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Die Freundschaft eines Papstes

Veröffentlicht am 16. Februar 201616. Februar 2016

Karol Józef Wojtyła hatte eine „intensive Freundschaft“. Seit einigen Tagen geht diese Geschichte um den heiligen Papst Johannes Paul II. durch die Medien, gestern – Montag – Abend wurde von der BBC endlich der Beitrag ausgestrahlt, auf den sich so viele kleine Stücke bezogen.

Vielleicht darf ich an dieser Stelle mal was klarstellen: Erstens ist es gut und wichtig und gesund, Freundschaften zu unterhalten. Und vielleicht ist 2016 auch ein Jahr, in dem es nicht mehr wirklich anrüchig ist, wenn ein Mann eine Freundschaft mit einer Frau unterhält. Selbst wenn sie verheiratet und er ein Priester ist. Dass Freundschaften auch mal schillern kennt jeder, der mal eine gepflegt hat. Oder pflegt.

Da jetzt durch ein Fragezeichen in der Überschrift was hinein zu geheimnissen, bringt nichts. Die BBC-Geschichte ist ja auch sehr klar, alles dokumentiert, es gibt viele Briefe, es gab emotionale Dichte, aber munkeln muss man da nix. „Papst Johannes Paul soll eine intensive Freundschaft gehabt haben“ klingt es in den Medien: falsch, ganz falsch. Er hatte eine. Nicht „soll gehabt haben“, „hatte eine“. Hier die Vermutungsform einzuführen verkauft vielleicht Papier und Sendeminuten, liefert aber null Information.

 

Der Mensch Karol

 

Wir lernen vielleicht etwas über den Menschen Karol und den Papst Johannes Paul II., was wir bisher nicht wussten, insoweit ist das wirklich was Neues. Aber da Anna-Teresa Tymieniecka schon in den 90er Jahren dazu interviewt wurde, ist das alles so neu nicht.

Wo die Neugierde einsetzt und wo man irgendwie dann doch mehr wissen will ist bei der Frage nach Verliebtheit oder nicht. Das wird ja auch bei der BBC deutlich, wobei die das dankenswerterweise sehr ehrlich und offen behandeln und sagen, was sie wissen und was sie nicht wissen. Aber ganz ehrlich, ein Mensch der nicht sich nicht auch mal verliebt, ist doch kein Mensch. Das hat nichts mit Gelübden – Zölibat oder Ehe – zu tun, sondern mit Menschsein. Wer sich nie verliebt, bei dem stimmt was nicht.

Und dann ist da die Frage, dass die Freundschaft „vom Vatikan verschwiegen“ worden sei. Was für ein Unfug. Dass man seine Freundschaften, vor allem die wichtigen, nicht an die große Glocke hängt und dass man vor allem wenn man dauernd in der Öffentlichkeit steht das Private um so mehr schätzt heißt doch gar nichts. Und wenn es so ist, wie die Briefe und der Bericht sagen, dass es also eine Freundschaft war und nichts mehr und nichts weniger, dann gibt es auch keinen Anlass, das dem voyeuristischen Blick der Öffentlichkeit auszusetzen.

Freundschaften sind komplexe Dinge, die taugen nicht für das schnelle Urteil.

Die Geschichte wird missverstanden werden. Sie wird auch möglichst schief berichtet, damit sie missverstanden werden kann. Das ist nicht zu ändern. Aber wenn wir wollen, dann zeigt uns die Geschichte die menschliche Seite eines Mannes, den wir nur in öffentlichen Auftritten zu kennen meinen. Und die menschliche Seite einer polnischen Philosophin.

Und wer sich das selber anschauen will: Heute Abend, 20.15 Uhr gibt es das bei Arte zu sehen.

 

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Kategorien Allgemein, Geschichte, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Rom, Vatikan

2 Kommentare zu “Die Freundschaft eines Papstes”

  1. Amica sagt:
    16. Februar 2016 um 12:59 Uhr

    Wär halt auch interessant, inwieweit sie den Papst im Denken beeinflusst hat. Ob er ihre Bücher gelesen hat und ob in diesen Briefwechseln auch eingehender über philosophische und theologische Dinge debattiert wurde.
    Kluge Ehefrauen beeinflussen Männer enorm: man denke an Gorbatschow oder Clinton etc. Ehefrauen sind im Grunde auch nichts anderes als beste Freunde – also, was den Bereich des gedanklichen Austausches angeht. So sollte es – denke ich – zumindest sein.
    So eine Art Ying und Yang-Prinzip ist schon ganz gut. In manchen Bereichen ist es wohl doch so – vor einem Jahr hätte ich das sicherlich nicht geschrieben (aber man lernt ja doch auch was im Leben), dass männliches und weibliches Denken irgendwie und tatsächlich anders abläuft und da ist es erstrebenswert, auch die Gegenseite kennenzulernen und zu erforschen. Ehrliche Freundschaft macht sowas erst möglich.
    Und wenn die beiden ein bisschen ineinander verliebt waren, dann waren die Briefe wohl umso lebendiger und ambitionierter. Liebe verleiht ja – wie man sagt – Flügel, macht besonders kreativ und natürlich auch sehr glücklich.
    Das Problem ist halt auch, dass wir Laien irgendwie denken, dass Geistliche mit der Weihe irgendwelche übermenschlichen Fähigkeiten übertragen bekommen, die sie zu einem Art Übermensch machen. Und manche Bischöfe sprechen ja auch von diesen „Charismen“ die einen Menschen zu Höherem befähigen bzw. von einer „Zeit der Gnade“ die ein Geistlicher irgendwann erreicht/erreichen kann. Es sind oft so seltsame, geheimnisvoll wirkenden Worte die Kleriker verwenden und man denkt sich dann, vielleicht wissen die irgendwas was ich nicht wissen kann, vielleicht sind diese Geistlichen ja keine Menschen mehr. Und ehrlich gesagt, glaube ich auch, dass sie irgendwas wissen, was ein Laie nicht weiß oder vielleicht nicht wissen darf oder nicht kann.

    Antworten
  2. Ullrich Hopfener sagt:
    16. Februar 2016 um 21:33 Uhr

    Mein Respekt für J.P.II. ist durch den ARTE Beitrag eher Gewachsen!!

    offensichtlich eine tiefe „keusche Leidenschaft“ (Zitat) in einer tiefen Freundschaft. Wunderbar auch die schönen Fotos!!

    für manche Schmutzfinken-und die gibt’s leider AUCH unter Journalisten- reicht das nicht und sie müssen schnüffeln und schnüffeln.. scheußlich !

    die Worte Rahners von den „Alleserklärern“ fällt mir auch in diesem Kontext ein!

    Antworten

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