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„He does not play Pope“

Veröffentlicht am 16. Dezember 20196. Oktober 2019
Franziskus lebt Christsein vor Fußwaschung am Gründonnerstag, Archivbild

Papst Franziskus kommuniziert nicht, er ist Kommunikation. Da ist nicht eine Botschaft, die er weiter geben möchte, Franziskus lebt Christsein vor. Einige Gedanken zu seinem Geburtstag, am 17. wird er 83 Jahre alt.

Gefragt, ob ihn die Selfies nicht irgendwie nerven, schließlich drehen ihm immer mehr Leute den Rücken zu, wenn er ihnen begegnen will, sagte der Papst, dass das nicht seine Art sei, aber wohl die dieser Generation. Also macht er mit. Erstaunlich, sonst hört man von Menschen diesen Alters – ohne dass ich hier jemandem zu nahe treten will – gerne kritisches, mindestens sich selber distanzierendes über diese Marotte.

Franziskus lebt Christsein vor

Soll heißen: dann macht er es halt mit, weil er erkennt, dass die Menschen etwas erkennen und sich selber damit abbilden wollen. Weil sie vielleicht keine andere Sprache haben, oder weil diese Selfies halt heute eine Sprache sind.

Ähnlich geht es ihm auch mit dem Sprechen: Er wiederholt Metaphern und Sprachfiguren, viele funktionieren sofort, auch über kulturelle Grenzen hinweg, andere gehen auch schon mal schief. Aber sie funktionieren, weil da nicht eine Figur ist, die etwas sagt. Sondern die Kommunikation zu ihm dazu gehört. „He does not play Pope“  sagt ein Mitbruder über den Papst (der unlängst zum Kardinal gemachte Michael Czerny SJ), er lässt nicht das Amt ihn übernehmen, er ist er.

Das kann auch mal schief gehen

Und das hat Folgen für uns, die wir das sehen oder hören oder ernst nehmen. Es geht Papst Franziskus nicht darum, einen Standart für das Christsein zu setzen. Dies muss man tun und das glauben und jenes ablehnen. Solche heteronomen Bestimmungen des Christliche, die von denen bevorzugt werden, die von „die Lehre“ sprechen und diese schützen wollen, gehören nicht zu Papst Franziskus. Und das ist dann auch gerne Quelle der Kritik. Er nehme Glauben nicht Ernst und so weiter. Aber damit verfehlt man glaube ich das, was er sagen und zeigen will.

Er will keinen Standard setzen, sondern vorleben, wie es gehen kann. Und so Gemeinschaft bilden, nicht um ihn herum, sondern um den Glauben, um Christus herum.

Lebe das vom Evangelium, was du verstehst: Diesen Satz Frère Rogers kann man auch dem Papst zuschreiben. Für ihn ist es vor allem die Bergpredigt und die Gerichtsrede in Matthäus, die er ja auch immer wieder zitiert.

Der Rest ist dann an uns. Kopieren kann man das nicht, und soll man das nicht. Aber einen eigenen Weg finden, das schon. Das ist der Auftrag an uns.

 

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Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben
Schlagwörter Glauben, Kommunikation, Lehre, Papst Franziskus

7 Kommentare zu “„He does not play Pope“”

  1. Blütenwege sagt:
    17. Dezember 2019 um 12:01 Uhr

    Hierbei sehe ich, dass in all den Widersprüchlichkeiten, dem religiöses Leben auch wirklich anhängen kann, Pater Hagenkords kurzgefasste Gedanken für mich eine zutiefst christliche Botschaft ist. In vielen theologischen Auffassungen tut es gut, dieses zu lesen. Es uns möglicherweise auch schützt vor destruktiven Abhängigkeiten und Selbstüberheblichkeit – was es im geistlichen Leben auch sehr wohl gibt.

    So wie Papst Franziskus versucht, in dienender Haltung den Glauben vorzuleben, ist es eindeutig, auch wenn es für Kritiker als Inszenierung abgewertet werden kann. Doch die Haltung ist hier klar und zutiefst christlich. Aus meiner Sicht fernab von Selbstsucht und Selbststeigerung. Die priesterliche Begegnung mit dem Gegenüber in dienender Haltung. Spiritualität – dies nicht an einem vergänglichen spirituellen Objekt – sondern am Menschen selbst. Dies ist natürlich auch eine Herausforderung.

    Bzgl. Frere Roger habe ich es so erlebt, dass er viele Menschen beeindruckt hatte in seiner Haltung, Einfachheit und seinem Vertrauen auf Gott – er hat das Einfache in der Spiritualität, in der Gestik, Haltung und Bauweise gewollt – seine Aufmerksamkeit auf die Stille, auf die Frohe Botschaft und den Frieden gesetzt – jenseits von gewohnten “Priester-Handwerksregeln“. Nicht das Große soll beeindrucken, sondern die einfache Geste, die ansteckt. Ohne den anderen theologischen Entwurf zu entwerten.

    Vielleicht hätten auch die Synodalen einfache Gesten mit großer Tiefenwirkung. In den vergangenen Jahren gab es sehr wohl auch seitens von Bischöfen solche wegweisende in Gesten gepackte Überzeugungen.

    Den Teilnehmenden an der Synode wünsche ich – an einem Priorisierungswillen orientiert – an den Kardinalstugenden sämtliche „Räume“ auszuleuchten – in denen auch „vernünftige“ Begründungen und konstruktive und zukunftsweisende Interpretationen und Bausteine zugelassen werden können.
    Vielleicht gäbe es auch Friedensziele die durch Milderung von strengen Gesetzen etwas von der Christusfreundlichkeit widerspiegeln. Überspannte und unzeitgemäße Forderungen führen nicht weiter, wären sogar für die Gegner ein willkommenes Instrument, Engagement niederzuhalten.

    Vielleicht könnte verstärkte kirchliche Bildung, Engagement und Herzensbildung wieder verstärkt zu christlichem Engagement in der Gesellschaft werden – ohne sich das Barmherzigkeitsmodell von Wohlfahrtsverbänden bzw. deren Effizienz in Frage stellen zu lassen. Sicherlich würden für so manche Personengruppen entsprechende „Räume“ und wertebezogenen Kommunikationen und die Förderung von Achtsamkeit ggü. dem anderen und gelingendem Beziehungsverhalten mehr bewirken als so manche Forderung nach Buße.

    Für Menschen in prekären und armutsgeprägten Lebenslagen wären christlich orientierte Interventionen und gefördertem Ehrenamt ein Gegenentwurf für quartierbezogenes professionell gelenktes Engagement. Wenn nur noch die ortsfremde Professionen die Vorgaben machen, wenden sich die christlich motivierten Ehrenamtlichen ab.

    Antworten
    1. Ullrich Hopfener sagt:
      17. Dezember 2019 um 19:21 Uhr

      @ Blütenwege- Ja ihren Gedanken kann ich mich durchaus anschließen.-was Sie über Frere Roger schreiben ist auch meine langjährige Erfahrung mit ihm..

      Pater Hagenkord frohe Weihnachts Grüße

      und wirklich viel Kraft(!!!) für 2020 mit Ihrer Engagement…

      Antworten
  2. Elvira sagt:
    18. Dezember 2019 um 07:59 Uhr

    Zum Atmen brauche ich keine Worte.

    Antworten
  3. Luzia sagt:
    20. Dezember 2019 um 23:43 Uhr

    Vielen Dank, Pater Hagenkord, für Ihre Gedanken zu diesem Thema. Ich gehe gern mit…
    Die Medien unken gerade über das Ende des Pontifikats von Papst Franziskus. Es wäre grotesk, wenn sie den Zeitpunkt dafür wirklich erahnten…
    Ich wünsche Ihnen und Allen, die in irgendeiner Form aktiv hier dabei sind, eine mit Licht erfüllte kommende Zeit!

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      21. Dezember 2019 um 14:03 Uhr

      Das habe ich gar nicht gesehen, wer unkt denn gerade?

      Antworten
      1. Christa sagt:
        21. Dezember 2019 um 17:46 Uhr

        Ja, hatte ich vor ein paar Tagen auch gelesen und mich gewundert. Anbei je ein Link der deutschen und der italienischen Presse:

        https://m.mainpost.de/ueberregional/politik/zeitgeschehen/Zieht-sich-Papst-Franziskus-zurueck;art16698,10373222?wt_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F&wt_t=1576945353586

        https://www.corrispondenzaromana.it/notizie-dalla-rete/prove-di-conclave-il-prossimo-papa-prendera-il-nome-da-santegidio/

        Gern nur zur Ihrer Info oder auch zur Veröffentlichung.

        Antworten
        1. Pater Hagenkord sagt:
          21. Dezember 2019 um 21:27 Uhr

          Ach, corrispondenza romana, ist wirklich nicht ernst zu nehmen, die tun alles, um dem Papst zu schaden.

          Antworten

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