Nein, der Papst hat keinen Exorzismus vorgenommen. So in etwa kann man eine Antwort des Vatikanspreches Pater Federico Lombardi zusammen fassen, der von italienischen Medien auf einen Augenblick am vergangenen Sonntag angesprochen worden war. Der Papst hatte nach der Pfingstmesse einem behinderten Menschen beide Hände aufgelegt, ausgerechtet der Sender der italienischen Bischofskonferenz TV2000 hatte darin einen Exorzismus, eine Dämonenaustreibung, erkennen wollen: „Die Exorzisten, die die Bilder gesehen haben, hatten keinen Zweifel: Es handelte sich um Befreiungsgebet, um einen echten Exorzismus“, zitiert die Katholische Nachrichtenagentur den TV2000-Kommentar zu den Bildern.
Nun kann man trefflich über den Medienreflex herziehen und schimpfen, und meine erste Reaktion war auch ein deutliches Kopfschütteln, dass die extremste aller möglichen Erklärungsmöglichkeiten für solch eine einfache Geste gewählt wurde. Wie man hört, will TV2000 dem Thema „Franziskus und der Teufel“ an diesem Freitag eine ganze Sendung widmen, dabei sollen auch Exorzisten zu Wort kommen. Alles nichts weiter als ein billiger Reflex?
Nein. Das mag zwar in seiner Deutung eine lächerliche Interpretation des Ereignisses sein: Der Papst segnet einen Menschen. Aber es zeigt auch mehr.
Es zeigt, dass wir mehr sehen wollen, als da ist. Es zeigt, dass die päpstlichen Kaffeesatzleser wieder das Regiment übernehmen. Es ist ja ein eigener Berufsstand geworden: Aus jedem kleinsten Zeichen wird gleich etwas ganz Großes gedeutet. Der Papst hat dies gemacht, jenen empfangen, hier ein neues Wort eingefügt und schon hat man eine ganze Theorie. Eine lange gehegte und gepflegte Praxis unter Vaticanisti. Diese hat nun eine Stilblüte hervorgebracht, die entlarvend ist. Daraus kann man schließen, dass man vielleicht die veröffentlichten Aufgeregtheiten nicht so ernst nehmen sollte.
Aber wir sind schon wieder beim Journalismus. Die Geschichte zeigt aber noch mehr: Wir alle wollen mehr sehen, als da ist. Am Wochenende habe ich in Sankt Blasien im Schwarzwald einen Vortrag unter anderem über Papst Franziskus gehalten und in einigen Gesprächen danach wurde ich gefragt, wann denn das „Eigentliche“ dieses Pontifikats beginne, wann der Papst anfange, wirklich wichtige Dinge zu tun. Man will mehr, als man sieht. Und dieser Wunsch übersetzt sich dann zu gerne dahinein, dass man eben Dinge deutet, die nicht da sind: Projektionen. Das muss nicht unbedingt der Exorzismus sein, es sind ganz einfache Gesten, die auf einmal mit Bedeutung aufgeladen werden.
Die klügeren unter den Vaticanisti halten sich seit Wochen zurück. Sie waren einige Male mit falschen Spekulationen auf die Nase gefallen und nun hört man erstaunlich wenig Voraussagen, was der Papst als nächstes machen oder wen er ernennen werde. Und das ist gut so.
Wer wissen will, was der Papst tut, der sollte einfach nur zusehen. Wer seine eigene Vorstellung in den Papst hinein projiziert, wird nur Verzerrungen bekommen, bei diesem Papst und seiner sehr direkten Kommunikation noch viel mehr als bei seinen Vorgängern.
Vielleicht schafft das Reden über Exorzismus eine Aufmerksamkeit, die TV2000 Zuschauer bringt. Vielleicht ist es auch einfach nur die Unsicherheit, dass der Papst über den Teufel spricht und wir nicht recht wissen, wie genau er das meint. Auf jeden Fall gilt aber die Regel, dass mit Zeit und Geduld und einem gehörigen Schuss Vertrauen in die Wirklichkeit mehr erreicht ist als mit Spekulationen und Herumgedeute. Lassen wir den Papst Papst sein.
Das Problem ist, dass sämtliche „katholischen“ Lager versuchen, den Papst für sich zu vereinnahmen.
Das mag u.a. an der völlig neuen Situation liegen:
Papstrücktritt, erster Nichteuropäer als Nachfolger, erster Jesuit auf dem Stuhl Petri, ein noch nie zuvor gebrauchter Papstname, Wohnung im Gästehaus, tägliche Werktagsmessen mit Predigten, um nur die wichtigsten „Neuheiten“ zu nennen.
Das erregt Aufmerksamkeit, Befürchtungen auf der einen, Hoffnungen auf der anderen Seite, auf jeden Fall aber Erwartungen.
Und so wurde auch diese Handauflegung bei einem behinderten Menschen nebst der Erklärung von P. Lombardi überinterpretiert.
Papst Franziskus scheint in keine der gängigen Schubladen zu passen, das heizt die Spekulationen zusätzlich an.
Das Auflegen der Hand auf das Schädelgewölbe dürfte den meisten Müttern eine urmenschliche natürliche Handlung sein, wenn sie ihre Kinder instinktiv trösten und schützen wollen. Der aufrechte Gang der Hominiden hat es ermöglicht. Diese spontane, ursprüngliche Vermittlung von Geborgenheit und Einssein hat der Mensch im Laufe seiner Geschichte für heilsame und transzendente Erfahrungen (vgl. Lk 18,15) und ähnliche Anlässe (z.B. Priesterweihe) religiös spiritualisiert und ritualisiert. Richtig wunderlich wird es aber, wenn diese einfache urmenschliche Geborgenheits- und Heilsgeste kommerzialisiert wird.
Immer wo im Namen Jesu und mit Jesus Gebet und Segen gespendet wird, da wird das Böse weichen. Das Böse meidet Jesus. Das ist kein Exorzismus sondern Liebe.
So will ich das nicht unbedingt sehen, wenn ich mir die Versuchung Jesu vor Augen halte, bzw. Jesus immer wieder mit dem Bösen (mit Dämonen) konfrontiert wird oder Er sich schließlich dem Bösen stellt.“…was du tun willst, das tue bald…“
Das Böse wird also das von Gott auserwählte, so meine ich, weniger meiden, als vielmehr aufsuchen, um es doch noch für sich zu gewinnen……..
Will man aber hinter jeder Handlung des Papstes oder eines einfachen Priesters bis hin zum „gemeinen Glaubenden“ in einer Handauflegung oder Segnung, gerade „benachteiligter“ Brüder und Schwestern einen Exorzismus erkennen, so sollte man sich fragen, bei wem wirklich derselbige ausgetrieben werden sollte…..
Jesus hat dem Bösen die Macht genommen, sicher wurde er versucht und er hat sich dem Bösen gestellt aber er hat die Macht behalten und wo ich mit ihm und in ihm bin, wo sein Segen ist kann mir das Böse nichts anhaben. Wo ich in Jesu Namen bete wird er das Schlachtfeld verlassen. Das ist kein Exorzismus das ist Glaube. Verschont sind wir nicht vor dem Bösen aber gerettet durch Jesus.
Ja, sehen wir es einmal so, KRP und mögen wir auch sehen lernen, dass das Böse durchaus in der Lage ist, den Schein des Guten vorzugaugeln. Gerade auch darin besteht die Aufgabe eines Hirten, damit uns eben die Macht Kinder Gottes zu werden, bzw. zu bleiben. wirklich schützt und darin wachsen lässt. 😉
Sehen wir es so es ist immer das was man in die Sache hinein liest. 😉
Leider fühlt sich auch der Exorzist Amorth aus dem Vatikan bemüßigt, zu bestätigen, dass es sich um einen Exorzismus gehandelt habe…
OMG, schaut Euch mal die Berichtgebung und Leserkommentare heute auf kath.net an.
Habe ich mir schon angeschaut. Erwartungsgemäß gehen die Meinungen auseinander.
Papst Franziskus hat – nach meinem Eindruck – noch nicht angefangen, so zu regieren, wie wir es bisher von Päpsten gewohnt waren. Die gründe dafür kennen wir nicht, ebenso wenig wissen wir, was sich „hinter den Kulissen“ tut.
Das scheint die Leute unruhig zu machen. Meiner Meinung nach wird er auf Dauer nicht alleine mit Predigten und herzlichen Gesten durchkommen.
Er sprach sich mal gegen eine „Babysitter – Kirche“ aus, dagegen, alles „von oben“ zu erwarten, das wäre o.k., wenn er sagen würde, welche Kompetenzen und Freiheiten /Rechte er wem einräumt, dh., wenn er zeigen würde, wohin sich seiner Meinung nach die Kirche entwickeln soll.
Mir fällt übrigens auf, dass sich im realen kirchlichen Leben in den Gemeinden, also außerhalb des Internets, auch nach dem Pontifikatswechsel niemand für den Papst interessiert, dh., z. B. im Kirchencafé oder auf dem Kirchvorplatz, spricht niemand über den Papst.
Bei uns geht das kirchliche Leben so weiter wie bisher auch, höchstens dass der Pfarrer vielleicht ein bisschen entspannter und froher wirkt als bisher.
…bei einer solchen Bewertung und Einschätzung gerade behinderter Menschen, komme ich nicht umhin, dass diese als „vom Teufel besessen“ von Exorzisten gebrandmarkt sind, was menschenverachtender nicht sein kann und nicht weniger dem Glauben in Jesus Christus zuwiderhandelt. Dass ein Franziskus gerade jenen die Hand auflegt und segnet und vielleicht ein paar Worte des Zuspruchs findet, darin er eben auch daran erinnert, dass der Herr gerade auch im Leid und Schmerz zu finden ist, weil Er all‘ unsere Krankheiten getragen hat, so kann man eigentlich „nur“ hoffen, dass jene Teufelsaustreiber die eigentlichen Kranken sind, zu denen Franziskus gehen und diese segnen sollte….allerdings mit Worten einer ernsthaften Ermahnung.
Sicherlich wissen jene nicht, was Sie mit einer solchen Einschätzung an Unrecht tun. Und hier sehe ich weniger das Unrecht und die Ungerechtigkeit dem Papst gegenüber, sondern ich sehe alle, die körperliches Leid erfahren, bzw. in irgendeiner Art und Weise behindert sind und sich gegen eine solche Defarmierung nicht wehren können und sich niemand diesbezüglich zu deren Anwalt macht.
Das sehe ich ganz genauso wie Sie. Ich frage mich nur, wer dieses Video in Umlauf gebracht hat und mit welcher Absicht.
Liebe Silvia Brückner, das kann ich Ihnen sagen ohne zu spekulieren: die Rechte am Bild hat zuerst mal TV2000, die verkaufen es dann für teures Geld an alle anderen Nachrichtenagenturen/Sender . Ich habe es bei N-TV gesehen. Dem Himmel sei Dank ist das Gesicht des Kindes/junger Mann geblankt.
Kleine technische Info: Alle Rechte am Bild mit dem Papst im Vatikan liegen beim Vatikan, beim Sender CTV, nicht bei TV2000, auch die haben die Rechte kaufen müssen wie alle anderen.
Danke für die Info, dann ist es also eine geschichte aus der Abteilung: ich kaufe Bilder und schreibe dazu was mir Auflage oder Quote bringt. Perfide beide Varianten
Bei orf gibt es ein Video, wo das Gesicht des Mannes klar zu sehen ist.
Ich habe das Video vom Pfingstgottesdienst auf dem Petersplatz bei Radio Vatikan gesehen; danach folgte ohne Kommentar die Aiufzeichnung der Segnung der behinderten Menschen. Ich war tief beeindruckt von dieser Begegnung von Papst Franziskus mit diesem jungen Mann. Ich wäre nicht im Traum drauf gekommen, dass Journalisten (und wie ich lese, wohl auch Theologen) einen „Exorzismus“daraus machen. In dieser Videoaufzeichnung war die Person natürlich nicht unkenntlich gemacht. Ich kann nur den Kopf schütteln, was daraus wurde…
Lieber Guardianus
Sie meinen, dass Exorzisten denken, dass behinderte Menschen ob ihrer Behinderung vom Teufel besessen sind ? Ich kenn mich da überhaupt nicht aus. Das hört sich für mich nach Gruselmärchen, nach Angst verbreiten vor den „bösen, besessenen“ Behinderten an. Gibt es das wirklich ?
Hat jetzt nichts mit dem Papst zu tun, brauche nur Aufklärung.
dass der Mann auch noch behindert ist, hat mit dem behaupteten Exorzismus nichts zu tun.
Danke dass Sie diesen Aspekt in den Mittelpunkt stellen; ich frage mich wer diese Kamarilla zu Verantwortung zieht und das Kind/jungen Mann vor ihr schützt.
Wir sind natürlich wieder beim Journalismus, nach Ihren guten Steatment über die Einhaltung von christlichen Werten im Journalismus, dürfen wir nun bei einem Sender der auch noch im Besitz der italienischen Bischofskonferenz ist, Schmutzjournalismus vom feinsten oder besser vom schmutzigsten sehen. Zuerst eine Nachricht erfinden und dann ankündigen „es kommt mehr.! Damit hat man die Quote… Ich kann nicht verstehen, dass die italienische Bischofskonferenz hier nicht einschreitet, aber vermutlich brauchen die auch die Quote oder Schlagzeilen oder was auch immer.
Die Bilder die wir über diesen angeblichen Exorzismus inzwischen im Internet sehen können sind eindeutig ein liebevolles Handauflegen bei einem jungen Menschen, nicht mehr aber auch nicht weniger. Von diesem jungen Menschen zu behaupten er wäre vom Teufel Besessen ist Rufmord…
In meiner Religion widersage ich dem Bösen in der Taufe und jedes Jahr zu Ostern. Das soll genügen.
In der modernen Medizin sowie in der klinischen Psychologie und Psychiatrie wird das entsprechende Verhalten eines „Besessenen” als Symptom einer organischen Krankheit oder einer psychischen Störung gewertet. Alle Versuche Menschen, die an Krankheiten leiden, mit Weihwasser oder Beschwörungsformeln zu heilen, sind unterlassene Hilfeleistung, sog.Exorzisten gehören vor ein ordentliches Gericht, genau wie Pädophilie.
Sowohl JP II als auch Benedikt em. haben diesen Unfug befördert. Dazu fällt mir nur frei nach Heinrich Heine ein „ denk ich an meine Kirche in der Nacht bin ich um die Schlaf gebracht…..
Ich glaube, Sie beurteilen das aus der Sicht der Moderne zu oberflächlich. Wenn Sie in das NT schauen, werden Sie dort finden, dass sowohl Jesus als auch die Apostel Exorzisten waren. Wir haben uns an die Vorstellung gewöhnt, dass Exorzismen durch die moderne Psychiatrie medizinisch abgelöst wurden. Das greift nach meiner Auffassung zu kurz, Exorzismen werden nach allem, was ich weiß, heutzutage nur ausgeführt, wenn eine rein psychische Erkrankung ausgeschlossen werden kann. Sie sind keine „okkulten Praktiken“, sondern die Kirche will in der Nachfolge Christi wie in allen anderen Bereichen, ihre erhaltene Vollmacht zum Wohle der Gläubigen ausüben. Ob letzteres auch das Resultat ist, darüber habe ich keine Informationen.
Aus der Sicht der Moderne vielleicht schon, nicht aber aus der Sicht des Glaubens, darin die Heilung eines Behinderten nie im Zusammenhang mit einer Teufelsaustreibung von Jesus gebracht wurde als vielmehr die Allmacht Gottes und das Kommen Seiner Herrschaft offenbar werden sollte. Hier haben wir schon zu unterscheiden.
@Peter Lehmann, ich denke nicht, dass dies eine Grundeinstellung von Exorzisten ist. Vielmehr Glaube ich da an Kaffeesatzleserei, so wie es P.Hagenkord auch meint. Allerdings für den behinderten Menschen m.E.(und diese ganz persönlich) eine Katastrophe….wenn man eben versucht nicht „nur“ den Papst zu sehen und den besagten Sender, sondern eben die ganze Situation zu sehen und zu durchleuchten sucht. Ihre dahingehende Frage aber wird Ihnen P.Hagenkord sicherlich besser und fachmännischer beantworten können
Zum weiter drüber nachdenken, lieber Arnd
Wie wir heute auch als orthodoxe Gläubige , ohne Hexen auskommen‘, so könnte man in der Praxis auch ohne ,Besessenheit‘ auskommen. Selbst wenn man einen Einfluss solcher bösen Mächte als denkbar annimmt, wäre dieser uns empirisch gegeben in dem, was wir schlicht Krankheit
nennen und unter dieser Voraussetzung durchaus mit irdischen Mitteln bekämpfen können.
Karl Rahner SJ Zitiert aus: Das Böse und die Pyschatrie von, Ulrich Niemann SJ
Dr. med., Lic. phil. ettheol., war Arzt für Neurologie
und Psychiatrie, Psychosomatiker und emeritierter Dozent
für Psychosomatische Anthropologie, Pastoralmedizin und
Medizinische Ethik an der Philosophisch-Theologischen
Hochschule St. Georgen.
Vielen Dank, wie ich schrieb sieht es die Kirche im Wesentlichen genauso, lediglich in Fällen, wo die Medizin am Ende ist, kommt der Exorzismus überhaupt in Frage.
Habe gerade bei Euro gehört, das der Autor Dino Boffo des katholischen Senders TV 2000 Fehler in seinem Bericht eingeräumt hat und er entschuldigte sich für die falsche Darstellung beim Papst.
Exorzismus, welcher Wahnsinn. Als wenn ein Mensch, der seelisch oder körperlich krank ist von Dämonen besessen wäre. Die meisten Erkrankungen können heute sehr gut erklärt und auch behandelt werden, dazu braucht es keinen Exorzismus mit seinen fragwürdigen Praktiken.
Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass Papst Franziskus so einen Unsinn glaubt und praktiziert.
Mag sein, dass Sie alle wieder zur Tagesordnung übergehen möchten. Vatican hat dementiert, alles gut. Nichts ist gut. Der vermeintlich von Teufel besessen jungen Mann (um einen solchen handelt es sich) wird auf der Facebookseite eines sog. Priesters im Video offen gezeigt und mit dem Stigma „er ist von 4 Dämonen besessen“ belegt. Bei dem sog. Priester handelt es sich um einen Legionär Christi, einer auch im Vatikan sehr umstrittenen Ordensgemeinschaft, die noch 2012 mehrere Missbrauchsfälle produziert hat und in einigen Bistümern inzwischen verboten ist (USA). Die lange Liste der Verfehlungen dieser Ordensgemeinschaft erspare ich mir an dieser Stelle. Wer schützt die Würde dieses offensichtlich kranken Menschen??????? Egal ob dieser Mensch besessen (?) oder krank ist, öffentlich darf er nicht zur Schau gestellt werden. Auch Radio Vatican geht mir mit dieser Art von Menschenrechtsverletzungen zu lasch um. Berichten ja, handeln nein???
Der Priester, der den Kranken dem Papst vorgestellt hat, ist ein Legionär Christi und wahrscheinlich derselbe, der das Video auf seine Facebook – Seite veröffentlicht hat.
Das Video ist auf allen möglichen „katholischen“ Seiten zu sehen, teils mit unkenntlich gemachtem Gesicht teils ohne Unkenntlichmachung.
Welche folgen das für den Behinderten haben wird, werden wir wohl nicht erfahren.
Naja fassen wir zusammen.
Ein Priester begleitet einen behinderten jungen Mann zur Generalaudienz.
Der Papst Franziskus widmet dem jungen Mann besondere Aufmerksamkeit.
Der junge Mann reagiert heftig, aber ich glaube ich würde auch in Ohnmacht fallen, wenn der Papst mir besondere Aufmerksamkeit schenken würde.
Irgendwelche Leute setzen die Sache mit dem Exorzismus in die Welt, der Deutsche denkt sofort an Anneliese Michel, der Lateinamerikaner sieht das lockerer.
Der Vatikanischer Pressesprecher LOmbardi dementiert, der begleitende Priester sagt „ich weiß nicht was der Papst gebetet hat“ .
Dann kommt Don Amorth und sagt „Exorzismus, ganz klar, ich kenn mich aus, alle anderen haben keine Ahnung“ und jetzt geht es überall rund.
Meines Erachtens ist in dem ganzen Geschehen die Handschrift des Durcheinanderwerfers klar zu erkennen.
Und es ist irgendwie eine haarsträubende Sache was aus der Bemühung den behinderten jungen Mann in Kontakt mit Papst Franziskus zu bringen und dessen wirklich sehr netter Geste geworden ist.
Vielleicht sollte Don Amorth nicht so viel reden!
Was könnten wir aus diesem heterogen interpretierten Vorfall lernen? Vielleicht, dass auch die biblischen Berichte, Aussagen und Einsichten aus einem eher nüchternen Blickwinkel zu betrachten sind, als es mitunter geschieht und gepredigt wird.
Ich habe mal als Sozialarbeiterin in der Psychiatrie gearbeitet.
Viele der Krankheitsbilder, die man dort sieht, hat man früher als Besessenheit eingestuft, manche Kranke haben das auch selbst geglaubt.
Die Esoterik ist mitschuld daran, dass heute solcher gefährlicher Unsinn wieder aufgekommen ist.
Was ist die Esoterik? Silvia? Und wo genau hat d i e Esoterik das in Umlauf gebracht?Es ist eine ungeheure Leistung, wenn Sie das alles mit einem Satz zum Ausdruck bringen, d i e Esoterik ist mitschuld dran..wer denn noch und inwiefern die Esoterik?.Die Legionäre Christi gelten übrigens als besonders papsttreu.Und kennt jemand den Kranken?Und konnte jemand die Gedanken des Papstes lesen? Nein? Ach!Soweit ich weiß, ist ein Papst nicht der Lakai..der ausführt, was andere von ihm wollen, also zum Beispiel Exorzisten duldet..ich fürchte, Silvia, der w i l l, was er macht.Warum habt Ihr alle so Angst vor Exorzismus? Der Geist weht, wo er will und auch der Teufel?Abschaffen und Leugnen hilft da nichts.
Werte Teresa v. A.
Weil Exorzismus den Betroffenen brandmarkt, wie es Guardianus schon so treffend bemerkt hat. Da können sie ihn gleich öffentlich steinigen.
@terera von a-Was sagt denn „Papstreue“ über die Ausrichtung eines Ordens aus??? Den Menschen der dort auf übelste Weise vorgeführt wurde, müssen wir nicht kennen, um zu erkennen was dort mit ihm gespielt wurde. Angst hab ich vor Exorzismus nicht in keinster Weise. Angst machen mir Figuren wie ich sie bei den Legionären Christi finde. Hier laufen bestimmte Dinge aus dem Ruder, die mit der christlichen Botschaft nichts aber auch gar nichts zu tun haben. B16em hätte den Orden auflösen müssen, aber bei dem sehr, sehr hohen Vermögen des Ordens…….
Im übrigen Ihnen ins katholische Stammbuch geschrieben: ich widersage dem Bösen einmal durch meine Paten in der Taufe und jedes Jahr zu Ostern. Muss genügen. Für Sie, die Sie die Jesuiten verehren: weiter oben ist entsprechende Literatur von Jesuiten zu diesem Thema.
@Peter Lehmann: kurz und bündig auf den Punkt gebracht
@Silvia Brückner, ja im esoterischen Becken tummeln sich Gestalten die sehr viel mit diesem Unglauben zu tun haben. Ich kann verstehen, dass sie keine Lust haben das episch breit auszuführen.
Wenn ich richtig mitgezählt habe, hat man bei kath.net inzwischen bereits den 3. Beitrag zu dem angeblichen Exorzismus veröffentlicht.
Wie es scheint, hat der Legionär Christi, der den Kranken begleitet hat, diese Behauptung in Umlauf gebracht.
Entweder will er sich selbst in Szene setzen oder dem neuen Papst schaden.
@Liebe Slivia Brückner, ich verfolgen seinen ominösen Facebook Auftritt. Er hat diesen kranken jungen Menschen, den er Angel nennt, schon einmal dem Papst in einer Generalaudienz versucht vorzustellen, da hat er aber wohl nicht die richtigen Bilder bekommen. Also 2. Versuch: es hat geklappt. Nun geht er in ellenlangen Beiträgen auf das Dementie des Vatikan ein. Aber möchte doch weiterhin den Exorzismus propagieren. Es ist – dies ist meine persönliche Meinung- ein nicht ungeschickter Versuch den Papst für die ultrakonservativen Ideen zu vereinnahmen.Wir müssen angesichts der Tatsache, dass die italienische Bischofskonferenz inzwischen 8 neue Exorzisten ausbildet, der Bischof von Madrid 9 neue Exorzisten ausbilden lässt (hoffentlich nicht als Antwort auf 52% Jugendarbeitslosigkeit in Spanien) wachsam sein. Ich vertraue unserem Papst, er wird sicher das richtige tun. Noch eine Information: wir – das meint spanisch sprechende katholische Freunde – haben auf seiner Seite gepostet. Höflich, aber konsequent gegen den Exorzismus. Die Beiträge erscheinen kurz, werden dann aber gelöscht.
Liebe Chrisma, danke für die Informationen. Der Papst ist nicht zu beneiden, alle „Lager“ wollen ihn vereinnahmen.
Das Spiel, das der Legionär Christi da treibt, geht eindeutig zu Lasten des Kranken. Von der Ausbildung neuer Exorzisten habe ich auch gelesen.
Ich würde mir wünschen, dass Papst Franziskus da einen Riegel vorschiebt.
Fragen Sie den Legionär mal?Silvia? Die sind alle bei Facebook. Alles andere wäre Spekulation, die wir doch nicht wollten.
@teresa von A mein spanisch ist gut genug um zu erkennen was Juan Rivas und andere auf facebook verbreiten. Ich spekuliere nicht, ich lese. Und warum soll ich Juan Rivas fragen, brauch ich seine Antwort nicht, ich kann lesen…….