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Damals in Würzburg

Veröffentlicht am 5. Februar 20215. Februar 2021
Eine richtige Synode Synodaler Weg Januar 2020: Die Teilnehmerinnen

Der Synodale Weg startet nicht im Nichts. Themen und Debatte, Formen und auch Konflikte haben ihre Vorgeschichte. Ein Teil der Vorgeschichte ist, dass es ja so etwas Ähnliches schon mal gegeben hatte. Nein, ich meine nicht den Gesprächsprozess vor einigen Jahren, ich meinte die Würzburger Synode. Eine richtige Synode, über mehrere Jahre hinweg, zur Umsetzung der Konzilsbeschlüsse.

Allen Unkenrufen zum Trotz hatte diese gemeinsame Synode viel in Bewegung gesetzt, von Gremien über Religionsunterricht hin zu Laienbeteiligung. Und so würdigt Bischof Bätzing die Arbeit von damals auch mit Blick auf heute: „Ich würde mir wünschen, dass wir bei den nächsten Etappen des Synodalen Weges noch stärker eine Relecture der Texte der Würzburger Synode vornehmen“. Also dann wollen wir mal.

Eine richtige Synode

Ich möchte mich hier nicht verheben und gleich alle Texte lesen, sondern erst mal nur den ersten, „Unsere Hoffnung“ überschrieben. Er ist sowas wie der Schlüssel und das Grunddokument der gemeinsamen Synode. In der Einleitung (von Prof. Theodor Schneider) gibt es eine wichtigen Hinweis für den Text und für unsere Lektüre heute: der Text ist subjektiv. Soll heißen, er versteht sich nicht als offizieller Lehrtext in dem Sinn, dass er die gesamte Bandbreite des Glaubens abbildet.

Er ist zeitbezogen, ich würde hinzufügen auch kulturbezogen. Er fragt nach der Situation in Deutschland und versucht sich an einer Antwort. Das geht natürlich nur in Beschränkung, aber genau diese Beschränkung ist auch eine Stärke. So ein Text muss nicht „als die einzig mögliche Weise eines heutigen Bekenntnisses“ verstanden werden. Er kann sich auf Umstände beziehen, die vielleicht in andere Zeiten und Kulturen anders sind.

Konkret bleiben

Im Text selber klingt das dann so: „Nicht Geschmack und nicht Willkür lassen uns auswählen, sondern der Auftrag, unsere Hoffnung in dieser Zeit und für diese Zeit zu verantworten. Wir wollen von dem sprechen, was uns hier und jetzt notwendig erscheint“.

Das merkt man bei der Lektüre des Textes deutlich. Vieles von dem, was im Text angesprochen ist, ist nicht mehr unser Problem oder nicht mehr unsere Frage. Ich lese das als Ermutigung: nicht alles für alle zu erklären, sondern konkret bleiben. Dann mag das in einigen Jahren vielleicht etwas angestaubt klingen, es mag auch für andere Kulturen und Kirchen nicht so gelten wie für uns, aber das ist eben Inkulturation. Und zur Einheit in Vielfalt gehört das dazu.

Treue und Wandel

Ein Zweites: es mag wie ein Slogan klingen, der zweite Satz des Textes hat sich bei mir aber festgehakt: „Nichts fordert so viel Treue wie lebendiger Wandel“. Da steckt aber sehr viel drin, Spannung genauso wie Balance. Vor allem auch die Einsicht, dass sich das nicht gegeneinander ausspielen lässt. Auch das ist etwas, dem sich der Synodale Weg heute stellt.

Drittens finde ich den dritten Teil bemerkenswert, hier geht es um einige Wege der Nachfolge Jesu. Sich zu Jesus bekennen weist in Richtung seiner Nachfolge, und diese „Nachfolge genügt“. Ein wichtiger Teil dabei ist die Selbstkritik, das zieht sich durch den Text hindurch. Ein Beispiel gefällig?

Wir sind vielleicht „im kirchlichen Leben unseres Landes selbst schon zu fest und unbeweglich in die Systeme und Interessen unseres gesellschaftlichen Lebens eingefügt. Vielleicht haben wir uns inzwischen selbst schon zu sehr anpassen lassen, indem wir weitgehend jenen Platz und jene Funktion eingenommen haben, die uns nicht einfach der Wille Gottes, sondern der geheimnislose Selbsterhaltungswille unserer totalen Bedürfnisgesellschaft und das Interesse an ihrem reibungslosen Ablauf zudiktiert haben. Vielleicht erwecken wir schon zu sehr den Anschein einer gesellschaftlichen Einrichtung zur Beschwichtigung von schmerzlichen Enttäuschungen, zur willkommenen Neutralisierung von unbegriffenen Ängsten und zur Stillegung gefährlicher Erinnerungen und unangepaßter Erwartungen. Der Gefahr einer solchen schleichenden Anpassung an die herrschenden gesellschaftlichen Erwartungen, der Gefahr, als Kreuzesreligion zur Wohlstandsreligion zu werden, müssen wir ins Auge sehen. Denn wenn wir ihr wirklich verfallen, dienen wir schließlich keinem, nicht Gott und nicht den Menschen.“

Selbstkritik

Die Einleitung zu den Synoden-Texten berichtet davon, dass es in den Debatten gerade hier immer wieder Gegenstimmen gegeben habe, viele wollten genau diese Selbstkritik nicht. Schon gar nicht in aller Öffentlichkeit. Die Einleitung erzählt aber auch davon, dass die Mehrheit sich aber immer und immer wieder für die „offensive Gewissenserforschung“ ausgesprochen hat. Das gilt für uns heute genauso, Papst Franziskus kann in seinen Schreiben davon geradezu nicht genug bekommen. Und mindestens der Blick auf die MHG-Studie muss uns heute zur Selbstkritik zwingen.

Aber. Und das ist ein großes Aber: wenn das damals schon so klar war, warum ist dann nichts passiert? Oder zu wenig, viel zu wenig? Wenn wir heute auf unsere Kirche schauen, dann passt die Selbstkritik immer noch. Abgesehen davon, dass es eher noch mehr gibt, was sehr kritisch gesehen werden muss. Warum ist seitdem so wenig passiert? Waren das alles leere Worte?

Leere Worte? Warum ist so wenig passiert?

Beim Lesen des Textes hat mich dieser Gedanke nicht losgelassen. Das gehört auch zur Würzburger Synode dazu, dass dieselben Menschen, die damals Verantwortung trugen, eine Kirche geleitet haben, unter deren Decke Kriminelles passieren konnte und vertuscht wurde.

Und damit das nicht nur ein Vorwurf bleibt, drehe ich das auch mal um. Es ist eine starke Warnung an uns, dass Texte allein heute nicht reichen. Auch die Texte des Synodalen Wegs nicht. Da muss mehr passieren, sonst werden in 50 Jahren die Blicke zurück auf uns ähnlich unbarmherzig sein wie unsere auf unsere Vorfahren im Glauben.

Viertes: Dem Titel des Dokuments entsprechend wird für die Kirche formuliert: „Diese unsere Kirche ist eine Hoffnungsgemeinschaft“. „‚Die Welt‘ braucht keine Verdoppelung ihrer Hoffnungslosigkeit durch Religion; sie braucht und sucht (wenn überhaupt) das Gegengewicht, die Sprengkraft gelebter Hoffnung“. Das das ist eine Perspektive, die wir uns auch heute zu Eigen machen sollten.

Sprengkraft gelebter Hoffnung

Und dazu braucht es vor allem eines, nämlich die Überwindung es Zwiespalts zwischen „der Lebensorientierung an Jesus und der Lebensorientierung an einer Kirche, deren öffentliches Erscheinungsbild nicht hinreichend geprägt ist vom Geist Jesu“. Das war Arbeitsauftrag damals, den die Kirche nicht erfüllt hat, und es bleibt Arbeitsauftrag heute.

Noch kurz vor seinem Tod schrieb Julius Kardinal Döpfner die Einleitung zu dem Band, der alle Synodentexte gemeinsam veröffentlichte.

„Als die Deutsche Bischofskonferenz im Februar 1969 den Grundsatzbeschluß faßte, (…) eine Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland abzuhalten, empfanden viele diesen Entschluß als ein erhebliches Risiko. Die Spannungen in der Kirche erschienen manchen als ein zu großes Hindernis, um ein solches Unternehmen in aller Öffentlichkeit zu wagen. Ja nicht wenige waren der Meinung, eine Synode könnte die Unsicherheit, Konfrontation und Verhärtung der Positionen innerhalb der Kirche nur fördern. Rückblickend darf man dankbar feststellen: Das Wagnis hat sich gelohnt. Nicht die Pessimisten haben Recht behalten, sondern jene, die auf das offene, wenn nötig auch harte Gespräch vertraut haben.“

Mit meinem eigenen Optimismus bin ich vorsichtiger geworden. Grundsätzlich sehe ich dasselbe auch für den Synodalen Weg, er ist eine große Chance, gerade auch weil er so ist wie er ist. Aber das Risiko gehen auch wir heute ein. Es ist es wert.

 

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Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Geschichte, Glaube und Vernunft, Sprechen von Gott
Schlagwörter Bischöfe, Kirche, Reform, synodaler Weg, Theologie, Würzburger Synode

15 Kommentare zu “Damals in Würzburg”

  1. Novalis sagt:
    6. Februar 2021 um 00:05 Uhr

    Sehr geehrter Pater,

    wie gehen Sie und die anderen Synodalen eigentlich mit den immer giftigeren Wortmeldungen aus Regensburg um? Ich empfinde es ehrlich gesagt als verrückt, wenn Bischof Voderholzer von Angriffen auf das Bischofsamt schwadroniert und die Demokratisierung der Kirche verhindern will (ich dachte bislang immer, dass die Amtsinhaber dem Volk dienen und nicht es beherrschen). Die Würzburger Synode war ja mit ausdrücklicher päpstlicher Genehmigung viel partizipativer was Leitung und Lehre durch Nichtkleriker betrifft als der Synodale Weg.

    Antworten
    1. Carla Maltese sagt:
      6. Februar 2021 um 13:51 Uhr

      Och, ich fands lustig…

      Zugegebenermaßen interessiere ich mich nicht soooo sehr für einen stockkonservativen römisch-katholischen Bischof, so daß ich die betreffenden Artikel nur kurz überflogen habe, aber ich muss sagen, daß ich es doch irgendwie lustig finde: Da fühlt sich einer „totalitär unterdrückt“, weil er nicht die ganze Redezeit für sich allein (und das Verlesen alter Papstschreiben) hat, will aber daß die römisch-katholische Kirche stramm autorität und kleruszentriert bleibt, nur die Bischöfe, Erzbischöfe und Kardinäle irgendwas zu sagen haben und der Rest die Klappe zu halten hat.

      Antworten
  2. Stephan sagt:
    6. Februar 2021 um 13:23 Uhr

    Merkwürdig damals wie heute scheint mir, dass ordentlich erstmal gegen andere in der Zeit vom Leder gezogen wird. Die Publikumsbeschimpfung ist aber doch in aller Regel ergebnislos, man läuft Gefahr, dem, was man da beschimpft, sich anzugleichen. Ähnlich ist es mit einem Hang zu Ketzerverurteilungen (der Verdacht genügt schon, keine Fragen nötig!), Hexenprozessen, Inquisition und Sündenbockverjagungen. Das ist erstaunlich, wie nun auf Missbrauchstäter in aller Überzeugung, im Recht zu sein, losgegangen wird und alle, die etwas „gedeckt“ oder übergangen haben in der Vergangenheit. Die Missbrauchstäter werden anscheinend ausschließlich im Klerus gefunden, und die vielen Missbrauchstäter unter Gemeindemitgliedern an den Kindern anderer Gemeindemitglieder, das dürfte doch bekannt sein, oder nicht? – Wer mal solchen Tätern geduldig zuhört findet eine ganz ähnliche Überzeugung im Recht zu sein und zu fordern, was bei den Verurteilern in der Kirche auch auffällt. Nichts gegen die sog. „Aufarbeitung“ der Vergangenheit, aber ersteinmal müsste die Vergangenheit dafür begonnen haben, Vergangenheit zu sein durch eine andere, neue Gegenwart. Wer will sich nicht lieber diese Täter in ihren Zellen sitzend durch ein Guckloch in deren Zellentüren angucken, wie sie da sitzen? Kann denn etwas Bedeutung haben, wenn man das Leben zwischen Sünde und Sühne ansiedelt, wie das von der Kirche offenbar geschieht und auch praktiziert wird? Ist unser Leben nicht durch unsere Taten, die Liebe und auch das Leiden bedeutsam und ist das nicht der Weg der Hoffnung?
    Die Caritas ist ja heute eine excellente und einwandfreie katholische Einrichtung geworden, sie firmiert hier als e.V.. Ich mein, es gibt ja auch super Ideen in der Kirche, von Übermorgen quasi, z.B.: „Schlägt Dich einer auf die linke Wange, halte ihm die rechte hin“, oder: „Lasset die Kinderlein zu mir kommen!“.
    Könnte die Kirche sich nicht selbst aus sich selbst „outsourcen“, quasi einen Schritt aus sich selbst heraustreten?
    Bitte nicht gleich lachen oder den Kopf schütteln. Es gibt zu so etwas z.B. eine inspirierende Zeichnung von Paul Klee. Man kann sowas machen!

    Antworten
    1. Quadragesima sagt:
      6. Februar 2021 um 20:18 Uhr

      „Wer mal solchen Tätern geduldig zuhört findet eine ganz ähnliche Überzeugung im Recht zu sein und zu fordern, was bei den Verurteilern in der Kirche auch auffällt. Nichts gegen die sog. “Aufarbeitung” der Vergangenheit, aber ersteinmal müsste die Vergangenheit dafür begonnen haben, Vergangenheit zu sein durch eine andere, neue Gegenwart.“

      Vielleicht ist das ja das Problem, dass die Täter und die, die Taten vertuscht haben (sie stehen moralisch auf einer Stufe!), damals wie heute glauben, sie seien im Recht, d.h. dass sie kein echtes Unrechtsbewusstsein haben und hatten. Und es gehört zum Missbrauch dazu, dass sie auch ihren Opfern genau dieses Unrechtsbewusstsein genommen haben bzw. wenn es sich dann doch rührte, es gewaltsam unterdückt haben. Das ist die perverse Manipulation an Körper, Geist und Seele, die den Missbrauch ausmacht und die für die Opfer niemals „Vergangenheit“ ist. Diese Wunde heilt nicht, sondern begleitet sie ein Leben lang.

      Und die Täter durften/dürfen sich so sicher fühlen, dass „die da oben“ wegschauen. Wer einmal weggeschaut hatte/hat, war verstrickt, erpressbar, schuldig. Was für ein Gefühl, was für eine Allmacht! Die Schuld, die die verfasste Kirche als Ganze auf sich geladen hat, ist so monströs, das ich keine Phantasie habe, was Schuld, Sühne, Vergebung, Versöhnung in diesem Kontext überhaupt noch bedeuten können. Sind sie nicht total entwertet und eine jahrhunderte alte Tradition gleich mit? Ein kollektives Schuldbekenntnis? Vielleicht, und was folgt daraus? 27 deutsche Diözesen bekommen kein gemeinsames Verfahren (mit Monitoring) hin, sondern jede bastelt an ihrem eigenen Gutachten. Mit welchem Ergebnis? Man blicke nach Köln. Was für ein Armutszeugnis, nach mehr als zehn Jahren sogenannter „Aufarbeitung“!

      Antworten
      1. Stephan sagt:
        7. Februar 2021 um 09:50 Uhr

        Wenn Sie mal mit solchen Missbrauchstätern gesprochen haben, dann werden Sie erlebt haben, wie Sie mit allen Mitteln verführt wurden, manipuliert, vernebelt, hinters Licht geführt, ausgehebelt und verstrickt, dass Ihnen Hören und Sehen vergangen sein wird und Sie sich verstrickt gefühlt haben werden. Sie werden in Bedrängnis gekommen sein, zu Zweifeln, ob es etwas Gutes oder Wahrheit überhaupt gibt. Es ist aus meiner Sicht sehr hochmütig, zu sagen, die stünden auf derselben moralischen Stufe und sie so zu verurteilen. Menschen, denen so etwas passiert ist, dass sie von einem Missbrauchstäter, einer Missbrauchstäterin an der Nase geführt wurden, muss man beistehen, sie trösten und ihnen helfen, denn sie sind in grosser Not! Deswegen nannte man die Missbrauchstäter früher auch Schwerenöter, weil sie andere in schwere Not bringen. Es ist natürlich auch die Stunde für den Auftritt der Gerechten und der Pharisäer! In Emily Brontes Roman „Wuthering Heights“ z.B. wird eine solche Situation beschrieben.

        Antworten
        1. Quadragesima sagt:
          7. Februar 2021 um 11:29 Uhr

          Das bedeutet aber, das die Manipulation noch viel weiter geht und wir eben nicht nur auch die Opfer schauen dürfen. Dem kann ich zustimmen. Dann muss aber auch über die Verstrickung und das Mit-schuldig-werden geredet werden. Wo hat das seinen Platz in der Aufarbeitung? Wie wird es künftig verhindert? Man sage nicht, dass das nicht geht. In anderen Berufen gehört der Umgang mit dem Risiko einer Verstrickung zur Professionalität. Das wird man auch in der Kirche lernen müssen. Das ist doch der Grund, warum die DBK so hilflos erscheint. Wer will denn seinen Vorgänger oder seinen Amtsbruder anschwärzen. Wer hat den Mut (sich) zu sagen, hier geht es nicht mehr um nachsichtige Brüderlichkeit, sondern um Verbrechen.

          Antworten
          1. Stephan sagt:
            8. Februar 2021 um 06:24 Uhr

            Es geht, indem man gut und diszipliniert arbeitet.
            Man soll nicht die Opfer vor seinen Kampfkarren spannen und nicht die Untaten idealisieren oder ikonisieren. Die Wunden können nämlich oft auch heilen, die Untaten sind Vergangenheit. Das Gefummle der Pfarrer schadet natürlich auch dem Ansehen der Kirche. Vor allem aber ist es auch eine Arbeitsverweigerung und bodenlose, unverschämte Unkollegialität.
            Und Anschwärzen, Falsches über andere behaupten, das ist niederträchtig, das macht man nicht.

      2. Carla Maltese sagt:
        7. Februar 2021 um 10:44 Uhr

        Jede hierarchische Organisation der niemand kontrollierend auf die Finger schaut, neigt zu Missbrauch in jeder Form. Ohne Ausnahme.

        Und was sexuellen Missbrauch angeht: Ich glaube schon lange nicht mehr, daß die Hauptursache für selbigen Pädophilie ist. So viel Kindesmissbrauch wie es gibt, so viele echte Pädophile kann es niemals geben. Das war eine Meldung die kam noch vor der Pandemie: Ein Kinderpornoring mit 30.000 Tätern ist aufgeflogen. 30.000. Eine Kleinstadt. Und die Ermittler die das sichten sind mit ganz furchtbaren Taten konfrontiert, was den Kindern angetan wurde war entsetzlich.
        Es ist eher eine bei erschreckend vielen Männern vorhandene perverse Lust daran, wehrlose ihnen ausgelieferte Menschen auf jede abscheuliche Art zu benutzen. Es ist also eher eine abscheuliche Machtausübung als krankhafte Sexualität.

        Antworten
        1. Stephan sagt:
          7. Februar 2021 um 11:38 Uhr

          Hier neben mir an der Wand hängt Teresas von Avila Gebet für die älter werdenden Menschen – für kleine Momente des Unterscheidens: „Lehre mich zu denken, nicht zu spekulieren!“ steht da.

          Antworten
        2. Silvia Brückner sagt:
          7. Februar 2021 um 13:22 Uhr

          „Es ist eher eine bei erschreckend vielen Männern vorhandene perverse Lust daran, wehrlose ihnen ausgelieferte Menschen auf jede abscheuliche Art zu benutzen. Es ist also eher eine abscheuliche Machtausübung als krankhafte Sexualität.“

          Hier stimme ich zu, DAS scheint das eigentliche Problem zu sein, das der Missbrauch in allen Institutionen, Familien und sonstigem privaten Umfeldern inclusive Kirche gemeinsam hat.

          Man darf aber auch weibliche Mittäter, sogar Mütter der Opfer, nicht unberücksichtigt lassen. Dieser Aspekt ist bisher noch zu kurz gekommen.

          Antworten
  3. Carla Maltese sagt:
    6. Februar 2021 um 14:33 Uhr

    „Allen Unkenrufen zum Trotz hatte diese gemeinsame Synode viel in Bewegung gesetzt, von Gremien über Religionsunterricht hin zu Laienbeteiligung.“

    Soso, der Würzburger Synode habe ich es also zu verdanken, daß ich einen ausgezeichneten Religionsunterricht bei einer sehr lieben warmherzigen aber auch intellektuell brillanten und durchaus romkritischen Relilehrerin genießen durfte.
    Ich bin heute sogar wieder mit meiner alten Relilehrerin sporadisch in Kontakt, 2-3 Mal im Jahr melde ich mich da.
    Hats mir auch nicht übel genommen daß ich zu den Altkatholiken gegangen bin, fands sogar cool.

    Ansonsten war in dem Gymnasium schweres Mobbing an der Tagesordnung, sogar manche Lehrer haben mitgemacht.

    Aber den (römisch-katholischen) Reliunterricht bei dieser Lehrerein habe ich tatsächlich als eine Insel der Freiheit und des ich-selbst-sein-dürfens empfunden.

    Anderst als z.B. ein älterer Herr den ich bei uns aus der Gemeinde kenne, der noch in alten Zeiten römisch-katholischen Reliunterricht hatte: Der hatte einen Klassenkameraden der mal entschuldigt gefehlt hat, weil er den eltern auf dem Acker helfen musste. Als er wieder da war, hatte er vom Herrn Pfarrer der das gemacht hat rechts und links eine gescheuert bekommen, daß es gescheppert hat. Und auch sonst hat dieser äöltere Herr den Reliunterricht früher eher so erlebt: Man hält mechanisch alles für wahr das der Relilehrer, oft der Pfarrer, sagt.

    Anderst als heute, wo es darum geht zu lernen, sich ein differenziertes Bild von Religion zu machen, zu lernen sich mündig selbst Gedanken über den Glauben zu machen und ein eigenes erwachsenes Gottesbild aufzubauen. So wie ich es jedenfalls erlebt habe.

    Wenn man nämlich kein differenziertes erwachsenes Gottesbild aufbauen kann, hat man am Ende nur zwei Möglichkeiten: Atheist oder religiöser Fanatiker werden.

    Und noch was:
    In einem anderen Blog hat jemand immer wieder verächtlich über „Gremienkatholiken“ hergezogen.
    Ich jedoch habe großen Respekt vor denjenigen die sich in der römisch-katholischen Kirche trotz aller Steine die die Hierarchie in den Weg legt mit Leidenschaft in Pfarregemeinderat, BDKJ, ZdK Usw. usf. engagieren. Sie tun das aus Überzeugung und Liebe zu ihrer Kirche.
    Solidarisieren möchte ich mich an der Stelle mit der Kölner Studentengemeinde.

    In der römisch-katholischen Gemeinde aus der ich nicht gebürtig aber aufgewachsen herkomme und ich der ich ein paar Jahre Ministrantin war hatten wir einen wirklich tollen Pfarrer. Einen wirklich liebevollen und freundlichen Mann, aber auch mirt großer Energie. Hat viel im Stadtteil bewegt, hat zum 90. sogar einen Zeitungsartikel bekommen. Und eine Ausstellung im Rathaus zum soundsovielten Priesterjubiläum.
    Aber selbst dieser Pfarrer wäre ohne ganz viele Leute die in der Gemeinde mit angepackt haben und z.B. Firmkatechese gemacht haben, und das und das und das organisiert haben, AUFGESCHMISSEN gewesen.
    Es gibt wirklich KEINEN GRUND, über engagierte Nichtgeistliche in den Kirchen respektlos herzuziehen.
    Hat das Kirchenbild aus den Don Camillo-Filmen, wo der Pfarrer alles ist und die Gemeinde nichts eigentlich jemals funktioniert?
    Heutzutage kann man es auf jeden Fall vergessen.

    Antworten
  4. Dietmar sagt:
    7. Februar 2021 um 08:03 Uhr

    Wann liefern die Jesuiten im Vatikan eine

    LATEINISCHE Übersetzung von Fratelli Tutti?

    http://www.vatican.va/content/francesco/nl/encyclicals/documents/papa-francesco_20201003_enciclica-fratelli-tutti.html

    Das wäre sehr wichtig, auch für den Synodalen Weg.

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      7. Februar 2021 um 08:51 Uhr

      Erstens: was hat das bitte mit den Jesuiten zu tun? Zweitens: warum ist Latein für den SW wichtig?

      Antworten
    2. Carla Maltese sagt:
      7. Februar 2021 um 10:34 Uhr

      Erstens: Warum Latein??

      Zweitens: Der Synodale Weg ist keine Vortragsreihe zu Papstschreiben, auch wenn Bischof Voderholzer, wenn ich mich an eine frühere Äußerung von ihm erinnere, das gern hätte.

      Antworten
  5. Herlinde Schmid sagt:
    13. Februar 2021 um 18:32 Uhr

    Dietmar
    Die vorangehenden Enzykliken sind ja auch u.a. in russischer, chinesischer, ukrianischer Übersetzung vorhanden, Fratelli tutti dafür auch in niederländischer Übersetzung aber nicht in chinesischer, russischer und lateinischer Übersetzung. Vielleicht dauert das ja noch. ? Warum müssen das Mitglieder des Jesuitenordens übersetzen? Es gibt da bestimmt auch andere geeignete Personen falls dort nicht möglich.
    Die schriftlichen Ausfertigungen zum Synodalen Weg werden – das ist meine Überzeugung – bestimmt in wichtigen Weltsprachen nach erfolgreichem Abschluss übersetzt werden. Schließlich müssen ja wohl erst mal wir in Deutschland damit gut weiterkommen und abschließen. Ich meinerseits glaube und weiss es auch, dass die Menschen im benachbarten Österreich die deutschsprachigen Dokumente lesen und verstehen können, verstehen sie ja auch mich .die Migrantin, gut und gerne und mit beiderseitiger Freude, wir lassen das Kirchenlatein zum Verständnis einfach mal weg!

    Antworten

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