Die Phantasie anregen. Seit Pater David Neuhaus, ein Jesuit hier aus Jerusalem, uns das als Hoffnung für die Papstreise gesagt hat, bleibt mir diese Formulierung im Kopf. In einer Situation so voller jahrhundertealter Konflikte, aktueller Animositäten, Verhärtungen und mit einem erst jüngst abgebrochenen Friedensprozess kann der Papst zeigen, dass es sich lohnt, es zu probieren.
Der Papst sei jemand, der die Vorstellungskraft anregen könne, die Phantasie darüber, dass es auch anders sein könne. Das meint Pater Neuhaus.
Den ersten Schritt machen, etwas wagen, auch wenn er vorsichtig agieren muss. Das will der Papst uns zeigen.
Hier gibt es bereits erste Demos gegen den Papst, integralistische Juden seien dies, wurde uns gesagt, nicht wirklich viele aber dafür um so lauter. Das wird es bei allen besuchten Gruppen und Menschen geben, dass einige den Papst nicht in der Region, in ihrem Land oder im Nachbarland sehen wollen, dass einige nicht den Papst den jeweiligen Gegner, Konkurrenten, oder was auch immer anerkennen sehen wollen.
Umso wichtiger ist es, dem nicht nachzugeben und freundlich und begeisternd diese Reise zu machen. Viele Menschen hier in Jerusalem freuen sich auf den Papst. Und ich auch.
„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“
von Albert Einstein – Jude, wenngleich kein frommer
Ihnen viele neue, bereichernde Erfahrungen auf geschichtsträchtigem Boden!
Ja, ist richtig und um auf diese Erkenntnis zu kommen, muss man nicht unbedingt fromm sein: weder als Jude noch als Christ oder einer anderen Religion angehörend.
Nicht desto trotz bedarf es aber einer starken wahren Frömmigkeit und Demut (Mut zum dienen nach dem Willen des Herrn), diese Erkenntnis umzusetzen, darin wir eben das Wort eines Paulus umzusetzen suchen uns im Sinnen und Denken erneuern zu lassen: unseren Geist und Sinn zu ändern. So leicht sich das schreibt, so schwer ist es aber auch, da man(n) wie auch Frau sich selber dazu überwinden muss, alte Denk- und vielleicht auch Glaubensstrukturen zu verlassen, um eben diese neu zu denken. Nicht dass diese Denkstrukturen falsch waren, bzw. sind, sondern eben veraltet und vielleicht auch nicht tief genug……
Und: Geschichtsträchtig ist jener Boden allemal, aber nicht „nur“ jener im heutigen Israel. Gott ist auf die Erde gekommen und insoweit ist ja die gesamte Erde „heiliges Land“…… – finde ich.
Ja das stimmt gewiß oder wie schon Goethe sagte: „Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun.“ Ein schönes Experiment, wie weit man sich selbst und wie sehr sich andere geändert haben, kann man bei einem Klassentreffen machen.
Passt Phantasie in den Raum von Wissen, wenn Wissen begrenzt ist?
Wie passt also „die Phantasie anregen“ mit dem „begrenzten Wissen“ zusammen…mit dem Wissen z.B. der Kirche, gleich welcher Konfession?
Beim besten Willen: Ich habe keine Ahnung, was sie damit sagen wollen.
Die Phantasie verhält sich zum Wissen wie die Musik und der Gesang zum Wort – wenn dieses Bild Ihrer Frage ein wenig weiterhilft.
Geehrter P.Bernd Hagenkord. Wenn ich in meiner Phantasie einmal davon ausgehe, dass jede Religion auch eine Art Wissen ist: Ein Erkenntnisstand, der gelehrt und weiter vermittelt wird, dann muss ich auch davon ausgehen, dass dieses Wissen zum einen Grenzen hat und zum anderen auch: dass dieses Wissen Grenzen setzt.
Wenn also Phantasie angeregt werden soll, die insoweit keine Grenzen hat und eben alles möglich ist, wie kann dann ein unvollkommenes Wissen, welches trotzdem Grenzen setzt, eine solche wirklich anregen wollen, darin der Phantasie -den Glauben betreffend- keine Grenzen gesetzt werden, bzw., dem, der sich von diesen Worten des Papstes angesprochen fühlt und dessen Worte umsetzt, keine Ausgrenzung erfährt „nur“ weil dessen Phantasie in die Vorstellung jenes Wissen nicht (mehr) passt, weil vielleicht nicht mehr „(röm.-)katholisch“? Denken Sie doch nur einmal an Beiträge, die Sie nicht der Veröffentlichung zuführen und die nicht nur meine „Phantasien“ betreffen! Ist es in Ihren Augen etwa nicht möglich, dass gerade auch dadurch der Geist des Herrn zu uns allen sprechen will? …
Versuchen sie es doch bitte einmal mit kürzeren Sätzen. Vielleicht würde ich dann verstehen, was sie meinen.
Gut. Darf ich innerhalb der katholischen Kirche auch Gedanken nachgehen, die außerhalb des Wissens dieser Kirche sich befinden aber nicht unbedingt außerhalb des Wortes Gottes, welches ja unerforschlich ist? Ist die katholische Kirche bereit jenem eigenen und darin (selbst-)verantwortlichen Nachdenken nicht nur Zeit, sondern eben auch Raum zu geben…ohne nicht gleich alles als „Nicht-Katholisch“ abzukanzeln und somit auszugrenzen: jener Phantasie von Beginn an den Garaus zu machen, anstelle das Wachsen zu beobachten? Erkennt man das Wirken des Geistes nicht an der Frucht, die ein solcher „Phantast“ dann hervorbringt? Welches Maß legt die katholische Kirche also an ob dieser Anregung?
Sie bauen die Kirche immer als einen Block auf, der nur eine Einstellung hat. Ja, sie dürfen nachgehen. Seit Jahrhunderten machen das viele, und sie bringen die Kirche weiter. Ja, selbstverantwortliches Denken ist möglich, ist gewünscht. Anderes kann es auch nicht geben, nachsprechen ist kein Denken. Nein, es wird nicht gleich abgekanzelt. Im Gegenteil. Das Sprechen über Gauben und Vernunft während des Pontifikates Benedikt XVI. sollte uns das gezeigt haben.
Meine Frage: Welches Maß legen Sie hier an?
…dem es ja um das Kommen/Ausbreitung Seines Reiches/Seiner Herrschaft geht und nicht darum, das Bestehende zu schützen, phantasievoll auszubauen oder gar zu erweitern suchen? Wie ist also in Gottes Namen dieses Wort des Papstes zu verstehen, bzw. gilt dieses Wort und wie weit reicht es?….