Indien ist in diesen Tagen ein fruchtbarer Boden für Forderungen nach der Todesstrafe. Ein indischer Mitbruder berichtete mir heute Morgen aus indischen Zeitungen, dass einer und wahrscheinlich sogar mehrere der angeklagten Vergewaltiger vor Gericht gefordert hätten, gehängt zu werden. Sie wollten ihren eigenen Tod für den Mord an der jungen Studentin.
Dazu passt, dass in Indien ein Gesetz erwogen wird, das die Todesstrafe nicht nur für Mord, sondern auch für Vergewaltigung vorsieht.
Vielleicht muss es noch einmal gesagt werden: Auch in diesen grausamen Fällen ist das Mittel dagegen nicht das Drehen an der Gewaltschraube. Natürlich geht es auch mir so, dass mir angesichts dieser Gewaltexesse das Ableben der Täter herzlich egal wäre. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen gilt: Wer wirklich die Würde der Frau und das Leben verteidigen will, der kann das nicht mit dem Tod tun. Wer den Wert des menschlichen Lebens in einer gewalttätigen Kultur verankern will, der kann das nur mit Wertschätzung tun, nicht mit Gegengewalt.
Man kann sich nur mit dem Einsatz für das Leben für das Leben einsetzen.
Vorbeugen ist auch hier besser als Heilen. Was der Freund der Frau noch erzählt, dass mit ihm bei der Polizei nicht besser umgegangen wurde, spricht ja nun Bände. Indira war nicht als Frau Staatsoberhaupt, sondern als Mitglied der Oberkaste. Es gäbe in Indien dermaßen viel v o r der Todesstrafe umzuändern, dass man eine Generation braucht. Bei uns im zivilisierten Deutschland war Vergewaltigung ja auch länger als nötig Nebensache.Die Frauenbewegung ist nicht aus Langeweile entstanden, sondern weil auch die 68 er zu männlich waren und uns wieder herumkommandieren wollten. Ich bin alt genug, ich habe da einiges hinter mir.Es hat zu lange auch in Deutschland gedauert, bis dass Frauen nicht mehr Objekte waren.Und selber Schuld und du darfst dann halt nach 20 Uhr nicht mehr alleine auf die Straße und zieh dich weniger auffällig an..und..der Mann, das von der Frau zu bändigende Tier..ist vorbei bei uns und leider auch vergessen. Fingerzeig auf andere Länder fehl am Platz.