit einfachen Antworten und Diffamierungen der jeweilig anderen Meinung bringen nur Elend. Das kennen wir aus der Politik. Und das gibt den Engagierten in den Gemeinden, die vor Ort schon mit zahlreichen Anforderungen kämpfen müssen, den Rest.
Ich habe mich gefragt: Wie und wo auf die Worte Müllers reagieren …
Danke für diese Reaktion!
Ich stelle mich dazu.
Viva Kardinal Muller! Er ist hochintelligent.. Treu! Echt katholisch.
Was soll da bitte intelligent dran sein?
Das sehe ich nicht so! Wem soll er treu sein? Er schadet der Kirche.
Klar, es musste Kardinal Müller widersprochen werden im Sinne eines Verweises. Das ist hier auch zutreffend geschehen. Aber man kann Gerhard Ludwig Müller ohnehin nicht wirklich ernst nehmen. Er ist wie ein Kind hat Papst Franziskus über ihn gesagt, so jedenfalls habe ich das Zitat in der Presse gelesen. Ich bewerte das Gebaren von Müller genauso wie Franziskus. Meine eigenen Kinder und Enkel äußerten sich in ihren frühen Entwicklungsphasen auch ungezogenes, wenn sie enttäuscht und frustiert waren. Lebensalter, Bildungsstand und Position in der kirchlichen Hierarchie hätten Müller eigentlich an solchen total danebenliegenden Vergleichen hindern müssen. Möglicherweise ist ihm seine verbliebene Reputation aber egal.. Ich sehe das tiefere Problem in der Art und Weise der Personalauslese bei der Besetzung von Leitungspositionen in der una sancta catholica et apostolica ecclesia, die in dieser Frage ein Kind ihrer Zeit ist und von Anfang an war. Bei der Auswahl von geeigneten Führunsgspersönlichkeiten tut sie sich ähnlich schwer wie die säkulare Umwelt. Fehlbesetzungen sind dann eben zu korrigieren – wie geschehen.
Es ist troestlich zu lesen, dass es noch klar denkende Menschen gibt, die nicht alle „geistlichen“ Aussagen für das Evangelium halten und einen eindeutigen Widerspruch aussprechen. Da bin ich gerne bei lieben Mitchristen.
Hallo liebe Geschwister,
Ist doch super, wie der Vater im heiligen Geist, vertreten durch die Herrschaften Müller und Hagendkord, SEINEN Willen offenbart. Vielleicht sollte man im Rahmen des gemeinsames Weges die Zeit unter dem NS-Regime aufarbeiten. Ist eine tolle Gelegenheit die Thematik Hand in Hand in Wahrheit zu bestreiten. Prallen ja Welten aufeinander. Ist vielleicht Herz und Vernunft gefragt.
Kann es sein, dass Sie die letzten 70 Jahre ausblenden. Die NS Zeit ist aufgearbeitet! Und daher kann man sehr deutlich Kardinal Müller über den Mund fahren.
Bitte informieren Die sich! Außerdem finde ich es völlig unpassend zu diesen unsäglichen Äuserungen von Müller auch noch eine spirituelle Sauce zu liefern. Lassen Die da bitte den Herrgott aus dem Spiel. „Es reicht!“ Braucht keinen frommen glitzer!
Geist Gottes nicht so wichtig? So reden Pharisäer
Und über den Mund fährt man niemanden. Ist nicht christlich. Nächstenliebe.
Wievlässt man Gott aus dem Spiel?
Finde es bedenklich, Gott nicht dabei zu haben.
Bitte lesen Sie noch mal den Beitrag vom Herrn Peter. Ich habe den Eindruck Sie haben ihn nicht verstanden.
Danke für die klaren Worte, Pater Hagenkord! Ich bin mehr als entrüstet über die Äußerungen von Müller. Auch habe ich mich schon lange gefragt, warum ihn keiner stoppt: Meiner Meinung nach hat Müller bereits soviel, nicht wieder gutzumachenden Schaden angerichtet, indem er überall sein Gift verbreitet. Allein die Internetplattform, die er nun als Sprachrohr benutzt, ist mehr als fragwürdig (diese wird u.a. als rechtsradikal/rechtspopulistisch und auf gleicher Ebene wie Breitbart/Stephen Bannon beschrieben) und spricht Bände.
Ausgezeichneter Kommentar, vielen Dank!
Lumen Gentium – Dogmatische (!!!) Konstitution (!!!) 1964
Hier die Rolle der Diakone. Nach diesem Abschnitt folgt dann das Kapitel IV über die Laien.
Das ist doch eine Basis für die Fragen des Jahres 2020, bevor alles so emotional wird.
***
ZITAT
http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_const_19641121_lumen-gentium_ge.html
29. In der Hierarchie eine Stufe tiefer stehen die Diakone, welche die Handauflegung „nicht zum Priestertum, sondern zur
Dienstleistung empfangen“ (110). Mit sakramentaler Gnade gestärkt, dienen sie dem Volke Gottes in der Diakonie der Liturgie, des
Wortes und der Liebestätigkeit in Gemeinschaft mit dem Bischof und seinem Presbyterium. Sache des Diakons ist es, je nach Weisung
der zuständigen Autorität, feierlich die Taufe zu spenden, die Eucharistie zu verwahren und auszuteilen, der Eheschließung im Namen
der Kirche zu assistieren und sie zu segnen, die Wegzehrung den Sterbenden zu überbringen, vor den Gläubigen die Heilige Schrift zu
lesen, das Volk zu lehren und zu ermahnen, dem Gottesdienst und dem Gebet der Gläubigen vorzustehen, Sakramentalien zu spenden
und den Beerdigungsritus zu leiten. Den Pflichten der Liebestätigkeit und der Verwaltung hingegeben, sollen die Diakone eingedenk
sein der Mahnung des heiligen Polykarp: „Barmherzig, eifrig, wandelnd nach der Wahrheit des Herrn, der aller Diener geworden ist.“
(111)
Weil diese für die Kirche in höchstem Maße lebensnotwendigen Ämter bei der gegenwärtig geltenden Disziplin der lateinischen Kirche
in zahlreichen Gebieten nur schwer ausgeübt werden können, kann in Zukunft der Diakonat als eigene und beständige hierarchische
Stufe wiederhergestellt werden. Den zuständigen verschiedenartigen territorialen Bischofskonferenzen kommt mit Billigung des
Papstes die Entscheidung zu, ob und wo es für die Seelsorge angebracht ist, derartige Diakone zu bestellen. Mit Zustimmung des
Bischofs von Rom wird dieser Diakonat auch verheirateten Männern reiferen Alters erteilt werden können, ferner geeigneten jungen
Männern, für die jedoch das Gesetz des Zölibats in Kraft bleiben muß.
Danke für diese klaren Worte! Ich hoffe jetzt nur nicht, dass mancher im Synodalen Weg Sie jetzt in Ihrer Rolle als „Geistlicher Begleiter“ für verbrannt hält und hinausdrängen will…
Neben dem „völlig unbekannten Weihbischof deutscher Abstammung in Astana“ könnte sich ja auch noch ein sehr bekannter, in Deutschland wirkender Kardinal angesprochen fühlen, der nach dem ersten Sitzungswochenende wörtlich gesagt hat (gegenüber KNA): „Ich glaube, dass viele Argumente, die bei der ersten Synodalversammlung vorgebracht worden sind, mit dem Glauben und der Lehre der Universalkirche nicht vereinbar sind. Mein Eindruck ist, dass … man stattdessen glaubt, die Kirche ganz neu und anders gestalten zu können..“
Wenn das keine offene Häresie-Beschuldigung ist, was ist es dann?
Danke für Ihre große Offenheit und diesen Appell, der sehr wohl von vielen gehört und mitgetragen wird. Danke für all die vielen Kommentare.
Es scheint sehr wohl einzelne Stimmen zu geben mit rhetorischer Übertreibung und Theatralik, um eine best. Argumentation voranzutreiben. Dem ggü. einzelne Auszüge aus Argumentationen von Rom 50 Jahre nach dem II. vatikanischen Konzil
Papst Franziskus (Herbst 2019):
• Allerdings müsse Widerspruch offen und konstruktiv sein, um im Dialog zu einem gemeinsamen Punkt kommen zu können.
• Wenn „die kirchliche Lehre über Ideologien stolpert“, werde Kirchenspaltung möglich
• Alle Schismatiker haben etwas gemeinsam: Sie trennen sich vom Volk, vom Glauben des Volkes Gottes.
• Die Bischöfe hielt er zu einem prophetischeren Auftreten gegenüber dem Staat an.
• Eine neue Seite der Geschichte zu schreiben, voll Hoffnung, Frieden und Versöhnung
• Solidarität untereinander sei die „beste Waffe, um die Geschichte zu verändern“,
• Warnung vor einer „aseptischen Moral“ in Kontrast zur „Moral des Volkes Gottes“. Auch innerhalb der Kirche werde vielfach eine zu große Sittenstrenge vertreten; das entspreche aber nicht dem „gesunden Evangelium“.
Der Gedanke, die Nazizeit mit dem Synodalen Weg zu vergleichen, bräuchte geschichtliche Nachhilfestunden und gute Literatur. Einer der es wissen musste schrieb aus dem KZ.
„Wenn auch die Gewalt der äußeren Ereignisse unser Leben in Bruchstücke schlägt, wie die Bomben unsere Häuser, so soll doch möglichst noch sichtbar bleiben wie das Ganze geplant und gedacht war, und mindestens wird immer noch zu erkennen sein, aus welchem Material hier gebaut wurde oder werden sollte…“ (Bonhoeffer)
Vielen Dank für diese klaren Worte.
Nur was nützen Sie, wenn die Bischöfe nicht gemeinsam dieser Art der Rethorik widersprechen? Hier braucht es trotz unterschiedlicher Aufassungen was den Synodalen Weg betrifft ein klares Bekenntnis gegen Verunglimpfung, Geschichtsverzerrung und vor allem der Wiederherstellung der Würde der einzelnen Teilnehmer des Synodalen Prozesses. Es ist doch gut, dass dort unterschiedliche Positionen vertretten sind und man wird hoffentlich die goldene Mitte finden, aber Kommentare dieser Art verbieten sich einfach. Auch wenn ihn Papst Franziskus als Kind bezeichnet, dann sage ich als Theologe und Kinder- und Jugendtherapeut, dann brauchen Kinder Erwachsene die Verantwortung übernehmen und Grenzen setzen. Und Grenzen kann ich in wohlwollender und wertschätzender Art und Weise setzen, in der Hoffnung, dass der Vorbildcharakter sich auf das Kind überträgt. Wenn hier keine offizielle Verlautbarung kommt ist das eine Bankrotterklärung. Damit haben die Kinder die Macht, was nicht ihre Rolle ist, denn es ist die Aufgabe von Eltern zu führen und zu leiten ohne Macht auszuüben. Schade, dass hier diese Verantwortung nicht wahrgenommen wird.
Na wenn Kardinäle und Bischöfe nicht erwachsen auf diese Unsäglichkeit reagieren, dann müssen es eben andere aus dem Volk Gottes tun.
Deren Wort mag zwar weniger bis keine klerikale Macht haben, aber klerikale Macht speist sich auch zu einem Teil davon, dass „das Volk“ ihr nicht widerspricht.
Bernd schreibt: Meine eigenen Kinder und Enkel äußerten sich in ihren frühen Entwicklungsphasen auch ungezogenes, wenn sie enttäuscht und frustiert waren. Lebensalter, Bildungsstand und Position in der kirchlichen Hierarchie hätten Müller eigentlich an solchen total danebenliegenden Vergleichen hindern müssen.
Dem kann ich klipp&klar zustimmen: Sinn-leere Floskeln und Aggressionen ausstoßen, um Frust abzulassen, ist einfach „kindisch“, auch wenn ein Kardinal das tut – aber vom „Müllerchen“ ist man das inzwischen ja gewohnt -. Man sollte solch subjektiv bedingtes Geschwätz nicht allzu hoch hängen, doch tot-schweigen sollte man es auch nicht, weil das ja schlimme Folgen haben kann – „Wehret den Anfängen“, und so – Sachliche, durchdachte Kritik ist konstruktiv und dient dazu, etwas auf- und weiterzubauen, nicht dazu, etwas noch weiter kaputt zu machen – und das gilt auch für Prozesse innerhalb der katholischen Kirche, ob sie nun gut & zielführend sind oder eher fragwürdig oder gar in den Augen des jeweiligen Betrachters als falsch empfunden werden.
Lieber Bernd,
Du hast es ausgezeichnet gesagt. Danke dafür!
Stefan Vesper
Katholisch.de fasst trefflich zusammen:
„Unter dem Begriff „Ermächtigungsgesetz“ wird in diesem Zusammenhang das „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“ vom 24. März 1933 verstanden. Damit hatte der gewählte Reichstag der Regierung Adolf Hitlers eine pauschale Befugnis erteilt, ohne Zustimmung von Reichstag und Reichsrat sowie ohne Gegenzeichnung des Reichspräsidenten Gesetze zu erlassen. Letztlich wurde damit einer Zerstörung des Weimarer Verfassungsgefüges der Weg geebnet.“
Kardinal Müller bezieht sich ja nicht pauschal auf den Synodalen Weg, sondern auf den faktischen Beschluss, im Fall der Fälle der kirchlichen Lehre und Tradition widersprechende Entscheide „abzusegnen“.
Inwieweit liegt der Kardinal inhaltlich mit seinem Vergleich falsch, wenn Grundsatzprogramme der kath. Kirche zur Disposition stehen und sogar abgeschafft werden können? Wird damit etwa nicht potentiell „einer Zerstörung des kirchlichen Verfassungsgefüges der Weg geebnet“?
Oder ist der springende Punkt unabhängig vom Inhaltlichen mehr das Formale, dass der Kardinal unnötigerweise einen „Nazi-Vergleich“ getätigt hat?
Mich irritiert nämlich der Schwerpunkt dieser Aufregung. Hätte man, lieber Pater Hagenkord, nicht gerade erst recht „Es reicht!“ bei der potentiellen Disposition der kirchlichen Lehre ausrufen müssen?
Mfg
„Inwieweit liegt der Kardinal inhaltlich mit seinem Vergleich falsch, wenn Grundsatzprogramme der kath. Kirche zur Disposition stehen und sogar abgeschafft werden können?“
Sagen Sie, was meinen Sie, wenn sie von „Grundsatzprogramme[n] der kath. Kirche“ sprechen? Das, was zum Glauben absolut genügt, ist das Bekenntnis an den dreifaltigen Gott, wie es sich im nizänischen Glaubensbekenntnis widerspiegelt – und der dazugehörige Glaubensakt.Ich kenne niemanden auf der Synode oder auch nur in einer Position mit kleineren Verantwortung in der Kirche, der unser Glaubensbekenntnis abschaffen will.
Dann braucht es ja keine explizite röm.-kath.-Kirche.
Das Glaubensbekenntnis teilen wir und ja schließlich mit vielen anderen christlichen Dominationen.
Wozu dann überhaupt der Synodale Weg und um innerkatholische Probleme diskutieren?
Ihr Einwand erschließt sich mir nicht.
Kurz dazu noch:
Dreifaltigkeit und Grundsatzprogramm? Das sahen die Christen im 4. Jh. offensichtlich anders, wie der Fall des Arius et al. zeigt.
So gesehen: Was ist denn nun tatsächlich christliches Grundsatzprogramm und wenn Inhalte wie die Dreifaltigkeit zur Disposition steht/stand, warum auch nicht der ganze Rest?
Ihre Antwort ist wirr. Das Glaubensbekenntnis genügt vollauf für die Katholizität, es braucht nicht mehr und nicht weniger. Niemand stellt es zur Disposition. Was ein „christliches Grundsatzprogramm“ ist, haben Sie nicht gesagt.
Bleiben Sie bitte sachlich!
Ich wiederhole mich nochmals: Wenn das Glaubensbekenntnis ausreicht, dann sind Protestanten und Orthodoxe ja ebenfalls katholisch. Warum also dann noch ein dezidiert röm.-kath. Konfession?
So, ich wiederhole es gern nochmal. Es ist Lehre der Kirche, dass das Nizänokonstantinopolitanum absolut ausreicht. Und übrigens auch meine Meinung. Ich kenne jedenfalls keine Glaubenswahrheit, die der Trinität, wie sie dort bekannt wird, auch nur im entferntesten an Wichtigkeit nahekommt. Wenn Protestanten und Orthodoxe es auch bekennen, kann uns das nur recht sein. Im Übrigen kann uns das gut wurscht sein. Was zum katholischen Glauben gehört, ist mit dem Glaubensbekenntnis festgelegt. Und basta – im wahrsten Sinne des Wortes: Das reicht.
Und wenn es Ihnen tausendmal nicht passt: Das ist die Lage der Dinge.
Auf keinen Fall. Kardinal Müller will nicht argumentieren, sondern desavouieren. Deswegen nutzt er diesen Vergleich. Im übrigen gibt es keine „unschuldigen“ Teile aus dieser Zeit, die man als Vergleich herbei ziehen könnte. Nicht nur, weil alle Vergleiche hinken, sondern weil damit unendlich viel Leid und Zerstörung verbunden war und noch ist. Nazi-Vergleiche sind niemals ohne diese Färbung zu haben.
Und was diesen angeblichen, von ihnen „faktisch“ genannten Beschluss angeht: den gibt es nicht. Der wird herbei behauptet, um eben desavouieren zu können.
Gut, ich kann dem zustimmen, dass der Herr Kardinal hier nicht am Dialog interessiert ist und mit seiner Wortmeldung auf die … hauen will.
Aber zum Thema: Es stimmt doch aber, dass ein Beschluss der „konservativen“ Bischöfe abgelehnt wurde, der besagte, dass „eine Vorlage nicht gültig werden kann, wenn ein Widerspruch zwischen der Textvorlage und der Lehre der Kirche vorliegt“?
Im Umkehrschluss bedeutet es doch, dass bei Ergebnissen des Synodalen Wegs durchaus Gegenteiliges zur kath. Glaubens- und Sittenlehre herauskommen kann, oder verstehe ich das falsch?
Wenn ja, bitte ich um „Belehrung“, denn in schlimmsten Fall redet man sich sinnlos dumm und dämlich über etwas, das faktisch ja nicht gegeben ist. Denn so haben es ja der Kardinal und der Weihbischof Schneider ja aufgenommen und auf dieser Basis ihre Kritik geäußert. Wäre ja schön doof, wenn ihre Kritik gegenstandslos wäre.
Das sehe ich nicht so. Das ist der Unterschied zwischen kontradiktorisch und konträr, wenn man nicht das eine will heißt das noch lange nicht, dass man das Gegenteil will. Die Versammlung hat sich gegen die Aufnahme in die Geschäftsordnung ausgesprochen, weil die Abstimmungsregeln bereits in der Satzung geklärt sind. Das war der Grund.
Moment! Es hat ja keiner behauptet, dass man das andere unbedingt will, weil man das eine abgelehnt hat.
Es wird aber kritisiert, dass man dem anderen eben keine eindeutige Absage erteilt hat. Also, theoretisch, steht der Weg ja dafür offen.
Aber gut, soweit ich Ihre beiden letzten Sätze verstanden habe, war der Grund der Ablehnung formeller Natur (wobei ich das jetzt nicht im Detail verstanden habe).
Wäre aber schön gewesen, wenn die Medien auch so davon berichtet hätten.
Danke für den Beitrag von Pater Hagenkord. Hier ist Klartext wirklich angesagt. Kardinal Müller hat sich damit als ernst zu nehmender Wissenschaftler und Kirchenmann endgültig disqualifiziert.
Er hat sich schon lange disqualifiziert – jeden Monat meint man, er habe darin seinen Höhepunkt erreicht. Trotz aller Hierarchie der Kirche wünscht man sich dann als Laie und Kirchensteuerzahler, dass wir endlich unsere Kleriker selbst wählen und abwählen können. Denn sonst schreitet doch nur allzu selten einer der „Mächtigen“ ein.
Danke, Herr Hagenkord!!!
Eine Anmerkung zu der im Forum gesagten Aussage von Papst Franziskus, Kardinal Müller sei „wie ein Kind“:
Diese Aussage – wenn sie denn so gefallen ist – ist für mich ein Missbrauch von Kindern! Kein Kind ist mit diesem Mann zu vergleichen.
Das stimmt, und ich kann es als mehrfacher Opa bestätigen. Ich schäme mich für Herrn Kardinal Müller für seine Aussagen. Dieser Vergleich ist unentschuldbar. Die Wahl heute in Thüringen ist ein Indiz, wohin wir politisch driften, wenn wir nicht energisch dagegen halten. Das muss eine Aufgabe einer zeitgemäßen Kirche sein. Nach 40 jähriger Tätigkeit im pastoralen Dienst und vielfachen Erfahrungen über Missbrauch, Sex und Crime unter Priestern erhoffe ich mir vom synodalen Weg echte, glaubwürdige und menschengerechte Entscheidungen für Frauen und Männern in der Kirche, sowie eine rechtskräftige Aufarbeitung aller Skandale der letzten Jahrzehnte. Es ist Zeit endlich! Wir warten bereits solange
Nein Herr Hagenjkord; es reicht nicht! Kardinal Müller spricht die Wahrheit die viele in der „katholischen “ Kirche in Deutschland nicht ertragen können. Wir wollen keine blasse Kopie der protestantischen Kirche die schon im Aussterben ist.
Vor allem: woher glauben deutsche Kleriker und andere dass ihr deutsches Rezept für die Universal Kirche umarmt werden sollte? Genug mit dieser Überlegenheit von der wie ja schon ganz schreckliche Erfahrungen haben. Bei den Polacken immer noch ein heikles Thema. Die Kirche in Deutschland ist vor allem wegen leere Kirchen bekannt .Die Kirche in Afrika blüht und wird die deutschen Bestrebungen eine Normalisierung der Homosexualität niemals akzeptieren.
@irene
Sorry aus meiner Sicht ist es GNADE, dass diese!! Kirche so nicht Mehr relevant ist;
Als 70jähriger habe ich das in den 50/Anfang 60er Jahren erlebt
Damals BLÜHTE die Schwarz Pädagogik!!
Da war doch sehr viel „Karikatur“ dabei
Und das hat mit dem Evangelium sehr wenig zu tun!!!
Dass Sie unsere Nachbarn, die Polen, als “Polacken” bezeichnen, ist ein deutlicher Hinweis darauf, wessen Geistes Kind das ist.
„die deutschen Bestrebungen eine Normalisierung der Homosexualität“.
Homosexualität muss nicht normalisiert werden, sie ist normal. Und wenn Sie da ein Problem haben, dann sollten Sie sich wegen Homophobie therapieren lassen. Wegen Ausländerhass am besten gleich auch.
Kardinal Müller ist unfähig, mit der Herde zu kommunizieren. Das wissen im Bistum Regensburg viele Katholiken, die es wagten, sich mit anderer Ansicht auf Augenhöhe mit ihm zu stellen, in dem Glauben geformt, ebenso mit Gottes Geist getauft zu sein. Ich habe den Eindruck, er wurde nach Rom „gerettet“, um den Aufruhr im Bistum in Grenzen zu halten. Und genau dieses System bricht der Kirche in ihrer hierarchischen Starrheit das Genick.
Danke für Ihren Mut, Pater Hagenkord, Ihre Bestürzung und Ihren Zorn so unmissverständlich auszudrücken.
Ja, es reicht. – auch an Pater Hagenkord!
https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2020-02/nachrichten-kommunikation-vatikan-journalismus-wahrheit-medien.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=NewsletterVN-DE
Stephan von Kampis hat das Treiben etwas christlicher und differenzierter kommentiert, als Sie, Pater Hagenkord.
Uns wird eh allen der Spiegel vorgehalten: am Abend lief alles zu Thüringen. Gut, hat wenigstens keiner Zeit, das von der Kirche noch zu kommentieren. Genau auf diesem Niveau sind wir angekommen. Im besten Falle könnne Sie, Pater Hagenkord, sagen, sie tun genauso korrekt wie der Chefredakteur des ZDF. Gut, der fordert am Ende eine Neuwahl für Thüringen.
Hieße in Konsequenz: zurück an den Start, wirklich alle Stimmen in den Synodalen Weg. Wiederholung?? Oder übertreibe ich?
An Sie, Pater Hagenkord sofern Kritik noch erlaubt ist, die Frage – haben Sie die sicherlich fragwürdigen Zitate von Herrn kardinal Müller ganz wiedergegeben. Das ist doch ein bisschen nach NLP-Manier aus dem Kontext gerissen. Was ich nachgelesen habe, sind es zumindest 3 Sätze in folgender logischer Reihenfolge
a) Die Kirche in Deutschland begibt sich weiter auf einen suizidalen Pfad…. das ist die Überschrift
… hier wäre die Frage ist es wahr oder falsch oder muss man darüber wenigstens diskutieren: KEIN TABUBRUCH des Herrn Kardinals in meinen Augen, man muss darüber diskutieren (sag ich)
b) dann kommt der eigentliche historische Vergleich: Weimarer Republik
wie oben: kein tabubruch. Sogar trefflich. Ich trage das immer mehr mit und mir hilft das (siehe oben).
Das II. Vatikanum mit dem LUMEN GENTIUM (26 Seiten, ich sage es nochmals, bitte genau lesen, die sich so gern über weitere Reformationen den Kopf zerbrechen) war wohl gut gemeint, aber ist halt sehr komisch umgesetzt. Und es kommt immer mehr Chaos. das II Vatikanum ist äußerst gut mit der Weimarer Republik zu vergleichen
Daher ist Lumen Gentium immer mehr unser SIcherheitsnetz, ob eben nicht wirklich beim Selbstmordsprung aufzuschlagen! Sondern die Phase zu überleben.
An irgendwas müssen wir uns in der Kirchenpolitik noch festhalten
c) dann kommt die Sache mit 1933 und der Ermächtigung:
ja, das ist sehr flapsig.
ABer wohl nicht der Skandal, den Sie als Moderator des synodalen Weges konstruieren wollen.
Ich sage: Sie haben zumindest von der Bedeutung der Aussagen aus 3 die 1 gemacht, und das ist sogar in der vorschule verboten
*****
Und das mit der Hypiene in den Deutschen Medien muss mir einer mal erklären. Es ist jedenfalls asymmetrisch.
Gestern gab es doch vor der zentrale der FDP viele Nazivergleiche. Bitte, kann man das sagen, welchen kapitalen Fehler hat die FDP seit 1945 gemacht??
oder der junge österr. Kanzler Kurz wird doch in vielen Deutschen und EU-Medien als Baby-Hitler bezeichnet. Warum darf man das und wo ist die Substanz?
Oder, noch skurriler: wenn der Schlagersänger Gabalier aus Graz, ein sozial ziemlich tüchtiger Mensch u.a., in Düsseldorf auftritt, fordern einige die Zuschauer auf, den Saal zu verlassen, weil er hätte angeblich Nähe zu Nazi-Gedanken
Vieles mehr: Sarrazin etc.
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Aber es zeigt ja nur, und da haben vor allem Sie, Pater Hagenkord massive Mitschuld: die kirchliche Arbeit endet im weltlich Trivialen. Die komplette Verabschiedung vom Spirituellen.
So aufgezählt, hat vor allem herr von Kampis Recht und Herr Kardinal Müller zumindest in seinen ersten 2 Punkten, nur die waren wesentlich.
Thüringen ist genau der Spiegel des Niveaus.
Am Wochenende war es die Politik des Brexit. Diese Frage meinerseits wurde weg gefiltert. Ich fand es sachlich.
Aja, am 2. Februar haben wir eventuell auf einen wichtigen alten Feiertag vergessen. Maria Lichtmess war früher sehr sehr wichtig. Aber wenn man sagt, dass früher manches besser war, dann kommt man in eine Schublade.
Es würde mich aber interessieren, wie der Synodale Weg den 2. Februar liturgisch begangen hat.
Ich will einen Skandal konstruieren? Ist das Ihr Ernst? Sie meinen tatsächlich, als Funktionär des synodalen Weges wollte ich das gültige Argument von Kardinal Müller unterlaufen? Und der Vergleich mit dem Ermächtigungsgesetzt sei “flapsig”? Da habe ich keine Worte mehr für. Ich habe genau gelesen, was der Kardinal gesagt hat, und nichts aber auch gar nichts rechtfertigt den Vergleich mit dem Nazi-Gesetz.
Und ich trage “massive Mitschuld”? Das ist schlimm, was Sie da von sich geben, richtig schlimm. Falsch noch dazu.
Und wenn ich Dinge von Ihnen wegfiltere dann deswegen, weil Sie völlig am Thema vorbei üble rein politische Sachen posten wollen, in Ihren Worten: im Trivialen, die komplette Verabschiedung vom Spirituellen.
Ich denke, worauf dietmar hinaus will, ist, dass die Fokusierung auf die Wortwahl, statt auf den Inhalt, uns kein Stück voranbringt, aber stattdessen weiter die Gräben vertieft.
Ja, man kann sich herrlich über den Kardinal aufregen. Aber was bringt es? Hätten Sie, lieber Pater, nicht Ihre Zeit und Energie viel mehr dafür aufbringen können, einen ordentlichen Beitrag zu verfassen, der die Äußerungen des Kardinals inhaltlich stellt?
Vielleicht mögen Sie den Kardinal einfach nicht und mussten die Luft rauslassen, ist okay, man ist ja auch nur Mensch.
Aber im Grunde stellen sich gefühlt der 95% der Kommentare hier als Zustimmung dar, was doch für eine Witzfigur der Herr Kardinal ist. Inhaltlicher Konter zu dem, was er eigentlich kritisiert? Sehe ich nicht.
Aber nun abgesehen vom Kardinal, es gibt eben Katholiken, die zunehmend besorgt sind und die inhaltliche Aussage des Kardinals durchaus teilen. Wäre es daher nicht sinnvoller, die Sorgen dieser Leute ernst zunehmen und ihnen klar zu machen, dass Kirche sich mit Synodalem Weg eben nicht abschafft?
Und soweit verstehe ich auch dietmar, dass Sie leider da auch, als Priester, Seelsorger, Blogger, in der Verantwortung stehen, für Frieden zu sorgen. Vor allem, da Sie beim SW mittendrin, statt nur dabei sind.
Das Lagerdenken ist auch in der kath. Kirche real. Und ich befürchte, so einfach lässt sich das nicht überwinden.
Ich soll jetzt die Verantwortung für den Skandal tragen? Das ist nicht Ihr Ernst! Der Skandal liegt einzig und alleine in dem Nazi-Vergleich begründet. Mein Beitrag war “ordentlich”, weil ich nicht zu sowas schweige.
Zum Inhalt: manch Inhalt ist indiskutabel durch die Form. Wie in diesem Fall. Hier ist eine Grenze überschritten.
Wer die Berichterstattung über den synodalen Weg verfolgt, der kommt nicht auf die Idee, “dass die Kirche sich abschafft”. Das sind Behauptungen, die jeglicher Grundlage entbehren.
Und nein, für den Skandal tragen Sie selbstverständlich keine Verantwortung.
Aber wie damit umgengen wird und wie es weiter geht.
Ich sage lediglich, dass ein Sich-Aufregen weniger sinnvoll ist, als auf den Kerninahlt des Kardinals Meldung einzugehen und diese konstruktiv zu entzaubern.
Die Wortmeldung Kardinal Müllers hat keinen Kerninhalt außer dem Versuch, Dialog zu verhindern und Positionen zu desavouieren.
Ja, Sie können sich weiterhin über die Wortwahl aufregen und sich explizit dagegenstellen, aber ich bezweifle eben, ob solche Emotionalität irgendwen voranbringt.
Und nein, die Wortwahl macht eben nicht den Inhalt indiskutsbel. Es gibt genug Leute, die die getroffene Wortwahl nicht teilen, aber dem Inhalt zustimmen. Warum diesen Leuten den Dialog verweigern und ihre Sorgen nicht ernst nehmen, wobei es doch darum beim SW u.a.auch geht: einander zuhören und verstehen.
Und nein, jeglicher Grundlage entbehren tut es so einfach nicht, wenn offenabr katholische Schwerpunkte zur Diskussion stehen.
Wenn Zölibat, Sexualmoral und Priestertum in ihrer jetzigen Form in Frage gestellt werden, warum dann auch nicht irgendwann Dreifaltigkeit oder Mariologie? Versteht doch auch kaum einer, ist schwer zu vermitteln und wer glaubt noch tatsächlich daran?
Ist es denn so schwer verständlich, dass das konservative Lager die Befürchtung hat, man könnte die Büchse der Pandora öffnen?
Daher, mein bescheidener Wunsch: Es wäre schön, wenn gerade Sie als teilnehmender Priester und Blogger mit gehaltvollen Beiträgen zur Transparenz des SW beitragen könnten.
Denn, solche allgemeinen Platzhalter, wie „es stimmt so nicht“ etc. Pp. Statt detaillierter Berichte, tragen mMn nicht zur Beruhigung der Gemüter bei.
Da haben wir einen klaren Dissens: Das Medium ist eben Teil der Botschaft. Wer zu derlei Vergleichen greift, will keinen Dialog mehr. Kardinal Müller ist eben nicht konservativ, er wirkt destruktiv.
Es gibt keinen Grund mangelnde Transparenz des SW anzumahnen! Jeder konnte das aktuelle Geschehen in Frankfurt in den Livestreams mitverfolgen.Und wer das getan hat, wird das Geschwätz des sogenannten Kardinals nicht mehr für voll nehmen. – Doch negieren kann man es dennoch nicht, denn er zeichnet in der Öffentlichkeit ein Bild, das nicht mit dem der deutlichen Mehrheit der katholischen Kirche zum Beispiel in Deutschland übereinstimmt. Wie sehr das verunglimpfen kann, hört man dann von den „Mit-Katholiken“ , die im Berufsalltag in Unternehmen/Großkonzernen für solche Aussagen gehänselt und verspottet werden! Ich habe nicht das Gefühl, dass einer der Kommentaren dies schon mal durchgestanden hat.Deshalb muss der gesamte, zumindest deutsche Episkopat dem Kardinal, entgegentreten – am besten ins Schweigekloster verweisen. Wie in Regensburg schon „erprobt“ wird er sonst weiterhin Christen aus den Kirchen und aus der Kirche treiben. Zwanzig Millionen noch steuerzahlende Katholiken kehren aktuell der Kirche den Rücken, kommen nicht mehr. Zwei Millionen kommen noch. Für mich persönlich geht genau das auf das Konto von Typen à la Müller, die in den letzten fünf/sechs Jahrzehnten das Lehramt beeinflusst haben. Nur Schriftgelehrtentum – null Seelsorge. Das „wandernde“ Volk Gottes ist wurscht…..
Ich denke mehr an jene Katholiken, die öffentlich und privat die gebene Lehre der Kirche vertreten und bekunden.
Ich denke, was diese Leute durchmachen und einstecken mussten, tut deutlich mehr weh.
Ich finde es daher verständlich, wenn unter solchen Umständen sich diese Leute von Infragestellungen der kath. Lehre durch die Mitbrüder und -Schwestern irritiert bis verletzt fühlen. Ein Ziehen am gemeinsamen Strang ist nicht zu erkennnen.
Hier wird keine Lehre in Frage gestellt, das ist eine Schimäre um Menschen Angst zu machen.
Welche Lehre wird verletzt? Wer tut das? Reden Sie keinen Schmarrn.
@ Raimund Grammer:
Doch, ich bin auch ein solcher Mitkatholik, der die von Ihnen geschilderte Situation im Berufsalltag und auch aus der Freizeit kennt. Und nein, kein großes Unternehmen, bei mir ist es ein kleinerer Betrieb. Gerne in der Mittagspause wurden in der Vergangenheit von manchen Kollegen solche – im besten Fall noch kleinere – Frotzeleien gegen „alles mit Kirche“ angebracht. Mittlerweile bin ich wohl aber schon in der Kategorie gewechselt – wenn ich jetzt erscheine, wird das Thema gewechselt. Je nach Laune hatte ich dann teilweise begonnen, mit den Kollegen zu diskutieren. Und ja, genau die von Ihnen angeführten Haltungen waren die Ursachen von verschiedenstem Unmut der Kollegen.
Ich denke, dass Kritik sehr wohl möglich sein darf – auch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Sichtweisen, da sie sehr wohl auch unterschiedlich katholisch sozialisiert sind.
Redewendungen haben leider die Eigenheit in den Massenseelen „furchtbare Stürme“ hervorzurufen. Und es scheint dass Worte, deren Sinn nur schwer zu erklären sind, oft am wirkungsvollsten zu sein scheinen.
Aber lassen wir uns nicht in einen tieferen inneren Konflikt treiben, sondern lasst uns die Überwindung dieses Konfliktes schaffen.
So manche diplomatische katholische Ordensregel aus vielen Jahrhunderten wäre hier vielleicht angebracht.
Ein Prof. der Astrophysik sagt zu einem katholischen Priester und Prof. der Wirtschaftsethik:
„Nehmen wir mal an, nur so zum Spaß, es gäbe Gott.“
Link: https://www.youtube.com/watch?v=IwKn4WKBOl0
Ich bin mir bewusst, das ist Blasphemie, doch sage ich: Nehmen wir mal an, nur so zum Spaß, Ratzinger hätte einen Sohn. Ist das auch Blasphemie? Hätte das Geschehen den Wasserspiegel des Sees Genezareth zur Zeit Jesus von Nazaret auch nur einen Millimeter verändert? Nein.
Also will ich dem vermeintlichen Sohn Ratzingers eine Gestalt geben, nur so zum Spaß. Ein Prof. und Abt eines Klosters, er war der direkte Nachfolger von Ratzinger in Regensburg am Lehrstuhl für… Der Abt sagte zu seinem Cellerar, gehe hin und hebe bei der Ligabank eine Million Euro in bar ab. Der sehr begabte Sohn unseres Freundes erfindet eine Maschine die aus Nichts Energie schafft, da müssen wir schon helfen. Leider wird in dieser ungläubigen Gesellschaft bekannt, dass das Kloster beim Bau eines dringend benötigten Perpetuum mobile finanziell hilft. Der Staatsanwalt schaltet sich ein, ein Haftbefehl ergeht. Der junge Mann flieht nicht nach Ägypten, er flieht in die USA. Er kommt in Auslieferungshaft, wird aber nicht ausgeliefert und eine Reihe hoch dekorierter FBI und CAI Beamten, teils in Rom studierte, nehmen sich seiner an. Zehn Jahre wird der vermeintliche Sohn Ratzingers von solchen Koryphäen der USA betreut. Energie aus Nichts, das könnte auch der Sohn vom Ratzinger nicht, das kann nur der Alte, der Ewige. Jetzt 2019 sagten weise, sicherlich nur Männer, denn nur solche verstehen das: Was machen wir mit dem jetzt schon 53jährigen, armen Geschöpf? Die CIA und der FBI Beamten haben sich von der Betreuung schon abgeseilt. Die Diplomatie ist jetzt am Zug. Da kommt man auf die erleuchtende Idee, Honorarkonsul von Kasachstan ist das Richtige für den jungen Mann, dann braucht er nicht mehr versuchen dem Allmächtigen ins Handwerk zu pfuschen.
Link: https://www.pnp.de/lokales/stadt_und_landkreis_p
Das ist jetzt nur so zum Spaß oder als: Gedenken an den kadavergehorsamen Cellerar oder warum sollte das Zölibat für den Allmächtigen so wichtig sein? Priester oder ein Papst, der seine Frau und Kinder liebt und nicht hormonell durchs Leben gejagt wird, machen das Christentum doch schöner. Da ginge auch ich am Sonntag wieder zur Kirchengemeinde und müsste nicht dunklen Gedanken mit dem Alten zusammen hegen und IHN fragen: Warum reden die alle nicht von deinen dich liebenden Jüngern und ihren verständnisvollen Frauen und von den Frauen, die mit Tränen zu Füßen des Kreuzes Zeugnis für dich abgelegt haben. Lateinische Floskeln, die auch Jesus nicht gelesen und verstanden hätte, dürfen nicht Richtschnur im Christentum sein, denn das ist kein Spaß. Jetzt war noch etwas mit einem Müller? Wer ist jetzt das?
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte,
zu zeigen, wie realitätsblind, geistig ausgehöhlt und zynisch das klerikale Machtsystem der katholischen Kirche einen Menschen nachen kann, dann die Äußerungen und das Verhalten des ehemaligen Präfekten dieses Systems, Kardinal Gerhard Ludwig Müller.
Deshalb Dank an Pater Hagenkord für seine klaren Worte der Abgrenzung gegen über solchen unsäglichen Aussagen!
Aha?
Wenn der Caritas-Leiter öffentlich bekundet, dass die kirchliche Lehre z. B. zur Sexualmoral nicht mehr funktioniert und vermittelbar sei, was ist es dann, wenn keine Infragestellung? Oder ist die gegenwärtig offizielle Position keine Lehre? In dem Falle ja, dann kann in der Tat nichts in Frage gestellt werden, was nicht ist. Aber dann Frage ich mich, warum gewisse Leute dies behaupten und z. B. Die NFP promoten?
Ich könnte es noch weiter ausführen, aber ich belasse es bei diesem Beispiel.
Abgesehen davon, dass hinter der Angstmacherei ein System stehen soll (weil wer will wem Angst machen, das verstehe ich nicht), ist doch eine Angst vor einem gewissen Verlust (von was überhaupt? Macht? Geltung?) bei gewissen Katholiken doch real da. Wie will man dem entgegnen? Mit allgmeinen Platzhaltern? Ich halte das für zu wenig. Ich würde mir konkretere, differenziertere Argumente wünschen.
Die Lehre, die Lehre. Ich glaube, das ist mehr als ein Buch. Und genau darüber müssen wir reden. Da mag es Übertreibungen geben, in alle Richtungen. Wenn keiner die Grenzen des Dialogs mutwillig verletzt, dann kann da was draus werden.
Ja, selbstverständlich ist die Lehre kein Buch, das einfach vom Himmel gefallen ist.
Die Kirche hat aber bestimmte Werte, Meinungen, Antworten auf Fragen, die sie eben ver- und bekundet. Ist doch ganz normal. Vor allem, da Menschen eben durchaus die Frage stellen „Wie hälts die krh. Kirche damit?“. Ist doch schön, wenn man darauf flechendekend eine dezidierte Antwort geben kann, statt: „Ja, kommt darauf an, welchen Priester oder Bischof man fragt“.
Wenn die Kriche ein Programm hat, kann man sich ja aufmachen, es an die Menschen zu bringen. Aber offensichtlich sind wir ja noch nicht soweit, denn erstmal müssen wir über das Programm diskutieren.
Vielleicht rührt ja die Irritation bei manchen Katholiken hierbei heraus, dass man der felsenfesten Überzeugung ist, man hätte bereits ein konkretes, zu vermittelndes Programm?
Sie verkennen dass viele Katholiken an einer lebensleeren Lehre leiden. Oder Angst davor haben die Lehre der Kirche ins Leben hinein zu übersetzen. Der Synodale Weg will nicht die Lehre der Kirche verändern. Er sucht nach wegen sie in unsere Zeit zu transportieren. Man kann nicht das Leben in eine Lehre pressen. Die kirchliche Lehre will dem Leben dienen. Es ist unsere Aufgabe nicht leere Sätze weiterzubeten sondern sie für unsere Zeit und für das Leben unserer Mitmenschen wieder fruchtbar zumachen. Dass Kardinal Müller daran kein Interesse hat hat ermehrfach gezeigt. Aber Männer wie er haben Machtin der Kirche. Und daran leiden viele. Sie leiden an der Lebensleere einer leeren Lehre.
@Eskilcgn
Ich bitte um Kenntnisnahme, dass es Katholiken gibt, die an und mit der Lehre gedeihen und wachsen.
Ich kann daher das „Argument“ „lebesleer“ nicht nachvollziehen. Ja, es gibt Leute, die mit de Lehre überfordert sind, aber es gibt eben welche, die die Lehre freudig leben und bekunden.
Und wie gehen wir jetzt damit um? Auf der einen Seite diese, auf der anderen jene…
Und glauben Sie mir, viele praktizierende Katholiken fühlen sich durch Kommentare wie den Ihren leider verletzt. Wer hört schon gerne, dass die eigenen Werte, die eigene Lebensweise „lebensleer“, „lebensfern“, etc. pp. ist?
Und bitte, hören Sie auf mit Floskeln wie „in unsere Zeit transportieren“.
Nehmen wir doch ein versimpeltes Beispiel wie „Sex vor der Ehe“. Uns ist die Position der Kirche dazu bekannt. Wie übersetzen Sie, bzw. der SW, diese Position in die heutige Zeit? Ist „kein Sex vor der Ehe“ überhaupt eine Lehre? Oder ist Lehre das, was eigentlich hinter dieser Position steht und DAS muss „übersetzt“ werden?
Und ich denke nicht, dass Kardinal Müller und Konsorten „kein Interesse daran haben, die Lehre für die Menschen wieder fruchtbar zu machen“. Doch, haben sie, aber sie verstehen einfach was anderes darunter, als Sie.
„Mit der Lehre überfordert“? Was für ein Gottesbild steckt hinter diesen Worten? Lehre ist keine Bichstabensammlung, ohne das Leben, ohne die Umsetzung, die Praxis, gibt es keine Lehre.
Ihr Beiteag heißt im Grunde: Der Mensch ist für den Sabbath da und nicht der Sabbath für den Menschen.
Dass das nicht die Sichtweise Jesu war, dürfte ja wohl auch Ihnen klar sein.
Wie der Herr Pater geschrieben hat: Eine Lehre ohne Leben gibt es nicht. Und wenn Sie das reale Leben sich anschauen, dann gibt es Homosexuelle Menschen, wiederverheiratete Geschiedene, Frauen die abtreiben, Menschen die Sex vor der Ehe haben, Priester, die am Zölubat zerbrechen, Ordensleute, die aus der Gemeinschaft raus müssen …. und das sind alles Katholiken! All diesen Menschen abzusprechen, dass ihre Beweggründe nicht gehört werden sollen und können, weil sie einem „gelehrten“ Ideal nicht entsprechen ist ein Schlag in deren Gesichter.
Die Haltung Jesu war eine andere. Matthäus formuliert es so: Barmherzigkeit will ich nicht Opfer.
Ihr Beitrag dagegen geht über Leichen. Und da frage ich dann mit dem Herrn Pater:Was für ein Gottesbild steht da bei Ihnen dahinter?
Sie reden immerzu von der Lehre. Das ist aber ein leeres Wort. Sie schreiben ja nie von Inhalten, weil Sie gar keine Diskussion führen wollen.
Vor 80 Jahren war es Lehre, dass die Integrität des menschlichen Körpers auch nach dem Tod höher steht als die gute Tat der Organspende. Heute sehen wir es umgekehrt. Ist das auch Lehre? Vor 200 Jahren verurteilten Päpste die Pressefreiheit und die Gaslaternen. Gehört das zur Lehre? Vor 400 Jahren wurde Galilei verurteilt, weil er davon überzeugt war, dass die Erde sich um die Sonne dreht. Gilt die Verurteilung noch? Verbrennen Sie Kinder, Männer und Frauen, die Sie nach dem Hexenhammer als Hexen identifiziert haben? Noch kein Papst hat den bodenlosen Schwachsinn, den Innocenz VIII. mit Summis desiderantes affectibus bestätigte, wirklich widerrufen (auch wenn es dem hl. Johannes Paul bei seinem Sündenbekenntnis im Jahr 2000 unendlich leidtat, was sein Vorgänger verbrochen hat). Diese Bulle ist doch auch „Lehre“, oder etwa nicht.
Aus guten Gründen lehrt schon ein Thomas von Aquin, dass das Nizänokonstantinopolitanum zu bekennen und zu glauben reicht, um katholisch zu sein. Aber vermutlich weiß Herr Jalech besser als der Hl. Thomas, was katholisch ist.
Michael Hauber, einfach Bergpredigt, hinterhalber, vorderhalber, links und rechts von der gilt nix.
Jetzt ein Stamperl für den Blutdruck, oder Quanta cura und wenn das nicht reicht Syllabus.
Ursache ist die Quanta cura, sie bezeichnete der große Gregorovius als „Gordischen Knoten und als Absage an die menschliche Kultur“.
Eines ist dem Kardinal Müller durch seinen unsäglichen Vergleich mit Hitlers Machtergreifung schon gelungen: Er hat (im Verein mit einigen Anderen) den synodalen Weg zu einem innerkirchlichen Streitthema gemacht. Die eigentliche Intention der Versammlung, wie nämlich die Kirche ihre Glaubwürdigkeit zurückgewinnen kann, um zum Sakrament für die Welt zu werden, tritt völlig in den Hintergrund. Das spiegelt sich auch in den Posts hier wieder.
Wir sollten besser dafür sorgen, dass wir selber die Themen setzen.
@Pater Hagenkord
„„Mit der Lehre überfordert“? Was für ein Gottesbild steckt hinter diesen Worten?“
Ja, das frage ich mich auch. Aber offensichtlich gibt es eben Menschen, die mit der Lehre überfordert sind oder eben anders gesagt: an ihr leiden.
Gott ist barmherzig, Gott verlangt kein Leiden. Das kommt von den Menschen.
Ist Gott denn nicht barmherzig mit den Menschen, die Leiden verursachen?
Natürlich, aber ich verstehe die Frage in diesem Zusammenhang nicht.
Lieber Herr Jalech,
ich möchte Ihnen dafür danken, dass Sie hier nachhaltig, geduldig aber auch recht vergeblich versucht haben, die Diskussion deutlich sachbezogener werden zu lassen. Tatsächlich glaube auch ich, dass viele Katholiken mit Sorgen und Zweifeln das Geschehen beobachten und auf Grund der rein emotional geführten Debatte, die gegenseitige Anschuldigungen pauschaler Basis in den Vordergrund rückt, nicht verstehen können was hier eigentlich auf welcher Grundlage tatsächlich verhandelt wird. So zumindest kann die Versammlung nicht in Anspruch für sich nehmen ein Abbild der deutschen Gläubigen zu sein.
Sachlich? Nazi-Vergleich? Es geht uns beim synodalen Weg unter anderem um eine Konfliktkultur, so etwas wegzureden und so zu tun, als wären die Nazi-Jahre normal und als Vergleich nutzbar ist das genaue Gegenteil.
Ich habe nicht den Eindruck, dass Herr Jalech hier diskutiert. Und Sachbezogen ? Wo ist er Sachbezogen? Eine ominöse Lehre am realen Leben vorbei hichzustilisieren ist keine Diskussion.
Gut, das die allermeisten Bischöfe der Synodalversammlung das anders sehen und sich auch Diskussion und Auseinandersetzung einlassen. Das lässt für die Kirche hoffen.
Danke Hr. Pater Hagenkord, dass sie als Jesuit uns in Ihrer theologischen Verantwortung bewusst machen, „dass Gott kein Leid verlangt“.
Schmerz und Lust können sehr wohl zu Leidenschaften und zum Exzess werden, sicher auch im religiösen Verständnis. Und Leere (auch in der Kirche) mag ein sinnloses, unbeheimatetes, ungeliebtes, existenzbedrohendes oder auch ein pathologisches Gefühl sein. Vielleicht hätte die Synode hierfür auch sinnvolle, seelsorgerliche und zukunftsweisende Antworten – auch wenn dies nicht explizit in den 4 Themenbereichen steht.
Katholische Lehre scheint gerade aktuell in einem zwiespältigen Raum zu sein, tw. losgelöst von traditionellen Vorstellungen oder auch mit unterschiedlichen Auffassungen und moralischen Überlegungen, die sich in der alltägl. Praxis nicht unbedingt wiederfinden. An dieser Stelle möchte ich Paulus aus dem Galater – Brief zitieren:
“ Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder und Schwestern. Nur nehmt die Freiheit nicht zum Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander in Liebe!
Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort erfüllt: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“
Danke für die sehr klare und pointierte Positionierung. Es ist einfach nur widerlich und selbstentlarvend, was dort von einem ranghohen (!) Bischof von dich gegeben wird. Meine Kirche ist DAS nicht.
Gut, dass Sie da, wenn auch sehr behutsam, auf eine Grenze und schwere Denkfehler bei dem Kardinal hinweisen. An ihm können wir alle lernen, wohin gekränkte Eitelkeit führen kann. Ich selbst bete immer wieder ein Gebet der hl. Tereza v. Avila für Alternde, wo sie darum bittet keine alte Nölschachtel (kenne das nur auf litauisch, da heisst es ’niurzga‘, nölschachtel bzw stinkstiefel bei Männern) zu werden.
Aus dem furchtbaren Jahrhundert der massenmörderischen Diktaturen haben wir doch jetzt gelernt, einander Anerkennen, Zuhören sind der Knackpunkt für ein Miteinander, nicht das Gehorchen!
Manchmal sind es winzige Kleinigkeiten, die viel über kath. Kleriker sagen: Es gibt ein YouTube Video mit Kardinal Müller zusammen mit Gloria von Thun und Taxis. Beide sprechen über die Themen der Weltkirche. Neben der Tatsache, dass ich beide (als interkulturell tätige Kulturwissenschaftlerin zwischen Indien und Europa) für völlig unqualifiziert halte, über dieses Thema öffentlich zu sprechen, gab es in der Veranstaltung einen unglaublich peinlicher Moment.
Kardinal Müller saß in der Mitte. G. V. Thun und Taxis rechts neben ihm. Er hat sich gleich zu Beginn der Veranstaltung seine Getränkeflasche geöffnet und sie dann neben sein Glas gestellt, sich aber kein Wasser ausgeschenkt.
Blitzschnell hat G. v. Thun und Taxis verstanden, dass das ausschenken wohl ihre Aufgabe war und dass er von ihr bedient werden wollte. Sie hat es dann auch sofort getan. Sich hat sich selbst erst sehr viel später
die eigene Flasche geöffnet und sich natürlich auch selbst ausgeschenkt. Schauen Sie sich einmal das Video und das selbstgerechte Gesicht von Kardinal Müller an, als G. v. Thun und Taxis ihm Wasser einschenkte. Einfach nur irre, sich zu pervers zu verhalten. Und G. v. Thun und Taxis spielt dieses Spielsechen auch noch devot mit.Was für ein dekadentes, absurdes Theater von beiden.
Hätte er nicht solche Starallüren, dann hätte eigentlich ER sie gebeten, ihm auch ihre Flasche rüber zu reichen, damit der auch diese öffnen kann. Statt dessen lässt der Kerl sich fresch von der Frau bedienen und tut nichts, damit sie selbst auch trinken kann. Wenn ich so etwas sehe, weiß ich, welch tragische Figur hinter Kardinal Müller existiert. Wichtigtuer. Papst Franziskus hat ihn über ihn offenbar einmal gesagt, er wäre wie ein Kind. Aber der Kerl ist erwachsen und voll verantwortlich für das, was er im Namen JESU tut. Jemand sollte ihn hart angreifen und ihm klar machen, dass er gegen GOTTES GEIST am arbeiten ist. Diese Sünde wird nicht vergeben. Steht in der Bibel. Gottesfurcht ist immer noch hier und da angesagt! Das sollte jemand Kardinal Müller im eigenen Interesse sagen. Er solle einfach den Mund halten, wenn er nichts klügeres zu sagen oder zu tun hat. Beten hilft immer! Er soll besser dabei bleiben und nicht noch mehr Verwirrung anrichten.
interessant. Bitte den Link / die Quelle schicken. Wenn es zB ein Youtube Video ist, kann man den Sprung auf das Video mit der Zeitangabe am Ende des Links angeben. So würde man an die Sekunde 100 springen… kann man sonst nochmals nachgoogeln…
feature=youtu.be&t=100
in graz gibt es eine lieb katholische Theatergruppe, die will spätestens 2022 eine Neuauflage von modernen Szenen im Genre „Don Camillo und Pepone“ bringen. Es muss aber authentisch bleiben. Nix Erfundenes
An Dietmar:
Das Video bei YouTube finden Sie unter: „Gespräch mit Kardinal Müller u. Fürstin Gloria von Thurn und Taxis“ Die Szene mit dem Einschenken ist gleich zu Beginn bei 0:40 bis 1:06
Besser kann ich es technisch nicht erklären. Ist aber sehr leicht zu finden.
Aber ich bin sicher, die Fürstin fühlt sich geehrt, der Eminenz einschenken zu dürfen. Sie wirkt nicht gedemütigt. Die Szene sagt viel über das elitäre Gehabe von beiden um Verbund. Die Durchlaucht ist nicht besser in ihrer Arroganz und banal katholischen Art.
Trotzdem sagt sie ab etwa 28:00 manch richtiges über Afrikas innere Probleme, auch wenn mich ihr undifferenzierter Ton: „DIE Afrikaner“ sehr stört. Es gibt durchaus intellektuelle Afrikaner und nicht nur solche, die übers Gemüt glauben und leben. Es gibt auch wahrhaft echte an JESUS glaubende Afrikaner, die sich von der Arroganz und Selbstgerechtigkeit kath.. Europäer abgestoßen fühlen. Solche Menschen kennt Durchlaucht Gloria offenkundig nicht. Ich schon.
Ab 31:35 berichtet sie über eine Haushälterin von Kardinal Ratzinger, die einem afrikanischen Priester das Studium finanziert hatte. Diese Frau hätte ihm später auch alte, aussortierte Messgewänder deutscher Priester nach Afrika geschickt.
Da frag ich mich, ob Fürstin Durchlaucht nicht wenigstens heute die finanziellen Möglichkeit hätte, heute in Afrika eine Webkunst ein zu führen, damit sich die afrikanischen kath.. Kleriker SELBST dort ihre Messgewänder entwerfen und weben lassen können. Müssen afrikanische Priester unsere alten, für nicht mehr tragbaren Messgewänder abtragen? Wieso tragen unsere europäischen Priester die Gewänder nicht SELBST ab, bis sie in die Tonne können? Mir wäre es peinlich, noch 2019 über solche kath. Peinlichkeiten zwischen Deutschland und Afrika öffentlich zu berichten. Durchlaucht hat da offenbar keinerlei Scham.
Diese eigentlich die afrikanischen Katholiken erniedrigende Story erinnert mich auch an Hostienbäckereien in kath. Klöstern in Deutschland, in denen Nonnen die Abfälle der Hostienherstellung in afrikanische kath. Gemeinden geschickt haben. Was haben die wohl dort damit gemacht? Leider weiß ich nicht mehr, woher ich das erfahren habe. Es beschämt mich. Wie konnten kath. Nonnen so handeln. Hätten sie doch bloß die Reste selbst gegessen! Was geschieht denn heute mit diesen Resten?
Erinnert mich auch an das „Negerlein“, dass noch in den 50ger u. 60ger Jahren in kath. Kirchen zu finden war, dass über einer Spendenbox saß und dass den Kopf DANKE nickend bewegte, sobald man ein Geldstück in die Box warf. Da stellt sich insgesamt die Frage, ob dieser Art des Umgangs mit unseren afrikanisch katholischen Geschwistern nicht MIT dazu beigetragen hat, dass es für die kath. Kleriker in Afrika sehr schwer dar, Menschen weg vom Hexenglauben u. anderen gefährlichen „Religionen“ ab zu bringen. Gloria berichtet davon im Video. Trotz meiner Kritik an ihr hat sie nicht ganz unecht.
Sie scheint sich aber sehr sicher zu sein, dass europäische Katholiken nicht viel von Afrika wissen, weshalb sie so leicht und so über undifferenziert und paternalistisch (bzw. mater-nalistisch) über Afrika sprechen kann.
In diesem Kontext sehe ich auch den extrem europäisierten Robert Kardinal Sarah, der sich mit seinem letzten Buch optisch direkt neben ehemals Papst Benedikt stellen wollte. So etwas passiert, wenn ein afrikanischer Kardinal europäisch katholischer sein will, als viele Europäer selbst.
Ich hoffe, dass der globale Bildungspackt, den Papst Franziskus ins Leben rufen wird, dazu beiträgt, echte Wissenslücken in Sachen christliche Ethnologie/Anthropologie zu schließen.
Haben wir dieses globale Bildungsniveau erreicht, dann können wir uns künftig bald GOTT SEI DANK solche Veranstaltungen, wie die im Video zu sehen, endlich ersparen!
Glauben an JESUS und Wissen über die religiösen Vorstellungen nicht christlicher Ethnien …egal wo auf Erden…gehören unbedingt zusammen. Nur wer weiß, wie andere denken, glauben und handeln,
kann mit LIEBE evangelisieren.
@ Sarah: Danke, dass Sie das gesucht haben.
Kann man so interpretieren, ich bin mir aber nicht so sicher. Die Diskutanten kommen auch etwas nervös auf das Podium, Herr Kardinal schielt ja in das Publikum und nicht zur Gräfin. Beide suchen mE nach Bekannten und fragen sich eventuell – welch heimtückische Fragen werden heute kommen.
Er macht die Flasche auf, weil er irgendwas tun will. Für mich ist das zuerst eine Ersatzhandlung. Denn wenn ich auf das Podium gehe, trink ich ja nicht sofort nach 30 sec. Und er richtet sein Mikro mittig für das spätere Gespräch her und will die Flasche etwas davon wegschieben. Also er sortiert den Tisch. Dazu ist er profi genug.
Dann ist die sicherlich best erzogene Gräfin sehr zuvorkommend.
Es kann auch so sein, dass er wirklich ihr sagen will: der Hochadel der Kirche war vor dem weltlichen Hochadel. Das weiß aber diese Frau Gräfin sicherlich. Ihr muss er das nicht sagen und dem Publikum wohl auch nicht.
Ich habe Herrn Kardinal nie live gesehen und würde erwarten, dass er auch beste Umgangsformen hat, vor allem, was Frauen betrifft. Die beiden sind ja gute Freunde, offensichtlich.
Was gut ist, dass Sie nun auf Inhalte gehen und nicht auf Äußerlichkeiten.
Ich fand die Frau Gräfin immer als sehr adrette Dame und hab jetzt zb zuerst beim Video interpretiert, sie will sich in ihrer schlichten weiß-schwarzen Kleidung als Zisterzienserin für diese Diskussion darstellen, zumindest als aufrechte Katholikin . Also ich mochte sie immer, was ich von ihr weiß. Und es ist ja so: ein richtig leichtes Leben hat(te) sie auch nicht, trotz des Geldes.
Dass die adeligen Damen seit Frühmittelalter ihre besten Kleider dann für Priestergewänder oder Kirchentextilien spendeten, ist alte (schöne) Tradition.
Die Frau Gräfin gehört zum Hochadel Europas. Da ich einen Oberpfälzischen Freund hab, ist mir etwas aus der Zusammenarbeit Kirche und Haus TuT über die Jahre schon bekannt. Regensburg und Umfeld sind für Besucher immer wieder tolle Stätten.
Das Negerlein gibt es um 1965 überall, auch in Pipi Langstrumpf. Ob es richtig ist, dass man dann die alten Werke überarbeitet, ist für mich die interessantere Frage. Es gibt auch einen Aufsatz moderner Pädagogen über Winnetou 3, da darf der Häuptling nicht mehr sterben, sondern er trennt sich vom Blutsbruder (auch ein sehr vielschichtiger Begriff der 1960) und sie reiten in den Sonnenuntergang. Es bleibt in dieser neuen Version offen, ob sie sich nochmals sehen. Mir ist die alte blutige (Ketchup oder was auch immer) klare Form mit Mario Adorf lieber (der dann in der Erinnerung auch sterben muss, aus Rache durch den Speer junger Indianer). Aber das führt jetzt von Kardinal Müller und Regensburg zu weit weg.
****
Zurück zu den Oberflächlichkeiten: kennen Sie den Witz des jungen Priesters nach der Primiz, der Gräfin mit dem neuen Toypudel, der unbedingt getauft werden soll, natürlich gegen eine große Spende. Danach im Witz der Anruf des Bischofs und die Ermahnung, dass die firmung und die damit verbundenen Spenden bei Adeligen nur mehr über die Diözese laufen und nicht über einfache Jungpriester….
Ist aber ein Witz, hat zumindest Bezug zur Realität
Fragt man zB die Uno-Ethikgruppe oder lässt man es in Schulen abstimmen, hat man sicher auch Mehrheiten, dass man liebe Tiere taufen lassen soll. Die Bücher des viel gerühmten Herrn Richard Precht gehen alle in die Richtung
ich werde dennoch in der Theatergruppe, wenn es soweit kommt, einwerfen, ob es eine Szene zu Adeligen und armen Priestern gibt. Oder zum verarmten Adel. Muss ja nicht Regensburg sein.
Nazi- und Hitlervergleiche können auch sehr kreativ werden – geht man dabei von sich selbst aus. Der Schweizer Arzt, später Philosoph Max Picard hat 1946 ein sehr interessantes Buch veröffentlicht: „Hitler in uns selbst“. Andere Bücher von ihm: „Die Welt des Schweigens“, „Die Flucht vor Gott“. Seine Kernidee: Hitler ist das Spiegelbild unserer Leere, Zusammenhangslosigkeit, Verlustes von Sinn, Transzendenz und Bedeungshaltiger Sprache. Nur mal ein kleiner Litreraturtip. Damals von z.B. H. Hesse sehr anerkannt, jetzt eher vergessen.
Vor diesem Hintergrund ist der Versuch so eine Zusammenfindens in Sprache, auch der Stille u.v.m. doch was ganz anderes.
Es könnte doch auch Ängste geben, dass die Sprache an Tiefe verliert, womit man ja rechnen muss, wenn man den Prozess über den Inhalt stellt, klar dass es da auch knirscht und das brechende Eis kracht. Ich selbst hänge beidem an, der Vertiefunģ und dem Vorangehen, anderen mags ganz anders gehen.
Bitte auch mal dran denken, wie sich ein shitstorm anfühlt für Betroffene. Maledica audacter, semper aliquid haeret! Es bleibt immer Dreck hängen! Trotzdem gibt es diese Grenze eines Endes des Tolerierbaren im Dialog.
Es sollte wohl „Audacter calumniare“ heißen, oder?
Danke für’s aufmerksame Korrekturlesen. Ich selbst habe mit Latein nicht mehr so viel zu tun, die lateinische Messe verstehe ich noch, das Evangelium oder wenn mal der Papst zurücktritt. Idiome in fremden Sprachen sind etwas Feines, oft gibt es Varianten. Ich denke auf Litauisch öfters mal: „duok kvailui kelią“ auf Deutsch: „gib dem Blödmann den Weg“. Das ist die salonfähige Variante von „duok durnui kelią“ , was ìch hier nicht übersetze wg. eines Barbarismus. Schiller meinte dazu „Den Staub lass zieh’n!“
Der erwähnte Philosoph Max Picard meinte, Sprache sei etwas so Schönes, dass sie nur von Gott erschaffen worden sein könne, nicht aber von Menschen. Deshalb habe das Schweigen vor Erwartung des Wortes Gottes geradezu gezittert, es zu empfangen.
Das Ihrige ergibt eher Sinn: Fluchen muss schon mal sein, Verleumden aber ist niederträchtig und darf nicht sein, weder von Christen, noch von Nichtchristen.
Interessanterweise heulen immer diejenigen, denen Nazivergleiche am leichtesten von der Hand gehen, am lautesten auf, wenn sie sich selbst getroffen fühlen.
@Sabrina,, ich empfehle Ihnen den ganzen Beitrag zu lesen;
ich empfinde den letzten Halbsatz als eine Verharmlosung des
NS -Kulturbruchs, auf mich wirkt das wie ein AFD Speech;
Die aktuellen Ereignisse in der Nachbarschaft von Weimar und Buchenwald müssten dem Letzten die Augen öffnen, dass diese politischen
– nicht Rechtsnachfolger-
Unseren demokratischen Rechtsstaat ANGREIFEN;
Müller tut das – absichtlich- nicht aber weiß er nicht dass man mit Sprache seine Mit- Christen massiv beleidigt!!
Man sollte wissen, dass das Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933 nur durch die ausschlaggebende Zustimmung des k a t h o l i s c h e n Prälaten Ludwig Kaas und seiner Zentrumspartei verabschiedet werden konnte. Gutgläubig und fixiert auf ein Konkordatsversprechen diente er dem Schickelgrubers Sohn gleichsam als „Steigbügelhalter“. Hätte er doch wie Jesus der zweiten Versuchung standgehalten! Denn über aller Kirchenpolitik schwebt ein Damoklesschwert, auf dessen Klinge steht: „ALLEIN“.