Bischofssynode, 3. Tag, nachmittags
Nachdem die einzelnen Sprachgruppen getagt hatten, wurde doch noch einmal – vor der großen Rede von Erzbischof Rowan Williams – die offene Aussprache eröffnet. Viele Einzelbeiträge könnte man zitieren, ich will nur einen herausgreifen, und zwar den des Generaloberen meines Ordens, Pater Adolfo Nicolás S.J.:
Eine neue Evangslisierung muss von den guten und von den weniger guten Dingen der ersten Evangelisierung lernen. Ich stamme aus einer Tradition von Verkündigung und einer Spiritualität, die dazu ermutigt, Gott in allen Dingen zu finden.
Ich befürchte, dass wir Verkünder dies noch nicht mit ausreichend Tiefe getan haben und deswegen die weltweite Kirche nicht so bereichert haben, wie die Kirche es von uns erwartet. Wir haben nach westlichen Zeichen von Glauben und Heiligkeit Ausschau gehalten und nicht entdeckt, wie Gott in anderen Völkern wirkt. Das lässt uns alle ärmer werden. Wir übersehen wichtige Anzeichen, Einsichten und Entdeckungen.
Wir haben von der Vergangenheit gelernt, was für die Verkündigung des Evangeliums wichtig ist: Der Weg der Demut; das Bewusstsein menschlicher Begrenztheit wenn es darum geht, den Geist auszudrücken; die Einfachheit der Botschaft; Großzügigkeit und Freude bei der Wahrnehmung der Güte und der Heiligkeit; unser eigenes Leben als Teil der Glaubwürdigkeit; Vergebung und Versöhnung; die Botschaft des Kreuzes in unserer eigenen Selbstverleugnung.
das ist alles wunderbar..aber etwas abgehoben. gerade dieses kapitel in der spiritualität des heiligen ignatius von loyola, gott finden in allen dingen..ist sehr erklärungsbedürftig. ich bin auch m i t ignatianischen großen ecerzitien noch nicht dahintergestiegen..teresa von avila hat dasselbe gesagt. gott ist auch bei den kochtöpfen. meines erachtens eine etwas bedenkenswerte behauptung..gott in allen dingen..also auch in unterdrückung. dass gott überall anwesend ist, ist klar.aber die arbeit an sich..was denken lateinamerikanische bauern in dem fall?..
Ich schliesse mich den Worten Ihres Generaloberen an. Wird sich aber dadurch etwas ändern?