„Die Irren und Wirren um den Papstrücktritt“: So beschreibt ein Kollege von der Neuen Züricher Zeitung die Umstände und die Berichte um die Entscheidung Benedikt XVI., zurück zu treten. Irrungen und Wirrungen sollen das sein.
Seit Tagen beobachte ich mit zunehmenden Unbehagen, was in diese Geschichte alles hineingeheimnisst wird. Jeder, der ein Mikro findet – und jedes Mikro, das unbedingt einen Sprecher braucht – tönt diese Geschichten herum.
In zwei, drei Jahren wird dann die erste Geschichte geschrieben werden, in der die Formulierung „die niemals ganz geklärten Umstände des Rücktritts Benedikt XVI.“ stehen wird, und das Hineingeheimnissen geht weiter.
Selten habe ich eine so klare, offene und menschliche Entscheidung gesehen. Wir kennen den Komplex der Motive natürlich nicht, das kann niemand kennen. Aber die Entscheidung und die Folgen sind klar. Jetzt eine Scheinrealität von vermuteten Geheimnissen zu kreieren, die dadurch wahr wird, dass sie alle anderen wiederholen und abschreiben, das ist dieses Papstes und des Berufsstandes der Journalisten nicht würdig.
Irren und Wirren gibt es, leider aber im Augenblick vor allem auf der anderen Seite der Mikrophone und Tastaturen.
Sogenannte Geheimnisse und Interpretationen verkaufen sich leichter in der Boulevardpresse und wird von den Kirchenfernen gerne aufgenommen. Denn da kann man dann so schön lästern und noch mehr dazu erfinden. Würde mich nicht wundern wenn irgendwann der dazugehörige Roman erscheint.
Gut gesprochen!
Verschwörungstheorien konstruieren – das belebt das Geschäft, hat aber nichts mit Qualitätsjournalismus zu tun. Soweit so gut. Aber dass man bei allem Respekt vor einer Entscheidung nicht mehr nachfragen soll nach möglichen Motiven, nach näheren Umständen und weiter zurück reichenden Hintergründen, das will sich mir nicht erschließen. Das „Hineingeheimnissen“ ist allzu oft die Quittung für „Geheimniskrämerei“ und Intransparenz.
Das also ist des Papstes Los: er sagt mehr als andere und wird weniger verstanden. Beim letzteb Angelus hatte ich auf einmal das Aha-erlebnis. Gott ruft mich..der Papst hatte lange gebetet und gefragt, ..hat er ja auch gesagt und Gott hat ihm geantwortet und nun geht er. Einfacher geht es nicht. Ich merke an den Zusammenfassungen diverser Journalisten, dass sie auch dafür einen Dolmetscher brauchen.Jedenfalls hat der letzte Angelus mir geholfen, ihn wirklich gehen zu lassen.Alles hat seine Zeit.
Ist es nicht im und dessen mer wieder erstaunlich, wie auch der Christ -wie die übrige Welt eben auch- alles hinterfragen und wissen will; mehr dir Neugierde befriedigend als Anteilnahme zeigen wollend und dadurch solche Gerüchte schüren helfend? Würde so mancher Christ/Katholik sich genau so für Jesus Christus und dessen Botschaft interessieren und darum wissen wollen, was es uns im Letzten mitteilen will: es hätte sich in der Welt schon viel geändert. Worin unterscheiden sich also solche von der Welt, welche den Blick von Christus abwenden, um sich von Gerüchtküchen abspeisen zu lassen an Stelle nach dem wahren Manna zu hungern, das ewiges Leben schenkt? Was ist bloß aus dem Christen/ Katholiken geworden?
danke, gut geschrieben.