Bischofssynode, Tag 11, Freitag
Nach der Arbeit in den Kleingruppen am Donnerstag stand am Freitagmorgen eine erste Runde der Berichte an:
Der Relator, also Berichterstatter der deutschen Sprachgruppe, Bischof Ladislav Nemet, sprach als erstes und gab gewissermaßen den Rhythmus des Tages vor. Das war notwendigerweise kurz, die 16 konkreten Vorschläge werden erst noch weiter bearbeitet und vorgestellt, das ist die Aufgabe der nächsten Tage.
Es waren recht allgemein gehaltene Überlegungen, die dem deutschsprachigen Zuhörer, also mir, irgendwie selbstverständlich vorkamen. Spricht man darüber aber mit den Kollegen aus anderen Kulturen, verlieren die Themen ihre Selbstverständlichkeit.
Von hinten nach vorne vorgestellt sprechen sich die Synodalen dieser Gruppe für das Ernstnehmen der Wichtigkeit der Pfarrei aus. Nicht alle Gläubigen hätten Zugang zu kleinen Gemeinschaften, so wichtig diese auch seien. Und wenn die Pfarreien größer würden, was in unseren Breiten der Normalfall werde, brauche es eine besondere Aufmerksamkeit auf die „kurzen Glaubenswege“. Die Pfarrei sei und bleibe der erste Ort des Glaubensaustausches.
Der Beitrag der Gruppe erwähnt auch die Verkündigung durch den Dienst an den Kranken, die Schulen (an anderer Stelle Diakonie der Wahrheit genannt), und generell der Caritas. Besonders wichtig in der modernen mobilen Welt seien offene Kirchen, wo der Glaube und die Kirche niederschwellig zugänglich sei (meine Worte). Die Synodalen sprechen in diesem Zusammenhang von Oasen des Glaubens, von der Erfahrbarkeit, die nicht allzu viel Vorbereitung brauche.
Unter dem Kapitel der „Akteure“ der Verkündigung wird ausführlich über die Familie gesprochen. Überhaupt ist dieses Thema eine starke Grundströmung bei der Synode. Die Synodalen sprechen über die „Krise der Familie“, müssen aber notwendigerweise im Allgemeinen bleiben. Wie sind gespannt auf die Vorschläge, die die Gruppe unterbreiten wird. Angesprochen wurden die zerbrochenen Familien und nicht gelingenden Ehen, denen sich die Kirche in ihrer Verkündigung nicht verschließen dürfe.
Das ganze müsse um der Hoffnung Willen geschehen, die das Evangelium bringe. Diese Hoffnung sei aber nicht automatisch oder selbstverständlich, sie müsse verbreitet werden. Bei all den Bemühungen dürfe man aber den Grundgedanken, die Hoffnung, nicht zurück lassen.
Und wo ist die Hoffnung zu finden? „Die Welt ist Gottes Schöpfung; unsere Geschichte und Kultur ist in die Heilsgeschichte Gottes eingeschrieben. Wir brauchen den Dialog mit der Welt: Mit den Menschen, die heute leben. Die Evangelisierung in der Kirche des Anfangs ist immer auf die Suche nach den Samen des Wortes Gottes in der Kultur der Gegenwart gegangen.“
Andere Ideen, die in den Berichten aus den anderen Gruppen vorgetragen wurden, sind mir unter anderem aufgefallen: Soziallehre der Kirche, die Wichtigkeit der Verbindung von Verkündigung und Dialog, der Einsatz für Gerechtigkeit, die Familie, Taufgnade aller Gläubigen, das Christentum umgeben von einem Islam in der Krise, die sich in Gewalt äußere, die Jugend, immer und immer wieder die Pfarrei und die Liturgie.
Ist das „Endergebnis“ dieser Synode nicht schon längst festgelegt, darin eben die Synodalen „einfach“ zufrieden sind, wenn deren Stimme wenigstens lauter in der Welt zu hören ist/war?
Nein. Überhaupt nicht. Das ist eine sehr bequeme Behauptung, die sich als Frage tarnt und die sehr selbstgerecht daherkommt. Das Ergebnis ist nicht festgelegt, das Ganze ist keine Farce. Wenn Sie etwas anderes meinen, dann kommen Sie nach Rom und führen Sie den Nachweis.
…dann habe ich wohl den letzten Satz bei „Halbzeit“ falsch verstanden, verzeihen Sie mir das bitte, aber dieser klang für mich irgendwie so „endgültig“ für diese Synode – so selbstzufrieden, was es ja nirgendwo geben darf. Der Nachweis ist wäre aber nicht in Rom zu führen, sondern eben in der Kirche vor Ort. Im übrigen sind Sie in ein sehr guter Beobachter.
ich denke auch, dass alle anwesenden es sehr ernst meinen und das ende offen ist. ich finde, die synode ist wenig repräsentativ was die kirchliche basis angeht.es kommt mir zuviel rein von oben.und sehr männlich das ganze.
…geehrte Teresa: das mit dem „männlich das Ganze..“ ist wohl mit die Ursache von allem, dass es so ist wie es nun einmal ist. Ich finde auch, dass zu sehr das weibliche dieser Kirche fehlt, da der Mensch an sich „nur“ in der Geschlechtlichkeit von Mann und Frau
„Frucht“ hervorbringen kann: leiblich wie geistig.
in den gemeinden ist es ja ausgeglichen eher.mit mann und frau.ich denke, das, was in rom gerade beraten und beschlossen und vielleicht auch empfohlen wird, geht nicht weiter und ein jeder geht seinen weg. dass man im erzbistum berlin nicht das machen kann, was im erzbistum köln locker möglich ist, hat kardinal woelki erlebt und er sagt es auch. das individuelle, das heißt die herkunft der menschen, man ist nicht mehr selbstverständlich katholisch von geburt an, sollte bedacht werden beim jahr des glaubens und halt diaspora und ihre gegebenheiten. ich lese nach wie vor mit einer selbstverständlichkeit, dass religion privatsache ist..wenn man sich als religiöser mensch bald verstecken muss, werden andere glaubensquellen vonnöten sein als katechismus. den muss man erstmal verstehen. habe ich keine probleme mit, aber andere.thema beichte ist wichtig..w a r u m ist sie wichtig und wenn man das heraushat, genügt das, was ist, n i c h t.sünden runterleiern nach dem motto gott ist gnädig. die bußgottesdienste können eine sehr gute einleitung sein zum persönlichen beichtgespräch, so erlebe ich das in meiner kirche.