Es ist nicht ganz fair: Der folgende Beitrag steht so auch auf der Webseite von RV. Aber ich denke, es lohnt sich durchaus eine Debatte dazu, und das geht halt nur im Blog.

Es begann mit hartnäckiger Berichterstattung und Recherche, vor allem durch die FAZ und den Spiegel: Seit Monaten wurde immer mal wieder berichtet und die Geschichten um den Flug des Bischofs von Limburg nach Indien oder um das diözesane Zentrum ins Blatt gehoben. Großartig interessiert hatte sich medial dafür eigentlich niemand. Bis in der vergangenen Woche mit dem Antrag eines Strafbefehls gegen Bischof Tebartz-van Elst alle Medien auf die Berichte aufsprangen und eine Berichtsflut begann, die ihresgleichen suchte. Darüber haben wir mit Alexander Filipovic gesprochen, er hat an der Hochschule für Philosophie in München den Lehrstuhl für Medienethik inne.
ARD Brennpunkt und ZDF Spezial, Sondermeldungen zum Flug, dann doch nicht Flug und dann doch Flug, stündliche updates online, Titelseiten, Talkshows: Das Bistum Limburg war DIE Geschichte in der vergangenen Woche. War das gerechtfertigt?
„Zunächst muss man sagen, dass sich hier zeigt, dass der Journalismus Gutes bewirken kann indem recherchiert wird, indem Dinge ans Licht kommen, die unredlich sind und auch an die Öffentlichkeit müssen. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist sicherlich, dass hier überzogen wurde, dass sich Rudel gebildet haben und dass hier eine Personalisierung des Falls vorgenommen wurde, die eigentlich der journalistischen Praxis unwürdig ist. Es gibt so etwas wie eine Überberichterstattung, die ja nun Gott sei Dank wieder abflaut.“
Woran liegt es, dass so viel Aufmerksamkeit auf einen unbekannten Bischof eines unbekannten Bistums gerichtet wird?
„Mann könnte sagen, dass die katholische Kirche immer noch auf ein großes Interesse trifft. Das liegt sicherlich auch an unserem neuen Papst, der einen neuen Kommunikationsstil und eine neue Art und Weise des Selbstverständnisses hat. Da ist natürlich so etwas wie ein Gegenmodell zu diesem Papst ein gefundenes Fressen für die Journalisten. Da stürzt man sich drauf und das wird dann auch stilisiert als genau der Gegenbegriff zu einem armutszentrierten Selbstverständnis von Kirche hin zu einem – wie es formuliert wird – prunksüchtigen Bischof. Das ist eine mediale Geschichte, die nur mit wenig zutun schon ganz viele Bedürfnisse von Benutzerinnen und Benutzern befriedigt.“
Ist die Berichterstattung aus dem Ruder gelaufen oder ist das Teil unserer normalen Medienwelt?
„Ich glaube, dass unsere normale Medienwelt aus dem Ruder gelaufen ist. Was hier passiert ist, die Personalisierung und auch die Pathologisierung dieses Menschen – da wurde ja vermutet, dass er psychisch nicht in Ordnung ist – das befriedigt niedere Bedürfnisse und ist eines Qualitätsjournalismus eigentlich nicht würdig. Ähnliche Geschichten gab es bei [der Berichterstattung über den Bundespräsidenten] Wulff damals. Das heißt, dass es Dinge sind, die in unserer Medienwelt durchaus häufiger anzutreffen sind. Nichtsdestotrotz sind sie und bleiben sie kritikwürdig.“
Die Urteile sind alle schon gesprochen, Bischof Tebartz-van Elst ist ein Protzbischof, Prunkbischof, Lügner, Verschwender. Das Urteil ist medial schon gesprochen. Muss das so sein, im Journalismus heute?
„Ich würde mir wünschen, dass das nicht so ist. Ich wünschte mir mehr Reflexionsfähigkeit. Das ist diese Verselbstständigung, von der ich gesprochen habe. Irgendwie fehlt es dann in so einem Prozess an Stimmen, die sagen, ‚Moment mal, was von uns Journalisten aus hier gerade passiert, das ist irgendwie falsch und hat gar keinen Sachgrund mehr’. Natürlich muss darüber berichtet werden, es ist ja auch gut, dass die Sachen ans Licht gekommen sind und natürlich darf und muss so ein öffentlicher Mensch mit so einer Ausstattung und Macht wie ein Bischof auch kritisiert werden, wenn da was nicht stimmt. Aber irgendwo in dem Prozess, wenn der sich so verselbstständigt, wenn alles voll ist und man auf Karten lesen kann, welches Auto Bischöfe fahren und wo sie wohnen, irgendwo muss mal jemand sagen ‚Moment mal, da stimmt etwas nicht, hier überziehen wir.’ Das hat ja in den letzten zwei Tagen ja auch schon begonnen. Aber wie Sie sagen, da waren die Urteile schon fertig.“
Überschießende Erregungspotentiale
Wenn so etwas losgeht, ist das dann überhaupt noch zu stoppen?
„Das ist ja so etwas wie ein ‚Shitstorm’, so heißen ja diese überschießenden Erregungspotentiale, die wir vor allem von Twitter und den sozialen Netzwerken her kennen. Vielleicht ist es so, dass der Journalismus sich selbst in diesen Modus hinein begibt, dass sie sich willentlich von der Leine lassen, so lange die Leute das lesen. Die Frage ist, wann da Schluss ist und ob wirklich nur dann Schluss ist, wenn die Leute sich von den Inhalten abwenden, oder ob man auch schon vorher sagen kann, dass man andere Themen vorzieht.“
Wie kann Kirche darauf reagieren?
„Jetzt kann man kaum mehr darauf reagieren, die Fehler sind vorher gemacht worden indem verschleiert wurde und herausgezögert wurde und nicht die Wahrheit gesagt wurde. Es wäre schonungsloseste Offenheit bei den ersten Medienberichten notwendig gewesen und dazu ein professioneller Kommunikationsberater. Für die Kirche ist das natürlich ein ganz schlimmer Fall, man sieht daran, dass die katholische Kirche in Deutschland sich sehr schwer tut mit Krisenkommunikation. Das liegt nicht zuletzt auch an der Struktur, weil die Bischöfe ihre eigenen Chefs sind. Es gibt ja keine hierarchische Struktur unter den Bischöfen und keinen gemeinsamen Pressesprecher, der Aufgaben auch für andere Bischöfe übernehmen könnte.
Als Kirche kann man nur darauf reagieren, indem man radikal transparent kommuniziert, niemals auch nur den Verdacht aufkommen lässt, man würde etwas verheimlichen oder verschweigen. Da muss sich Kirche dran gewöhnen, an diese radikal demokratische und horizontale Kommunikationsweise der modernen Gesellschaft. Das trifft auf eine vertikale Kommunikationsweise und da kommt es immer wieder zu Entzündungen. Man kann die Gewöhnung nur mit einem Umstieg auf eine horizontale Kommunikationsweise schaffen.
Das bedeutet nicht, dass man bezüglich dieser Mediengesellschaft unkritisch ist. Ich glaube aber, wenn man die Frohe Botschaft weitergeben will – und das ist letztlich eine kommunikative Aufgabe – dann muss man die Bedingungen kennen, unter denen die Medien funktionieren und sich darauf einlassen.
In einem zweiten Schritt muss davon unabhängig dann Medienkritik passieren.“
Es ist nicht nachvollziehbar, daß auf der einen Seite knallhart gespart wird, Kirchen geschlossen werden, aus „Personalgründen“ Gottesdienste nur noch unregelmäßig stattfinden und auf der anderen Seite an nur einem Platz „Renovierungen“ in zweistelliger Millionenhöhe passieren, und die „Papierproduzierfabrik Kirche“ immer größer wird. Mal ganz abgesehen, von der so unangemessen unterschiedlichen Entlohnung der kirchlichen Mitarbeiter, die an ihrem Platz, entsprechend ihren Befähigungen, sehr, sehr hart arbeiten. In der freien Wirtschaft mag so etwas heute gang und gäbe sein: von der Kirche erwartet der Normalbürger einfach mehr.
Ich bin grundsätzlich gegen Menschenjagd.
Aber unsere Kirche muss sich nicht wundern, dass die Medien sich so auf den „Fall Limburg“ stürzen, denn wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, hat gerade die jüngste Vergangenheit gezeigt, dass unsere Kirche auch auf schwerste Missstände nur nach massivem, öffentlichen und medialen Druck reagiert.
Ohne diesen Druck wird alles ausgesessen.
Auch hat die Öffentlichkeit ein Recht, über solche Vorgänge wie in Limburg informiert zu werden.
Im Falle des Limburger Bischofs kommt noch hinzu, dass es zwischen ihm und seinem Bistum (Klerus und Laien) offenbar schon länger massive Konflikte gab.
Dies dürfte wohl in die Art des Umgangs mit diesem Fall mit eingeflossen sein.
Der Versöhnungsversuch von Kardinal Lajolo ist nach den jüngsten Ereignissen leider auch gescheitert.
„Ohne diesen Druck wird alles ausgesessen.“
Genau!
„Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ist…. bisher nicht bereit, sein Amt freiwillig aufzugeben. Vielmehr lebt er in der Vorstellung, eine immer markanter hervortretende Mitschuld der Bistumsgremien werde für seine Entlastung sorgen.“ Vorbildfunktion?
Aber Mitarbeiter wie der Frankfurter Dehm werden fristlos gekündigt…
Ich habe die allergrößten Schwierigkeiten mit den Verteidigungsstrategien der Amtskirche und ihren treuen Apologeten. Tebartz-van Elst benutzt nun (laut FAS) einen Spruch, der auch Kardinal Galen gegen die Nazis benutzte – dann wurde schon von Pogromstimmung geredet oder vom Kulturkampf – Kritiker stacheln den „Pöbel“ bzw. „Meute“ auf und wollen TvE an den Schandpfahl stellen bzw. ihn auf dem Scheiterhaufen sehen.
Kann man an dem Punkt nicht mal die „Kirche im Dorf“ lassen und endlich Verantwortung übernehmen? Diese armselige „Opferpositionierung“, wenn es nützt, stößt gewaltig ab
@ Bluebeardy Ja Transparenz und Verantwortung übernehmen die Zeit ist längst reif dafür.
@bluebeardy Ich bin katholische Christin, ich stehe zu meiner Religion und zu meiner Kirche. Ich teile sie nicht in Amtskirche und irgendwie einer anderen Kirche. Kirche ist für mich untrennbar mit Jesus Christus und seinem Leiden und Tod am Kreuze und Gottes allumfassender Liebe verbunden. In ihren Beiträgen schreiben „ sie sich langsam aber sicher in Rage. Ich lese FAZ, FAZ, Spiegel online und kann mir selbst ein Bild machen was, wann, wer zu welchen Thema schreibt. Ihre wahllos herausgegriffen Begriffe wie Scheiterhaufen, Pogromstimmung kann – und will ich auch gar nicht- zuordnen. Morgen am Sonntag gehe ich zur Kirche und bete dort „Herr schau nicht auf die Sünden deiner Kirche, sondern schau auf ihren Glauben“ und in diesem Sinne gebe ich Ihnen ein Zeichen des Friedens.
@Chrisma Danke für das Friedenszeichen.Ich bin evangelisch und wurde dennoch Opfer eines baskischen Priesters nebst Kaplanen…
Meine differenzierte Wortverwendung von „Kirche“ versus „Amtskirche“ ist das Resultat von 44 Monaten „vestigare et scribere“: wenn ich über „Kirche“ im Zusammenhang mit klerikalen Tätern schrieb, wies man mich auf die „Kirche als Leib Christi“ hin (die dann natürlich auch die Hunderttausenden an katholischen „Normalmissbrauchstäter“ umfasst) – also gewöhnte ich mir an, von Amtskirche zu sprechen, wenn ich den Klerus meinte.
Da meine Recherchen weitaus mehr Publikationen abdeckten als nur FAZ und SPON und ich dazu ,auch in Foren, zum Thema schreibe, scheine ich mir ein weiteres Blickfeld zurechnen zu können.Ich weiß um die Problematik kognitiver Dissonanzen: gerade erholte sich die RKK durch den neuen Papst – und dann kommen wieder so einige Betroffene daher und reißen die alten, nicht bewältigten Wunden (auch bislang fehlender wissenschaftlicher Aufarbeitung) unter dem dekorativen Verband von Entschuldigungen, Leitlinien und Mitarbeiterschulung auf.
„Pogromstimmung“ stammt übrigens von Erzbischof Müller – aber das haben Sie im SPON vom 1.2.2013 sicher gelesen und wenn sich TvE per Zitat (von der FAZ berichtet) in die Verfolgungssituation von Galens einreiht, läuft doch mehr eine „Schmierenkomödie“ ab, oder?
Umfasst der Weg zur Vergebung nicht zuallererst die Stufen:besinnen, bereuen, bessern, bekennen, büßen ?
@Bluebeardy Danke für Ihre Antwort. Die zweite FAZ meinte natürlich FAS, die ich seit Jahren lese und die wie alle Medien im Moment den Boden des seriösen Journalismus verlässt. Wenn das Galen Zitat der FAZ stimmt, ist der Vergleich völlig daneben. Aber das ist genau mein Problem mit unseren Medien z.Z. spekulieren sie? haben sie wirklich sorgfältig recherchiert? oder „erfinden“ sie? Ich würde mir – verzeihen Sie – den „Begriff „Teile des Klerus“ wünschen, habe nun aber verstanden wie Sie es meinen. Teile des Klerus deshalb: die Beispiele in denen Priester und Ordensleute im Sinne der Bibel handeln, sind viele und ich wage die Behauptung, es ist der größere Teil der Kirche. Kognitive Dissonanz?? Könnte sein ja. In ihrem Sinne wünsche ich mir eine ordentliche, gründliche, sachliche Aufarbeitung der Vorgänge. Der Weg der Vergebung umfasst genau die Schritte die Sie aufzeigen, aber am Ende steht: verzeihen. So bleibt mir die Hoffnung, dass es Ihnen trotz des Erlebten gelungen ist Ihren Glauben zu bewahren.
Ich denke nicht das die Begriffe einfach wahllos herausgegriffen sind, es beschreibt nur die Situation wie es eben aussieht und das Kritiker den „Pöbel“ anstacheln und damit der Hetze und Treibjagd Tor und Tür öffnen. Deshalb möchte er das die Kirche, die gesamte Kirche einfach Verantwortung übernimmt und die Kirche sich nicht als armes Opfer sieht oder ihre armen „Hirten“.
Handeln ist angesagt, beten ja klar, der Papst betet sein Vorgänger und auch die Christen sollen beten und die in der Verantwortung stehen, sollen aber auch handeln, dass was sie predigen umsetzen.
Vielleicht braucht es ja diese überschüssigen Erregungspotentiale, vielleicht könnte man es „heiliger Zorn“ nennen was ja manchmal ganz heilsam sein kann.
Ich glaube auch das ist die einzige Möglichkeit ganz radikal transparente Kommunikation und Offenlegung. Ausserdem lässt sich niemand mehr so leicht ein U für ein X vor machen.
Da die Sanierungskosten der bischöflichen Residenz in Rottenburg – Stuttgart sich ebenfalls auf rund 40 Millionen Euro belaufen sollen, müsste dieser Sachverhalt aber auch dem Papst unterbreitet werden.
allerdings ging und geht man in Rottenburg offen mit den kosten um, das dürfte aber der einzige Unterschied sein.
Es sollte schon gleiches Recht für Alle herrschen.
Nur damit keine Missverständnisse entstehen: In Rottenburg wurde keine „bischöfliche Residenz “ gebaut, es wurden Gebäude des Bischöflichen Ordinariats saniert bzw. neu gebaut.
Hat sich schon mal jemand in diesem aufgeregten Kreis die Mühe gemacht, den Plan des Baus anzuschauen. Das ist der kleineste Anteil der ist hier der Wohnbereich des Bischofs. UInter anderm ist dabei ein Kloster und die Bischöfliche Verwaltung untergebracht. Ein Kirchenbau ist auch dabei. Von Bischöflicher Residenz kann da meines Erachtens eigentlich nicht die Rede sein. Warum hört niemend auf die vieles richtigstellende Kommentierung durch den Architekten der Bauwerke auf dem Domberg? Kennt jemand die Topographie des Geländes, auf dem der Bau errichtet bzw. ergänzt wurde? Wohl kaum! Und warum soll ein Bischof nicht Bussinesclass nach Indien fliegen und warum darf eine Fluggesellschaft bei einem Bischof kein Upgrading vornehmen? Erst mal darüber nachdenken, sich aud anderen Quellen als den genannten informieren, die angleierten Untersuchungen abwarten und dann weiter giften! War das doch mit dem Werfen des ersten Steins?
Der Bischof darf durchaus Bussinesclass fliegen.
Der Bischof darf aber nicht lügen. Darum geht es hier. Und wenn man lügt, dann stimmen auch andere Sachen um ihn nicht.
Ich denke, Herzbua, es machen sich sehr viele Leute Gedanken über….den Reichtum und Besitztümer der Kirche, an die das Gebaren des Bischofs zu Limburg eigentlich „mur“ wieder dies in unsere Erinnung und somit wieder in die Gegenwart hineinruft. Die RKK ist Weltkriche, aber kein Weltkonzern und deshalb sollten für diese andere Regeln gelten an welche Franziskus eben wieder erinnert. Und wenn sich Bischöfe usw. auf die Nachfolge derApostel berufen und auf Jesus Christus, so wird wohl jeder Glaubende eben zu dem Ergebnis kommen, dass gerade jene „Hirten“ eine dahingehende Vorbildfunktion haben müssen um eben auch glaubwürdig zu bleiben. Wennn sich also der Schöpfer ders Himmels und der Erde sich nicht „nur“ niederbeugt zu uns, sondern sich selbst erniedrigt und insoweit einer von uns Menschen wird….in einer armen Familie, ohne Besitz….im Bewusstsein ob des Leidens und Sterbens, dann gilt eben genau dieser Maßstab im Besonderen für die jene, die sich als Nachfolger der Apostel sehen, bzw. Jesus Christus als deren Herrn anerkennen…und dabei der Diener nicht über seinen Herrn steht… Nun, ich glaube, dass irgendwo jeder (Ober-)Bayer ein bisschen König Ludwig ist mit dessen Hang zu Prunk und Protz und er deshalb ein dahingehendes Gebaren nicht so schlimm sieht. Aber auch wenn es higher ist ein Bayer zu sein: die Unendliche Höhe Gottes hat ein Bayer nicht…..Nachdenken, für sich selber handeln und Konsequenzen ziehen….wie ein Franziskus…von Assisi, der durchaus den Protz und den Prunk auch der damaligen RKK gesehen und erkannt hat, aber verurteilt hat. …….
(es muss natürlich heissen: „nicht verurteilt hat“.
Zum Limburger Bischof ist ja schon alles gesagt. – In diesem Zusammenhang eine Frage: Der Papst war im Bistum Limburg (1986). Ich habe im Internet einige Lebensläufe des Papstes verglichen. Die Zeit 1986 bis 1992 ist unterschiedlich ja widersprüchlich dargestellt. Was hat er in der Zeit gemacht? Ist der Grund bekannt, warum er so schnell wieder weg ist von Deutschland?
Die Berichterstattung ist ganz eindeutig aus dem Ruder gelaufen. Es ist völlig unhaltbar das seriöse Medien nach Art der Boulevardpresse agieren. Für Menschenjagd darf es keinen Grund geben, egal was der Mensch getan hat. „ All Kreatur braucht Hilf von allen“ sagt uns Brecht, der nun nicht im Rufe steht Katholik sein. Daran sollten wir uns halten. Uns katholischen Menschen gibt darüber hinaus, die Bibel die Haltung vor, die wir einnehmen sollten. Ansonsten kann ich nur zustimmen die Vorlage für diese Menschenjagd haben wir selbst zu verantworten, wie in Gespräch mit Prof. Alexander Filipovic. Da inzwischen auch die Staatsanwaltschaft die Anträge auf Strafbefehl bis zum Ergebnis der Untersuchungskommission ausgesetzt hat, sollten auch wir diesen Bericht abwarten.
Ich finde es völlig egal ob der Bischof Franz Peter schuldig ist oder nicht, oder was da wirklich gelaufen ist.
Das Christentum lehrt uns dem Verfolgten und Gehetzten beizustehen, ohne nach Schuld oder Unschuld zu fragen.
In diesem Punkt haben die kirchlichen Medien weitgehend versagt und das ist viel schlimmer als rausgeschmissenes Geld.
Neid und Geiz zählen zu den Quellsünden Verschwendung nicht!
Mich regt auf, das die Kirche sich für jeden (verzeihen Sie jetzt einfach das Wort) hergelaufenen Junkie und Penner stark macht, aber den eigenen Bruder, den überlässt man den Wölfen.
Fazit „Wenn du was von der Kirche erwartest, bleib besser draußen!“
Was mich stört?
Hier geht es um Geld- die Presse tobt-
das gleichzeitig in der Eu ein Entwurf zur Vernichtung des Lebens geplant ist-
1.3ooooo Millionen Protestnoten heimlich außer Kraft gesetzt werden sollen-
nebenbei gegen EU-Recht verstoßen wird- wo bleibt der Aufschrei der Medien,
der Kirche, des ZDK, Wir sind Kirche usw.
Scheinheilig- alle miteinander!
Falls es Sie beruhigt, liebe Tilda, ich habe im Internet bei „One of us“ unterschrieben, weil es auch für mich als moderne Katholikin Grenzen der Ethik und Moral gibt, die die Gesellschaft nicht überschreiten sollte.
Die Printmedienwelt funktioniert wie eh und je.
Besonders an dem Fall „Limburger Bauskandal“ ist, dass sowohl seriöse eher liberale Medien wie der Spiegel, als auch anerkannte konservative wie die FAZ zu den selben Schlüssen kommen.
Zeigt, dass es hier um die Sache geht und nicht um weltanschaulich-politische Fragen.
Der Spiegel hat schon vor fünf Jahren recherchiert, weil aufgefallen war, dass ein eher unbedeutendes Bistum überzogen repräsentierte. Sowas deutet in der Tat darauf hin, dass etwas aus dem Ruder gelaufen ist, nämlich die Steuerung und Kontrolle kirchlicher und weltlicher Geschäftsinteressen. Sprich: hier kann man Korruption im großen Stil erwarten.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick
P.S. Im Bistum Limburg hat Generalvikar Franz Kaspar lange Zeit die Geschäfte geführt. Für den Spiegel ist er ein alter Bekannter. Hier ein Bericht von 1981 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14352522.html
Passenderweise mit „Stück Misere“ betitelt
Die Medien sind nicht an den Skandalen der deutschen katholischen „Amtkirche“ und deren Vertreter, den Bischöfen schuld.
Die freie Presse leistet hier Aufklärungsarbeit!
Von wegen „Kulturkampf“. Gerade die deutsche Kirche verteidigt besonders energisch ihre Pfründe, die jedes Mass sprengen!
In Bezug auf den armen Bischof von Limburg gebe ich oben genannten Artikel recht. Er wurde wirklich allzusehr angegangen.
Aber die restlichen Vertreter der Kirche, inklusive der Ordinariate verteidigen hier völlig unzeitgemäss Pfründe auss der Restaurationszeit des 19. Jahrhunderts, obwohl sie sich selbst auf die staatliche Religionsfreiheit berufen.
Und von diesem Papst hört man ebenfalls immer mehr Details.
So soll er laut Fokus nun schon ein ganzes Stockwerk im Gästehaus belegen…und so weiter…miese Stimmung im Vatikan und so weiter.
Soweit zur Mär vom bescheidenen Papst mit den ausgetretenen Schuhen.
Und solchen puren Spekulationen glauben Sie? Warum?
Tilda, ganz Ihrer Meinung!
Ehrlich gesagt Herr Pater Hagenkord…
Man weiss nicht mehr, was man glauben kann und was nicht…
Man wird sehen, wie sich dieses Pontifikat weiterentwickelt.
Abgesehen davon möchte ich diesen Blog und die offenen Diskussionen hier einmal loben. Auch wenn unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen.
Wünsche einen schönen Abend nach Rom.
Ist irgendwie nicht alles aus dem Ruder gelaufen?…..darin die „normale Medienwelt „nur“ ein geringer Teil einer solchen Ausuferung aufzeigt, welche jedoch eine wesentliche Aussage darüber ist, wie es generell um den Menschen – um das menschliche Mit- und Füreinander steht?
Gerade der RKK wird oft vorgeworfen irgendwo im Mittelalter stehen geblieben zu sein: die Medienwelt ist wohl ein Zeugnis dafür, dass der Mensch generell irgendwo in dessen gesitigen Entwicklung und Fortschritt – zu Jesus Christus hin – stehen geblieben ist. Der schnelle und immer rasanter werdende meizinische wie technischer Fortschritt können darüber nicht hinwegtäuschen.
An dieser Stelle ein kleiner Gedanke: Wer ist eigentlich unangemessen auf Geld, auf Materialistisches fixiert, der, der bei jeder Monstranz, jeder Badewanne und jedem Dienstwagen wissen will, was der gekostet hat, oder der, dem das alles nicht wichtig ist. Die Kosten für das teure Nardenöl wurden bei der Ölung Jesu durch Maria von Bethanien (Mk 14,3) jedenfalls genauso hintenangestellt, wie für das in einem durchgewebte Gewand oder das gänzlich neue Grab Jesu. Wieviel Platz räume ich Gelddingen in meinem Leben – unabhängig von der Menge – ein, das wäre doch die Frage. Hat auch den Vorteil, dass man bei sich selbst anfangen kann und nicht ins Vergleichen gerät. Aber wie gesagt, nur so ein Gedanke.
Ich bezweifle ernsthaft und nicht ohne Begründung, ob die Medien wirklich an Aufklärung im Fall Limburg interessiert sind. Am Anfang mag es vielleicht noch so gewesen sein. Aber inzwischen, sind etliche Anschuldigungen, die gegen den Bischof erhoben wurden, nicht mehr haltbar. Wer auf kath.net, Domradio Köln und in der „Tagespost“ die Berichterstattung verfolgt, weiß, daß das so ist. Von der „Kostenexplosion“ durch „Sonder- und Protzwünsche“, über Bauschäden in der Nachbarschaft in „Millionenhöhe“, eine überteuerte Badewanne oder überteuerte Adventskranzaufhängung, Hintergehen des Vatikans durch Aufstückelung, das Täuschen oder Umgehen des Vermögensverwaltungsrates etc. – nichts davon ist mehr haltbar. Wenn man dann diese neuen Informationen den Medien zuspielt, wie ich das getan habe, damit sie ihre Falschmeldungen korrigieren, bringen sie nichts oder fast nichts davon. Das zeigt, daß die Medien nicht an Aufklärung und an der Wahrheit interessiert sind, sondern nur an schlagzeilenverdächtigen, kirchenschädigenden Berichterstattungen.
Wir brauchen dringender denn je Medienkritik und Debatten über Medienethik, die sich idealerweise an den Schriftworten orientieren sollte, aber dummerweise müßten solche Debatten in und von den Medien geführt werden, die nicht sonderlich daran interessiert sind, ein mea culpa auszusprechen. Also waschen sie ihre Hände weiter in „Unschuld“ und leiern gebetsmühlenartig ihre alten verleumderischen Anschuldigungen herunter, und machen sich dessen schuldig, worin sie den Bischof angeklagt haben: Sie lügen und verschleiern, und bestätigen das Schriftwort: „Denn worin du den anderen richtest, darin verurteilst du dich selber, da du, der Richtende, dasselbe tust“ (Röm 2,1.b).
Die Medien haben wie so oft das Sagen, aber in der Sache Limburg – Gott sei Dank – nicht das letzte Wort. Das letzte Wort liegt beim Papst, und er tut gut daran, sich von mehreren Seiten informieren zu lassen, und den Prüfbericht abzuwarten, ehe er entscheidet. Das braucht Zeit – und Rückgrat: Der Papst hat beides!
Ja, Frau Hummel, das hätte ich nicht besser sagen können! Was ich auch noch so bei mir denke, wer von all den vielen Menschen, die sich mit der „Causa“ beschäftigten, hat sich auch die Zeit für ein gutes Gebet in dieser Sache genommen? So mancher Gläubige wird das schon getan haben und tut es weiterhin. Unser Pfarrer hat im Hochgebet nicht nur für den Papst und den Ortsbischof, sondern auch für Bischof Franz-Peter gebetet. Und das tat der hörenden Seele richtig gut…
Nicht die normale Medienwelt ist aus dem Ruder gelaufen sondern das Teile der Verantwortlichen einen „Sündenbock“ suchen und sich der Medien bedienen oder bedient haben. Denn von irgendwo her müssen die Medien das ja haben und nun einer dem anderen die Schuld in die Schuhe schiebt.
Presse, Medienwelt, freie Meinungsäußerung? Große Worte.
Verbergen sich dahinter aber nicht doch nur weltweit etwa zweihundert Schwerstreiche, die die Fäden in der Hand halten und an den Strippen ziehen, wie es ihnen paßt und es ihren Geschäften dienlich ist?
Ich denke so genau muss ich hier nicht beschreiben wie Pressearbeit funktioniert und ich das ja in allen Einzelheiten auch gar nicht kann. Jedoch denke ich mal es muss einer oder mehrere gewesen sein, die mit der Situation nicht mehr zufrieden waren, jemanden, einen Journalisten, einen Tipp gegeben haben Bewusst oder Unbewusst der dann Recherche betrieben hat und der Rest der Boulevardpresse es dann aufgenommen, als Auflagenrenner weiterverbreitet hat, um seine Auflagen zu steigern. Da es bekanntlich einen Wettbewerb gibt und jeder sich um die Quoten streitet wird immer mehr und absurderes daraus gemacht. Ob das sinnvoll ist darüber muss, sollte sich dann jeder sein eigenes Bild machen. Wäre man mit guten Berichterstattungen in Sachen Glauben, in der normalen Medienwelt so großzügig wie mit Medienhype sähe es womöglich hier auf unserer ach so tollen Welt vermutlich anders aus. Das gilt für beide Seiten Kirche und Öffentlichkeit. Dann bräuchte es solche aus dem Ruder laufende Medienarbeit nicht.
Gerade habe ich hier auf Radio Vatikan gelesen, dass die Angehörigen des Bischofs einschließlich der 87 – jährigen Mutter täglich Morddrohungen bekommen.
Eine solche Form der „Sippenhaft“ ist menschenunwürdig und steht in keinem Verhältnis mehr zu den aktuellen Vorwürfen gegen den Bischof.
Zu einer solchen Eskalation des „Volkszorns“ fehlen mir die Worte.
Als Bürgerin eines Rechtsstaates und katholische Christin möchte ich mich hiermit öffentlich von dieser Menschenjagd und „Sippenhaft“ distanzieren.
Ein kluger Artikel! Oft geht es beim Thema Medienethik schon um die Auswahl der Nachrichten nach bestimmten Kriterien (siehe dazu „Medienverantwortung durch Nachrichtenauswahl“ von P. Jedlicka) …
C. Leitgeb