Gottesglauben in Ostdeutschland der geringste weltweit. Die Universität Chicago hat eine Studie veröffentlicht [Belief About God Across Time and Countries], die den östlichen Bundesländern die rote Laterne in Sachen Glauben gibt. 30 Länder wurden untersucht, als gemeinsamer Nenner wurde eine christliche Prägung gewählt. Die Fragen richteten sich auf den Grad des Gottesglaubens, also vom Atheismus bis zum Glauben an einen personalen Gott. Auch ist nach Wandlungen im Laufe des eigenen Lebens gefragt worden.
Das Ergebnis: Die christliche Diaspora ist mitten in Europa. Nur 13 % der Ostdeutschen erklärten laut der Studie, sie seien schon immer gläubig gewesen. 59 % und damit mehr als anderswo sonst gaben an, dass sie „niemals an Gott geglaubt” hätten. Das Gegenstück hierzu sind die Philippinen, hier sind es nur 1 % Atheisten.
Interessant ist auch folgendes Ergebnis: Weltweit sei der Glaube an einen Gott eher rückläufig, auch wenn der Report starke „regionale und kulturelle Differenzen“ feststellt, ein offensichtliches Beispiel sind Polen und der Nachbar Ostdeutschland, die zwei völlig verschiedene „Glaubensstärken“ aufweisen. Diese Frage will eine Entwicklung feststellen, um diese aufzeigen zu können, hat man nur Länder ausgewählt, die schon bei zwei vorhergehenden Studien untersucht wurden. Das ergibt noch ein zweites Ergebnis, auch das nicht überraschend: Es gibt einen Unterschied im Alter. Durch die Bank steigen die Zahlen der Glaubenden bei älteren Menschen
Der Report selbst beginnt gleich mit der Frage, die auch ich mir sofort gestellt habe, als ich die ersten Pressemeldungen dazu gelesen habe: Sind wir nun eine säkulare oder postsäkulare Gesellschaft oder kommt die Religion zurück? Beides sind Behauptungen oder Fragen, die immer wieder gerne vermarktet werden. Die Studie beantwortet das nicht endgültig, das kann so eine Studie auch gar nicht. Aber es hilft beim Verstehen, einen Blick auf die Zahlen zu werfen.
Im Schlussabschnitt wird noch einmal deutlich gesagt, dass es keine absoluten Zahlen geben kann, die regionalen Unterschiede seien zu groß. Trotzdem bietet die Studie ein weiteres Puzzlestück in Sachen Realismus.
Wollen wir uns mit der Verkündigung auseinandersetzen, mit der Neustrukturierung von Pfarreien, mit der Frage des Religionsunterrichtes oder der Kirchensteuer, oder mit irgend einer anderen brennenden Frage, dann kommen wir nicht darum herum, dass wir in der Diaspora leben oder leben werden: Die Diaspora ist oder wird Normalsituation. Bayern und das Eichsfeld und andere Gebiete in Deutschland und Österreich mögen noch stärker vom Glauben strukturiert sein, aber auch hier lohnt sich ein Blick auf die Studie, mindestens auf die Altersverteilung.
Kein Grund zur Sorge, aber ein Grund, sich die Frage nach der missionarischen Seelsorge oder – um den römischen Begriff dafür zu verwenden – Neuevangelisierung zu stellen: Wollen wir das? Und wenn ja: Wie geht das? Um eine Antwort auf diese Fragen werden wir nicht herum kommen.
Seit mehr als einem Vierteljahrhundert höre ich jetzt diese Aussage von der dringend notwendigen Neuevangelisierung. Vielleicht sollte irgend jemand einmal damit anfangen.
Allerdings empfehle ich dringend NICHT von folgender Vorraussetzung auszugehen, wie ich das immer wieder erlebe (auch wenn man es noch so sehr für absolut richtig hält):
die römisch-katholische Kirche hat das absolut beste Produkt auf dem Markt der Wahrheiten, nämlich die absolute Wahrheit. Da muss sich doch jeder danach reißen, wenn wir es den Leuten nur sagen; das muss sich von selbst verkaufen.
NICHTS, absolut nichts verkauft sich von selbst. Für jedes Produkt muss es einen Bedarf geben, wenn der nicht da ist und auch nicht geweckt werden kann, bleibt die Ware in den Regalen liegen wie Blei. Außerdem sind solche Sachen wie der katastrophal schlechte Umgang mit Reklamationen dem Absatz der Ware Glauben nicht gerade förderlich; genau wie die unsäglichen Tiraden gegen Menschen denen man Sünden unterstellt oder sogar zuweist. Also fangen wir mal an, Bedarf zu wecken, sonst landet die große, alte sancta ecclesia noch hinter der Wachtturngesellschaft.
Bedarf geweckt, Herr Miskar? Wie denn? Und warum? Der Bedarf ist da. Er muss nur richtig beantwortet werden.Jahr des Glaubens hat hoffenlich den Glauben zum Thema. Den eigenen.Den man immer wieder reflektieren sollte und nicht das, was die bösen anderen den ganzen Tag falsch machen.Ich denke da an meinen Einkehrtag am letzten Samstag. In Kleingruppen hat jeder erzählt. Von sich und seinem Glauben.Grundlage war das Kissen des Steuermanns, Der Sturm auf dem See.Und Jesus schläft. Die Apostel haben Angst.Wie lebe ich damit.Mit Angst. Wie komme ich mit Schicksalsschlägen klar. Wieviel Gottvertrauen habe ich?Im Plenum hat dann jeder, der wollte, erzählt, was er oder sie mitgenommen hat aus diesen Gesprächen.
Warum hat Gott die Welt geschaffen? Hatte er einfach nur lange Weile?
Zählen wir doch mal die Stärke des Glaubens. Qualität vor Quantität.
Große Studie in Amerika:
Gläubige Menschen sind gesünder, froher, werden mit Schicksalschlägen besser fertig und gelassener im Umgang mit ihren Mitmenschen.
Ich frage mich immer, wieso engagierte Eltern, die doch das Beste für ihr Kind wollen, diesem diesen Schatz nicht nahebringen. Glauben können aber ist ein Geschenk auf das wir Menschen keinen direkten Einfluss haben. Darum bitten können wir aber.
Jesus: bittet und ihr werdet empfangen.
Das gilt am besten für Buddhisten. Die werden meiner Erfahrung nach am besten mit Schicksalsschlägen fertig.Das Beste für Kinder ist immer,” Liebe dein Kind, umarme es und steh ihm nicht im Wege. Folge ihm in einigem Abstand und tröste es, wenn es sich blaue Flecken geholt hat”.-Ob es nun katholisch sein will, oder nicht. Meine ganze Familie ist n i c h t katholisch, ich bin die Ausnahme weit und breit und alle sind keineswgs weniger froh als ich. Und auch nicht kränker.Und was die Schicksalsschläge angeht: mein 2. Sohn ist spastisch behindert, nicht katholisch trotzdem ausgeglichen und immer gut drauf. Amen. Das ist meine Studie.
Mit grossen amerikanischen Studien ist das so eine Sache.
Grosse amerikanische Studien haben vor Jahren auch heraus bekommen, dass Bier dehydriert und ungesund ist. Tatsächlich kann Bier nicht dehydrieren, denn dann müssten alle Biertrinker die nichts anderes als Bier trinken und sich vielleicht sogar mit Bier waschen innerhalb von 3 Tagen verdurstet sein. Neue Amerikanische Studien bekommen heraus, dass Bier das Risiko von Herzinfarkt senkt, schöne Haut macht usw. usw..
Und was wollen Sie damit sagen?
Ich will damit sagen, 1. Dass nicht alles stimmen muss, was große amerikanische Studien ausweisen. 2. Ich wünsche Tilda, dass sie sich darüber freut und es Ihr persönlich hilft. 3. Wie in vielen Glaubensfragen schwingt jedoch immer die Verbreitung von Angst mit, dass die Schäfchen nicht irre laufen. 4. Wenn eine vom Vatikan beauftragte große amerikanische Studie herausfindet, dass die besten Kirchensteuerzahler und großzügigsten Spender der Kirche am glücklichsten sind und am längsten Leben, dann werden wohl viele Leute zur nächsten Bank gehen und einen Kredit aufnehmen müssen.
herr lehmann, die studie muss nicht vom vatikan in auftrag gegeben worden sein. der vatikan ist sehr viel harmloser als viele gläubige schäfchen. bei studien frage man: wer wurde gefragt. ich denke da an so viele religiöse gruppen in amerika, mit denen frau tilda sich sicher nie identifizieren würde. und welche atheisten wurden gefragt. sehr einfach dargestellt das ganze.
Habe ich auch nicht gemeint. es ist mehr eine hypothetisch vom Vatikan oder welcher Interessengruppe auch immer in Auftrag gegebene Staudie
Ich finde es ungeheuer dreist, angesichts der Mißbrauchsdebatte noch von Gläubige Menschen sind froher und gesünder zu reden.Wieviele Patienten mit religiösem Wahn gibt es?In Amerika hat man das wohl schon hinter sich? Und selbst wenn es das nicht gegeben hätte: Atheisten dermaßen abzustempeln, ist wirklich ein Schritt ins Mittelalter. Das heißt, nein: ich habe ja als Kind auch noch gelernt, dass Atheisten keine guten Menschen sein können. Im Gegensatz zu Christen.
ich kenne im moment 3 priester, die entweder patienten in der psychiatrie waren, oder noch sind. ebenfalls gab es, als ich in der psychiatrie gearbeitet habe, eine reihe ordensfrauen als patientinnen. gläubige haben theoretisch den längeren atmem. der geht bis in den himmel.die praxis ist schon mal eine crux.
Der Glaube gibt Kraft und Stärke.
Ich weiß nicht ob Sie Herr Peter Lehmann schon einmal Sterbebegleitung gemacht haben.Ich habe den Glauben bei meinen Schwiegereltern und bei meinen Eltern erlebt, die im Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit den letzten Weg gegangen sind. Meine Mutter( Krebspatientin) konnte ihre Schmerzen bewußt für ihre Lieben aufopfern.
Seit dieser Zeit bete ich bewußt für Menschen, die auf der Suche sind.