In den sieben Monaten seines Pontifikates hat Papst Franziskus 106.000 Worte in offiziellen Ansprachen gebraucht. Für einen Artikel in der Zeitschrift „vita“ hat ein Journalist – Giuseppe Frangi – genau unter die Lupe genommen, welche das sind.
Da seien zuerst die Bewegungsworte, gehen, auf dem Weg sein, begegnen. Auffällig, so der Artikel weiter, sei auch die Abwesenheit von Worten, die Urteile ausdrückten: Strafe etc. Unter den Pronomen sei „wir“ die Nummer 1 mit 623 Nennungen, „ich“ dagegen habe er nur 166 Mal gesagt.
Ein interessantes Zahlenspiel ist das, was die Kollegen dort anstellen. Zwar ist das reine Zählen was die Aussage von Worten angeht noch nicht besonders aussagekräftig, aber es gibt schon mal einen guten Hinweis auf den Stil und die Inhalte.
So ziehe Franziskus „Jesus“ dem theologischeren „Christus“ vor. Unter den Dingen, die er nicht in der Kirche haben will, liegen „Geschwätz“ und „Klage“ vorn.
Der Artikel geht aber auch auf die Struktur der Sprache ein, zum Beispiel auf die Zeichensetzung. So sei das Fragezeichen sehr häufig anzutreffen, er fragt gerne, sich selbst und auch andere, ein rhetorisches Mittel des Dialogs mit den Zuhörern. In offiziellen Predigten und Ansprachen findet der Kollege 614 Fragezeichen, die Santa Marta Predigten ausgeschlossen.
Wir gaben das in Germanistik teilweise auch so durchexerziert (also genauer: unser Prof. – der hat sogar im Nebenfach Logik studiert; aber an einem ganz konkreten Beispiel: einem Schäferroman).
Wissen Sie was echt interessant wäre? Ich weiß nicht, ob das hier geht – und so auf die Schnelle – aber wenn Sie hier zwei Predigten reinstellen könnten, die ein und dasselbe Thema/Stelle aus dem Evangelium behandeln. Einmal eine von Franziskus und einmal eine von Benedikt. Und dann müsste man die obige Methode jeweils anwenden und schlussendlich die Ergebnisse vergleichen. Also, ich würd’ ihnen solche Texte gerne “zerlegen”! Das wäre sehr aufschlussreich! Je konkreter, desto besser!
Sorry liebe Veruschka aber da fehlt mir die konkrete Logik dafür… was der Journalist Giuseppe Frangi damit sagen möchte wie viele Wörter oder wie oft Franziskus was sagen sollte und sagt ist meiner Meinung nach nicht ausschlaggebend und sollte es nicht sein, sondern seine Glaubensaussagen und ob diese verstanden werden. Wenn Sie zwei Texte der beiden Päpste darauf hin vergleichen möchten können Sie das gerne tun auf der HP des Vatikan sind die Predigten der Päpste. Wenn es wissenschaftlich einen Vorteil bringt dürfen Sie sich gerne diese Arbeit machen. Nur für mich sehe sich da keinen Sinn, mir ist wichtig was sagt, sagen die Päpste in Sachen Glauben, Glaubensweitergabe und wie halte ich meine mir anvertrauten Gemeindeglieder damit sie nicht davon laufen. Macht das zählen der Wörter Sinn? Worin besteht dieser Sinn in Sachen Glauben?
Liebe KRP,
das macht total viel Sinn! Es verrät sehr viel über den Menschen. Was er/sie für Worte benutzt und in welcher Häufigkeit ist nicht egal. Wenn sich bestimmte Wörter oder Worte häufen, dann verrät das, dass die jeweilige Person darauf ein besonderes Augenmerk legt, also etwas emphasiert (vielleicht ist ihr/ihm das noch nicht einmal selbst bewusst).
Dem Menschen ist oft gar nicht bewusst, dass sie/er bestimmte “Lieblingswörter” oder auch Phrasen und auch ganze Sätze, immer wieder verwendet. Wieso besitzt er diese? Man verrät sich dadurch manchmal sogar.
Dann kommt es wiederum darauf an, in welchem Umfeld man lebt und arbeitet: Ein Wissenschaftler bzw. Professor wie eben Kardinal Ratzinger/Papst Benedikt XVI. hat sich sicherlich einen bestimmten (auch etwas antrainierten/einer Schule entsprechenden) wissenschaftlichen Sprachstil angeeignet… dieser ist analytischer und nachvollziehbarer, sagt aber wahrscheinlich weniger über die eigentliche Person aus. Bei Papst Franziskus dürfte das ein wenig anders aussehen. Das könnte man nur durch die Sprache belegen. Selbst einem Wissenschaftler in 200 Jahren, der nie Fernsehbilder von diesen Päpsten gesehen hätte, könnte anhand der Predigttexte einiges herauslesen. Und es verrät viel über die jeweilige Zeit: Stilanalyse lebt davon: Wenn man da trainiert ist, kann man einen Barocktext sehr leicht von einem Text der Aufklärung unterscheiden… und auf unser Beispiel bezogen: Wenn man kritisch (ohne jegliche Vorurteile) an solche Texte geht, versteht man erst, was unsere Zeit wirklich bewegt, was wichtig ist. Aber das ist nicht so ganz leicht, wenn ich in dieser Zeit selbst lebe… einem fehlt dann meist die nötige Distanz. (Historische Texte sind oft leichter zu interpretieren).
Mich hätte das schon sehr interessiert. Sie glauben gar nicht, auf was man da alles kommen kann. Analyse ist das A und O. Man könnte das sogar an sich selbst anwenden und würde sehr viel über sich selbst erfahren… aber wer macht so etwas schon?
Fazit: Man könnte diese beiden Päpste durch so eine Vorgehensweise nocheinmal besser verstehen – so viel ist sicher! Natürlich reicht das alleinige Zählen von Worten dabei nicht aus, ein bisschen muss man auch kombinieren können: Aus der Analyse wieder einige Puzzlestücke synthetisieren.
Sie können das gerne machen wenn Sie das für sich notwendig halten alle Menschen zu analysieren, synthetisieren solange Sie möchten. Jedoch bin ich anderer Meinung und durch lauter Analytik geht dann die Liebe den Bach runter. Vergessen Sie dabei nur nicht den Glauben.
Sehen Sie Veruschka, dass ist das Problem: wir “zerlegen” lieber Worte: seien es Worte des Herrn selbst oder eines Seiner Diener, an Stelle diese in die Tat umzusetzen. Deshalb auch Franz v. Assisi zu Seinen Brüder:”…lasst uns mehr durch unser Leben predigen statt durch gewandte und kluge Worte….”
Was ist schwieriger…., dabei die Denkweise Franzens dann ganz nach Ihrem Wahlspruch: “je konkreter desto besser…”? Das wäre sehr aufschlussreich…am meisten für Sie selbst!
Je weniger Worte, dafür aber um so mehr Umsetzung des Wortes Gottes, desto besser…..wie auch das Heil bringender.
Ich fange gerne damit an, jene Worte nicht auszuweiden, sondern mich an diesen zu weiden….zu verdauen und kraftvoll umzusetzen.
Aber erst einmal muss ich die Worte doch verstehen… so gut wie möglich!
Man kann sich schon an den Worten einer Persönlichkeit “weiden”, aber die Gefahr dabei ist leider auch, dass ich die Ideen der Person mit meinen eigenen vermische und dadurch nicht verstanden habe, was die jeweilige Person wirklich meint. Ich lege ihr dann Worte in den Mund, so wie ich’s gerne habe.
Das finde ich sehr bequem, mit Verlaub gesagt.
Wissenschaftliche Vorgehensweise hat zwar einen vielleicht vordergründig allzu kühlen Charakter, aber wieso soll ich nicht beides anwenden können: Erst analysiert man und dann denkt man über die jeweiligen Texte nach und setzt sie für sich persönlich um bzw. bringt diese mit den eigenen Vorstellungen und Wünschen in Bezug.
Das kann unseren Horizont tatsächlich erweitern, mein lieber Guardianus!
Viele liebe Grüße und einen schönen Abend!
Ich denke, Veruschka,was das Wort Gottes anbelangt und dessen Auftrag an uns Menschen, da sollten wir umdenken. Es heißt ja nicht:” wer versteht, der glaubt, sondern es heißt:.”wer glaubt, der sieht, bzw. versteht. Die “Logik” des Glaubens ist eben eine andere, da er nicht primär den Verstand anspricht, sondern Liebe und somit Vertrauen und Glauben…, welches eben durch Selbsterfahrung zum Verstehen führt…., selbst für jene, die nicht so (welt-)klug sind. Aber ist alles was wir sind, haben und können ein Geschenk Seiner Gnade? Und was wir nicht verstehen, da sollten wir es so tun wie Maria: alles im Herzen bewahren, da der Tag kommt, darin wir eben auch das von uns Unverstandene verstehen, weil alles seine bestimmte Zeit und Stunde hat…
Natürlich sind die selig, die nicht verstehen. Aber es ist alte und weise Lehre der Kirche, dass Vernunft und Glaube zusammen gehören. Warum also nicht die Instrumente der Vernunft benutzen? Niemand glaubt, dadurch das Glauben ersetzen zu können. Aber wenn es zum Verstehen dient, warum dann nicht? Ich verstehe nicht, warum unbedingt das Verstehen gegen das Glauben ausgespielt werden muss. Die Logik des Glaubens spricht eben genauso auch den Verstand an wie alles andere, sie spricht den ganzen Menschen an.
Schönes Zahlenspiel. Verurteilung und Strafe sind ja nun so gar nicht die Sache von Franziskus und sollten ja eigentlich auch nicht im Mittelpunkt unseres Glaubens stehen. Eher schon Gnade und Verzeihung. „Wir“ ist immer besser, vor allem in einer Zeit in der die „ICH“ Befindlichkeit höchstes Gut zu sein scheint. Bei unserem Papst wundert es mich nicht. Über Jesus oder Christus habe ich heute nach gedacht: wenn ich bete tue ich dies zu Jesus, wenn ich mit Gott spreche, spreche ich ihn mit Jesus an. Jesus ist mir näher, vorstellbarer. Kommt vielleicht daher das Jesus unter uns geweilt hat und uns im Evangelium so nahe ist in seiner Menschlichkeit. Vielleicht irgendwie so??? Genau Fragezeichen….Geschwätzt und Klage oh ja da müssen wir alle dran arbeiten in unserer Kirche, ich nehme mich nicht aus…..Ihnen eine schöne Woche
Ok, ich hab’ jetzt etwas gefunden und hoffe, dass ich Sie alle damit nicht zu sehr langweile (aber mir gefällt so ein Vergleich einfach zu gut):
Die beiden Predigen zur jeweiligen Amtseinführung von Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus: Ich fange jetzt mit dem Wörterzählen einfach mal an…
Mal schauen, was da rauskommt 🙂 Analysieren und schließlich wieder synthetisieren können wir ja dann gemeinsam, wenn Sie wollen.
Bis dann! Das dauert ein bisschen…
Tja, liebe Veruschka, und was ist mit den Worten, die unsere beiden Päpste nicht verwendet haben, welche Bedeutung messen Sie denen denn zu?
Übrigens, habe ohne Nachlesen noch heute im Kopf, daß Papst Benedikt sich als bechiden
Sich als bescheidenen Mitarbeiter im Weinberg des Herrn bezeichnet hat und wie gut er dasPallium erklärt hat und wie sehr er uns um unser Gebet gebeten hatte damals.
Und habe vor Augen, wie er die Gläubigen begeisterte mit seinem Blick, seinen Gesten. Es geht also nicht nur um die Worte (als Text sozusagen), sondern bei einer Rede eben auch um die Sprache, die Betonung, die Pausen; ja das Verstehen der Zuhörer, ob Gemurmel oder Beifall oder riesiger Applaus…..
Pardon, ich meine ja man bloß!
Gruß aus dem sternenklaren Westfalen.
Lieber Dietmar,
jetzt lassen Sie mich mal machen… vielleicht kommt ja auch ein richtig schöner Blödsinn raus… 🙂
Aber bis Mittwoch brauch’ ich leider schon (ich hab’ da noch andere Dinge zu tun).
Also, schauen Sie dann bitte wieder vorbei (sonst hab’ ich mir die Arbeit umsonst gemacht).
Bis bald!
Sie, lieber Dietmar aus Westfalen,
im Bayernland herrscht leider schon seit Tagen diese Föhnlage… und das vertrage ich überhaupt nicht.
Also, kurz und gut: Ich schaff’ das nicht bis Mittwoch. Aber schauen Sie doch am Wochenende hier noch einmal vorbei, ja?
Ich mache mir da wirklich viel Mühe: Den Text von Papst Benedikt untersuche ich auf folgende Gesichtspunkte: Wörter insgesamt (2615), Substantive (Ranking), Verben (auch nach Zeitformen, Ranking), Adjektive (Ranking), Adverbien (Ranking), Pronomen (Ranking), minimale und maximale Länge der Sätze, Satzarten (Ranking), verwendete Bibelzitate, Personenangaben, Datumsangaben und eventuell noch anderes. Inhaltlich Gliedern/Zusammenfassen möchte ich die einzelnen Textabschnitte zudem und vielleicht rechne ich noch Alles in Prozent aus, so dass man’s mit dem Text von Papst Franziskus – der, glaube ich, kürzer ist – besser vergleichen kann.
Bis hoffentlich dann!
@Veruschka es wird langsam langweilig Was soll die Wortezählerei ? Es kommt auf die Inhalte an. Immer und grundsätzlich. Wo ist denn nun die angekündigte lange Besprechung zu dem Buch von „Über die Selbstanklage“. Sie springen ein wenig viel im Moment…Einen bestimmten Text zu lesen und inhaltlich durchzuarbeiten hilft bei Konzentrationsschwäche besser als zählen. Und Sie sind eine Weile sinnvoll beschäftigt.
Die Anmerkung, liebe Chrisma ist hilfreich an dieser Stelle. Ein Applaus, für jemand, der auf dem Holzweg sich befindet, kann schlimme Folgen haben.
Das Büchlein vom Papst wurde doch schon besprochen, von @Jorge.
Und wenn ich jetzt noch etwas darüber schreibe, liest das doch keiner mehr, oder?
Und “sinnvoll beschäftigt” bin ich leider auch anderweitig.
Aber ich möchte Ihnen schon demonstrieren, dass eine solche Analyse keine Zeitverschwendung ist… Sie müssen ja meinen Kommentar in spe hierzu nicht lesen! Wird ja keiner dazu gezwungen, sich langsam zu langweilen! 🙂
Machen Sie’s gut, liebe Chrisma!
Werte Veruschka
Wir leben in einer Welt, die alles seziert. Die Verhaltensforschung empfiehlt den Menschen z. B. bei einem Bewerbungstraining, dass man nicht die Arme verschränken soll, weil das eine Abwehrhaltung ist, dass man nicht die Beine übereinander schlagen soll, weil das ein Dessinteresse signalisiert usw. und so fort. Ich persönlich bin zum Eigenschutz, um nicht von Anderen enttäuscht zu sein, gegen diese Nabelschau. Ich denke dass erzeugt auf Dauer Misstrauen beim Beobachter und Verschlossenheit beim Beobachteten. Am Ende wird alles unecht, reine Schauspielerei, weil keiner mehr wagt zu sein, wie er ist. Ich möchte nicht in einer Welt leben, in der jeder ständig den Anderen in seinem Verhalten und in seiner Wortwahl analysiert und versucht anderen gegenüber durch sich verstellen, nichts Preis zugeben. Ich denke das das Einsam macht. Ich halte mich bewusst von litherarischen und filmischen Aufklärungen in diesen Dingen fern. Ich muss nicht alles von meinem Gegenüber wissen. Aber wem es Spass macht.
Mann, ich schaff’ das heute wieder nicht… Das ärgert mich (ich bin von mir selbst heute sehr enttäuscht). Der Benedikt ist aber auch ein Fuchs.
Wie hat das damals nur unser Prof. so schnell hinbekommen?
Aber ich mach’ damit trotzdem weiter…
Nächster Termin wäre: Kurz vor Weihnachten 🙂
Alles Gute bis (vielleicht/hoffentlich) dann!
Na ja, geehrter Herr P.Hagenkord, da haben Sie insoweit Recht, aber der Verstand verleitet den Menschen eben dazu, das Einfache zu komplizieren. Ist der Mensch nicht eher dazu geneigt, den Übersetzer des Wortes Gottes zu spielen, bzw. Worte des Nächsten, und wie diese zu verstehen sind. Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass der Mensch statt einfach mal “nur” zu glauben lieber Worte aus- und zerlegt. Glaube und Verstand spielen sich nicht gegenseitig aus, aber was das Wort Gottes betrifft (und weil dieses als die Wahrheit (an-)erkannt wurde), sollte sich der Verstand dem Glauben beugen, da es eben der Verstand niemals zulassen wird Unmögliches anzunehmen. Der Glaube und die Liebe schon. Ich spiele also nichts und niemand gegenseitig aus, sondern versuche den rechten Platz zur richtigen Zeit zu finden. Und gegenüber Gott muss halt mal des öfteren der Verstand und das Wissen ausgesetzt werden, bzw. hat sich dem Glauben zu beugen, wenn Er wirklich die Wahrheit ist, bzw. der Mensch der Wahrheit dient. Insoweit teile ich Ihre Meinung/Glaube also nicht. Macht aber nichts…schadet ja niemanden. 😉
Genau da stimme ich nicht zu. Natürlich kann das Verstand das Einfache komplizieren, aber der Glaube kann eben auch Aberglauben werden. Alles hat seine Schattenseiten, aber überall liegen auch Zugänge zu Gott, auch im Verstand, auch im Gebrauch der Vernunft. Den Verstand oder das Wissen vor Gott halte ich nicht nur für gefährlich, sondern auch für ein Zurückweisen eines Gabe Gottes an uns.
Natürlich, geehrter P.Hagenkord. Gott hat ja den Menschen geschaffen, so dass alles in und am Menschen Zugang zu Gott sein kann und auch Zugang ist, wenn der Mensch sich selbst (will ich mal sagen?) richtig nutzt. Aber auch dieser “richtige Gebrauch” bedarf der Gnade Gottes. Wie heißt es doch so schön: alles ist Gnade….
….und wie kann es zu einem “Aber”-Glaube in das Wort Gottes kommen, bzw. in das Wort auch eines Menschen, wenn “ich” diesem “nur” glaube, also kein ‘aber’ , bzw. kein Widerspruch entgegen halte? Wenn es also vernünftig ist, der Wahrheit (das Wort Gottes) zu glauben, ist es dann nicht unvernüftig (gelinde gesagt) dem Wort Gottes nicht einfach “nur” zu glauben, darin Ihm eben auch kein “Aber”.entgegen gesetzt wird?…..aus-und zerlegt wird….darin dies ja dann jener “Aber-” Glaube ist von dem Sie sprechen…?
Mit Verlaub, ich verstehe mal wieder nicht, wovon Sie sprechen. Die von Ihnen gemachte Analyse, das Einfache könnte auch verkompliziert werden, trifft glaube ich auch hier zu.
…es kann aber auch geglaubt werden, dass der menschliche Geist nicht mehr das Einfache versteht und es für kompliziert empfindet. Auch diese Möglichkeit können wir nicht ausschließen…., wenn wir gerecht sein wollen.
8Aber ein herzlichenes “Danke” für Ihre Gedanken.
Hierzu, geehrter P.Hagenkord, vielleicht der Hinweis auf das Wort des Herrn, der sagt:” …wenn ihr nicht werdet wie die Kinder…” Papst Franziskus tut gut daran, mehr mit Werken zu überzeugen als mit Worten. Ebenfalls ist es eine gute Entscheidung, sich dem “theologischen Christus” zu entziehen, der vielleicht “nur” ein “Standbild” unserer (Wunsch-)Vorstellung ist, der Jesus im Evangelium aber das Fleisch gewordene Wort, das Gott ist. Es wäre gut, wenn wir uns auf Seine Worte konzentrieren und weniger auf das, was sich manche zum Thema machen….und unsere Liebe zu Gott eher behindern….
Das mag alles richtig sein, aber es gilt eben ein sowohl – als auch. Sie machen sich die Sache zu einfach und leben sich auch einen Papst zurecht, den ich in Franziskus nicht erkenne. Es ist auch recht anmaßend, die Theologen in einem Halbsatz als Hersteller von Projektionen etc. vorzustellen.
Seine Worte sind aber nicht ohne Theologie zu verstehen. Schlichtweg deswegen, weil wie diese Worte nicht mehr haben. Wir haben nur die Tradition, also die Bibel, deren Texte eine Sprache benutzen, die Jesus selbst nicht benutzt hat. Außerdem – und das zeigen uns die von Ihnen geschmähten Theologen – gibt es nicht den einen Text der Bibel und nur mit Hilfe des Verstandes können wir so gut es geht rekonstruieren, was der wahrscheinliche Urtext ist.
Ein sich Berufen auf die Worte Jesu unter Umgehung der Theologie ist also reine Fiktion.
Ich denke, die Kirche hat ganz andere Sorgen und Probleme als solche (intellektuellen) Wortklaubereien.
Ich weiss nur nicht ob ein “richtig schöner Blödsinn” etwas mit Glauben zu tun hat oder Wissenschaft oder Vernunft. Ich habe ja nichts dagegen den Glauben vernünftig an zugehen aber Glauben kann man nun mal nicht einfach nur wissenschaftlich. Christus wurde von so manchen Wissenschaftler solange zerlegt bis es am Ende nur noch sozusagen ein Mensch war der halt mal gelebt hat.
KRP, das wird wohl Franziskus genau so sehen und deshalb diesen vermenschlicht-theologischen Christus ablegen.
@Silvia Brückner, natürlich hat die Kirche andere Probleme, aber vielleicht steht die Kirche in jenem Dilemma einer Linkspartei, darin eben in Nichtigkeiten geflohen wird, um sich mit dem Eigentlichen nicht auseinander setzen zu müssen….. wobei man(n) wie auch Frau nicht alle über den selben Kamm scheren sollte.
Dennoch ist es gut zu wissen, dass die Sprache sich in Rom etwas geändert hat. Das kann aber jeder merken.Und das ist die Hauptsache.
Nun, geehrter P.Hagenkord, es ist wohl bekannt, dass die Kirche in der Vergangenheit viel falsch gemacht hat. Weniger durch die sog.Laien, als vielmehr in, mit und durch deren Vertreter. Hierzu zählt sicherlich auch ein “Christus”, den sich diese Verantwortlichen zurecht geschnitten haben, um deren Werke zu rechtfertigen. Dass Jesus eine andere Sprache als der Bibeltext es hergibt gesprochen hat, das können wir sehr leicht nachvollziehen, wenn wir versuchen, uns in die Muttersprache Jesu zu vertiefen…..der jene von Ihnen erwähnte Tradition sehr ins wanken bringt. Das mag wohl daran liegen, dass diese Seine Muttersprache nicht so statisch ist, wie z.B. die griechische oder auch die lateinische Sprache; ganz zu schweigen von unserer heutigen modernen Sprache: im Besonderen der deutschen Sprache. Vielleicht hat Jesus Christus etwas ganz anderes uns Menschen gesagt, als dass dies mit dem gehörten oder geschriebenen Wort gesagt ist und wir somit wahrhaft von einer geheimen Offenbarung in, mit und durch das Wort Gottes zu Recht reden….und die Muttersprache Jesu in deren Anwendung durchaus so manches Geheimnis Seiner Worte entlocken kann.
So wie Sie sich nunmehr geäußert haben, kann ich mir den Eindruck nicht verwehren, dass die Verantwortlichen der Kirche das Wort Gottes noch gar nicht richtig kennen. Irgendwie irritiert mich Ihre Argumentation, bzw. wird zum Beweis dafür, wie wenig auch der Klerus Jesus, das Wort Gottes, kennt. Die Betonung liegt hier auf “auch”. Vielleicht sollten wir uns in der Muttersprache Jesu üben, um Ihn wirklich zu verstehen und: zu erkennen
Sie legen sich alles so zu Recht, wie sie es brauchen. Wenn es die anderen sind, dann ist es Theologie. Wenn Sie das gleiche tun, dann sind sie dem wahren Christus auf der Spur. Jede Kritik muss vernünftig sein, und schon nennen wir es Theologie. Woher wissen Sie, dass Jesu Sprache nicht so statisch war? Wenn Sie die Vernunft ausschließen, dann können Sie alles in Jesus hineinlegen, was Sie wollen.
Und der “Eindruck”, dass die Verantwortlichen der Kirche das Wort Gottes noch gar nicht kennen, ist schlicht überheblich und untergriffig.
Sehen Sie P. Hagenkord, dann haben wir eben etwas gemeinsam…
Das lässt mich sprachlos zurück. Mehr haben Sie nicht zu bieten als flache Kommentare?
Überlassen wir doch diese Beurteilung und Einschätzung einem anderen: Der, der unser aller Herzen kennt..
Solange lassen wir das einfach mal so stehen.
😉
Lieber Pater Hagenkord, bei aller Achtung, aber eine Bewertung der anderen Person bzw. ihrer Äußerung sollte man in einem Streitgespräch nicht abgeben. Ich kann kaum glauben, was Sie hier zuletzt geäußert haben. Ich empfinde das wie eine öffentliche Schmähung!
Werte Gabi, hier findet eine Debatte statt, wie sie leider häufiger in der Kirche vorkommt. Meistens lässt man sie laufen und die Leute dürfen behaupten, was sie wollen. Um ein Märchen zu zitieren: Leider hat der Kaiser aber keine Kleider an. Erst wird einer Vernunftferne das Wort geredet, dann verteidigt man sich mit Plattheiten und will dann auch noch den Gegenüber hineinziehen. Ich halte das, was Guardianus hier vertritt, für nicht hilfreich, um es vorsichtig auszudrücken. Er behauptet, kann aber für das, was er behauptet, nicht geradestehen. Und wenn es nicht so herablassend und passiv-aggressiv wäre, würde ich es auch laufen lassen. Aber irgendwann müssen die Dinge mal beim Namen genannt werden.
Im übrigen habe ich keine Person bewertet, sondern ausschließlich die Äußerung. Ich wollte eine Stellungnahme von G erreichen, was völlig fehlgeschlagen ist, denn er zieht sich auf ein “lassen wir den Herrn urteilen” zurück. Eine öffentliche Schmähung ist das nicht, dagegen verwehre ich mich. Aber zu meiner Einschätzung stehe ich.
Bezüglich den Beiträgen von Guardianus geht es mir ähnlich wie P. Hagenkord, dh., meistens verstehe ich überhaupt nicht, was Guardianus meint, mir ist das alles viel zu “verdreht”.
….und mit “etwas ganz anderes gesagt…” meine ich nicht:”
etwas anderes von der Sache her, sondern meine ich den unendlichen Tiefgang Seiner Worte…deren letzten Sinn und Absicht. Und genau dort hin, so glaube ich das zu sehen, will uns Franziskus einführen. Wenn ich das falsch sehe nach Ihrer Beurteilung, dann werde ich wohl diesem Menschen etwas weniger Beachtung schenken, weil er ja das nicht ist, was ich sehe. Danke für die Aufklärung.
“The devil – the prowde spirit – cannot endure to be mocked”
sagte Thomas More – vielleicht meine Herren, noch einmal C.S. Levis Buch zu lesen?
😉
Worte sind sehr bedeutend. Heisst es nicht so treffend: “Rede, damit ich Dich sehe.”? @Guardianus, @Verruschka Ihrer beider Kommentarbeiträge zeigen eine tiefe, gleichsam schöpferische und erhabene spekulative Begabung. Danke für diese erlesenen und gleichsam akkadisch anmutenden Worte. In Ihren Worten sehe ich persönlich ihre innersten Wünsche nach einer tieferen Begegnung mit Gott. Man könnte diese worte etwa so zusammenfassen “Den Himmel auf die Erde holen.” So wie es schon so viele Weise alte Männer in der Geschichte versucht haben. Den Dingen auf den Grund zu gehen, gleichsam vom Licht erleuchtet zu werden, das wünschen Sie sich persönlich und halten auch mit Ihrer anscheinend und durchscheinend ausserordentlichen Begabung nicht hinter dem Berg. Gleichsam einem Noah, der aus den Bergen verstossen mittels einem Regenbogen das Ende seiner langen Fahrt erreichte, so zeigt sich schon bisweilen jetzt, das Licht am Ende Ihres Tunnels. Das Suchen, das vorsichtige Tasten, mit dem Sie gleichsam einem Boas in das Akkadien eines Schäferromans eindringen möchten zeugt von der Aufrichtigkeit Ihrer Worte. Wo der Himmel die Erde berührt, dort zeigt sich auch der Regenbogen. “Dort wo der Himmel die Erde berührt”, wie es bei kath.net so schön nennt. Sie haben sehr viel von sich Preis gegeben. Zu viel?
Glückwunsch an den Vatikan und Papst Franziskus. Dieser angebliche Wallfahrtsort Medjugorje hat schon zu lange zu viele Geister verwirrt, wie zu sehen ist. Eine ganze Wallfahrts-“Industrie”, hängt davon ab. Vor allem selbsternannte “katholische” Plattformen laben sich am Wunderglauben und profitieren davon.
Schöne Grüsse an Sie beide, alles Gute und Liebe lieber @Guardianus, sehr liebe @verruschka! Sie lieben den Glauben wirklich.
Liebe Jakob,
ob ich den Glauben liebe? Naja, eigentlich weiß ich noch immer nicht so recht, wie ein Mensch richtig/wahrhaft glauben kann. Aber mein Vorname (Vera) bedeutet im Russischen tatsächlich Glaube. Also die Vorzeichen stimmen schon mal, mit der Ausführung hapert es aber noch gehörig. 🙂
Sie sind übrigens ein wahrer Poet! Davon möchte ich mehr lesen!
Bis hoffentlich bald!
Aber, eins muss ich doch noch anfügen (bei aller Sprachfinesse), in einen Schäferroman möchte ich defintiv nicht “eindringen”. Das hört sich zwar sehr spannend an (hi, hi), aber welche Rolle hätte ich da: Die der melancholischen, vollbusigen Barocknymphe (im rosa Satinrüschenkleid). Mmmh. Also, nein! Ich lebe lieber im Hier sowie der Realität… und es gibt ja auch noch den schönen Satz: “Et in Arcadia ego”, also – frei übersetzt: der Tod ist auch in Arkadien gegenwärtig.
Auf Schäferart findet man den Himmel wohl nicht! Das wäre einfach zu spaßig!
Bis dann!
Und – Entschuldigung – aber das muss ich einfach auch noch schreiben:
Bei Ihrem Namen müssten Sie sich eigentlich sehr gut mit Schafen auskennen, nicht?
Jakob hütete doch (2 x) sieben Jahre lang die Schafe Labans um endlich Rahel zur Frau nehmen zu dürfen.
Das ist meine absolute Lieblingslovestory… O, ja (schmacht)! Da gibt es auch dieses Gemälde von Joseph von Führich zum Thema… das “liebe” ich wirklich! So kommt man schon eher Gott näher!
@Veruschka, diese Beiträge kommen der veruschka die ich kenne und schätze wieder nahe und nun denken Sie noch im Hinblick dieses beitrages über Poesie nach. Ich bin Ihnen gewogen, schönen Tag für Sie PS im Himmel ist es spassig, seit dort die Bayern das Weizenbier eingeführt haben..
@Veruschka Ich habe in diesem Block-Thema von Ihnen nichts, aber auch rein gar nichts zum Thema “Glauben” gelesen und wundere mich doch sehr wie die Einschätzung von Jakob zustande kommt.
Liebe Chrisma. dem, was Sie Veruschka sagen, schließe ich mich voll an, ich habe mich nur zurückgehalten, weil ich nicht (wieder) die Böse sein wollte, aber mir ich habe schon längst die Geduld verloren.
@ Liebe Silvia Brückner, mir erschließt sich der ganze Beitrag nicht. Ich habe einige Minuten daran „rumgegrübelt“. Seltsamerweise habe ich gedacht, uns will jemand auf „den Arm nehmen“ ???? Direkt Stellung zu nehmen, hatte ich keine Lust und habe sie immer noch nicht. Sie sind (fast) immer präzise auf den Punkt, böse sind Sie nie
Mich wundert das auch sehr, aber ich finde seinen Kommentar trotzdem sehr schön und überaus liebenswert! 🙂
@Veruschka, Schönheit liegt ja nun im Auge des Betrachters. Aber hier sind ihre Augen ein wenig “zugeschleimt” worden
Geehrter Jakob, ob ich den Glauben (Jesus Christus) wirklich liebe, das weiß “nur” Der, der der Urheber und Vollender des Glaubens ist. Und um Ihre Frage zu beantworten, ob nicht zu viel Preis gegeben wurde, so muss ich dies für mich leider mit “Ja” beantworten, weil es vielleicht generell nicht gut ist, viel zu reden…sei es zur gelegener noch zu ungelegener Zeit…..in der Zeit überhaupt: wo “nur” noch beten hilft als Gegengewicht vielleicht viel zu vieler Worte….
Lieber Guardianus wer es nicht verstehen will und verstehen kann der versteht es nicht mit vielen Worten und auch nicht mit wenigen Worten. Die Sprache des Herzen ist die schwerste Sprache, schwerer als alle Sprachen die es auf dieser Erde gibt. Hoffen wir mal Franziskus hat die Gabe die Sprache des Herzens so zusprechen das viele es verstehen. 🙂