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Familie sein dagegen sehr …

Veröffentlicht am 21. Dezember 201221. Dezember 2012

Es sind sehr dissonante Töne, die uns im Augenblick beim Thema ‚Familie’ im Augenblick begegnen. Da ist zum einen der von interessierten Gruppen anzestimmte Lärm um die Äußerungen des Papstes zum Thema Ehe und Familie. Da ist der Bischof von Essen, der davon spricht, dass man keiner Sozialromantik anhängen soll, wenn man sich heute um Familien kümmern will. Und da ist der bei allen online-Medien einen Tag lang auf Platz Eins stehende Bericht des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, dass die Deutschen immer weniger Kinder bekommen. Die drei Sachen haben erst einmal wenig miteinander zu tun, gehören aber dann doch irgendwie zusammen. Dazu kommt noch die Ansprache von Papst Benedikt XVI. an diesem Freitag, in der er noch einmal lang und ausführlich auf das Thema Familie eingeht.

Es geht schlicht darum, was wir unter einer Familie verstehen wollen. Und zu Weihnachten ist Familie ja traditionsgemäß ein Thema.

 

In Sozialkompetenz ein Komplettversager

 

Also fange ich mit einem Zitat aus der Süddeutschen Zeitung an: „Wirtschaftlich scheint Deutschland ein Musterschüler, in Sachen Sozialkompetenz jedoch ein Komplettversager zu sein.“ Eine Studie scheint uns zu bescheinigen, dass in Sachen Familienleben in Deutschland nicht viel los ist. Noch einmal die SZ: Kinder zu bekommen sei unattraktiv geworden, Schuld daran sei unter anderem „das kulturelle Leitbild von einer ‚guten Mutter’, die zu Hause bei den Kindern bleibt.“ Der Spiegel schreibt sogar noch klarer: „Schuld sind alte Rollenbilder – und der Wunsch nach Selbstverwirklichung“.

Hoppla, lese ich da richtig, die Selbstverwirklichung soll auch negative Seiten haben? Ein sehr selten gehörtes Argument. Dem Papst wird an dieser Stelle gleich die Rückkehr ins Mittelalter vorgeworfen. Ich sage das nicht aus Zynismus, sondern weil ich immer noch hoffe, dass man über solche Dinge sprechen kann, ohne gleich in die Polemik anzugleiten.

Alles hat Folgen, auch die Betonung der Selbstverwirklichung. Eine nur positive Entwicklung gibt es nicht.

Ein Bekenntnis von meiner Seite: Ich bin ein zölibatär lebender Ordensmann, also vielleicht nicht der geeignetste, über Familie zu sprechen, obwohl auch ich aus einer komme. Außedem kann man durchaus den Verzicht auf Familie in einem Orden in gewisser Hinsicht als Selbstverwirklichung sehen. Ich würde das nicht so ausdrücken, aber ich erkenne an, dass es dieses Argument gibt. Diesen Einschub mache ich, um sicher zu gehen, dass ich nicht auf dem hohen Ross sitze, wenn ich über Familie nachdenken will.

 

Kinder geben keine Zufriedenheit

 

Die Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung liest sich interessant, auch wenn sie recht umfangreich ist. Geschockt hat mich die Statistik, dass die gesamte Einstellung gegenüber Kindern eher negativ werde, sehr viele nennt das haben von Kindern nicht mehr als Quelle von Zufriedenheit und Lebensfreude.

Soweit der Blick auf die Realität, wie sie von der Statistik und der Auswertung wahrgenommen wird. Einen etwas anderen Blick auf diese Realität wirft Essens Bischof Franz-Josef Overbeck. Wer heute Familien fördern wolle, der müsse die verändernden Umstände respektieren. Ein Plädoyer gegen die Sozialromantik, wie er es nennt. Er spricht von Krippenplätzen in der Nacht, wenn es denn nötig sei, daraus spricht die Sorge, dass ein zu idealistisches Bild von Familie diejenigen aufgeben könnte, die sich das nicht leisten können oder deren Lebensumstände das nicht zulassen. Aber: Overbeck sagt auch sehr deutlich, dass man die Bindung des Kindes an die Familie fördern solle, so das denn gehe. Da ist es wieder, das magische Wort ‚Familie’.

 

Wider die Sozialromantik

 

Das Wort ‚Familie’ ist irgendwie flüssig geworden, wir wissen nicht so recht, was wir darunter verstehen wollen. Ist es eine soziologische Größe? Eine emotionale? Eine Idealvorstellung?

 

Wer Gott verteidigt, verteidigt den Menschen

 

Ich möchte an dieser Stelle anfügen, was Papst Benedikt XVI. an diesem Freitag der römischen Kurie in seiner Jahresansprache zum Thema Familie gesagt hat. Es sind grundlegende, anthropologische Überlegungen [ohne die Frage nach gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und deren rechtliche Gleichstellung zu berühren].

Die große Freude, mit der in Mailand [beim Weltfamilientreffen, Anmerlung Hagenkord] Familien aus aller Welt einander begegnet sind, zeigt, dass die Familie trotz aller gegenteiligen Eindrücke auch heute stark und lebendig ist. Aber unbestreitbar ist doch auch die Krise, die sie – besonders in der westlichen Welt – bis auf den Grund bedroht. Es war beeindruckend, dass in der Synode immer wieder die Bedeutung der Familie als der genuine Ort herausgestellt wurde, in dem die Grundformen des Menschseins weitergegeben werden. Sie werden erlernt, indem sie miteinander gelebt und auch erlitten werden.

So wurde deutlich, dass es bei der Frage nach der Familie nicht nur um eine bestimmte Sozialform geht, sondern um die Frage nach dem Menschen selbst – um die Frage, was der Mensch ist und wie man es macht, auf rechte Weise ein Mensch zu sein. Die Herausforderungen, um die es dabei geht, sind vielschichtig.

Da ist zunächst die Frage nach der Bindungsfähigkeit oder nach der Bindungslosigkeit des Menschen. Kann er lebenslang sich binden? Ist das seinem Wesen gemäß? Widerspricht es nicht seiner Freiheit und der Weite seiner Selbstverwirklichung? Wird der Mensch er selber, indem er für sich bleibt und zum anderen nur Beziehungen eingeht, die er jederzeit wieder abbrechen kann? Ist Bindung für ein Leben lang Gegensatz zur Freiheit? Ist die Bindung auch des Leidens wert?

Nur im Geben kommt der Mensch zu sich selbst

Die Absage an die menschliche Bindung, die sich von einem falschen Verständnis der Freiheit und der Selbstverwirklichung her wie in der Flucht vor der Geduld des Leidens immer mehr ausbreitet, bedeutet, dass der Mensch in sich bleibt und sein Ich letztlich für sich selbst behält, es nicht wirklich überschreitet. Aber nur im Geben seiner Selbst kommt der Mensch zu sich selbst, und nur indem er sich dem anderen, den anderen, den Kindern, der Familie öffnet, nur indem er im Leiden sich selbst verändern läßt, entdeckt er die Weite des Menschseins. Mit der Absage an diese Bindung verschwinden auch die Grundfiguren menschlicher Existenz: Vater, Mutter, Kind; es fallen wesentliche Weisen der Erfahrung des Menschseins weg.

Der Großrabbiner von Frankreich, Gilles Bernheim, hat in einem sorgfältig dokumentierten und tief bewegenden Traktat gezeigt, dass der Angriff auf die wahre Gestalt der Familie aus Vater, Mutter, Kind, dem wir uns heute ausgesetzt sehen, noch eine Dimension tiefer reicht. Hatten wir bisher ein Mißverständnis des Wesens menschlicher Freiheit als einen Grund für die Krise der Familie gesehen, so zeigt sich nun, dass dabei die Vision des Seins selbst, dessen, was Menschsein in Wirklichkeit bedeutet, im Spiele ist.

Er zitiert das berühmt gewordene Wort von Simone de Beauvoir: „Man wird nicht als Frau geboren, sondern man wird dazu“. („On ne naît pas femme, on le devient“). In diesen Worten ist die Grundlegung dessen gegeben, was man heute unter dem Stichwort „gender“ als neue Philosophie der Geschlechtlichkeit darstellt.

Es geht um den Menschen

Das Geschlecht ist nach dieser Philosophie nicht mehr eine Vorgabe der Natur, die der Mensch annehmen und persönlich mit Sinn erfüllen muß, sondern es ist eine soziale Rolle, über die man selbst entscheidet, während bisher die Gesellschaft darüber entschieden habe.

Die tiefe Unwahrheit dieser Theorie und der in ihr liegenden anthropologischen Revolution ist offenkundig. Der Mensch bestreitet, dass er eine von seiner Leibhaftigkeit vorgegebene Natur hat, die für das Wesen Mensch kennzeichnend ist. Er leugnet seine Natur und entscheidet, dass sie ihm nicht vorgegeben ist, sondern dass er selber sie macht.

Nach dem biblischen Schöpfungsbericht gehört es zum Wesen des Geschöpfes Mensch, dass er von Gott als Mann und als Frau geschaffen ist. Diese Dualität ist wesentlich für das Menschsein, wie Gott es ihm gegeben hat. Gerade diese Dualität als Vorgegebenheit wird bestritten. Es gilt nicht mehr, was im Schöpfungsbericht steht: „Als Mann und Frau schuf ER sie“ (Gen 1, 27). Nein, nun gilt, nicht ER schuf sie als Mann und Frau; die Gesellschaft hat es bisher getan, und nun entscheiden wir selbst darüber. Mann und Frau als Schöpfungswirklichkeiten, als Natur des Menschen gibt es nicht mehr. Der Mensch bestreitet seine Natur. Er ist nur noch Geist und Wille. Die Manipulation der Natur, die wir heute für unsere Umwelt beklagen, wird hier zum Grundentscheid des Menschen im Umgang mit sich selber. Es gibt nur noch den abstrakten Menschen, der sich dann so etwas wie seine Natur selber wählt. Mann und Frau sind in ihrem Schöpfungsanspruch als einander ergänzende Gestalten des Menschseins bestritten.

Der Mensch setzt sich an die Stelle des Schöpfers

Wenn es aber die von der Schöpfung kommende Dualität von Mann und Frau nicht gibt, dann gibt es auch Familie als von der Schöpfung vorgegebene Wirklichkeit nicht mehr. Dann hat aber auch das Kind seinen bisherigen Ort und seine ihm eigene Würde verloren. Bernheim zeigt, dass es nun notwendig aus einem eigenen Rechtssubjekt zu einem Objekt wird, auf das man ein Recht hat und das man sich als sein Recht beschaffen kann. Wo die Freiheit des Machens zur Freiheit des Sich-selbst-Machens wird, wird notwendigerweise der Schöpfer selbst geleugnet und damit am Ende auch der Mensch als göttliche Schöpfung, als Ebenbild Gottes im Eigentlichen seines Seins entwürdigt.

Im Kampf um die Familie geht es um den Menschen selbst. Und es wird sichtbar, dass dort, wo Gott geleugnet wird, auch die Würde des Menschen sich auflöst. Wer Gott verteidigt, verteidigt den Menschen.

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Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Spiritualität / Geistliches Leben, Vatikan
Schlagwörter Benedikt XVI., Bevölkerung, Entwicklung, Familie, Friedensbotschaft, Konflikt, Kurie, Streit, Weihnachten

9 Kommentare zu “Familie sein dagegen sehr …”

  1. Teresa_von_A. sagt:
    21. Dezember 2012 um 15:16 Uhr

    Lieber Herr Pater Hagenkord, das ist aber eine Abhandlung!Mal sehen, wie ich darauf antworte… Natürlich dürfen Sie sich Gedanken um Familie machen, es machen sich auch andere Gedanken um den Zölibat..was das alte Rollenbild der Frau angeht: das neue gefällt mir auch nicht. Ich weiß, dass wir kleine Babygruppe damals vor 32 jahren angefeindet wurden, weil die Mütter zu Hause blieben. Unsere Kinder waren unser Mittelpunkt, das wurde sehr geahndet. Heute muss man alles wollen, Kinder und Berufstätigkeit. Ab dem 2. Kind war ich schon so unfähig, alles unter einen Hut zu bringen..Schande über mein Haupt. Ich habe meine Kinder nicht auf die Welt gebracht, um sie sofort wieder abzuschieben.Die ersten Jahre sind so voll von Ereignissen, da wollte ich nichts verpassen.
    Wenn ich betrachte, wieviele drangsalierte, verwahrloste und getötete Kinder es in Berlin gibt! Das kommt noch hinzu.
    Man muss bei allem Träumen davon, was nötig ist, um einen intakten Menschen großzuziehen ,auch die Wirklichkeit beachten. Die heißt Alleinerziehend, Patchwork, Armut, Wohlstandsverwahrlosung und Kleinfamilie.Wenn man sich dann noch über homosexuelle Paare aufregen will, paßt das nicht. Es gibt bei Heteros auch Männerfeindlichkeit und Frauenfeindlichkeit.Kirche muss Programme anbieten, nicht Moralpredigten, welche dann eh wieder an erster Stelle an die Frauen gerichtet sind…d a s wäre mal der erste Schritt ins Glück namens Familie.
    Thema Bindungsfähigkeit, die ist nicht nur in Zweierbeziehungen und Familie wichtig, dass man auch in einem Orden bindungsfähig sein muss, erkennt man, wenn es große Probleme dort gibt und man eben zum Orden steht und nicht das Weite sucht.

    Antworten
  2. AM sagt:
    21. Dezember 2012 um 17:32 Uhr

    Sehr guter Beitrag, P.Hagenkord,

    „(…)Die drei Sachen haben erst einmal wenig miteinander zu tun, gehören aber dann doch irgendwie zusammen. (…)2
    Die drei Sachen haben wohl miteinander zu tun!. Es geht immer um die Informations- Datenverknüpfungen. Derjenige, der diese Zusammenhänge nicht sehen kann, hat dann ein wenig schwerer mit der Auslegung einzelner Botschaften.

    Frohes Weinachtsfest für alle.

    Antworten
  3. Teresa_von_A. sagt:
    21. Dezember 2012 um 19:41 Uhr

    Dann warte ich mal auf ein paar menschenfreundliche Familienmodelle. Denn zusätzlich zu Vater, Mutter, Kind brauchen Familien noch Wohnraum, Spielplätze, ab 3 Jahren aus sozialen Gründen einen Kindergartenplatz, sowas hatten wir alles nie hier.Wir hatten weite Wege in die Schule, keinen Kindergartenplatz egal, wann. Keine Spielmöglichkeiten vor dem Haus. Spielplätze weit weg und wenn ich mir die bis heute angucke, ist über Schaukel und Rutschbahn hinaus nicht viel dazugekommen. Nur von Egoismus zu reden reicht nicht. Mal davon ab, kann man gerade aus Egoismus auch Kinder bekommen.Es gibt noch einen Grund: Versagensangst.Kleinfamilie ist was anderes als Großfamilie.Eltern früher hatten keine Wahl. Das sei gesagt. Dass man früher aus Freude am Kind viele Kinder in die Welt gesetzt hat, halt ick für’n Jerüchte.

    Antworten
  4. Ameleo sagt:
    22. Dezember 2012 um 09:21 Uhr

    Ich stimme zu, der Wunsch nach Selbstverwirklichung der Väter/Männer war schon immer ein Problem, da haben die wenig dazu gelernt. Ein Großteil der abnehmenden Kinderzahl liegt trotz Kinderwunsch bei vielen Frauen an der fehlenden Bereitschaft und biologischen Fähigkeit etlicher Männer, Kinder zeugen und aufziehen zu wollen. Das wird gerne vergessen.

    Aber sonst bringen Sie bzw. Papst Benedikt, den Sie zitieren, einiges durcheinander. Auch wenn das Zitat von Simone de Beauvoir aus ihrem 1949 erschienenem Buch entstammt, die Wurzeln, den Begriff „Gender“ einzuführen, liegen nicht bei der Frauenbewegung sondern erst in der Auseinandersetzung mit der Tatsache, dass es Menschen gibt, die intersexuell fühlen und leben. Heute wird zwischen dem biologischen Geschlecht (engl: sex) und dem sozialen, kulturell erworbenen (engl. gender) unterschieden. Zum Bereich „sex“ gehört das Kinder gebären können allein durch Frauen, wer sie dann aufzieht, ist rein kulturell (=gender) bedingt.

    Gerade konservative und traditionalistische Kreise tun sich schwer von einem verklärten Familienbild abzukommen, dass allerdings nur in ihrer Phantasie und als Ideal je existiert hat. Es ist ein Produkt aus der Zeit der industriellen Revolution, also auch noch nicht so sehr alt. Väter waren schon immer in der Regel abwesend: arbeiten, verstorben, abgehaun. Ich bin froh, dass es in meiner Kindheit anders war. Auch wenn das Vater-Mutter-Kind-Modell noch so oft beschworen wird: es bleibt allein eine hübsche Idee jenseits der Wirklichkeit. Das Leben ist farbiger und lebendiger.

    Antworten
    1. Teresa_von_A. sagt:
      22. Dezember 2012 um 10:47 Uhr

      Ameleo: ich weiß von unserem Kaplan, dass die Frau für das Gelingen der Ehe und der Katholizität in der Familie zuständig ist wegen ihrer besonderen Begabung..für was? Die Antwort kommt sicher noch. Wovor habe ich euch bewahrt, liebe Schwestern, fragt Teresa von Avila. Vor einem launischen Ehemann und hoher Kinderzahl(die hat schon mal zum vorzeitigen Tod der Frauen geführt und muss nicht Wille Gottes gewesen sein).

      Antworten
    2. AM sagt:
      22. Dezember 2012 um 13:02 Uhr

      Ameleo, haben Sie sich mit der Auswirkung auf das Kind auseinandergesetzt, wenn in der Erziehung die Figur des Vaters oder dier Mutter fehlt?
      Wir brauchen eine Identität als Frau, die wir von der Mutter abquecken. Den Vater, um eine männliche Identität abzuquecken. Fehlt die Figur, oder ist sie zu schwach, oder zu stark – hat das enorme Auswirkung auf die Psyche und Entwicklung des Kindes. Ich spreche nicht, von der hormonellen Besetzung des Organismus.

      Antworten
      1. Ameleo sagt:
        22. Dezember 2012 um 15:46 Uhr

        Sicher sind Väter und Mütter für die Entwicklung von Kindern von Bedeutung. Aber wie ich oben schon schrieb: Lange Zeit waren Väter abwesend. Dagegen hat nie jemand angeschrieen. Aber jetzt, wo sie endlich ihre Rolle übernehmen und sich bestenfalls mit den Müttern Kindererziehung und Erwerbstätigkeit teilen, soll es den Kindern schaden?

        Und ist es nicht denkbar, dass andere Frauen und Männer stellvertretend die Rolle eines fehlenden Elternteils übernehmen? Die Diskussion ist stark ideologisch gefärbt. Es kommt immer auf die konkrete Situation und die konkreten Bedürfnisse eines Kindes an. Dass es sicher gebunden ist, ist das wichtigste. Ob an leiblichen Vater oder leibliche Mutter ist nebensächlich. Wie viele Kinder wurden in der Vergangenheit ganz ohne ihre Mutter groß, weil diese bei der Geburt starb? Wie viele wurden bei Verwandten groß, aus unterschiedlichsten Gründen? Und nur, weil jetzt viele Frauen sagen, ich will Kind(er) und Beruf, soll es schaden? Nur dann, wenn andere Bedingungen wie familienfreundliche Arbeitsplätze und ebensolche Betreuungseinrichtungen nicht gegeben sind, wird es zu einem Problem.

        Antworten
        1. Teresa_von_A. sagt:
          22. Dezember 2012 um 17:57 Uhr

          Ameleo, Ordnung muss sein und früher hatte man edle Motive. Wie Du weißt. Alle paar Jahre kommt etwas Neues auf den Markt. Es gibt kein Leben ohne Schicksal. Waisen, Halbwaisen, Kriegskinder.Stiefmütter und Stiefväter..mein Gott, man ist von Geburt an zum Scheitern verurteilt, wenn es nur um Theorien geht.Lernen, wie man klarkommen kann. Das ist das Geheimnis.Es gab auch mal diese üblen Diskussionen über Einzelkinder. Als könne man auf den Knopf drücken und schon ist das Kind auf der Welt.Das Problem ist immer die Verrücktmacherei. Kind Nummer 2 ist anders laut Theorie, das Älteste ist so und so und das Jüngste so und so..da bleibt man am besten kinderlos. Und ist dann so und so.Was nicht automatisch übel bedeutet.

          Antworten
  5. Teresa_von_A. sagt:
    22. Dezember 2012 um 09:39 Uhr

    Das Thema Familie wird in den Medien unterschiedlich bedacht. Thema Arbeitslosigkeit und befristete Stellen auch für Akademiker. Thema Erziehungsurlaub hauptsächlich für Frauen. Thema Männer und Karriere. Die sogenannte heile Familie hat es gegeben, solange Frauen die Hauptaufgabe übernommen haben. Warum gibt es Gleichstellungsbeauftragte? Frauen bekommen Kinder. Warum gibt es Frauenquoten? Aus demselben Grund. Warum Simone de Beauvoir hier erwähnt wird, ist mir ein Rätsel. Hat sie ein hübsch katholisches Leben geführt? Wer macht denn die Frau..und wer macht den Mann? Auch Männer kommen nur als Kinder auf die Welt.Und werden dann, es läuft und läuft, von Frauen hauptamtlich erzogen.Als meine Kinder, 23 und 32 Jahre alt, klein waren, gab es Kindergartenplätze nur für Alleinerziehende oder sozial schwache Familien.Die hatten eine Reihe Kinder, die sozial Schwachen in unserem halbprivaten Kindergarten.Deren Gebühren wurden 100 Prozent übernommen und zwar ganztags. Privtat und sehr teuer war dann beim ersten Kind die Alternative.Sohn NUmmer 1 war nie im Kindergarten. Sohn 2 ab dem 3. Lebensjahr halbprivat.Da er behindert ist, hatten wir sehr weite Wege. Es kommen nicht nur gesunde Kinder auf die Welt. wer ein behindertes Kind hat, ist in nullkommanichts draussen.Auf dem Papier hat man alles, in reality hat man nichts.Wie sich eine Kleinfamilie in einer Großstadt anfühlt, kann ich auch berichten.Ich habe meine Kinder sehr gerne bekommen, es hätten ruhig auch mehr werden können. Kinder kommen nicht auf Bestellung. Dafür habe ich dann andere saisonweise mitbetreut.

    Antworten

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