Ein Gedanke zur beginnenden Arbeitswoche: Benedikt XVI. über das religiöse Leben in den deutschsprachigen Ländern.
Viele Menschen folgten einer nachgiebigen religiösen Auffassung. An die Stelle des personalen Gottes trete ein unbestimmtes Höchstes Wesen, das „nur eine vage Beziehung zum persönlichen Leben des Menschen hat.“ Die Aufgabe dieses Glaubens an einen persönlichen Gott habe aber einen Gott zur folge, der nicht mehr erkenne, spreche oder höre, und der auch keinen Willen habe. „Wenn Gott keinen Willen hat, dann ist Gut und Böse letztlich nicht mehr zu unterscheiden. Gut und Böse stehen nicht mehr im Widerspruch zueinander, sondern sind nur ein Gegensatz, in dem beide Elemente komplementär sind“, so der Papst.
(Ansprache im September 2010 an den damals neuen deutschen Botschafter im Vatikan, Walter Jürgen Schmid)
Es gibt bekanntlich sehr unterschiedliche Weisen, Gott zu erkennen, seine Gegenwart zu erfahren und mit ihm in Beziehung zu treten. Das oben genannte Zitat scheint mir auszublenden, dass es auch ein sehr tiefes inneres Verstehen gibt, dass wie bei einer tiefen menschlichen Liebe nicht mehr braucht, als einander in die Augen zu sehen und ohne Worte zu verstehen. Da geht es dann nicht mehr um Willen, sondern darum, trotz Verschiedenheit im Einklang zu sein und zu handeln. Diese Beziehung ist stiller, schwerer zu erschüttern und nicht schnell bedroht durch polternde Angriffe von außen, weil von einer tiefen Gewissheit getragen. Nicht allen, von denen oben die Rede ist, will ich eine solche Gottesbeziehung unterstellen. Ich denke aber, sie ist unberechtigterweise zu selten im Blick.
Ich denke der Heilige Vater hat eher jenes Gottesbild im Sinn gehabt, welches Gott das Person-sein abspricht. Selbst die innigste Verstehens- und Liebesbeziehung zwischen Menschen setzt ja ein personales Gegenüber voraus.
Vermutlich hat Papst Benedikt es so gemeint, ja. Ich meine aber eine (unzulässige) Reduktion und Verkürzung Gottes auf sein Person-sein. Um im Bild der Liebenden zu bleiben: wo ist in dieser Erfahrung Gott? Möglicherweise spiegelt sich etwas von ihm im von mir geliebten Gegenüber. Er ist aber auch der “Gott dazwischen”, also in dem Beziehungsgeschehen zwischen den beiden, in dem, wie es die Bibel ausdrückt, Gott ist “die Liebe”. Oder das Beispiel der Zivilcourage von Marcel Gleffe: darin etwas von der Anwesenheit Gottes zu entdecken, ist für mich etwas anderes als vom Person-sein Gottes zu sprechen, auch wenn an dieser Stelle etwas durch eine Person geschieht. Mir geht es darum, zu betonen, dass Gottes Sein sich nicht im Person-sein erschöpft, sondern darüber hinaus geht.
M.E. geht es in dem Zitat nicht um die Art und Weise, Gott zu erkennen sondern um das Wesen Gottes, dass von vielen (auch Christen) inzwischen als irgendeine höhere Macht, nicht aber als ein personaler, ins eigene Leben eingreifender Gott gedacht wird.
Ich kann mir auch eine Mauer vorstellen und mir einbilden, dass ich diese Mauer auch ohne Worte verstehe. Ich kann mir auch einbilden, dass ich, trotz Verschiedenheit, mit dieser Mauer in Einklang bin und mein Handeln im Einklang mit ihr steht (naja, sie kann sich ja auch nicht wehren…). Daraus folgt, dass ich machen kann, was MIR gefällt. Egal ob ich die Ehe breche, lüge, liebe oder Arme speise. Alles in Einklang mit der Mauer, der ich nur in die Augen schauen muss…
Gott ist anders. Er ist ein lebendiges Gegenüber, das einen Namen hat, also Person ist. Er ist mein Schöpfer und ich bin ganz und gar auf ihn hin erschaffen.
“Nicht mein sondern DEIN Wille geschehe”, muss es folglich heißen.
So wie Christus selbst uns lehrt zu beten:
Geheiligt werde DEIN Name, DEIN Reich komme, DEIN Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Deswegen geht es in allem und immer einzig um SEINEN Willen.
Vielen Dank für das Zitat.
Es ist m.E. eine wichtige Ergänzung zur Botschaft des Papstes an die Kirche in Deutschland.
Man kann die Gefahr (des Verlierens des Glaubens) nur dann bannen, wenn man sie als solche erkannt hat.
Sind wir in Deutschland dazu in der Lage? Man hat den Eindruck, dass die Verblendung so groß ist, dass alles gute Zureden in ein Vakuum gesprochen ist.
Die führenden, in einschlägigen Gremien engagierten Kreise der deutschen Katholiken sind der Auffassung, dass Gottes Wille sich ihren Meinungen und Lebensentwürfen anpassen muss. Eine objektiv erkennbare Wahrheit gibt es nicht, auch der christliche Gott kann so eine Wahrheit nicht sein. Dann aber “ist Gut und Böse letztlich nicht mehr zu unterscheiden” und der Mensch ist nicht mehr in der Lage, objektive Werte zu erfassen.
Dann gilt, was Dietrich von Hildebrand in seiner Schrift “Über die Dankbarkeit” sagt: ” Würde dem Mensch die Fähigkeit genommen, objektive Werte zu erfassen, so wäre er vom innersten Leben des Kosmos und vor allem von Gott abgeschnitten. Das “fecisti nos ad te” (“Du hast uns zu Dir hin erschaffen”) hätte keine Gültigkeit mehr.”
Beten und hoffen wir, dass sich neben Papst Benedikt XVI. christliche Persönlichkeiten zu Wort melden, die diese Irrtümer aufklären und die gutwilligen Gläubigen wieder zum christlichen Glauben an einen persönlichen Gott,der spricht, hört und einen Willen hat, zurückgewinnen können.
Pax et bonum
Frischer Wind
Ein Gott ,der nicht spricht..ist dann auch ein Gott, der nicht tadelt. Ich denke, die Menschen haben diesen Gott, der spricht, abgeschafft in ihrem Leben, weil er ihnen zu klein ist und weil sie möglicherweise Angst haben, dass er spricht, was sie nicht hören wollen. Da müßten unsere Seelsorger noch sehr viel arbeiten. Wer nicht auf Seelsorger warten will, möge bitte die Schriften der Mystiker lesen. Den Gott, den sie verkündigen, will sicher jeder. Das ist der liebende Gott.
Das Wunderbare am Heiligen Vater ist, dass er die Gläubigen nicht in gutwillige und böswillige Katholiken unterteilt und das Wunderbare an Gott ist, dass er jedem Menschen erfahrbar ist, egal wie und wo.
Das Personsein ist ein Teil von Gott, den wir nötighaben um zu erkennen.Gott ist bereits durch Jesus Person geworden, damit wir ihn erkennen. Gott wird im Gebet als Person erlebt, damit wie ihn erkennen können. Reduziert auf das alleine wird er nicht. Stückwerk ist unser Erkennen, heißt es in der Bibel. Gott macht sich klein. Persönlicher Gott als eine von unzähligen Erscheinungsformen die er haben könnte, wenn unser Fassungsvermögen größer wäre.Die Mystiker erleben Gott als Liebe. Auch als Gott, der spricht und hört. Person ist ein hilfloser Ausdruck und zeigt die Beziehung an, die Gott zu uns hat.Aber er ist natürlich weitaus mehr.
Warum sollte GOTT noch mit uns sprechen, da doch alles gesagt ist und der Mensch dieses Gesagte offenbar doch nicht glaubt und eigene Wege geht? Warum sollte GOTT sprechen, wenn ER auf eine Antwort seitens des Menschen wartet?
Warum stellt der Mensch GOTTES Geduld auf die Probe und legt dazu noch ein falsches Zeugnis ab, darin er eben die Meinung vertritt, dass GOTT nicht spricht oder -dieses topend: garnicht da ist?…. und sich deshalb an SEINE stelle setzt, darin der Mensch nicht GOTTES WORT vertritt, sondern nur seine eigene Auslegung zu diesem WORT? Was will selbst ich noch dazu etwas sagen: da fehlen sogar mir die Worte.
Da nehme ich doch lieber ein Abraham als Vorbild und “Glaubensvater” – nicht den Papst. Er glaubte GOTTES WORT einfach und das rechnete ihm GOTT als Gerechtigkeit an, darin eben ein Abraham bezeugt, dass GOTT nicht allein die Wahrheit spricht, sondern die Wahrheit selber ist.
Die vielen klugen und gewandten Worte klerikaler Auslegungen desWORTES GOTTES bezeugen eigentlich nur, dass dem WORT GOTTES eben nicht geglaubt wird, so dass der “Gegenstand des Glaubens” die Auslegung zu dieeem WORT GOTTES ist und es daher die Wahrheit ist, dass nicht mehr GOTT, sondern der Papst (der Mensxh) das Oberhaupt der Kirche ist. Ohne SEINEN GEIST ist aber auch dieser Mensch tot, noch bevor er stirbt; ist
auch die Kirche tot, noch bevor sie wirklich lebendig ist.
Wer also sagt, dass GOTT nicht mehr spricht,der glaubt JESUS nicht wirklich, da ER das EWIGE WORT des VATERS ist, das ohne sich selbst zu ändern alles zu erneuern vermag, d.h. ER die Auferstehung aller Toten ist: die im Grabe bereits ruhen und jene die IHM nicht glauben wie ein Abraham…..
Ach H.Sattel, Sie haben Vorurteile besonders gegen unseren Papst.Niemand nimmt sich so zurück und weist den Weg zu Jesus Christus wie er. Sie sollten seine Bücher lesen. Es sind alles Bestseller. Die Menschen sind neugierig auf sein Wort. Alles in seinen Schriften ist von einem großen Glauben an Gott und Jesus Christus durchdrungen.
Und stellen Sie sich vor, die Gelder die er einnimmt durch den Verkauf seiner Bücher gehen alle in ein Stiftung , die den Menschen wieder zu gute kommt.
Freche Frage: Wieviel stiften Sie?
Gott zum Gruße
Freche Frage – freche Antwort: MEIN LEBEN.