Bischofssynode, Nachtrag zu Tag 6, Samstag
Es gibt einige Themen, die in den an sich sehr unterschiedlichen Beiträgen der Synode immer wieder zur Sprache kommen, einige habe ich ja bereits in vorherigen Texten beschrieben. Die Familie als Ort und als Subjekt der Verkündigung. Als Beispiel hierfür hier ein Beitrag vom Samstag, vom Generaloberen der Schönstattpatres, Pater Heinrich Walter:
Wenn wir langfristig denken, dann hat die Kirche in der westlichen Welt keine Zukunft ohne eine Erneuerung der Familie. Wer Kinder hat, der hat Zukunft. Kinderreiche Eltern gelten statistisch als die glücklichsten Menschen in der Gesellschaft. Ehe und Familie muss man heute als eine Berufung erkennen. Hier geschieht Evangelisierung. Sie gehen gegen den Strom der Gesellschaft den Weg der Nachfolge Jesu. Sie brauchen deshalb eine intensive Unterstützung in der Vorbereitung auf die Ehe.
Das Sakrament der Ehe ist sehr kostbar. Das Scheitern der Ehe hat oft tragische Konsequenzen. Wir müssen uns deutlicher fragen, unter welchen Bedingungen das Sakrament der Ehe zustande kommt. Hier ist eine gute Unterscheidung zum Wohl der Familien nötig. Die Familie bleibt das Fundament für die Einübung des Glaubens. Familien verstehen ihr Haus als Haus Gottes. Die Kinder gehen mit den Eltern einen langen Weg der Einübung des Glaubens. Die Vitalität einer Gemeinde hängt zusammen mit solchen christlichen Häusern. Familien sind nicht nur ein bevorzugter Ort der Evangelisierung, sie sind als Laien auch Träger der Evangelisierung. In Südamerika ist mir das Projekt der Familienmisiones begegnet. Einige Familien tun sich zusammen und gehen in den Ferien eine Woche in eine Gemeinde. Sie leben dort in einfachsten Verhältnissen und gehen als Familie von Haus zu Haus, um Zeugnis über den Glauben abzulegen. So werden Dörfer und Stadtteile evangelisiert. Es ist ein Zeichen der Hoffnung, diese Familien zu erleben, die ihre Berufung in der Öffentlichkeit bezeugen.
Das klingt sehr nach Zeugen Jehovas. Ich fürchte sehr, dass auf diesem Weg keine Neuevangelisierung erreichbar sein wird.
Der beste Weg dazu ist Vorbild. Aber wer in der katholischen Kirche kann schon ein Vorbild sein? Der Klerus? Wohl eher nicht.
Das können nur vorbildliche katholische Familien sein und die sind rar, weil die Messlatte der katholischen Ehe- und Sexualdoktrin extrem, praktisch unerreichbar, hoch gehängt wurde und wenn sie da sind, dauert es sehr lange, bis die, die neu evangelisiert werden sollen, darin einen Vorteil für sich erkennen können.
Dann ist meist schon das halbe Familienleben vorbei und die Kinder bekommen davon gar nichts mehr mit.
Da war wohl der katholische Wunsch der Vater des Gedankens des Paters.
Wo sehen Sie eine Alternative? Und: Sektenmethoden höre User lese ich nicht, im Gegenteil.
Ich glaube das der Vergleich mit den „Zeugen Jehovas“ etwas hinkt, da hier von einem Projekt in Süd amerika geschrieben wird und somit andere Verhältnisse wie hier herrschen und diese „Missionare“ durch Rom legitimiert sind im Gegensatz zu den „Zeugen Jehovas“, die eben deren eigene Sichtweise verkünden und eigene Regeln haben. Zeugen der Botschaft Gottes sind aber jene „Laienmissionare“ aber allemal. Ob sich ein solches Projekt in der westlichen Welt durchsetzen würde, wage ich zu bezweifeln, ebenso, ob es sinnvoll wäre….
Vorbild kann jeder sein, kommt immer drauf an, was man sucht und braucht.Der Klerus ist nicht so übel und die Eltern nicht so gottlos wie behauptet wird. Ich stelle mir gerade meine erwachsenen Kinder vor..denen ich nie mit der Hölle gedroht habe, wenn sie nicht in die Kirche gehen.Aber meinen Glauben kennen sie. So sind wir damals in die Kirche geschoben worden und das gehört zu den Dingen, die mir bis heute den Kirchgang kompliziert machen. Meine Söhne denken, Kirche ist Muttersache..mein Mann denkt auch so. Uns daher als kaputte Familie bezeichnen, fällt mir schwer. Ich bin von uns Vieren die einzige Katholikin und in Missonsdingen unbegabt.Wenn ich meine Verwandtschaft dazuzähle, werde ich exotisch. Die sind alle aus der Kirche raus. Tja..was war zuerst, das Ei, oder das Huhn? Die gottlose Familie, oder die menschenferne AmtsKirche Kinderreich ist dann glücklich, wenn die Kinder erwünscht sind. Von den Eltern und von der Gesellschaft. Das war in Deutschland vielleicht zur Steinzeit der Fall.
würde mich noch interessieren, wer die ehevorbereitungskurse macht. mit welchem inhalt. die heilige familie, die dann den männlichen priesteramtskandidaten hervorbringt? wie sieht konkret die erneuerung des glaubens aus, was wird, wenn die familien missionieren, erzählt. oder wird etwas getan? zurück zu alten werten, die nicht so stabil waren, dass sie sich bis heute in der praxis gehalten hätten? in den träumen einzelner sind sie da. wie einfach das christliche leben doch ist. kinderreichtum, die eltern führen ihre kinder, schwimmen gegen den gesellschaftlichen strom…aha.lieber träumer, bitte heirate, setze viele kinder in die welt,führe sie, egal, was diese kinder selber an ideen und lebensentwürfen haben.. schwimme gegen den strom und missioniere..sei unser vorbild.
Ich weiss nicht ob Mission von Tür zu Tür die richtige Weitergabe des Glaubens ist. Meines erachtens ist die beste Weitergabe in dem jeder Mensch den anderen so akzeptiert, annimmt wie er ist und nicht die anderen von oben herab als wären man was besseres. So wie ich behandelt werden möchte so auch den anderen, was meines erachtens für Christen das erste Gebot sein sollte.
Ich kann da nur zustimmen. Aber das ist das grundsätzlich Menschliche. Das spezifisch Christliche fehlt mir da noch. Wie sollen die Menschen von Christus erfahren?
Wie soll man Christus erfahrbar machen, wenn ich den anderen akzeptiere und annehme kann ich das auch weitergeben. Oft wird man auch gefragt und man kommt ins Gespräch, das gelingt sicher nicht immer und nicht jeder merkt das. Oft genügt auch nur ein freundlicher Blick oder ein Lächeln. Was in der heutigen Zeit ja schon fast exotisch ist, weil so viele verbissen durch die welt gehen.
ach noch was fällt mir ein Christus hat uns genau dieses gundsätzlich Menschliche geboten und nichts anderes.
Da muss ich widersprechen: Kein Iota, kein Buchstabe soll am Gesetz weggenommen werden, sagt Jesus. Seine Lehre ist getränkt von der Verheißung und sein Auftrag an uns lautet Weitergabe. Das ist nicht nur gegenseitiger Respekt, das ist Verheißung und Anbruch des Reiches Gottes.
Lieber Pater Hagenkord vom Gesetz will ich nichts wegnehmen, aber am Gesetz allein, nur durch vorgeben von vorformulierten lebt keine Weitergabe wenn die Liebe fehlt. Ist es nicht auch Weitergabe dem anderen gutes zutun so wie der Samariter der den Verletzten geholfen und ihn mitgenommen hat und für ihn die Pflege bezahlt hat, nachdem mehrere an ihm vorbei gegangen und keine Zeit hatten. Hat Christus nicht geboten Liebe deinen Nächsten wie Dich selber. Einen anderen Gutes tun ist keine Weitergabe, nur dem anderen Gesetze aufdrücken, seine Weisheiten und Wahrheiten die oftmals nur menschliche Wahrheiten sind.
Liebe KPR, von Aufdrücken redet doch aber niemand. Aber Jesu Gebote sind nie nur menschliche Wahrheiten, da ist mehr, als wir Menschen geben können, da ist Gott.
die menschen erfahren von christus, indem man ihnen davon erzählt, wenn sie es hören wollen. sonst geht es rechts rein und links raus.dialog. bei jedem intensiveren gespräch kommen mal fragen nach dem warum..ist man, wie man ist..was tut man..warum tut man es. nicht erzählen, was jesus alles gemacht hat, das kommt später.in meiner nichtkatholischen familie ist immer wieder das thema euthanasie eins.tierschutz.dritte welt.ich bring da meine religiöse überzeugung rein.ausserdem zitiere ich gerne meine heiligen.wenn man kommunikativ ist, eine große überzeugung hat und nicht ein programm, das der andere dringend inhalieren muss..geht das alles.
Ein Kommentar, der mich per eMail erreicht hat; der Autor ist mit der Veröffentlichung einverstanden.
Sehr geehrter Herr P. Hagenkord,
vielen Dank für Ihren persönlichen Beitrag zur Bischofssynode, den ich gerade gelesen habe.
Meine Antwort auf Ihren Blog muss ich nach Fehlversuchen via internet nun in dieser Form senden.
Ich verfolge die Bischofssynode nicht nur deshalb mit großem Interesse , weil meine Familie und ich am Abschlussgottesdienst in zwei Wochen als Besucher teilnehmen dürfen.
In Ihrem Blog haben Sie die Frage aufgeworfen, die mich beschäftigt, seit ich die Rolle des Familienvaters auszufüllen habe : wie kann ich meinen persönlich existentiell wichtigen Glauben – oder die Gnade meiner Glaubenserfahrung – innerhalb der eigenen Familie so weiter vermitteln, dass meine Kinder diesen Glauben nicht nur als Kinder annehmen, sondern ihn als Erwachsene mit ebenso großer Leidenschaft weitergeben werden (auf unterster Ebene die von Ihnen angesprochene Verbindung von Innen und Außen).
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass neben all den Schwierigkeiten bei der Reflexion des eigenen Glaubens, der Begriffsbildung – wie schon von K. Rahner im Grundkurs des Glaubens beschrieben – ein vermeintlich banales sprachliches Problem bei einer generationsübergreifenden Vermittlung der Glaubensinhalte und -formen besteht. Gott sei Dank: in unserer „heilen Welt“ ist nicht nur meine Frau ehrenamtlich aktiv, sondern auch unsere Kinder als Ministranten.
Es gibt meines Erachtens eine innerkirchliche Problematik, die von den Wenigsten so klar erkannt wird wie vom Hl. Vater, wenn er im Zusammenhang mit der Bischofssynode bzw. dem Jahr des Glaubens nicht nur Konzilsjubiläum sondern auch immer das 20-jährige Jubiläum des Katechismus der Katholischen Kirche anspricht. Der gravierende Mangel an elementaren Kenntnissen der Grundlagen des katholischen Glaubens ist selbst bei den wenigen „treuen Kirchgängern“ meiner Generation evident. Das konnte ich selbst erfahren bei der Bearbeitung der Unterrichtseinheiten „Theologie im Fernkurs“, bei der mir mein eigenes Unwissen und zugleich der Wert des Katechismus bewusst wurde. „Youcat “ ist eine Schritt nach vorn, sollte aber besser promotet werden, um überall bei den jungen Gemeindemitgliedern anzukommen.
Der persönliche Glaube ist aber keineswegs durch den Katechismus erlernbar, er bleibt eine Gnadengabe; die grundsätzliche Offenheit der Menschen für den christlichen Glauben kann aber durch ein authentisches Bekenntnis aller Christen nur positiv beeinflusst werden
Vor dem Bekenntnis des eigenen Glaubens steht aber eine fundierte Kenntnis der Glaubensgrundlagen – im übrigen auch für unsere Identitätsbildung als Katholiken von wesentlicher Bedeutung.
Jesus hat Kranke geheilt, Tote auferweckt, Brot vermehrt, die Sünderin gerettet. Dies zusammen mit den Verheißungen und er hat Fragen beantwortet.Wenn einer nicht nachfolgen wollte, hat er ihn nicht mit der Hölle bedroht.Thema Familie: ich kenne eine religiöse Gruppe von innen. Keiner hat Kinder, die auch nur in die Kirche gehen und alle beten und leiden. Und wieviele aus meinem bischöflich privaten katholischen Gymnasium, aus meiner Klasse, sind aus der Kirche ausgetreten und können sich nichtmals an den Religionsunterricht erinnern..viele sind gerufen, wenige fühlen sich angesprochen. Vielleicht kommt man mal von der Meinung runter, dass nur katholisch oder christlich der rechte Weg ist.Meine konfessionslose und glaubenslose Schwester ist vorbildlich gestorben.Hat vorbildlich ihre Krankheit gemeistert.46 Jahre war sie alt. Ohne Weltanschauung.Die Frage nach Gott wachhalten will man zum Beispiel im Canisius Kolleg. Nicht Katholiken züchten.Das bringe ich meiner Familie bei, das können sie annehmen.
es muss beides sein, krp chen. aber das weißt du ja. wolltest nur die menschliche seite mal betonen. ich frag mich, wie sehr sich unsere protestantischen brüder und schwestern von unserem blog angesprochen fühlen.jesus hatte eine art von gott zu reden, die sich die christen abgucken können. jesus als vorbild für alle. man kann mehrere vorbilder haben.da ist mehr, als wir menschen geben können.da ist gott.ein sehr guter satz, herr pater hagenkord.was dann gott ist, erfährt man durch seine freundschaft.