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Dritter Weltkrieg?

Veröffentlicht am 15. November 2015

Er hat es wieder getan. Papst Franziskus hat eine Gabe, Dinge sehr deutlich auszusprechen. Und so hat er – bei einem Telefoninterview mit einem italienischen TV-Sender – bestätigt, dass die Anschläge von Paris zu dem gehören, was er den „Dritten Weltkrieg“ nennt, einen Krieg in Stücken.

Papst Franziskus predigt in Sarajevo
Predigt in Sarajevo

Das hat er nicht zum ersten Mal getan. „Es ist eine Art dritter Weltkrieg, der stückweise geführt wird, und im Bereich der globalen Kommunikation nimmt man ein Klima des Krieges wahr.“ Das sagte er bei seinem Besuch in Sarajevo im Juni diesen Jahres. Und auch bei fliegenden Pressekonferenzen nach Papstreisen ist dieses Wort schon oft gefallen.

Dabei definiert der Papst das Wort „Krieg“ um. Noch zu sehr steckt in unseren kulturellen Gedächtnissen die Definition von Clausewitz: Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Das sieht der Papst anders. Krieg ist nicht Politik, Krieg ist Zerstörung, aber Krieg ist auch Profit durch Waffenhandel, also Profit am Leiden anderer.

 

Clausewitz ist Vergangenheit

 

Drei Gedanken zu diesem Begriff des Papstes.

Frankreichs Präsident sagt, das Land befände sich im Krieg. Papst Franziskus geht weiter, die ganze Welt sei im Krieg. Das liegt auf der Linie dessen, was der Erzbischof von Paris, Kardinal Vingt-Trois gesagt hat: er denke an alle Opfer von Terror, die von Paris, aber auch die von Beirut, von Nigeria und so weiter. Paris ist uns nahe, weil wir Nachbarn sind und das genauso gut auch uns hätte treffen können. Aber in den von Boko-Haram geplagten Ländern oder anderswo gibt es das ebenso. Es ist also erstens ein echter „Welt“Krieg, weil es überall stattfindet.

Mit seinem Begriff des „Weltkrieges“ sagt der Papst zweitens auch, dass das keine lokalen Phänomene sind. Das gehört zusammen und das ist nur weltweit in den Griff zu bekommen. Wie ja auch die Finanzströme, die hinter all dem Terror stecken, international sind und wie der Waffenhandel international ist.

Drittens haben sind wir aufgewachsen – jedenfalls meine Generation noch – mit der Möglichkeit eines Weltkrieges mit Atomwaffen. Weltkrieg hieß damals Ende der Welt. Das heißt es nun heute nicht mehr. Aber der Krieg verändert die Welt. Er macht Angst, er zerstört die Fortschritte im Zusammenleben, er zersetzt Gesellschaft, Familie, Staat.

Wenn der Papst nun also vom „Dritten Weltkrieg“ spricht, dann will er aufrütteln. Wir dürfen das nicht herunter reden, was da passiert. Wir dürfen nicht so tun, als ob wir es wegerklären könnten. Das sei „nur“ Terror, also nur verirrte und ideologisierte Einzeltaten. Und selbst wenn wir vom so genannten IS sprechen, dann verorten wir das weit weg. Das ist es aber nicht, das ist weltweit, das geht jeden an.

Im Krieg gibt es keine Sieger, nur Verlierer. Auch das gilt für diesen „Dritten Weltkrieg“. Aber wenn wir zulassen, dass Waffenhandel weiterhin für Nachschub sorgt, weil es ja bei uns Arbeitsplätze sichert, wenn wir weiterhin Staaten mit Samthandschuhen anfassen, die Terror fördern, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn der Krieg weiter geht und wächst.

Es ist ein Krieg in Stücken. Es gibt keine Begrenzungen, keine Schlachten, keine klassischen Armeen. Das alles hat sich geändert. Es sieht nicht so aus wie ein Krieg in der Vergangenheit ausgesehen hat und er folgt auch nicht der Haager Landkriegsordnung und der Genfer Konvention, welche das Schlachten menschlicher machen wollten. Die alten Regeln gelten nicht mehr für diese Art Krieg. Clausewitz gilt nicht mehr. Wir müssen diesen Krieg neu denken, wenn wir ihn in den Griff bekommen und besiegen wollen.

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Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Kirche und Medien, Papstreise, Rom
Schlagwörter Attentat, Clausewitz, Dritter Weltkrieg, Franziskus, Krieg, Papst, Paris, Weltkrieg

17 Kommentare zu “Dritter Weltkrieg?”

  1. chrisma sagt:
    15. November 2015 um 13:21 Uhr

    Richtige, kluge Gedanken unseres Papstes und von Ihnen Pater Hagenkord. Wir besiegen diesen „permanten“ an vielen Fronten stattfindenden Krieg nicht mit Mitteln des „koventionellen“ Krieges. Sondern mit intelligenten Gegenstrategien. Dazu gehört als eine der wichtigsten totale Einschränkung des Waffenhandels, nachdenken darüber wie wir den Hunger in der Welt bekämpfen und dazu gehört Bildung, Bildung nochmal Bildung. Hunger und Mangel an Bildung sind die Hauptursachen für Terrorismus. Die Konferenz von Malta hat einen schlechten Beigeschmack, die Menschen fliehen vor den unmenschlichen Systemen, ihren Machthabern wird Geld gegeben, das nun überall hinfließt nur nicht zu den Menschen. Diese Länder werden dann zu „sicheren“Herkunftsländern erklärt und „wir“ haben dann wieder unsere Ruhe…. einfach nur Zynisch.

    Antworten
  2. 1234556 sagt:
    15. November 2015 um 15:42 Uhr

    die Gefahr eines „Weltendes“ durch Atom- o.ä. waffen – eingesetzt durch wen auch immer – besteht weiterhin: vielleicht sogar stärker als je zuvor?

    Antworten
    1. KRP sagt:
      18. November 2015 um 10:14 Uhr

      Gefahr ist da nicht das Rechte Wort. Wir wissen nicht die Zeit Wann? Gefahr und Weltenende birgt sowas von angstmachender Weltuntergangsstimmung und schürt Angst herauf. Als Christ warten erwarten wir Christus den Retter.

      Antworten
  3. Ullrich Hopfener sagt:
    15. November 2015 um 15:43 Uhr

    @Chrisma gibt es eigentlich in der Forensischen Literatur Studien mit Täterprofilen der Ingenieure dieser weltweiten HERSTELLER, die es durch die Produktion von diesem Teufelszeug den Aggressoren, also auch den Terroristen ERST ERMÖGLICHEN8!!!) diese Taten auszuführen?

    Antworten
    1. chrisma sagt:
      15. November 2015 um 16:58 Uhr

      Nein lieber Ullrich, die gelten ja als „normal“…..

      Antworten
  4. Kuensken, Berthold sagt:
    15. November 2015 um 16:05 Uhr

    Ein Krieger besuchte Meister Hakuin und fragte:

    „Gibt es wirklich einen Himmel und eine Hölle?“
    „Wer bist du?“ fragte der Meister.
    „Ein Soldat der kaiserlichen Garde“, erwiderte der Krieger stolz.
    „Das glaube ich nicht“, meint der Hakuin, „dafür siehst du viel zu jämmerlich aus. So einen stellt der Kaiser nicht in die Garde ein!“
    Aufbrausend griff der Krieger zum Schwert, doch Hakuin blieb ganz ruhig und sagte nur: „Na los! Wirst du es wirklich schaffen, mir den Kopf abzuschlagen?“

    Der Krieger konnte sich nicht mehr zurückhalten und stürzte wütend mit gezogenem Schwert auf den Meister ein.

    Der lächelte nur und sagte: „Jetzt kennst du die erst die Hälfte der Antwort: eben hast du die Tore der Hölle geöffnet.“

    Wie vom Blitz gerührt blieb der Krieger stehen, dann steckte er sein Schwert in die Scheide und verneigte sich vor Hakuin.
    „Jetzt kennst du die zweite Hälfte der Antwort“, sprach der Meister, „eben hast du die Tore des Himmels geöffnet.“

    Antworten
  5. Beate Hattinger sagt:
    15. November 2015 um 19:36 Uhr

    „Dritter Weltkrieg – in Stücken“? Ja. Die Ursachen all dieser „stücke“ mögen verschieden sein, doch ihre Wirkung für all jene, die mitten drin sind, ist wohl überall gleich.

    Seit gestern gehen mir zwei Referenzen durch den Kopf, die ich hier anführen möchte.

    1. The Dying Firefighter, ein Song von David Rovics aus dem Jahr 2001.
    11. September: Ein Feuerwehrmann beschreibt seinen letzten tödlichen Einsatz inmitten der zusammenbrechenden Zwillingstürme und endet mit den Worten:

    „People may call me a brave man
    And this may very well be
    But the firefighters of Kabul
    Are just as brave men as me“

    Hier zum Nachlesen:
    http://www.lyricsmania.com/the_dying_firefighter_lyrics_david_rovics.html
    Hier zum Nachhören:
    http://www.youtube.com/watch?v=DLnF3L881T4

    2. Bagdad burning – ein Tagebuch. Verfasst von einer Bloggerin, die sich Riverbend nennt.
    Residenzverlag, 2006
    ISBN: 3-7017-3013-X

    Genaue Angaben finden Sie hier:
    http://www.medibus.info/index.php?article_id=23&var1=IDN&item1=0059486&field=aghid_alt&maxKurztitel=25&logik=AND&AktuelleSeite=0&ErweiterteSuche=1&werkid=0059486#trefferDetailsContainer

    Kurzlink:
    http://is.gd/JX05YF

    Bücher sind ja bekanntlich Freunde; doch zu diesem Buch habe ich eine besonders enge Beziehung. Margot Skofic hat Riverbend mit viel Können und Leidenschaft ihre Stimme geliehen, während ich im Regieraum die Aufnahmen geleitet habe. – Damals in der Hörbücherei.
    http://www.hoerbuecherei.at

    Herzlichst, Euer Lese-Esel

    Antworten
  6. Rosi Steffens sagt:
    15. November 2015 um 20:53 Uhr

    „Dritter Weltkrieg“ ist eine Herausforderung an die geistigen Fähigkeiten der gesamten Menschheit:

    Unmenschlichkeit ist die Ursache für Kriege und Terror die durch Lebensbilder umsetzt, was fremde Menschen für eigene Zwecke missbraucht. Das gilt für alle Menschen, die sich Strategien der Fremdbestimmung ausdenken, um dadurch einen imaginären Vorteil zu erwirken. Egal ob Macht durch tödliche Waffen (IS), verdeckt durch psychischen Terror (Manipulation), oder durch bewusste Lebensgestaltung (Regierungen) errungen wird, sie wirkt bedrohlich auf die Menschheit und Angst erzeugt bekanntlich Labilität, die den Widerstand schmälert der sichtbar gegen das bestehende System arbeitet, jedoch fühlbar immer größer wird.

    Ich glaube wir befinden uns mitten im Krieg um die Menschlichkeit, dieser Krieg fordert jeden von uns heraus, seinen Teil zum Leben beizutragen. Es ist der erste Kampf um die Vorherrschaft als Mensch im Glauben an das Leben. Dieser Krieg fordert die Pflicht der menschlichen Würde für den Umgang mit allem Leben ein, das sich dieser Würde entgegenstellt und gibt dafür das Recht auf dieses Leben mit all seinen tragbaren Konsequenzen frei.

    Wir haben Rechte formuliert, die uns auf diesen Krieg vorbereitet haben. Nun liegt es an unserer Konsequenz diese Rechte auch im Leben so umzusetzen, dass gleiche Lebensbedingungen für alle Menschen daraus erwachsen. Selbstbestimmung und Eigenverantwortung sind die geforderten Ziele, die dieser Krieg fordert, im Recht auf eine Menschheit, die sich als ein Volk ihren Regenten präsentiert, um damit zu zeigen, dass ein Leben zwar ohne Waffen, jedoch nicht ohne Kampf geführt werden kann.

    Gott ist was wir mit Hilfe von Zeit als Mensch erreichen können, um daraus die Liebe zu schöpfen, die uns Perspektiven aufzeigt, denen wir heute noch nicht einmal annähernd genügen können.

    Antworten
  7. Rudolf Plott sagt:
    16. November 2015 um 05:47 Uhr

    Seit 52 Jahren sehe ich Deutschland von Japan her.
    Was in den vergangenen Wochen auch zwischen den C-Parteien geschieht, macht mich traurig.Es geht doch um mehr als um (m)eine
    Partei. Ich frage mich: Wer von den Politikern in den Parteien ist denn fähig, eine auch nur ähnliche Haltung auf SEINEN BEINEN als Mann zu stehen und zu zeigen, wie es Frau Merkel, trotz aller Angriffe auch aus der CDU, zu zeigen wagt.
    Meine Fragen:Deutschland produziert und verkauft Panzer,habe ich gelesen. Gegen viel Geld. Geld geht solchen Firmen über alles andere, denn Panzer und Waffen (werden die nicht auch in Deutschland produziert und verkauft an Partner die das Geld geben?
    Wohin ist denn die BILDUNG in Deutschland abgetriftet? Ich lese auch im SPIEGEL seitenweise, wie übefordert Eltern und Schüler sind – wovon sind sie überfordert? Denn dass 800 junge deutsche Männer sich dem IS anschliessen, ohne auch nur einen Tropfen von
    verantwortunglichem Urteil und Verstand während ihrer Schulausbildung und im Elternhaus mitbekommen zu haben, nennt man das jetzt in Deutschland „Bildung“?
    Ich lese auch, dass „Religion“ (welche denn?) nicht mehr „gebraucht“oder nur als schlechte Ideologie gedacht wird. Was ist
    denn jetzt in Deutschland „die Quelle“, aus der junge Menschen etwas für ihr Menschenbild schöpfen oder eines sehen können?
    Meine Kirche (römisch-katholisch) mit ihren Problemen und dem ,
    was ich von den unverantwortlichen Handlungenn einiger „Verant-licher“ lese,handelt ja auch nicht immer denkend und „gewissen-
    haft“. Papst Franziscus ist sich ja auch nicht immer aller seiner
    sog. „Berater“ sicher.
    Das und vieles andere geschieht ja nicht erst seit gestern. Das schwelte schon lange unter einer verhüllenden Oberfläche, die
    jetzt in offenes Feuer aufbricht. Wir und das was wir wie tun, sind AUCH EINE Ursache dessen, was jetzt geschieht.
    Jetzt jemandem das, was noch kommen könnte, in die Schuhe zu schieben, ist ebenso gedanken- und gewissenlos. Jetzt hilft nur der Mut und die Wahrheit anzunehmen, was wir geschaffen haben.
    Aber bis hierher ist das nur leichtes Sagen. TUN müssen wir das,
    was recht (nicht rechts) und gerecht ist. Und das müssen wir wieder neu angehn. Das „Paradies“ zu schaffen, ist uns auch heute
    noch aufgetragen. Denn dafür sind wir Menschen in dieser Welt.
    Wer meint, dafür brauchen wir kein Gebet, ist auf dem Holzweg.
    Denn wer betet, der macht nicht Gott zu seinem Sklaven, sondern tut, worum er betet.
    Mein „Gebet“habe ich neu gelernt, als ich eine Woche schweigend im Scheidersitz saß und nicht Worte missbrauchte sondern „da war“.
    Ausser mir selbst hat sich nichts verändert. Aber als ich meine
    Arbeit mit Studenten anfing, geschahen und geschehen bis heute
    (nach 40 Jahren) Dinge, die ich nicht mir zuschreiben kann.
    Wir Seit 52 Jahren sehe ich Deutschland von Japan her.
    Was in den vergangenen Wochen auch zwischen den C-Parteien geschieht, macht mich traurig.Es geht doch um mehr als um (m)eine
    Partei. Ich frage mich: Wer von den Politikern in den Parteien ist denn fähig, eine auch nur ähnliche Haltung auf SEINEN BEINEN als Mann zu stehen und zu zeigen, wie es Frau Merkel, trotz aller Angriffe auch aus der CDU, zu zeigen wagt.
    Meine Fragen:Deutschland produziert und verkauft Panzer,habe ich gelesen. Gegen viel Geld. Geld geht solchen Firmen über alles andere, denn Panzer und Waffen (werden die nicht auch in Deutschland produziert und verkauft an Partner die das Geld geben?
    Wohin ist denn die BILDUNG in Deutschland abgetriftet? Ich lese auch im SPIEGEL seitenweise, wie übefordert Eltern und Schüler sind – wovon sind sie überfordert? Denn dass 800 junge deutsche Männer sich dem IS anschliessen, ohne auch nur einen Tropfen von
    verantwortunglichem Urteil und Verstand während ihrer Schulausbildung und im Elternhaus mitbekommen zu haben, nennt man das jetzt in Deutschland „Bildung“?
    Ich lese auch, dass „Religion“ (welche denn?) nicht mehr „gebraucht“oder nur als schlechte Ideologie gedacht wird. Was ist
    denn jetzt in Deutschland „die Quelle“, aus der junge Menschen etwas für ihr Menschenbild schöpfen oder eines sehen können?
    Meine Kirche (römisch-katholisch) mit ihren Problemen und dem ,
    was ich von den unverantwortlichen Handlungenn einiger „Verant-licher“ lese,handelt ja auch nicht immer denkend und „gewissen-
    haft“. Papst Franziscus ist sich ja auch nicht immer aller seiner
    sog. „Berater“ sicher.
    Das und vieles andere geschieht ja nicht erst seit gestern. Das schwelte schon lange unter einer verhüllenden Oberfläche, die
    jetzt in offenes Feuer aufbricht. Wir und das was wir wie tun, sind AUCH EINE Ursache dessen, was jetzt geschieht.
    Jetzt jemandem das, was noch kommen könnte, in die Schuhe zu schieben, ist ebenso gedanken- und gewissenlos. Jetzt hilft nur der Mut und die Wahrheit anzunehmen, was wir geschaffen haben.
    Aber bis hierher ist das nur leichtes Sagen. TUN müssen wir das,
    was recht (nicht rechts) und gerecht ist. Und das müssen wir wieder neu angehn. Das „Paradies“ zu schaffen, ist uns auch heute
    noch aufgetragen. Denn dafür sind wir Menschen in dieser Welt.
    Wer meint, dafür brauchen wir kein Gebet, ist auf dem Holzweg.
    Denn wer betet, der macht nicht Gott zu seinem Sklaven, sondern tut, worum er betet.
    Mein „Gebet“habe ich neu gelernt, als ich eine Woche schweigend im Scheidesitz saß und nicht Worte missbrauchte sondern „da war“.
    Ausser mir selbst hat sich nichts geändert. Aber als ich meine
    Arbeit mit Studenten anfing, geschahen und geschehen bis heute
    (nach 40 Jahren) Dinge, die ich nicht mir zuschreiben kann.
    Wir Christen haben vielleicht „verlernt“, was Beten ist.
    Nicht Gott, sondern uns selbst zu verändern und dann das tun, was
    Gott nicht statt uns tut.
    Rudolf Plott, SJ

    Antworten
    1. chrisma sagt:
      17. November 2015 um 19:51 Uhr

      Dank für Ihren Blick auf unser Land lieber Herr Plott, ich habe dem C (christlich) im Namen einiger Parteien immer misstraut. ( ich bin Mitte 1950 geboren) Inzwischen tritt der Widerspruch zwischen dem C und der realen Politik in vielen Haltungen offen zu Tage. Nein ich war in der Vergangenheit keine Freundin der Politik von Angela Merkel, aber ihre Haltung in der Flüchtlingsfrage hat meinen großen Respekt. Sie hat die humanitäre Katastrophe vor unseren Toren/Grenzen gemildert. Ja wir sind eine der Ursachen für das was nun geschieht und weiter geschehen wird. Wir sind mitverantwortlich. Deutschland ist einer der größten Waffenlieferanten der Welt, Deutschland verkauft Panzer, Bomber und ähnlich grauenvolles Zeug in alle Krisengebiete der Welt gern auch nach Saudi Arabien, das als einer der großen Unterstützer der Terroristen gilt. Ja es sollen ca. 800 Kinder und junge Menschen sein in unserem Land die den Einflüssen der Djihadisten erlegen sind. Ein großer Teil hat einen Migrationshintergrund und keinen festen Halt in der deutschen Gesellschaft. Jeder von ihnen hatte Brüche in seinem Leben. Sie sind oft in der Schule gescheitert oder fühlen sich in ihrer Familie nicht zu Hause. Sie finden keinen, der sie anerkennt, und diese Anerkennung versuchten sie sich dann im Dschihad zu holen Die Radikalisierung erfolgt kompromisslos. Wir müssen uns fragen was sind wir für eine Gesellschaft, die dies hervorbringt und/oder zuläßt?? Keine gute wie mir scheint.
      Ja und unsere Jugend, wo nimmt sie die Werte her? Kann ich so schnell auch nicht beantworten, aber es ist eine gute Jugend. Sie hat ein durchaus stabiles Wertesystem und liebt ihre Eltern. Hier ein kleiner Auszug aus der Shell-Studie die im Domradio Köln abgedruckt war.
      http://www.domradio.de/themen/jugend-und-spiritualitaet/2015-10-13/shell-studie-glaube-wird-unwichtiger-fuer-junge-katholiken
      Aber wir müssen als Christen (meine „Fraktion“ ist röm/kath.) besser auf uns und unsere Werte hinweisen, sie für die Jugend spannend gestalten. Seit der Familiensynode in Rom denke ich aber ist unsere Kirche und sind unsere Bischöfe in Deutschland auf einem guten Weg.
      Beten in der Stille, lieber Herr Plott…Meine intensivste religiöse Erfahrung und Begegnung mit Gott fand in der Stille der Anden in Peru statt. In mir ist eine immerwährende Sehnsucht nach dieser Erfahrung. In der lauten Hektik der Stadt habe ich mir angewöhnt kleine stille Momente zu suchen um mit Gott zu sprechen, mich ihm anzuvertrauen oder einen kurzen Rosenkranz zu beten.
      „Nicht Gott, sondern uns selbst zu verändern und dann das tun, was Gott nicht statt uns tut“ Diesen Satz werde ich in mein Meditationsbuch aufnehmen. Danke dafür.
      Mariens Schutz auf ihren Wegen

      Antworten
      1. Rosi Steffens sagt:
        18. November 2015 um 08:55 Uhr

        Der beste Hinweis auf bestehende Werte ist der, sie im Alltag zu leben und nicht nur ständig darauf hinzuweisen. Die Vorbildfunktion, die wir als Erwachsene unserer Jugend gegenüber haben, die sollten wir auch ernsthaft wahrnehmen und nicht nur als erforderliche Maßnahme anerkennen.

        Antworten
  8. chrisma sagt:
    17. November 2015 um 06:50 Uhr

    Da berichtet ein Manager des französischen Rüstungskonzerns Dassault einem Kollegen des US-Rüstungskonzerns Lockheed, dass er kürzlich schweißgebadet aus einem Alptraum erwacht sei. Er habe geträumt, der französische Präsident habe einen Rückzug des französischen Militärs aus den weltweiten Kriegseinsätzen angekündigt. Davon aufgewacht, habe er zu Gott gebetet, dass das nicht wahr sei. Erfreut habe er dann erfahren, dass sogar Allah ihn erhört haben soll. Sein US-Kollege nickte und fügte hinzu, dass er solche Träume kenne, die aber schon lange nicht mehr habe. Manchmal müsse zur Beruhigung auch ein bisschen nachgeholfen werden, mit und ohne Religion, erklärte er seinem französischen Gesprächspartner. Danach knieten beide nieder und beteten ihren einzigen wahren Götzen in Gestalt eines goldenen Bullen an, den heiligen Profit.

    Antworten
  9. Ullrich Hopfener sagt:
    17. November 2015 um 09:54 Uhr

    @lebe Chrisma AUF DEN PUNKT GEBRACHT!!!!

    Antworten
    1. Ullrich Hopfener sagt:
      17. November 2015 um 10:34 Uhr

      Im Netz ein beeindruckender Cellist aus BAGDAD
      https://www.daserste.de/Information/Politik…-/br/Bagdad-beethoven-100.html

      es gibt gottseidank immer wieder Menschen,die-christlich gesprochen- die Seligpreisungen leben..
      in diesen Zusammenhang ganz wichtig: DANIEL Barenboim und das jüdisch-arabische Jugend Orchester Projekt!!

      Antworten
  10. Ullrich Hopfener sagt:
    17. November 2015 um 11:46 Uhr

    wenn das jetzt mit dem „Verlinken“ klappt:
    das Video von 2004 zeigt Für mich die geistige Bruderschaft von Frere Roger und Franziskus:
    https://www.YouTube.com/watch?v=ZQB9vu-JKsU

    ob das technisch funktioniert…?

    Antworten
  11. Ullrich Hopfener sagt:
    17. November 2015 um 16:09 Uhr

    Die aktuelle Kriegsrhetorik treibt mich wirklich um!
    Kriege werden heute niemals wirklich beFRIEDEN!!
    Erinnern wir uns an das -leider erfolglosen- existenzielle Engagement des schon schwerkranken Johannes Paul II vor dem 2. Irakkrieg (2001)

    vielleicht ist das bei mir deswegen so ausgeprägt, weil mein Vater
    den 2.Weltkrieg überstanden hat; Aber wie körperlich und geistig
    ein Wrack( damals gab es ja noch keinerlei Traumata Programme)
    und diese ganze Sch…geht immer weiter..
    keine kühle „Logik“ wird mich da nach 65 Jahren „heilen“(?)

    es gibt ein literarisches Dokument wo es ergreifend auf den Punkt bringt:
    WOLFGANG BORCHERT- starb an den Kriegsfolgen mit 27 Jahren- .
    erlebte noch die zynische „Freude“ der 3 Besatzungsmitglieder der Hiroshima Bomber ua. bei der Konfettiparade in New York!!

    Der Kriegsheimkehrer hinterließ uns dieses Testament!:
    http://www.bo-alternativ.de/borchert.htm

    für Literaturfreunde möchte ich auf den neuen Roman(trägt autobiographische Züge) von Ralf Rothmann -Rowohlt
    den genauen Titel hab ich gerade nicht im Kopf aber@ Frau Hattinger
    kann da bestimmt weiterhelfen..

    Antworten
  12. Hoffnung für Alle sagt:
    21. April 2018 um 11:16 Uhr

    Unser Herr JESUS CHRISTUS möge sich über uns alle erbarmen und gnädig sein!

    Antworten

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