Eine neue Religion? Hier im Blog ist zu einem Artikel die Rede von Peter Sellars in Salzburg diskutiert worden, was mich neugierig gemacht hat. Da sei die neue, säkulare Religion greifbar geworden und ähnliche Kommentare waren zu lesen. Das hat mich neugierig gemacht. Also habe ich die Rede – mit Verspätung – etwas intensiver gelesen.
Der Hauptpunkt war schnell identifiziert: keinerlei Rekurs auf das christliche Erbe. Stattdessen Rückgriff auf die antiken Mythen und deren Verarbeitung durch die Aufklärer, in Sellars Fall ist es Mozart. Und das wird dann auf unsere Zeit und da vor allem auf die Umweltzerstörung angewandt, in ganz großem Stil. Habe ich das in aller ürze so richtig erfasst?
Eine neue Religion?
„Die Stimmen der Vorfahren hören“: Das ist das Programm der Rede von Peter Sellars zu Beginn der 99. Salzburger Festspiele. „Die Stimmen der noch ungeborenen Kinder hören, unsere eigenen inneren Stimmen hören“.
Was mir dabei auffällt ist zuerst die atemberaubende Sicherheit, mit der er festzustellen scheint, dass es das Böse nicht gibt. Klassische Tragödie, Buddhismus und Hinduismus seien die Zeugen. Und hier ist tatsächlich eine klare Bruchlinie zu allem, was wir christlich nennen können. Gibt es das Böse, gibt es Sünde? Wenn nein – und das scheint mir Sellars Ansatz zu sein – dann hängt alles von uns selber ab. Dann ist Erlösung von all dem Schlimmen bei uns und nur bei uns zu suchen.
Erlösung selbstgemacht?
Nun ist das was Sellars da macht alles andere als neu. Und so eindeutig auch nicht. Es tut schon etwas weh, wie er Klassiker, Mozart und Plastik im Ozean in einen Gedankengang zwingt. Es ist nicht neu, weil es die Geistesgeschichte Europas immer begleitet hat. Wir nennen es die Gnosis, die Selbsterlösung durch Wissen. Oder eine andere Variante: Der Pelagianismus, die Selbsterlösung durch das Tun. Auch ich überzeichne hier, aber um den Kern zu erfassen darf ich das an dieser Stelle mal.
Beides übrigens –ismen, die sich immer auch in christlichen Varianten gefunden haben, bis heute streitet der Papst immer und immer wieder gehen ihre neo-Formen.
Vieles was Sellars da sagt kann ich selber unterschreiben. Vielleicht nicht genau so, aber die Richtung stimmt. Mir entspricht zwar die Weise, wie unser Papst darüber spricht, eher, aber das wird nicht wirklich verwundern. Aber die mahnenden Worte weisen – wie ich finde – schon in die richtige Richtung.
Gibt es Sünde?
Aber spannend wird es eben bei der oben angedeuteten Frage, ob es Sünde und Böses gibt oder nicht. Davon hängt auch die Frage ab, ob es Vergebung, Gnade, Erlösung geben kann oder nicht. Sellars sagt ausdrücklich, dass das klassische griechische Theater erfunden wurde, um den Bürgern von Athen zu zeigen, dass das Böse („evil“) nicht existiert.
Da lese ich viel von Nietzsches „Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik“ heraus. Sellars geht aber weiter und legt seine These vor, dass es das Böse nicht gebe, sondern nur Unwissenheit.
Wissen ist also Überwindung des Schlimmen. Dem widerspricht die Praxis: wie wissen eigentlich alles, was wir brauchen, trotzdem tun wir nicht das nötige. Deswegen muss sein Anliegen letztlich in moralischen Apellen stecken bleiben. Und auch seine Idomeneo-Deutung bleibt so moralisch, ein Apell.
Es bleibt bei der Moral
Der christliche Gedanke läuft dazu parallel. Wir lesen bei Paulus: „Das Wollen ist bei mir vorhanden, aber ich vermag das Gute nicht zu verwirklichen. Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will, das vollbringe ich. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, dann bin nicht mehr ich es, der es bewirkt, sondern die in mir wohnende Sünde“ (Römer 7). Aber Paulus spricht explizit von Sünde, es gibt es also, das Böse. Die Sünde.
Sellars These entnimmt der dem Buddha: Die Wahrheit des Leidens führt zur Erkenntnis und zum Such nach dem Weg zur Besserung. Christen setzen dagegen: „Das wahre Heil des Menschen besteht nicht in Dingen, die er von sich aus erlangen könnte”.
Sind Christen besser?
Die Rede selber habe ich nicht gehört, ich kann also nichts über die rhetorische Leistung sagen. Aber als gelesener Text finde ich sie so spektakulär nicht. Hier spricht ein Künstler, der Transparenz nicht kennt. Das ist sein gutes Recht und seine Entscheidung.
Ist das dann schon eine neue Religion, die Religion von heute? Eher eine schon etwas ältere Religion. Oder Weltanschauung. Gnosis eben.
„Der Gnostizismus ist nicht fähig zur Transzendenz. Der Unterschied zwischen der christlichen Transzendenz und jeder Form eines gnostischen Spiritualismus liegt im Geheimnis der Menschwerdung,“ sagt der Papst. Macht das dann schon Christen zu besseren Menschen? Auf keinen Fall. Wir sind genauso an der Zerstörung der Welt beteiligt wie alle anderen auch. Weswegen wir die Synode zu Amazonien brauchen, weswegen es sich immer noch lohnt, Laudato Si‘ zu lesen und so weiter.
Sellars sagt, dass die Tragödie uns erzählt dass die Götter nicht strafen, sondern dass wir uns das alles selber einbrocken. Wir Christen nennen das Sünde. Und deswegen ist unser Weg nicht der des Ansammelns von Wissen, auch wenn das nötig ist. Aber es bleibt nur Mittel. Unser Weg ist der der Umkehr. Und der braucht Gott und Gottes Gnade. Von selbst aus können wir das alles nämlich nicht schaffen.
Lieber Pater Hagenkord,
danke für ihre Sichtweise über Peter Sellars, und ich denke somit auch die der kirchlichen Lehre.. und das respektiere ich natürlich voll…
aber-gottseidank- wird heute das „kirchliche Lehramt“ nicht mehr -auch von kirchlich offenen Christen, die dennoch weiter „Suchende“ geblieben sind als die einzige wahre Quelle akzeptiert…
das schließt natürlich die Frage ein, ob beispielsweise die Seligpreisungen ua. nur den kirchlich gebundenen ( Evangelischen und Freikirchliche eingeschlossen) GEHÖRT und darauf sozusagen so eine Art Urheber-RECHT (Gema oder VG.Wort) BESITZEN?
Künstler wie Sellars bin ich dankbar, dass sie in einem Umfeld
-so wie es heute beispielsweise im Nationalismus und dessen abstoßender Konsequenz ( Migranten, Umwelt etc.) versumpft ,
in ihren Deutungen die Menschen jedenfalls aufrütteln können-ja auch provozieren wollen.; so wie es auch Komponisten aber auch Dichter bildende Künstler zu allen Zeiten tun!
und gerade der große Freigeist Mozart ist da für Sellars ein großes Vorbild.
. gleichwohl verleugne ich nicht dass Mozart-und das kann man in seinen ca. 600 Briefen immer verfolgen- fast sowas wie ein „kindliches“ Gottvertrauen hatte und das im gerade beim Tod seiner geliebten Mutter vielleicht tröstlich war- UND in dem tiefen Schmerz komponierte er die Serenade mit dem Titel “ ein musikalischer Spaß“- fast möchte man zitieren, wer fassen kann der fasse es.
…
nicht von ungefähr inspiriert dieses Genie so die unterschiedlichsten Menschen und Denker wie auch Benedikt und Küng, der übrigens ein nicht uninteressantes Mozart Bändchen(Piper) geschrieben hat..
Benedikt würde ich allerdings schon gerne mal fragen wie er mit der „Cosi“ zurecht kommt..
zu Sellars noch ein Hinweis: bei YouTube :“Peter Sellars on Bachs Matthäus Passion “ Gespräch -engl. mit deutschen Untertiteln
Pater Hagenkord vielleicht ermutigt sie DIESES Gespräch bei Sellars noch etwas anderes zu entdecken….
ich hab das Interview quer-gehört, es hat ja 50 min. Worauf weisen Sie genau hin: dass Sellars immer auf die körperliche Liebe hinweist, auch im Kontext Jesus und Magdalena (nun, diese Diskussion kennen wir von vielen Künstlern)… oder der Abschnitt, Bach sei auch antisemitisch…
es hat mich neugierig gemacht
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Was in der Zeit Mozarts mE immer noch mitschwingt. Die Muslime als gute Wissenschaftler und technisch dem Christentum überlegen. Der alte Vorwurf, das Christentum hätte vor der Renaissance – eben doch im dunklen Mittelalter – die Wissenschaft unterdrückt, auch Hellenismus, antike Technik etc. verboten. Ob das jemals stimmte?
Andererseits: schauen wir uns an, welche Katastrophen ab 1347-1453 (Pest bis Fall von Konstantinopel) auf „Europa“ herein brachen. Das macht mich soundso etwas nachdenklich, wie unsere Gesellschaft wirklich reagieren würde, wenn wir eine große Katastrophe stemmen müssen.
Zusammengefasst war es ja so, ist aber schon eine Interpretation: als im 14. Jh die Natur die Menschen schlug, haben diese mit Aufrüstung und Krieg ihr Heil gesucht (100 jhr Krieg) und die Kirche konnte den Frieden auch nicht halten. Avignon und Rom stellten Päpste und Gegenpäpste. Das große ABendländische Schisma. Und bald brannte Jan Hus am Scheiterhaufen und wir waren mitten in der Reformation….
Ich sehe es als eine wahnsinnig große Leistung an, dass die Städte und Reiche des Kontinents nicht ganz kollabierten. Ja, und übrigens, die großen Heiligen am Ende des 14. JH bzw. Beginn des 15. JH sind doch alles Frauen: Katharina von Siena, Birgitte von Schweden, Johanna von Orleans. Zufall?
Sehr knapp zusammengefasst. Katastrophen schaukeln sich manchmal gegenseitig auf, diese Schablone der Welt- und Kirchengeschichte sollten wir als Worst Case nicht vergessen. Aber davon sind wir weit entfernt.
Ich behaupte, im 14. JH brannten Natur*Kirche*Politik (jetzt bin ich aber weit weg von Mozarts Zeit)
@Dietmar:Mit Verlaub haben Sie das Gespräch-oder besser den Dialog zweier Künstler
WIRKLIICH und in einer OFFENEN!! Haltung gehört und auf sich wirklich WIRKEN lassen..?
ok mich selber interessieren die kirchlichen Lehrsätze ( katholisch oder protestantisch usw…geschweige denn abstrakte Theologie.. aber DAS LEBEN und das ist immer konkret
Roger Schütz war beispielsweise in fiesem abstrakten Sinn kein “ Theologe“ aber er hat uns jungen 68er vertraut –
DAS hat mir Jesu Intentionen nahe gebracht und nicht nur das…
Tippfehler bzw. Auslassungen
Ergänzung kirchliche Lehrsätze… fehlt NICHT
Roger Schutz; natürlich in DIESEM sin kein..
Leider habe ich gerade nicht die Zeit, mich mit Sellars Aussagen zu beschäftigen.
Für mich scheint ein weiterer Gedanke nur herausgegriffen, aber vielleicht zeigt es ein Denken Ende des 19. Jahrhunderts beschrieben von Nietzsche in „Die fröhliche Wissenschaft“.
Er schreibt bezüglich der Sünde vom Irrtum Christi:
„Der Stifter des Christentums meinte, an nichts litten die Menschen so sehr als an ihren Sünden – es war sein Irrtum, der Irrtum dessen, der sich ohne Sünde fühlte, dem er hierin an Erfahrung gebrach! So füllte sich seine Seele mit jenem wundervollen phantastischen Erbarmen, das einer Not galt, welche selbst bei seinem Volke, dem Erfinder der Sünde, selten eine große Not war!“
Zudem aus Nietzsches Gedanken würde zum Bild in diesem Block passen – zum Nachdenken über ein Ideal und wie christliches Denken ein völlig anderes Bild darstellen würde. (aus „Fröhliche Wissenschaft“, S. 144)
„Ideal und Stoff. Du hast ein vornehmes Ideal vor Augen: aber bist du auch ein so vornehmer Stein, dass aus dir solch ein Götterbild gebildet werden dürfte? Und ohne dies – ist all deine Arbeit nicht eine barbarische Bildhauerei? Eine Lästerung deines Ideals?“
Wäre in diesem Sinne Barbarei dann Unwissenheit? Und bzgl. Stoff kommt mir dann schon auch der Gedanke an unbrauchbaren Stoff bzw. „lebensunwertes Leben“ oder „untauglich“.
Wenn Peter Sellars glaubt, im Hinduismus gäbe es kein Gut und Böse, liegt er falsch.
So ist zb in den Upanishaden zu lesen, dass Krischna (oder Krsna), Inkarnation des Vishnu (eine der drei obersten Gottheiten), ein Dorf vor dem Zorn Indras beschützt, (Indra = „Der König der Götter“, in späteren Schriften aber als eine eher untergeordneten Gottheit interpretiert), indem Krischna einen Berg mit einem Finger über den Einwohnern des Dorfes balanciert, und diese so vor den Blitzen des Indra schützt (man beachte die Parallele zu Zeus!).
Krischna gewinnt den Kampf, und belehrt Indra, dass in ihm, obgleich sonst hochmoralisch, eine letzte Sünde innewohne: die des „Ego“, des Stolzes auf sich selbst. Diese Sünde wird durchaus als „Rest von Bösem“ interpretiert.
Offensichtlich weiß Sellars nicht genau, wovon er spricht, und gibt uns unfreiwillig eine (mögliche) Antwort, warum es eine Hinwendung unserer Gesellschaft zu exotischen Religionen gibt. Nämlich, -neben vielen hehren Motiven, so sind zb. die Meditationsschulen des Hinduismus hochgradig interessant und bereichernd – wohl auch aus dem inferioren Grund, weil sich in diese exotischen Religionen alles hineininterpretieren lässt, was man will. Weil man sie nicht wirklich kennt.
Man könnte es pointiert formulieren: Jene „Unwissenheit“, die Sellars postuliert, gereicht ihm selbst zur Projektion einer zeitgeistigen Erscheinung.
Ich selber glaube an ein Vorhandensein von sowohl Gutem als auch Bösem in der Welt, da ein wesentlicher Teil der menschlichen Würde, meines Glaubens nach, darin besteht, sich bewusst „zum Guten“ zu entscheiden. Dies impliziert allerdings auch einen Gegenpol.
Auch der weit verbreitete „Glaube“ an die Determiniertheit des Gehirns und der zerebralen Vorgänge, (Eine solche Determiniertheit würde bedeuten, dass es keine Entscheidungsfreiheit gäbe), ist aus quantenmechanischer Sicht nicht haltbar. So glaube ich weiter unverdrossen an das Gute.
Danke für den schönen und interessanten Aufsatz.
Neben Gnosis gibt es mE in der Gegenwart noch andere Themen: Pantheismus, Deismus, das Konstruieren seiner eigenen Religion. Ganz interessant finde ich die Bahai, vor allem in den muslimischen Großstädten mit Ursprung Iran. Auch hier ist es eine sogenannte urbane Elite, die mit dem alten Islam nix mehr am Hut hat und sich wie mit Legosteinen das Beste aus allen Strömungen zusammenbaut.
Nun, war Nietzsche teilweise auch Theologe. Zumindest im Widerspruch war er es, wenn er den Nihilimus des Gottes, vor allem eines sich körperlich offenbarten Gottes wie Jesus diskutiert.
Jetzt komm ich aber fast auf eine Provokation, vor allem für moderne Menschen: im Katholischen hat Fatima 1917 eine hohe Bedeutung. Die Kernaussage, für mich ist: seid sehr vorsichtig, das Böse schläft nicht. Es kommen grausige politische Strömungen auf Europa zu usw. (nun, im 20. JH war das wohl richtig).
Es kann ja ein Trick des Bösen sein, so zu tun, als wäre es gar nicht greifbar. Bei all den Katastrophen die wir sehen.
Dann ist aber Sellars tatsächlich in der Tradition von Nietzsche etc. Ich orakle immer gerne auch, dass das Freimaurertum stark geblieben ist. Das war schon Treibstoff für viele „Denkrichtungen“, die sich gegen das Christentum stellen. Zumindest insofern, als sie Christen generell noch immer als sehr rückständig darstellen.
Sellars hat mE eine Religion, die es dem Einzelnen sogar freistellt, ob er sich ein Leben nach dem Tode wünscht oder nicht.
Ich hehaupte, viele moderne Menschen sprechen in dieser selben Notation. Man hat sogar Symbole und Rituale.
Deswegen, jetzt werde ich wieder etwas provokativ : der bunte Regenbogen hat eine tiefreligiöse Ursprungsform. Es ist nämlich das Logo, die Unterschrift des Schöpfergottes im Buch Genesis, er unterschreibt den Alten Bund und Gott ist immer treu, zur Menschheit.
Klingt jetzt pathetisch: ich fuhr mal im Spätwinter mit einem wirklich überzeugten Atheisten der Ostküste der USA entlang zum Flughafen Newark südlich von New York. Uns begleiteten immer wieder herrliche gigantische Regenbögen aus dem Nebel heraus, der Atlantik kann im Spätwinter gigantische Bilder zeichnen. Fast aus Langeweile streute ich die Bedeutung des Regenbogens bei den Juden und im Alten Testament ein. Der Atheist (? gibt es sie wirklich?) kannte das so nicht, nahm es aber ganz erstaunlich positiv auf und wir diskutierten lange.
Mein Freund aus USA spricht mich öfter noch sehr positiv drauf an und er macht sich viele Gedanken zumindest über seine zukünftige Beisetzung. Damit ließ ich es gut sein. Er ist Gottlob gesund und wird selbst weiter überlegen. Als Notre Dame brannte, machte er sich viele konstruktive Sorgen und rief mich an.
heute Abend: TTT im Ersten. Bericht von den Salzburger Festspielen. ‚ leading figures in government, business, and finance‘ sind unter sich und wollen dies auch bleiben. Sellars spricht zu ihnen. Was sollte er ihnen sagen?
Dass sie die Speerspitze einer neuen, wissenden und deshalb guten Gesellschaft sind, indem sie ‚den tiefen und brennenden Menschheitsfragen‘ (dt. Übersetzung) nachgehen und eine ’neue Zivilisation (erdenken und entwerfen)‘? Dass sie gesegnet sind bis ins zweite und dritte Glied im Vernehmen der ‚Stimmen ungeborener Kinder‘ (Sellars sagt nicht ‚our‘ children!) und im Willkommenheißen einer ’neue(n) Generation von engagierten, schöpferischen, fürsorgenden jungen Menschen‘. Eine Klasse feiert sich selbst und erhält nun die Heiligsprechung?
Mitnichten! Die brennenden Fragen werden angesprochen; man gewinnt den Eindruck, dass Sellars keine Plattitüde auslässt. Aber er sagt anderes:
Die Sieger von Troja werden die Verlierer, die Hybris der Stolzen wird gebrochen, die kleine Gruppe der ‚Lenker und Denker‘ steht vor den grausamen Zeichen ihres Versagens und verlieren ihre Macht. Aber: Die Götter sprechen zu ihnen, doch sie sehen nicht und hören nicht. ‚Ignorance‘ nennt Sellars diese Haltung, Augen zu und durch und mit unserer Überzeugung ‚to be superior to the cultures of the rest of the world‘, für Sellars nichts als ’self-righteousness, self-justification‘ und die eigentliche Tragödie. Darauf folgend wird er im Faktencheck sehr deutlich.
So weit. Eine neue Religion? Selbsterlösung? M.E. nein. Sellars liest den Angesprochenen buchstäblich dir ‚Leviten‘. Man könnte an Propheten denken mit ihrem ‚Raunen des Herrn‘; oder eben an Jesus selbst: Wer Ohren hat zu hören … . Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert!
Es ist also doch der Sellars, dem in der Musik Bachs (zur Ehre Gottes!) Gott nahe gekommen ist.
nochmals zum Meditieren moderner Künstlergenies wie Sellars über Bach (oder Mozart). Sellars kommt zum Punkt, dass die Musik über dem Matthäus-Evangelium steht, es gibt eine spirituelle Wahrheit, die weit über dem Christentum steht.
So könnte man das zusammenfassen. Und er streut dann ein paar Kampfparolen ein, da meint er wohl die Kirchen – Doktrin, Glaubenskriege.
Es gibt diese Urform der Religion, die Yin und Yang, Jesus und Siddharta etc. umspannt.
Ich kenn das nur als „Pantheismus/Deismus“.
Und die Passion wird doch als Allegorie der Theodizee gesehen. Freilich, nur er, Sellars, hat dann die Deutungshoheit. Da beginnt ja das Problem, und irgendwann, wenn ganz viele auf ihn hören würden,
hätte er genau so viel Kritik wie ein Papst oder ein Präfekt der Kongregation.
Also klassischer Atheist ist er ja bestimmt nicht. Ich hab jetzt keine Aussage von ihm über das Wesen Jesu gefunden.
Er ist sicherlich auch ein genialer gegenwärtiger Künstler und macht auch im Alltag viel Gutes.
Es macht mich nur etwas traurig, dass jemand, der so tief in die Matthäus Passion eintaucht, nicht die einfache Lösung (und meist ist die nahe liegende Lösung die richtige) stehen lassen kann: Bach war ein gottesfürchtiger und gläubiger Christ (Lutheraner).
Das ist ja in der Malerei, Bildhauerei etc. ähnlich. Leonardo, Michelangelo, Botticelli usw.
Es wird in der neuen Interpretation heute oft unterstellt, diese Genies wurden zu etwas „gezwungen“ oder haben zumindest in den Werken „Geheimbotschaften“, die dann eben nur die gegenwärtige Kunst versteht (und bestimmt nicht die aktuelle Kirche). Oft werden aber Werke damit schon sehr verzerrt.
Als Salzburg mit „Jedermann“ begann, haben moderne Journalisten das Stück als zu banal dargestellt, denn die moderne Kultur glaubt an keinen Kampf um die Seele. Dennoch ist der Jedermann, trotz touristischer Inszenierung, aus dem Kulturangebot der sommerlichen Events nicht mehr wegzudenken.
@Dietmar, danke für Ihre Antwort über Ihre Sichtweise , die ich aber so -grundsätzlich- NICHT teilen kann.
bin mir auch nicht sicher ob sie Sellars „im Herzen“ wirklich nahe gekommen sind?..
mir scheint Ihr Kosmos begnügt sich mit mehr kirchlichen Doktrinen.. das empfinde ich auch in Teilen bei Ihren anderen poste ,also ich respektiere das selbstverständlich aber ich käme mit der Enge dieses Denkens nicht zurecht..
oder im Bild: dieses Denken ist mir ähnlich fremd wie ein Vogel, den man zuhause im Käfig einsperrt, anstatt ihm die Freiheit des Fliegens zu lassen..
@ Dietmar – interessante Gedanken. Mir war nur nicht an jeder Stelle deutlich, worauf Sie sich beziehen. Angaben wie ‚Sellars zur Mt.Pass. 35: 25ff‘ wären schön.
Urform(en) von Religion – hat der Mensch grundsätzlich so etwas wie ein Wissen um Gott … oder um gewisse Ersatzvorstellungen? Oder sind ‚das höhere Wesen …‘, das ‚Gute‘, Transzendenz usw. ‚gott-los‘? Was ist ‚das Eigentliche‘ und was die Chiffre‘?
Oder sind Gottesvorstellungen heute Milieuphänomene?
Wir begannen die Diskussion ja „in Salzburg“ und Ullich Hoepfner hat ergänzend das genauso interessante Interview (Meditation) über die Bach-Musik eingeworfen. Youtube „Peter Sellars on Bachs Matthäus Passion“
im Hellenismus gibt es eben auch die Auferweckung der Toten (wichtige Randnotiz: kaum die Auferstehung mit Himmelfahrt etc. die körperliche Auferstehung Jesu ist schon schwer zu verstehen/akzeptieren für manche. Wenn er aber wirklich noch 40 Tage auf Erden wandelte, dann ist das wiederum notwendig), Humanismus, den Demiurgen iSV Schöpfergott und vieles mehr.
Ich finde es immer wieder interessant, hier auf Gedanken der Kirchenväter zurückzugreifen. Man kann Z.B. „Dionysoskult“ oder „Häresie“ mal studieren.
http://www.unifr.ch/bkv/suche2.htm
All das kann man, wenn man Christus in die Mitte der Zeit stehen, dann also quasi alttestamentarische Ankündigung des Kommenden sehen, und nicht als Widerspruch. Wenn ich gläubiger Christ bleibe.
Ich rette (vielleicht passt das Verb) mich dann bei all der Vielfalt eben damit, dass ich das Konkrete in der orthodoxen Kunst suche und z.B. eine Frage zum Christentum+Kunst stelle wie „wurde Jesus auf Golgotha mit 4 Nägel an das Kreuz geheftet oder mit 3“. Scheinbar war das auch den Jesuiten in der Geschichte sehr wichtig, denn ein Logo würde dafür sprechen.
Das ist dann eher die Frage, wie konkret soll Kunst und Auseinandersetzung mit Religion bleiben oder wie viel Abstraktion und Interpretation sind zulässig, oder sagen wir besser – hilfreich.
Irgendwer hat gesagt „die Exegese des Neuen Testaments“ (ohne AT und Legenden der Vorzeit?) ist gescheitert. Wenn wir nicht beim Konkreten bleiben, teile ich diese Sicht. Zumindest muss man manchmal von Flughöhe 50 Planetenbahnen wieder runter nach Golgotha oder eben Fatima (das zu erwähnen, ist ja wirklich meist provokativ, aber ich empfinde es konstruktiv; heute ist auch so ein 13. – was ja bis ins späte Mittelalter meist eine Glückszahl war)
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Außer Frage bleibt, jetzt wieder konkret, dass ich Herrn Sellars, als Künstlergenie, alles Gute wünschen, vor allem eine schnelle Himmelfahrt nach dem Irdischen. Er hat es sich bestimmt verdient. Treffen werden wir ihn so schnell ja nicht, hier auf Erden.
Ich meine, es wird immer ein Problem, wenn man über Mozarts Operntexte spricht und nicht über seine Musik. Der Stoff ist doch gar nicht von Mozart und eigentlich eher trivial. Die Opern erreichen aber die transzendente Sphäre durch die Musik, die so mancher Reiche oder Politiker, die Hr Sellar anvisiert, vielleicht gar nicht verstehen kann (wg. Kamel/Nadelöhr – Problematik bzw bei letzteren in Thomas Manns Worten „Schmarotzern von Amts wegen“).
Und Herr Sellar ist Regisseur und eine Art Gesamtkunstwerk. Ernsthafte Regisseure sind aber doch nicht selbst auf der Bühne, sondern dahinter? Wie auch immer, er lässt auch die Musik weg, die die Oper erst ausmacht und macht Spektakel und undiszipliniertes Denken. Eher ein Künstler nach Art von Graf Wronski (Anna Karenina). Musik ist was anderes.
Und dass die Reichen denken, das Böse gäbs nicht, ist ja auch nicht neu. Es gibt es aber. Das wusste Mozart und ich meine, auch der Papst weiss es. Und beide sprechen, Mozart mit der Musik, der Papst in Ansprachen über die Erlösung und Auferstehung. Besonders an Mariä Himmelfahrt oder bei Gefängnisbesuchen oder ehem. Zwangsprostituierten. Da wissen die Leute auch vom Bösen, und hören wohl lieber vom Übermorgen als die Satten und sich im Guten wähnenden.
Ich bin selbst weder ein studierter Musiker, noch bin ich der Papst, mir kommt trotzdem Mozart wie ein echter Musiker und der Papst wie ein echter Gläubiger vor. Hr. Sellar hat ja nicht behauptet, er wäre ein Gläubiger, ein Philosoph oder, er würde etwas von Mozarts Musik verstehen. Kann man ihn also lassen und die Mächtigen dürfen weiterschlafen.
@ Stephan – danke, jetzt ist mir der Unterschied klar geworden zwischen dem Sellars der Rede und dem des Interviews. Im Interview erzählt einer, der sich von der Musik Bachs hat ansprechen lassen. Und damit von Gott! Der cantus firmus des Eingangschorals: Ein Glaubensinitial! Intellektuell begreift man’s erst Jahre später, das ‚oh Lamm Gottes unschuldig … erbarme dich unser!‘ Ich lass das mal so stehen, weil dazu noch viel gesagt werden kann.
Und dann der Sellars der Rede, gerichtet an die weniger Mächtigen, ihre ‚Angestellten‘ (Piech über Winterkorn), die nach jenen 8 oder auch mehr Besitzern der Welt noch viel abbekommen von dem, was von den Tischen ihrer Herren fällt. Eure Zeit ist vorbei, sagt Sellars, und vielleicht macht die nachfolgende Generationen es besser. Was sollte er sie mit der Musik behelligen, mit der sicher einige oder mehr etwas anfangen können (und sei es im Sinne Bourdieus ‚kleiner Unterschiede. ‚Ansage‘ ist angesagt!
Sehen Sie! Da haben Sie’s! Der Sellars der Rede und jener Sellars des Interviews. Wer ist das denn nun? Und wieviele ist er?
Und Sie reden von der Ansage, die angesagt sei. Dieses moderne Wort hiess früher ‚Zusammenstauchen‘ . Nein, nein, nein. Wir brauchen den Dialog, wir brauchen die Vernunft. Wir brauchen das gegenseitige Erkennen und Anerkennen. Wir brauchen das Wissen vom Bösen. Wir brauchen Gnade und Erbarmen. Wir brauchen Disziplin, Hoffnung und Geist, nicht Diktatur. So wie es Hr Sellar sagt und Sie erinnert es doch eher an die irre, gnadenlose Stimmung vor dem ersten Weltkrieg oder den Gedanken an die Diktatur des Proletariats.
@ Stephan:
(1) welcher Sellars denn gemeint ist? Ich denke schon, dass unsere Person oder Identität je nach Gegenüber oder Situation variiert, sich vielleicht auch anpasst.
(2) Ansage: So habe ich Sellars verstanden. Ein wenig in der Tradition der biblischen Propheten.
(3) Wir brauchen den Dialog … – ja, ja, ja! Ich befürchte allerdings, dass nicht alle potentiell Beteiligten dazu bereit sind bzw. sich vehement dagegen wehren.
(4) Ob daraus die Forderung nach einer Diktatur erwächst … ? Wie würde die dann aussehen? Und warum? Damit die Schwachen und Elenden gerettet werden vor dem ‚Bösen‘ ?
(5) das Böse – als Begriff vieldeutig: zerstörend, belastend, lasterhaft, Schmerzen bereitend, bösartig, gottwidrig, … . Ein Begriff, der Realitäten des Tuns und des Erleidens beschreibt.
@Paul H.
Für einen Propheten brauchen Sie eine biblische Situation. Wir leben aber heute schon seit längerem im Zeitalter der man-made desasters. Das wissen wir.
Das Böse im Allgemeinen gibts nicht, aber in uns Menschen. Ein weites Feld. Es kommt in vielen Gestalten und oft maskiert. Aus Neid handeln, Gleichgültigkeit, Untätigkeit, Rache ausüben, Vernichten, alles nehmen wollen, Verführen…..? Ich will ja nicht die Ansage machen, es war Ihr Gedanke. Ich bin für Selberdenken und Dialog. Man braucht halt Geduld, eine vernünftige Tugend. Sie sprachen doch selbst von diesem oder jenem Sellars. Ich kann das nicht beurteilen, warum Sie es tun. Wir Menschen sind schon unterschiedlich. Theaterleute sind supergut im Sich verstellen und in Rollen schlüpfen. Manchmal wissen sie selbst nicht mehr, wer sie sind. Andere auch. Wenn jemand sehr suggestiv spricht oder den Propheten gibt, ist er nicht offen.
Mir kommen 3 Gedanken
Es ist für Christen etwas zutiefst Berührendes, wenn jemand von innen nach außen seine religiöse Tiefe und Verbundenheit mit Gott darstellt. Wenn dies in einem Kunstwerk / Botschaft ausgedrückt werden kann, scheint dies etwas Großartiges zu sein.
Und es scheint aber auch möglich zu sein, dass jemand trotz christlicher Wurzeln sich auf neue Ideen, spirituelle Veränderungen und Bewegungen einlässt, dass genau das Gegenteil sich entwickelt, dies völlig entgrenzt. Vielleicht zunächst als Provokation. Aber mit der Zahl der Neugierigen u. Anhänger die Idee eine ernstzunehmende Masse darstellt.
1. Hierbei fällt mir Aleister Crowley ein, der eigentlich in einem frommen christlichen Elternhaus aufwuchs, zunächst als Kind sehr viel vom Evangelium hörte, sich wohl von biblischen Texten beeindrucken lies. Er irgendwann eine deutliche Abkehr machte, er für sich die Polarität zw. Gott und dem Teufel erkannte und irgendwann sich selbst als Antichrist bezeichnete. Andere ihn später als Prototyp eines Satanisten ansahen. Also im Grunde dem Bösen Ausdruck geben wollte. Und trotzdem haben weltbekannte Musiker sich nicht gescheut, sich mit seinen Texten zu beschäftigen.
2. Ich kenne die Situation, dass Kirchchöre aufgrund Mozarts Nähe zu einem anderen Kultkreis seine Kompositionen nicht singen durften. Für viele ein Schmerz, für den Geistlichen ein Schutz vor mögl. unerwünschter Beeinflussungen.
3. Zum anderen scheint es mir, dass der Mensch sich nicht nur von seiner inneren Haltung nach außen zeigt. In einer Inszenierung wie bei Sellars scheint es mir, dass durch Mozarts grandiose Musik sich auch bei ihm das Innere verändert. Und letztendlich vom Zuhörer als erbauend wahrgenommen wird.
Könnte es somit sein, dass das Äußere auch den Zustand von Sellars Seele in diesem Moment beschreibt? Und seine Botschaft im Voraus von „gut und verantwortungsvoll zu leben, schöpferisch, fürsorglich, Taten statt Aktionismus“ als zutiefst für ihn „Notwendiges“ und sogar als allgemein christliches Denken auch so verstanden wird?
weil es so gut passt:
Am 15.8. abends ab 21:15 ist auf ServusTV ein Schwerpunkt zu Idemeno in der Inszenierung von Sellars.
Online findet man auf ServusTV noch einiges zu ihm.
https://www.servus.com/tv/exklusiv-bei-servustv-idomeneo-von-den-salzburger-festspielen/
mir wäre im Bach-Interview noch ein Widerspruch aufgefallen. Er verwendet die negativen Attribute „Doktrin, Glaubenskriege, mutmaßlich Schuld“ … im Kontext der Kirchengeschichte, also zeigt er mit dem Zeigefinger, wenn man es hart formuliert auf die Kirche. Sie war/ist böse.
Wie diskutiert. Es ist eben die Frage, wer die Deutungshoheit und Definitionsmacht „für das Böse“ hat.
Uns, in der Kirche, kann nur immer wieder geraten sein, zu allen Epochen seit der Antike realistische Darstellungen zu liefern. Daran fehlt es mE. Banal hab ich als Grundlage des Elends im 14. Jahrhundert auch an die große Pestepidemie erinnert.
Über Ihre Aussage: die Kirche war/ ist böse bin ich schon etwas irritiert. Dies sollten Sie doch noch genauer erklären…
In den vergangenen Jahren gab es erstaunliche Erkenntnisse, die allg. Geglaubtes als Skandalisierung der Geschichte vom Christentum widerlegen!
Ich glaube dass Sie die Kirche und sowohl auch andere Religionen als explizites Moralsystem sehen, das sehr wohl behaftet ist mit all dem, was wir sehr wohl wissen bzw. nachlesen können. Ich würde dies beschreiben als Verweigerung des Respekts und Akzeptanz, Feindseligkeit, Gewalt im Namen der Religion und Diskriminierung. Sozusagen Fanatismus mit eigener subjektiver Rechtsvorstellung.
Jedoch Moralsysteme haben sowohl die Fähigkeit zu destruktivem Verhalten, nehmen sich mehr Rechte heraus und parallel können sie sehr wohl viele positive Leistungen für ihre eigene Gruppe erbringen. Hier gilt natürlich die subjektive Sichtweise des Betrachters.
Aber Sie wollen wissen was „Böse“ ist. Ob die Kirche Böse war/ist? Jesus selbst hat sehr wohl auch über das Böse gesprochen, es auch so definiert.
Rousseau `s Behauptung, dass Menschen von Natur aus gut sind, ist bekannt. Aber es scheint wichtig, darüber nachzudenken, was Professionen im Umgang mit dissozialen Menschen erleben und zu welchen Erkenntnissen diese kommen. Die einen weisen darauf hin, das Gute zu stärken und das Böse zügeln (s. Bueb).
Sellars Vorstellung von Unwissenheit als Erscheinungsform, was viele als „Böse“ bezeichnen würden, ist an dieser Stelle nach meiner Sicht nicht mit dem christlichen Denken kompatibel. Zudem sollte es im christlichen Denken auch keine Unwissenheit geben (siehe folgend). Es gibt Menschen, die erst einmal eine Therapie machen müssen, um Zugang eigenen inneren Vorgängen zu erhalten.
In unserer Rechtsprechung gibt es einen Paragraphen, der hinweist, dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt. Ob dies von Napoleon stammt weiß ich nicht, nur er hat den Code Civil geschaffen, für unsere und globale Rechtsprechung bedeutend. Und trotzdem hat er sehr wohl auch selbst das Gegenteil gemacht. Hier gilt nicht das Schwarz-Weiß Denken sondern das „ sowohl als auch“!
Es gibt Untersuchungen an Kleinkindern (14-18 Monate), die anderen in Schwierigkeiten spontan helfen, so gut sie können. Auch bei Fremden und ohne Erwartung einer Belohnung. Trotzdem kam Freud zur Erkenntnis, dass Kinder auch „grausam“ sein können. Da ist die Frage, welche Kindheit sie erleben müssen, dass es zu diesem Zustand führt.
Wenn aber hierbei die „Schmerzgrenze“ erreicht ist, wird sicherlich die Gesellschaft dafür sorgen, dass hier etwas geschehen muss. Zum Schutz für die Person selbst und für die anderen.
in der sehr schönen Fernsehsendung fiel mir im Sellars-Bühnenbild der gewichtige „Priester“ im schwarzen katholischen (?) Kollarhemd auf, der zumindest im 1. Akt „böse“ wirkte, am Ende beim Flehen um die Barmherzigkeit der Götter doch auch sympathischer rüber kam.
Es geht m.E. sehr oft in den Auseinandersetzung moderner Menschen (so lese ich z.B. auch David Precht, der Religion als die wesentliche Ursache für Tierquälerei sieht) um den Vorwurf, Religion hatte zumindest geschichtlich einen perversen Umgang mit „Opferritualen“. Und das sei so das Böse. Der Priester, der Tiere schlachtet oder gleich einen Menschen opfert. Ich meine, hier muss man ebenfalls aufklären, wie das denn alles war in der Menschheitsgeschichte. Dann stimmt ja auch der Satz aus der ERöffnungsrede
„… es gibt das Böse so nicht … nur Unwissen“. Ich meine jetzt an Sellars vor allem das Unwissen über die Kirchen- oder generell Religionsgeschichte.
Ist ja wirklich eine zentrale Frage: Opfer, opfern, das Lamm Gottes, bis hin zur Eucharistie. Da kann man schon drüberfahren und es als die Quelle des Bösen sehen. Opfern, Schuld, Sühne. Das sei das absolut Rückständige.
Das ServusTV-Interview von Sellars wirkte auf mich etwas platt „… Revolution der Jugend. Wir haben noch genau 15 Jahre Zeit, eine neue Zivilbevölkerung zu bauen… usw“ (Frage: so genau weiß er das mit den 15 Jahren, und ist nicht auch schon etwas älter, um für die gesamte Jugend der Welt zu sprechen). Nun das ist dann wirklich Flower-Power auf hohem Niveau.
Eigentlich bin ich fasziniert, dass in Salzburg der US-Amerikaner Sellars und der Russland-Grieche Currentzis so schön zusammenarbeiten.
Von den Interview-Aussagen verstehe ich Currentzis besser. Z.B. nachher bei Holender, wunderbare Reportage.
Sinngemäßt sagte der Dirigent „… wir betreiben Musik wie die Mönche in einem Kloster. Mit voller Hingabe. Und wir beten nicht nur für Perm (oder unser Orchester), sondern wir beten und spielen für die ganze Welt“.
Kann man es schöner ausdrücken, wie man Kunst und Glauben oder nur den Wunsch nach Perfektion zusammen bringt.
Meine Sympathie zu orthodox angehauchten Kunst ist gleich wieder bestätigt.
Übrigens fand ich es unlängst wunderbar, dass Papst Franziskus in der Literatur Tolstoi und Dostojewski empfahl.
Zusammengefasst aber dennoch: großartige Kunst. Und dass sowas in Salzburg möglich ist und war. Man sollte nicht vergessen, dass man sogar vor 275 Jahren einiges zu ließ, vor allem, dass sich die Opern „sehr liberal“ an den ewigen Tragödienaufbau der Griechen anlehnt, was ja kein Widerspruch zum Christentum sein muss, sondern eben die Schätze der Antike würdigt. So seh ich das.
Über ihre erklärenden Gedanken habe ich mir nochmal Gedanken gemacht. Zuerst aber Danke für Ihre gute Schilderung bzgl. Salzburg und den positiven Veränderungen. Vielleicht würde Paulus sagen „Den Griechen ein Grieche“ etc..
Es scheint sinnvoll, religiösen Traditionen immer wieder auch mit Skepsis entgegenzutreten. Dies tun Sie sehr wohl! Es scheint manchmal unbequem, aber es kann auch sehr klärend sein, im Kleinen wie im Großen.
Im 16. Jh. war dies der Weg in die „Reformation“. Man hat vieles reduziert – auch zerstört – vielleicht auch einer gehofften reineren Lehre „geopfert“. Das Wesentliche schien in der Gnade Gottes. Doch es war sicherlich auch der Anstoß für die Aufklärung. Aber es wurden auch die Spuren und Traditionen der Kirche reduziert. Und andere Gläubige haben sich in den Barock und überschäumenden Rokoko geflüchtet. Und in der orthodoxen Kirche wollte man nicht so viel von dogmatischen Glaubensinhalten wissen: war sehr stark in die Liturgie eingetaucht. Und die Beziehung zu den Ikonen. Erstaunlicherweise hatten die russischen Gläubigen zudem eine Liebe zur „Tugendschönheit“ und tiefes Vertrauen zu den geistlichen Vätern. Sicherlich Seelsorge auf hohem Niveau. Und heute? Interessant, dass sie Papst `s neues Literaturinteresse erwähnen. Sicherlich auch als Hinweis für uns! Und dies erklärt vielleicht auch Ihre Offenheit ggü. der orthodoxen Tradition.
Das Thema Opfer ist schwierig. Sie beschreiben dies schon sehr drastisch und undifferenziert! Und aktuell ist das Thema Schächten auch in den Medien. Ist es heute trotz Tierschutz noch angemessen?
Doch woher kommen die Opferrituale? Sind es Riten von Zwangsneurotikern? Gewalthafte Sinnverleihungen, die in Wirklichkeit Leben verhindern? Zeremonien in einer chaotischen oder lebensfeindlichen Umgebung als Symbol von Macht und Sicherheit? (Steffensky)
Sowohl im jüdischen als auch in anderen Kulturen ist das Opferbringen bekannt. Doch gab es im AT sehr wohl schon kritische Stimmen. Im Tempel in Jerusalem bestand die Liturgie darin, dass die Gläubigen vor allem durch das Darbringen von Opfern ihren Glauben zum Ausdruck brachten. Hierbei war viel mit Symbolik.
In der katholischen Kirche ist es nach meinem Wissen eine Vergegenwärtigung des Kreuzestodes – siehe Korintherbrief. Sicher kann jemand dies hier im Blog theologisch besser formulieren.
Bzgl. Precht : Er spricht sehr wohl auch von zufälligen, Umstand bedingten und historischen Entstehung von Riten und weist darauf hin, dass die Völker und Kulturen im Kern ihrer moralischen Vorstellungen doch sehr nahe seien! Sicherlich meint er auch die Opferriten.
Wie ich ihren angeführten Text v. Precht zuordnen kann, weiß ich nicht.
Hierbei noch eine nette Geschichte der Katze des Yogis, die Precht aufführt: Weil sich der Guru bei der gewohnten Abendmeditation durch die Katze gestört fühlte, wurde sie draußen festgebunden. Sein Guru-Nachfolger hat dies so weiter geführt und als die Katze starb, wurde eine neue Katze als „heilsnotwendig“ besorgt. Irgendwann fand die Abendmeditation nicht mehr statt, aber mit größter Treue wurde der „Ritus des Katzenanbindens“ beibehalten!
@Blütenwege: zuerst Danke für die vielen guten Argumente in der Diskussion, die wir nun eher bilateral führen.
Die Katze des Yogis kannte ich nicht, Danke. Die ist aber noch harmlos, oder.
Was bei unserer Religion mal sehr gut ist: jeder kann sich in eine Heilige Messe setzen, da ist nix im Verborgenen und schauen, was Katholiken heute unter Gottesdienst, Opfer, Eucharistie etc. verstehen. Das ist nicht in jeder Religion so und schon gar nicht in jedem elitären Zirkel der Moderne.
Ich bezog mich bei David Precht auf das Buch „Tiere denken“, das m.E. sehr kritisch wiederum jeder Religion (aber vor allem dem Christentum, und hier, wie bei den meisten Denkern, dem Katholischen) gegenübersteht.
Andererseits dann eine gute Spiritualität sieht, die eben auch erkennen sollte, dass Tiere Rechte und ggf. eine Seele haben.
Er beschäftigt sich neben Tierrechten (baut hier in der Argumentation auch eine Fortsetzung des Feminismus auf; denn die Unterdrückung der Frauen hätte auch was mit Religion zu tun etc. pp.) mit den Tieropfern z.B. im Alten Testament. Nun, das ist ja nicht Christentum. Aber dennoch versteh ich das eher so: wenn ich vor 2500 Jahren Fleisch rituell, also am Sabbat oder so, mit priesterlichen Segen zubereite, dann ist das ein Hinweis, dass ich damit würdevoll umgehen soll. Und Fleisch eben nicht verschwende wie heute.
Ich sehe das klar anders, den Priestern (der Kirche) jede Schuld seit 2000 Jahren umzuhängen, ist ja wirklich zu einfach. Wenngleich wir wissen, dass vieles schief läuft und lief.
Man kann aber auch die Apostelgeschichte und das Apostelkonzil auspacken. An sich haben die Urchristen nur zwei Verhaltensformen als Ausschlussgrund definiert, um auch die Brücke zum Judentum nicht abzubrechen: das Essen von „grausigen Sachen“ (damals – Erstickten) und Unzucht (gemeint, wirklich dubiose und allein von der Gesundheit abzulehnende Familenformen, im Detail weiß ich das nicht). Auch die Beschneidung der Männer als Muss wurde abgeschafft.
Und das ärgert mich dann schon. Wir haben in Afrika heute ein dramatisches Ausmaß an Verstümmelung von Mädchen. In atheistischen Diskussionen wird dann aber bald wieder auf einem Priester mit schwarzem Kollarhemd gezeigt, weil der kann man für alles der Sündenbock sein. Sogar deutsche und österreichische Soldaten agieren in Mali usw. und könnten dort in diesem Bereich mehr bewirken.
Zur Musik als Wege zu Gott:war es im Hochmittelalter nicht THomas von Aquin, der für mich wirklich sehr viel für die Wissenschaft tat. Könnte ich Kirchenpolitik gestalten, würde ich diese Phase (auch die Dominikaner, die Bettelmönche, in Deutschland selbst den Albertus Magnus und viele andere) mal wieder mehr zur „Verteidigung“ nehmen. Denn diese Zeit war schon sehr sehr „aufgeklärt“. im Christentum würde ich eher sagen: Vernunft und Glauben haben sich gut vertragen. Ja, solche Leute haben Universitäten wie Oxford oder Köln gegründet. Das sollten wir heute nicht vergessen. Und, jetzt eventuell ein Widerspruch: Thomas war als Kirchenlehrer doch auch sehr intensiv mit den Engeln beschäftigt. Da gibt es die Engelshierarchien im Mittelalter, fast als Dogma. Die Engel haben ja wirklich allegorisch alle ein wichtiges Instrument usw. Also Musik und Engel gehören zusammen.
Unser Gott straft ja vielleicht wirklich nicht. Um zum Zitat Sellars zurückzukehren. Gut, es kann ein Priester im Kollarhemd sein!? Aber wir sollten in der Erkenntnis der Wissenschaftlichkeit und Theologie des Mittelalters die Dimension der Engel nicht vergessen, zumindest spirituell, das ist ja das Bindeglied (stark vereinfacht: Boten) zwischen Menschen und Gott. Und leider gibt es eben bei diesen Engeln die böse Seite. Die Dämonen. Und deren General. Davor wird schon gewarnt.
Bei Dirigenten Currentzis las ich zum Mittelalter: er als Grieche und Russe liebt die byzantinische Musik und hört diese Choräle bevorzugt am Morgen, das inspiriert ihn. Ja, das wird mE in der Europa-Politik sogar vergessen. Solange führende Politiker in der EU immer wieder nur von aufgeklärten Verfassungen (gemeint ab Voltaire) und alles vorher als Dunkelheit sehen (Thomas, Oxford, Köln, Salamanca….), dann kann ich da nicht so richtig mit. Im Frühmittelalter und im hohen Mittelalter war „Europa“ mindestens in zwei Zentren geteilt, wobei die kulturelle Vormacht ganz lange von den Römern/Romani in Konstantinopel ausging. Bis das alles in 1453 unterging. Ja, Aachen und die wichtigsten Pfalzen haben ab Karl und den Ottonen das „Heilige Reich“ aufgebaut und die Kultur, die viel später solche Genies wie Mozart hervorbrachte.
Ich würde mir ein Wiener Neujahrskonzert mit Currentzis wünschen. Das kommt bestimmt mal. Und soll er seine Sicht von Ost- und Westeuropa mal der Obrigkeit in Brüssel vortragen mit einem saftigen Konzert danach. Das wäre sicherlich eine Message, die uns nach vorne bringt.
Danke für so manche genannte weitere Aspekte. Vieles haben Sie wieder angestoßen, Einiges kommt mir wieder in den Sinn. Versuche auch noch den Titel des Blogs „Die Götter strafen nicht“ im Hintergrund zu halten. Hierbei können wir Pater Hagenkord nur zustimmen, dass wir uns die Folgen unseres Verhaltens selbst einbrocken. Vieles von dem was wir gerade erleben, zeigt überdimensionale Ausmaße. Nur das Verrückte ist, dass es die Schwachen am meisten trifft.
Ihren Hinweis von Mali verstehe ich im Kontext leider nicht. Auch Ihren Hinweis von EU-Politikern, die alles vor der Neuzeit her als finsteres „Mittelalter“ bezeichnen . Diese Aussage scheint für mich als Unsinn. Man weiß sehr wohl über den Karlspreis und sucht sich Europäer raus, die heute noch nach dem alten Vorbild europäische Ideen umsetzen. Auch für diese Ideen mit Leidenschaft arbeiten. Vielleicht haben sie die Verabschiedung unserer zukünftigen EU-Präsidentin am Donnerstag miterlebt. Mit einem bes. Mozart- Hymnus! Man muss gespannt sein für weitere Überraschungen.
Bezüglich dem Begriff „Aufklärung“, den ich im Kontext verwendet habe, meinte ich natürlich nicht, dass es vor der historischen Begrifflichkeit „Aufklärung“ keine kritischen und vernunftbegabten Denker gab. Sehr wohl sind diese herausragenden Denker und ihre Erkenntnisse für die heutige Zeit wichtig. Aber dies scheint nicht generell der Fall zu sein. Ich kenne viele junge Menschen die sich für diese Menschen und ihren Erkenntnissen nicht erwärmen lassen. Die kennen sich richtig gut mit Filmen wie Star Wars und neuer Musik aus. Es ist, als gäbe es keine europäische Traditions- Geschichte. Und die Worte und Überzeugungen unserer Vorfahren? Die Traditionen des Christentums? Fremde Sprache? Verbrannte Bücher?
Hier der frz. Philosoph Petrus Abaelardus (1079), „Indem wir nämlich zweifeln, gelangen wir zur Untersuchung und durch diese erfassen wir die Wahrheit.“ „Objektivität nicht mehr Besitz des verwaltenden Klerus, sondern dauernde Aufgabe“. Wenn man diese Texte heute liest, ist man erstaunt über Aktualität dieser Texte. Und er schrieb dies ca. 6 Generationen vor Thomas v. Aquin (Schüler von Albertus Magnus).
Nur Thomas v. Aquin hatte nicht nur ganz nette philosophische Gedanken geschrieben. Manchmal ist es gut, die Texte zu lesen!
Wenn Sie heute einem jungen Menschen etwas von Allegorien, von Tugend und Laster oder Albertus Magnus oder dem Franziskanerpater Pacioli (griech. geprägter Mathelehrer von Leonardo da Vinci / vermutlich Erfinder der Doppelten Buchführung – Darstellung tatsächl. Finanzausgaben eines Kirchenmannes im 15. Jh.) erzählen wollen, wird er Sie sicherlich verwundert anschauen. Jedoch sind es Lebensweisheiten und jahrhundertaltes Wissen – auch für Wissenschaftler und Führungskräfte. Und für gelingendes Leben – jenseits von FakeNews und Modeerscheinungen.
Bezüglich Engel – hierbei scheint es eine Vielzahl von Darstellungen in der Kunst zu geben. Bei Jesus waren diese zu ganz besonderen Zeiten präsent. Ich würde den Engelsgedanken mit sehr viel Demut und Zurückhaltung verstehen. Es gibt persönliche Momente im Leben, wo wir manchmal das Gefühl haben, Gott hat uns einen Engel geschickt. Doch es gibt heute in bes. Gemeinden einen verstärkten Engels-Kult. Vorsteher von best. Gemeinden nennen sich sogar „Engel“. Bei all diesen neuen Erscheinungen scheint mir Vorsicht wg. blasphemischer Tendenzen angesagt. Sicherlich wissen wir zu gut, was es an Anstrengung jedes einzelnen im jetzt und hier benötigt. Und nicht alles gelingt.
Sie scheinen schon zum Zirkel / Fankreis von einer best. Musiker-Elite zu gehören. Es ist etwas sehr Schönes – aber ich möchte mich nicht grds. dem Rausch der Eleganz und Begeisterung hingeben. Ich kann mich sehr an ein schönes Konzert von einer Weltklassemusik erinnern, über 1000 Zuhörer. Kunst auf hohem Niveau. In der gleichen Stadt, wenige Wochen später zum Thema „70 Jahre Menschenrechte“ nur wenige Interessierte!
Vielleicht könnten Sie es doch erreichen, dass Currentzis das in Salzburg uraufgeführte Stück „Die Schuldigkeit des ersten Gebots“ des 11 jährigen Mozart aufgeführt werden könnte. Da würde ich mir doch auch Karten besorgen!
Danke. Sie wären überrascht, welch schlechter Musiker ich bin. Musikgeschichte hat mich schon immer interessiert.
Currentzis gibt desöfteren Konzerte in der Philharmonie Köln, auch in München.
Da kann man sich um Karten bemühen. Er erscheint mir nicht unnahbar.
Es könnte ihm ja va News um ein Interview Anfragen. Über Musik, als einen der ältesten Königswege zu Gott.