An diesem Weihnachtstag erteilte Papst Benedikt XVI. wieder den Segen „Urbi et Orbi“, der Stadt und dem Erdkreis. Dabei hat er auch wieder einen „vollkommenen Ablass“erteilt, etwas, was immer wieder Grund für Missverständnisse ist. Einige Gedanken dazu:
Der Segen eines Priesters, eines Bischofs oder eines Papstes ist nach katholischer Auffassung ein „Sakramentale“, das heißt er vermittelt die Liebe und Gnade Gottes für den Menschen, der dafür aufgeschlossen und empfänglich ist, also nicht automatisch. Es gehört dazu der Wunsch, diesen Segen auch wirklich zu wollen. Das Gleiche gilt für den Nachlass der Sündenstrafen, die Indulgenz oder auch Ablass genannt.
Sünde – und das ist der Ausgangspunkt – beschädigt den Menschen, sie hat wie alles, was wir tun, Folgen. Sie hat zwei verschiedene Folgen, sie beschädigt einerseits unser Verhältnis zu Gott und sie beschädigt andererseits uns selber. Ersteres bedarf der vergebenden Liebe Gottes. Letzteres bedarf der Reinigung, der Leuterung, und hier kommt die Indulgenz ins Spiel. Der Kirche – so glauben Katholiken – ist die Vollmacht dazu gegeben.
Diese Vollmacht überwältigt den Menschen aber nicht. Sie gilt nur, wenn der Mensch sie wirklich annehmen will, im Fall der Indulgenz: Wenn Reue und Buße da sind. Es ist also kein automatischer Vorgang, nichts Magisches, sondern hängt vom Menschen selber ab. Die Kirche hilft mit der ihr gegebenen Vollmacht dem, der bereut und der das Sakrament der Buße – also die Vergebung durch die Liebe Gottes – bereits empfangen hat. Man kann also nicht einfach auf den Petersplatz kommen und dann ist alles gut. Es muss gewollt werden und innerlich mit vollzogen werden. In voller Absicht und innerer Überzeugung also.
Der Katechismus der Katholischen Kirche drückt das so aus:
1472 Um diese Lehre und Praxis der Kirche zu verstehen, müssen wir wissen, dass die Sünde eine doppelte Folge hat. Die schwere Sünde beraubt uns der Gemeinschaft mit Gott und macht uns dadurch zum ewigen Leben unfähig. Diese Beraubung heißt die „ewige Sündenstrafe“. Andererseits zieht jede Sünde, selbst eine geringfügige, eine schädliche Bindung an die Geschöpfe nach sich, was der Läuterung bedarf, sei es hier auf Erden, sei es nach dem Tod im sogenannten Purgatorium [Läuterungszustand]. Diese Läuterung befreit von dem, was man „zeitliche Sündenstrafe“ nennt. Diese beiden Strafen dürfen nicht als eine Art Rache verstanden werden, die Gott von außen her ausüben würde, sondern als etwas, das sich aus der Natur der Sünde ergibt. Eine Bekehrung, die aus glühender Liebe hervorgeht, kann zur völligen Läuterung des Sünders führen, so dass keine Sündenstrafe mehr zu verbüßen bleibt.
1473 Die Sündenvergebung und die Wiederherstellung der Gemeinschaft mit Gott bringen den Erlass der ewigen Sündenstrafen mit sich. Zeitliche Sündenstrafen verbleiben jedoch. Der Christ soll sich bemühen, diese zeitlichen Sündenstrafen als eine Gnade anzunehmen, indem er Leiden und Prüfungen jeder Art geduldig erträgt und, wenn die Stunde da ist, den Tod ergeben auf sich nimmt. Auch soll er bestrebt sein, durch Werke der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe sowie durch Gebet und verschiedene Bußübungen den 2alten Menschen“ gänzlich abzulegen und den „neuen Menschen“ anzuziehen.
1478 Der Ablass wird gewährt durch die Kirche, die kraft der ihr von Jesus Christus gewährten Binde- und Lösegewalt für den betreffenden Christen eintritt und ihm den Schatz der Verdienste Christi und der Heiligen zuwendet, damit er vom Vater der Barmherzigkeit den Erlass der für seine Sünden geschuldeten zeitlichen Strafen erlangt. Auf diese Weise will die Kirche diesem Christen nicht nur zu Hilfe kommen, sondern ihn auch zu Werken der Frömmigkeit, der Buße und der Nächstenliebe anregen.
„Es gehört dazu der Wunsch, diesen Segen auch wirklich zu wollen. Das Gleiche gilt für den Nachlass der Sündenstrafen, die Indulgenz oder auch Ablass genannt.“(…)
„Sünde – und das ist der Ausgangspunkt – beschädigt den Menschen, sie hat wie alles, was wir tun, Folgen. Sie hat zwei verschiedene Folgen, sie beschädigt einerseits unser Verhältnis zu Gott und sie beschädigt andererseits uns selber.(…)“
„Sie gilt nur, wenn der Mensch sie wirklich annehmen will, im Fall der Indulgenz: Wenn Reue und Buße da sind. Es ist also kein automatischer Vorgang, nichts Magisches, sondern hängt vom Menschen selber ab.(…)“
„Man kann also nicht einfach auf den Petersplatz kommen und dann ist alles gut. Es muss gewollt werden und innerlich mit vollzogen werden. In voller Absicht und innerer Überzeugung also.(…)“
– was ist mit denen, die es nicht unbedingt wollen, sondern auf gelernte Weise und Tradition aus dem Elternhaus, zur Beichte oder zum Petersplatz gehen, um den Ablass zu erhalten? …und eben an das Magische denken? Warum ist die Kirche nicht imstande den Gläubigern zu vermitteln, was das Sakrament tatsächlich bedeutet? Dass es ein Mittun erfordert, und kein „Wunder“ ist? Abgesehen von der Gnade, die hier zu Recht gebracht werden kann.
– was ist mit denen, die nicht mehr zur Beichte gehen? Warum kann die Kirche das wunderbare Gottesinstrument und den Weg zur Indulgenz nicht erläutern kann?
– was ist mit den Priester, die das Sakrament der Beichte, wie eine Beamtenaufgabe erfüllen und anstatt einer Absolution, den Pönitenten in eine noch größere Gewissensnot bringen?
liebe anna, magie wirkt auch nur, wenn man mitmacht. und was mit dem priester ist, der die not größer macht? solche priester haben dafür gesorgt, dass die leut nicht mehr beichten gehen und dass im höchstfall noch bußgottesdienste interessant sind.
So sehr ich mich auch bemühe, ich kann nichts damit anfangen..die Gemeinschaft mit Gott ist bei mir nie gestört. Muss ich mal so plump sagen. ;-)Oder sie ist rund um die Uhr gestört und dann mach ich es so, wie es früher mal üblich war, jeden Samstag beichten gehen.Macht Kirche mit dem Ablass, über den es ja noch andere Geschichten zu erzählen gäbe, nicht etas viel Theater? Ein gescheites Beichtgespräch ersetzt sämtliche Ablässe, man sollte mal eher darauf achten, dass Priester diesbezüglich eine gute Ausbildung bekommen.Diese Behauptung, die Gemeinschaft mit Gott wäre gestört ,widerspricht sämtlichen Gottesbildern ,die der Papst hat, der hat wunderbare Gottesbilder.Gott ist Liebe. Gott ist überall wußte Ignatius. Was kann der Mensch denn da stören?Sehr menschlich ist das alles gesehen.Zumal der katholische Sündenkatalog unermesslich ist. Das weiß jeder, der nicht immer katholisch war.
hallo Annemarie, wollte dir schon ein paar Mal eine Mail schreiben – hat nicht funktioniert – hast wohl eine neue Adresse. Meine ist noch dieslbe: geli.heinrichs@t-online.de. Melde dich doch mal wieder.
viele Grüße Geli
„Ein gescheites Beichtgespräch ersetzt sämtliche Ablässe, man sollte mal eher darauf achten, dass Priester diesbezüglich eine gute Ausbildung bekommen.“ – da stimme ich zu, Annemarie. Mal habe ich sogar von solcher Ausbildung auf der Radiovatikanseite gelesen, leider betraf dies nur die werdende Priester. Was ist aber mit den, die bereits den Priesterberuf ausüben, und immer wieder die gleichen Fehler machen?
Nur der Vollständigkeit halber, hier das Original der Apostolischen Pönitentiarie im Original:
http://www.vatican.va/roman_curia/tribunals/apost_penit/documents/rc_trib_appen_doc_20020826_enchiridion-indulgentiarum_lt.html
und die deutsche Kurzform,
http://www.ulrichrhode.de/lehrv/sakr/ablaesse.pdf
deren Punkt neunundzwanzig besonders interessant zu sein scheint: Ablass, also Straferlass rückwirkend. Das ist wohl eines der Alleinstellungsmerkmale des kanonischen Rechtssystems.
Gesegnete Weihnachten allerseits.
PS: Das Busssakrament ersetzt KEINSEFALLS auch nur einen einzigen zu gewährenden Ablass, sei er nun teilweise, oder gar vollkommen. Da ist immer noch der apostolische Grosspönintentiar vor!
Lieber Frank Miskar, auch fuer Sie gesegnete Weinachten 🙂
In dem Papier lesen wir genau das, was wir hier mit Annemarie behaupten.
Bereits der Satz begruendet unsere Meinung:
„Der Erwerb eines vollommenes Ablasses setzt voraus:
– den Empfang des Busssakramentes …
Also “ Es ist also kein automatischer Vorgang, nichts Magisches, sondern hängt vom Menschen selber ab“
liebe anna, mit solchen priestern habe ich einen großen teil meines katholischen lebens verbracht.wenn ich teresa von avila lese und sehe, wie sehr schlechte beichtväter ihrer spiritualität geschadet haben.. aber man darf die hoffnung nie aufgeben.wer suchet, der findet.und der hohn war ja immer, die auflage, nun sündige nie wieder oder ähnlich, hatte ja immer zur folge, dass ich mir eingebildet habe, ich höre in der tat auf zu sündigen..und immer diese tortur, auf den kalender sehn, es ist fastenzeit, adventszeit.beichtzeit..dann habe ich eine naturbegabung von priester getroffen und alles war komplett anders. was ja auch immer witzig ist, dass jeder priester seinen eigenen sündenkatalog hat. der eine grenzenlos, der andere großzügig. die frage ist, wenn bis ins jenseits hinein festgelegt wird, was machen die protestanten und andere kirchen?
Was genau braucht es denn für ein „gutes“ Beichtgespräch. Als betroffener Priester interessiert mich das. Man bekommt ja keine Rückmeldung oder Ähnliches.
Lieber P. Hagenkord, es erfordert Empathie und Liebe 🙂 dann wird Gott dem Priester bei der Antwort durch Wirken des heiligen Geistes helfen. Die Beichte und die Absolution verbunden mit einem Hinweis auf Weiters (vergl. mit Jezusgespraechen in aehlnichen Faellen) muss immer individuell der einzelnen Situation angemessen erfolgen. Es erfordert aber auch keinen Automatusmus, keine Minimalisierung und kein Fertiges aus dem „Suendenbehandlungskatalog“, wie das in den meisten Faellen ist 🙁
Es kann keine psychotherapeutische Sitzung selbstverstendlich ersetzen, aber es koennte eine gute Mischung sein. Setzt voraus eine gute Ausbildung in dieser Materie. Wenn nicht, dann mind. in einem einfuehlsamen Gespraech versuchen dem Poenitenten zu helfen die Ursache der Suende zu suchen, damit er mit Gotteshilfe diese Fehlverhalten beseitigt und sich reinigt.
Gesegnete Weihnchten 🙂
lieber herr p hagenkord,mein 7. sinn sagt mir, dass sie eher zu den guten gehören :-). wenn man rückmeldung will, bekommt man sie. ich habe einiges hinter mir an ausgelacht werden wegen „dieser paar sünden“.oder „warum wollen sie unbedingt weiterkommen in ihrer spirituellen entwicklung, es ist doch gut so wie es ist“ und, „war das alles, erzähl mir mal lieber, wieviele männer du unglücklich gemacht hast“ (da war ich studentin). am besten war „ich verstehe sie nicht, aber ich höre gerne zu“ und das war vergleichsweise der himmel für mich.aktives, sehr freundliches zuhören ohne zu verstehen.weitergekommen in meiner spirituellen entwicklung bin ich da nicht.aber er war wenigstens nett zu mir. vor allen dingen habe ich oft erlebt, dass ich nicht ernstgenommen werde. dann habe ich einen erzkonservativen priester erlebt, der mir unverschämte fragen gestellt hat und genau wußte, wie ich dieses oder jenes problem möglichst schnell lösen sollte. als ich aus der kirche ausgetreten war, habe ich erstmal aufgeatmet. dann ging es irgendwann um meine wiederaufnahme nach gründlicher überlegung und da war mancherorts wieder nur das thema generalbeichte wichtig..ich, die große sünderin, exkommuniziert..gründe für meinen austritt uninteressant..und dann kam jemand, der war völlig anders und sagte, „wenn es für sie ok ist, gehen sie beichten.“er hat zugehört, nicht gewertet,mir gesagt, ich hätte zeit, mich zu ändern, gefragt vorsichtig,warum haben sie das getan, wann hat das angefangen..alles hat er verstanden. mit anderen worten: ein sechser im kirchenlotto.ich war am ende sprachlos und irgendwie der glücklichste mensch unter der sonne.
Ich glaube das es vom Menschen selber abhängt und jeder GUTE Priester wird mit Empathie und Liebe seiner Aufgabe gerecht werden, Ausnahmen ausgenommen, ich denke das ist Herzenssache und das soll ein Priester lernen oder konkreter sich von jesus christus inspierieren lassen, ja sich mehr auf die göttliche Gnade verlassen. Buße und Beichten hat meines erachtens etwas mit Vergebung zu tun und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger. Ausserdem ist es die Sache jedes einzelnen Menschens.
Ich muss andauernd beim Thema Beichten an Maria Magdalena denken..an die, welche gesteinigt werden sollte vom anständigen Volk und an die Geschichte, in der sie Nardenöl vergeudet. Angeblich.Jesus ist mit seinen Zöllnern und Sündern gnädig, wenn er Fragen stellt, dann so, dass sofort Erkenntnis kommt.
Was wird hier eigentlich für ein schizophrenes Gottesbild vermittel? Ein Gott, der einem im Bußsakrament die Sünden vergibt, aber für diese vergebenen Sünden anschließend noch Strafen verhängt, entweder in diesem Leben oder im Jenseits? Und um diesen Strafen zu entgehen, brauche ich den Segen des Papstes?
Was hat das noch mit der Lehre Jesu und seiner Vorstellung vom Gott der Liebe zu tun?
Und dieser Schwachsinn wird einem 46 Jahre nach Konlzilsende wieder aufgetischt!!!
Ich sehe nicht ganz, was das mit dem Konzil zu tun haben soll. Papst Paul VI. hat diesen theologischen Punkt 1967 – also in Nähe und Geist des Konzils – neu formuliert. Man kann sich aus „dem Konzil“ nicht nur das herauspicken, was man mag.
Und Schwachsinn ist das ganz und gar nicht. Selbst wenn man damit nicht übereinstimmt, kann man es doch zumindest Ernst nehmen. Oder würden Sie abstreiten, dass Sünde in unserem Leben Folgen hat? Sie hat schädliche Folgen, die wir uns selber zuziehen und die nicht in einer Art himmlischen Strafgerichtsbarkeit verhängt werden. Mit diesen Folgen müssen wir uns in unserem Leben auseinandersetzen, die Vergebung der Sünden macht die Sünde selbst ja nicht ungeschehen.
Nun mag die Sprache von „zeitlichen Sündenstrafen“ aus einer Zeit stammen, deren geistige Vorstellungen nicht mehr die unseren sind. Aber die Vorstellung dahinter von der Freiheit des Menschen und seiner Fähigkeit, sich gegen Gott und damit gegen den Sinn seines Lebens und sich selbst zu wenden, die bleibt erhalten. Würde Gott neben der Vergebung auch die Folgen unseres Tuns gleich mit wegmachen, was bliebe denn dann von unserer Freiheit noch übrig? Alles wäre beliebig, weil alles rückgängig zu machen wäre.
Da ist mir das zugegen sperrige Konzept von Vergebung und Folgen doch lieber.
Lieber Herr P Hagenkord,natürlich hat Sünde Folgen. Das wissen alle.Jede Tat sucht ihren Ausgleich ,sagen die Anthroposophen.Es darf langsam aber sicher nicht darum gehen, was einem lieber ist.Überkommene Tradition oder Wohlfühltheologie.Beides hat wenig Sinn. Es muss mal um wirkungsvoll gehen.Die Erfahrung des liebenden Gottes hat Veränderungswillen beim Menschen zur Folge.Beim Gottesbild ansetzen. Da muss ich nicht den Holzhammer der Kirche noch hinterherschicken. Der schadet.Herauspicken, was man v e r s t e h t.Wenn Amtskirche sich ohne das Fußvolk Gedanken macht, muss man sich nicht wundern. Dass das denkenede Fußvolk streikt. Die Zeit, in der Katholiken das Denken der Amtskirche überlassen,gutwillig überholte Traditionen übernehmen,nach dem Motto, ist ja besser als.. sollte vorbei sein. Sonst sind wir weiterhin priesterzentriert und das ist im Zeitalter des Priestermangels und des allgemeinen Priestertums die schlechteste Idee. Was mich stört und was ich für sehr ungut halte, dass das Sakrament der Beichte nicht genügt. In einem guten Beichtgespräch reflektiert man, warum man sich so verhält und nicht anders. Da sehe ich in den Beichtstühlen eine Menge Probleme.Auch beim Beichtgespräch, wenn sogar Priester sagen, dass sie immer wieder dasselbe beichten, nach dem Motto,Gott ist dann doch wieder gnädig. Und der Mensch offensichtlich dämlich. Der Spruch, der Priester ist kein Psychiater,(den haben Sie nicht gesagt, ich weiß), ist hier auch fehl am Patz. Wenn es nur um Herunterleiern geht und zur Buße 3 Vater unser oder ich weiß nicht was, kann ich drauf verzichten.Menschenkenntnis ist beim Lehrer angesagt und auch beim Priester. Es gibt soviele großartige Dinge, die nicht wirken, weil sie falsch angewandt werden.Ich weiß auch, dass ignatianische Exezitien nicht so wirken bei vielen Menschen, wie sie wirken könnten und eigentlich müßten. Ich weiß auch nicht, was es mit den zeitlichen und ewigen Sündenstrafen auf sich haben soll.Ein Ablass, der zum Ziel hat, dem Menschen Erkenntnis zu verschaffen, hätte Sinn. Dann sollte man auch mal an Ökumene denken. Was Katholiken alles haben und die anderen nicht..die Menschen sind aus der Beichte ausgestiegen, wird ja immer beklagt, weil sie nichts bringt.
Der Vorwurf trifft nicht. Es hetsebt aber seitens der DMG keine Absicht rassistischen, diffamierenden und dann auch noch anonymen Pamphleten hier ein Podium zu bieten. Ein Mindestmadf an zivilisierter Ausdrucksweise und eine nachprfcfbare Identite4t sind schon erforderlich. Audferdem schadet es nicht den Mut zu haben ffcr seine c4udferungen auch einzustehen.
ja, silvia, guten tag erstmal und einen guten übrgang ins jahr 2011 wünsche ich..das ist mal meines erachtens wieder so ein beispiel von übernommener tradition (und es gibt sicher genügend menschen in der weltkirche, die damit etwas anfangen können) und einem papst, der lange weiß, dass es woanders langgeht. mein beicht“vater“ bemüht sich redlich, mir den gott nahe zu bringen, der mich nimmt, wie ich bin und mir übertriebenes sündenbewußtsein abzugewöhnen. dann kommen die ablässe. und auch beim weltjugendtag in madrid gab es das..macht ausüben im himmel und auf erden.unser gottesbild wirkt sich auf unser menschenbild aus. das ist das problem dabei.
Natürlich hat Sünde Folgen, aber diese Folgen werden nicht automatisch getilgt, nur weil man den Segen „Urbi et Orbi“ in gläubiger Gesinnung empfängt.
Das wäre dann auch ein zu einfaches Konzept, finde ich. Und wenn Gott unsere Freiheit so ernst nimmt, dass er die Folgen der Sünde mit der Vergebung nicht tilgt, wieso sollte es dann plötzlich mit päpstlichem Segen funktionieren?
Da wird doch über Gott verfügt.
Gott kann die Folgen der Sünde tilgen oder auch nicht, mit oder ohne päpstlichem Segen
Die Beichte macht nur dann einen Sinn, wenn man den Fehler inkl. der Ursache erkannt hat, danach die aufrichtige Reue und Entschuldigung folgt. Manchmal nur eine Entschuldigung an Gott (=Beichte) selbst folgen kann. Nach der Gottesabsolution kann man dann das „Neue“ beginnen. Ohne diese Einsicht in den Fehlverhalten und den Glaube, dass Gott mir es vergibt, wird mir wahrscheinlich der papstlicher Ablass auch nicht helfen. Die Charakterschwaeche trage ich weiter durch Leben mit mir und gebe die ungeloeste Probleme an meine Kinder/Umgebung weiter – vergleich. die Lehre von dem soeben im Dezember verstorbenen Horst-Eberhard Richter.
…noch ein Gedanke. Wenn mir der Priester waehrend der Beichte mit Gotteshilfe die Richtung aufs Weitere vorgeben wuerde (was bei mir mal der Fall war :)) und danach der Ablass kaeme, dann wird mich Gott aus der „Elend“ befreien. Dann hat die Beichte und der Ablass ihre Aufgabe erfuellt 🙂
und so beichten sie noch heute, mit und ohne ablass,immer dasselbe. aber mit dem plötzlichen wissen vom gnädigen gott.
Annemarie, ist Ihr Kommentar vom 27. Dezember 2011 um 20:23 die Antwort auf meinen Post? Als ich gestern den Beitrag hier las, dachte ich an das Wort „Glaube“. Heute kam dazu https://blog.radiovatikan.de/%e2%80%9enur-der-glaube-macht-mich-gewiss-es-ist-gut-dass-ich-bin/#respond
darüber hinaus füge ich die Worte aus der Predigt des Papstes in der Christmette:
„Mir scheint, dass sich darin eine tiefere Wahrheit zeigt, von der wir uns in dieser Heiligen Nacht berühren lassen wollen: Wenn wir den als Kind erschienenen Gott finden wollen, dann müssen wir vom hohen Ross unseres aufgeklärten Verstandes heruntersteigen.
Wir müssen unsere falschen Gewissheiten, unseren intellektuellen Stolz ablegen, der uns hindert, die Nähe Gottes zu sehen.“
http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=549215
alles zuviel tamtam.mehr erkenntnis wäre mir lieber und ist mir lieber und aus dem grund erspare ich mir ablass und co. mein gott, wie können eigentlich andersgläubige ruhig sterben.
Nur noch einmal zum Verständnis: Meinen Sie, dass das Konzept entweder veraltet oder unverständlich ist und deswegen über Bord gehen sollte? Kann es nicht auch sein, dass wir uns zu weit entfernt haben, um das verstehen oder nachvollziehen zu können, soll heißen: dass die Bringschuld bei uns liegt.
Natürlich reicht es nicht, in guter Gesinnung auf den Petersplatz zu kommen und natürlich ist der Papstsegen nicht der einfache Weg aus der eigenen Verstrickung in die Sünde und so. Aber der umgekehrte Weg, das Weglassen, weil es nicht in unsere Zeit passt (angeblich) ist doch genau so falsch, weil weg führend.
Lieber Herr P. Hagendkord,;-)erstmal freue ich mich, dass Sie hier im Blog den Geist nicht aufgeben.. das kann ja auch sein, dass S i e recht haben. Ich mußte heute an „Oh Herr, ich bin nicht würdig,“ denken, „aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund“..dafür gibt es den Blog, dass jeder seine Erfahrungen und seinen Glauben erzählen kann. Mit demselben Mut, den unser Erzbischof an den Tag legt, wenn er in der Berliner Abendschau sagt, „Gott ist Mensch geworden“..ohne sich zu rechtfertigen.Am Gesicht des jeweiligen Moderators sehe ich, dass denen nichts mehr einfällt.Erzbischof ist originell..“was wünschen Sie den Menschen zu Weihnachten, Herr Erzbischof?“? „Dass jeder am Heiligabend einen Menschen findet und nicht allein ist.““Was war Ihr schönstes Weihnachtsgeschenk?“ „Eine Carrerabahn.“ Er wird ewig von den Tageszeitungen gefragt und vom TV..das spricht doch Bände. Ich habe gestern gedacht, wenn mich jemand vom Wert des Ablasses überzeugt, wäre ich nicht böse..also, nur Mut. :-)Was ich mache und andere, meine eigene ,sehr angespannte kirchliche Vergangenheit mit hineinbringen, die sicher auch abschreckend wirkt. Soll sie nicht. Ich bin immer auf der Suche..auch wenn ich Antworten parat habe.
der ablass ist mir unverständlich, lieber herr pater 🙂 und ich warte auf erleuchtung.und irgendwie habe ich auch eine üble bußneurose.
anna, nicht unbedíngt eine antwort.die reden des heiligen vaters kenne ich alle. falsche gewissheiten..bin ich auch nicht für. meine gewissheiten sind in meditationen erkämpft,besonders in ignatianischen exerzitien. an austausch bin ich immer interessiert.und habe ihn auch gründlichst, vorzugsweise mit jesuiten. das war immer so.offen sein für andere ansichten, aber nicht wie die fahne im wind.
Ich glaube, dass bei all der kontroversen Diskussion über dieses Thema „Sündenvergebung“ vergessen wird, dass der Mensch in, mit und durch die Taufe zu einem Priester wie auch zu einem König für GOTT geworden ist und ein solcher primär sogar die Pflicht hat, einen gegenüber ihn selbst schuldig gewordenen Menschen, diese Schuld zum ersten zu vergeben und sich dann als zweiten Schritt mit diesem wieder zu versöhnen, was durchaus (viel) Überwindung kosten kann. Wohl deshalb spricht auch der HERR selbst vom „Opfer der Versöhnung“. Dass sich gerade die vom Vatikan diktierte Kirche das alleinige Recht der Sündenvergebung zuspricht ist insoweit nicht korrekt.
Die Berufung auf das WORT JESU hin wage ich nicht anzuzweifeln, aber JESUS sagt auch zu Petrus (und dies zuerst):
„Geburtstag hin, verkaufe alles was Du hast…..und sorge dich zuerst um die Verbreitung des REICHES GOTTES, das ja bekanntlich mit dem KOMMEN JESU auf dieser Erde angebrochen ist. Solange also dieser erste Schritt nicht (mehr) getan ist,
ist es nicht möglich, den zweiten zu tun. Entweder die Kirche beruft sich auf das ganze WORT GOTTES oder sie muss es bleiben lassen, da ein Weglassen oder Aussortieren die Wahrheit verfälscht. Hierzu sollten wir die Mahnung in der Offenbarung beachten wie auch ernst nehmen.
Nicht von ungefähr ist also das VOLK GOTTES ein priesterliches Volk.
Alleiniges Recht der Sündenvergebung..ist mir neu.Die Opfer können auch vergeben.Man kann nicht einfach so seine Sünden abladen und dann ist gut..da gehört mehr zu. Ein Sakrament mit großer Wirkung ist das Bußsakrament..haben ja nicht nur die Katholiken, die Lutheraner kennen die Beichte auch.. Ich habe mit dem Ablass Verständnisprobleme, das Recht dazu spreche ich der Kirche nicht ab. Wir haben früher als Kinder bei unserem seltsamen Pfarrer gehört, Ablass ist für die Sünden, die man vergessen hat zu beichten..da käme bei mir eine Menge zusammen..
Unser Pfarrer sagte in der Beichte: unsere Schuld ist alles was wir Jesu bringen können.
Papst Benedikt hat sich in einem seiner Bücher gegen ein Überbewertung des Beichtgespräches
ausgesprochen.Einzig wichtig sei die Haltung des Beichtenden zu Gott. Der Priester sei nur Stellvertreter.Nur Gott könne eine Beichte bewerten und Reue und Vorsatz und Wiedergutmachung gehören zur Beichte.
Beim Ablass habe ich Probleme mit der Zeitangabe. Ich versuche denselben für die Armen Seelen zu opfern, die nach der Lehre große Gnaden für den für sie Betenden erlangen.
Das die Kirche auf drei Ebenen präsent ist, ist alte Lehre, belegt auch durch Mystiker.
Die Heiligen in der Anschauung Gottes,die Seelen im Reinigungsort und wir hier im Jammertal der Erde. Es ist für mich tröstlich, dass jede Ebene der anderen helfen kann.
Das wir sündige, zweifelnde Menschen nicht sofort der Anschauung Gottes würdig sind ist für mich einleuchtend.
Schafft euch Freunde mit dem ungerechten Mammon. Messopfer für die Armen Seelen gehören für mich dazu.