Der Apostel Paulus ist bekannt als Schreiber, als Denker, als jemand, der mit dem Glauben und der Verbreitung ringt. Aber auch zum Thema Gebet hat er etwas zu sagen. Daran anschließend entwickelt Papst Benedikt seine Gedanken zum Thema Gebet bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch:
Für Paulus ist es der Heilige Geist, der große Lehrer des Gebets, der uns unterweist, Gott als liebevollen Vater, als „Abba“, anzurufen, wie es Kinder bei ihrem leiblichen Vater tun. In zwei Briefen geht Paulus auf diesen Geist der Kindschaft ein, der uns als Getaufte gegeben ist. Im Galaterbrief sagt er: „Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba, Vater“ (4,6).
Im Römerbrief ist es der Geist, der die Liebe Gottes in uns eingießt und uns so selber zum Vater beten lässt: „Ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater!“ (8,15).
Unser Beten geschieht also nicht nur in der einen Richtung von uns zu Gott, sondern ist Ausdruck einer wechselseitigen Beziehung mit Gott, der immer als erster handelt. Es ist der Heilige Geist, der uns ruft, unseren Verstand und unser Herz zu öffnen, damit er in uns wohnen kann. So wird auch das Gebet Jesu unser eigenes.
Der Heilige Geist, welcher der Geist Christi ist, führt uns in eine Liebesbeziehung als Kinder des Vaters. Gott ist Liebe, und alle die seine Kinder sind, werden in diese Liebe eingetaucht. In ihr werden unsere Wünsche und Haltungen gereinigt sowie Verschlossenheit, Selbstgenügsamkeit und Egoismus, denen wir als Menschen oft erliegen, aufgelöst.
Das Gebet des Geistes Christi in uns ist dabei nicht nur ein persönlicher Akt, sondern es geschieht in und mit der Gemeinschaft der Glaubenden. Auch wenn ich in der Stille meiner Kammer bete, bin ich nicht allein. Der Geist verbindet mich mit dem Gebet der Kirche. Wir nehmen teil an der großen Symphonie der Beter überall auf der Erde, die ihr Lob zu Gott erheben. Während unseres ganzen Lebens als Christen wollen wir immer mehr in die liebende Vereinigung mit dem Vater und der Kirche eintreten und uns dem Heiligen Geist öffnen, der uns beten lässt: „Abba, Vater!“.
Öffnen wir unser Gebet dem Wirken des Heiligen Geistes, damit er in uns rufe: „Abba, Vater!“ und unser Beten, Denken und Handeln immer mehr umwandle und es dem des Sohnes Jesus Christus ähnlich mache. Er segne euch alle!
Wunderbarer Beitrag. Diese Art von Gebet, Beziehung..erinnert mich an..Die Liebe besteht im Kommunizieren von beiden Seiten.Schreibt Ignatius von Loyola.Im Mitteilen von beiden Seiten.Im Zuhören..also nicht unsägliche „Mögest Du, oh Herr“ Litaneien.Gott zuhören, wie er uns zuhört. Möge der Betende seine Wünsche bedenken, bevor er sie ausspricht.. Gott weiß, was wir brauchen. Das steht immer wieder im Neuen Testament.Sich einlassen auf Gott, wie man sich auf Menschen einläßt, wenn man sie liebt.Wie Gott sich auf uns einläßt.Wir beten für..,wir bitten für..,das muss genügen.In den charismatischen Gruppen ist der Lobpreis vorrangig.