Bei aller Christbaum-, Kerzen und Liederromantik, die unser Weihnachtsfest umgibt, ist des dann doch die Frage nach Flucht und Vertreibung, die sich über dieses Jahr gelegt hat. Hier gehört unser Herr hin, nicht in die golden leuchtenden Kirchen. Nicht in die Glühwein-Stand-Wüsten in den Städten. Nicht in Brauchtum und Tradition.
Mich lassen die Bilder dieses Jahres nicht los, weder die Fliehenden, noch die Dresdener Bilder der Menschen, die sich gegen die Flüchtlinge wehren zu müssen glauben und dazu irrerweise auch noch Weihnachtslieder singen und sich christlicher Symbolik bemühen.
Das Fest der Menschwerdung ist das Fest der Schwäche, der Machtlosigkeit, der Kleinheit. Für mich jedenfalls mehr noch als in den vergangenen Jahren. Ich wünsche mir, dass sich das bei mir auch auswirkt, im kommenden Jahr. Diese Umkehr brauchen wir, diese Umkehr brauche ich, immer wieder.
In diesem Sinne Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute.
Ihr P Bernd Hagenkord
Von all den „Bildern“ die mich aus 2015 begleiten, bleibt mir besonders die große Halle im Gedächtnis, die normalerweise für Großkonzerte und Messen genutzt wird. 3000 Menschen waren hier untergebracht waren. Menschen die das erste mal seit sehr, sehr langer Zeit in Sicherheit waren, saubere Kleidung hatten, regelmäßig Essen und trinken konnten und ärztliche Versorgung bekamen. Wir lernten ihre Namen, ihre Geschichten kennen. Wir lernten Menschen kennen die halfen, unermüdlich, fantasievoll, witzig, spontan, immer eine gute Idee was sie noch alles auf die Beine stellen können. Diesen Menschen waren und sind der Politik unseres Landes weit, weit voraus. Als Familie danken wir Gott in Demut, in diesem Jahr sind unsere vier Söhne mit all unseren Enkelkinder, sechs an Zahl, bei uns versammelt. Mit einigen Zeilen aus einem Gebet von Oscar A. Romero das Papst Franziskus an das Ende seiner Predigt an die Kurie 2015 stellte, möchte allen die diesen Blog mit Leidenschaft, Freude und auch Streitkultur gestalten, danke sagen. Ihnen Pater Hagenkord möchte ich besonders danken für Ihre geistliche Begleitung, Ihre Beiträge sind mir immer Inspiration. Sie geben uns in diesem Blog die Möglichkeit uns zu äußern und sorgen dafür, das es nicht „aus dem Ruder läuft“, wenn die Wogen einmal zu hoch gehen. Gesegnete Weihnachten
Wir können nicht alles tun,doch es zu beginnen schenkt ein Gefühl der Befreiung.
Es gibt uns die Kraft, etwas zu tun, und es gut zu tun.
Es kann unvollendet bleiben, doch es ist ein Anfang, ein Schritt auf einem Weg.
Eine Chance, dass die Gnade Gottes eintritt und den Rest tut.
Mag sein, dass wir nie seine Vollendung sehen,
doch das ist der Unterschied zwischen dem Baumeister und dem Handlanger.
Wir sind Handlanger, nicht Baumeister, Diener, nicht Messias.
Wir sind Propheten einer Zukunft, die uns nicht gehört.
Vielen Dank Pater Hagenkord, auch Ihnen gesegnete Weihnachten und ein Herz voller Freude über das Leben Jesus, das Frieden bringen wird, für die Menschen auf Erden. Ich glaube ganz fest daran, dass die Zeit für das Volk Gottes arbeitet und in diesem Vertrauen sende ich Ihnen auch den Dank für Ihren Blog, der mir schon so viele gute Gedanken geschenkt hat. Ich habe mir heute die Christmesse von Papst Franziskus durchgelesen, was meine Liebe zu diesem Leben nur noch bestätigt, solange es Menschen wie ihn gibt, die mitten im Leben stehen, um ihr bestes zu geben. Unsere Chancen liegen sicher in der göttlichen Menschlichkeit, die im Glauben an Gott in die Zeit ihrer Bestimmung finden wird.
Es ist nicht nur ein Fest der menschlichen Ohnmacht, sondern und vor allem auch ein Fest für die menschliche Kreativität, dazu anbei eine Weihnachtskurzgeschichte: http://www.sovd.de/fileadmin/downloads/sovd-zeitung/sovd_2012_12_s07.pdf. Fazit: Kreative Christen werden überall gesucht.
Lieber P. Hagenkord Danke für Ihre Weihnachtsgrüße die ich von Herzen gerne zurückgebe. Die Menschen die wie Sie schreiben “irrerweise” Weihnachtslieder singen tun es sicher nur aus purer Angst vor der Fremde und vielleicht denken sie ja damit ihre Angst zu besiegen. Vor allem nutzen es ja die sogenannten Rechten genauso wie es vor 70 Jahren war und die heutige Gesellschaft fällt mal wieder darauf rein.
Gesegnete Weihnachten allen Menschen dieser Welt ob Jung, Alt, Krank, Flüchtling, Reich, Arm und Besessenen was auch immer das heissen soll denn jeder hat in welcher Form auch immer einen Mangel und die die meinen Vollkommen zu sein gibt es nicht. Wir sind alle angewiesen auf Gottes Barmherzigkeit.
Nebenbemerkung: “Glühwein-Stand-Wüsten” – seltsames Wort… aber heute habe ich genau das erlebt: vor dem Domplatz unserer Bistumskirche gibt – besser gab – es einen Weihnachtsmarkt – aber heute waren die vielen Buden zu: das hatte etwas vom Flair einer verlassenen Cowboystadt. Das meinten Sie sicherlich nicht, aber der Begriff traf es zu 100 Prozent. Der Weihnachtszauber ist plötzlich und ganz schnell wieder vorbei.
Dass man sich an Weihnachten klein fühlt, das empfinde ich nicht so. Eher umgekehrt. Gott macht sich klein, aber der Mensch wird dadurch eben größer… Eine Annäherung zwischen Gott und Mensch passiert. Dadurch dass Gott Mensch wird, wertet er das Menschsein doch auf. Weihnachten hat doch etwas Fröhliches an sich… wenn man in diesen Tagen Menschen “Frohe Weihnachten” wünscht, reagieren die meisten sehr bewegt und freundlich darauf. Weihnachten erinnert uns doch daran, dass sich so gut wie jeder Mensch Frieden wünscht. Periderm gibt es auch – aber die bilden doch nicht die Mehrzahl.
Pegida (blödes Schreibprogramm)
Ganz herzlichen Dank für Ihre Wünsche, die ich sehr gerne erwidere. Zwar bin ich schon etwas spät dran, doch die Weihnachtszeit dauert ja noch bis zur Taufe des Herrn.
Ehrlich gesagt bin ich kein Weihnachtsfan; denn sobald die schöne Adventszeit vorbei ist, freue ich mich auf das neue Jahr und vor allem auf Ostern. Und diesmal dauert es nur sehr kurz, denn ab dem 10. Februar beginnt der österliche Festkreis. Aber das nur so nebenbei. 🙂
Vor allem möchte ich Ihnen, lieber Pater Hagenkord, für die Moderation danken. Dieser Blog ist hervorragend moderiert; es ist eine Freude, hier zu lesen und zu schreiben. Was das “Geschäft” des Moderierens anbelangt, konnte ich schon einiges an Erfahrungen sammeln. Gemeinsam mit einem Kollegen moderiere ich, zwar kein Forum, doch einen Newsletter namens Donaukurier, der eine engagierte und bewegte Schreiber- und Lesergemeinde umfasst.
http://www.ml4free.de/mailman/listinfo/donaukurier
Gute Moderation erfordert eine Mischung aus Diskretion, Konsequenz, Ausgewogenheit, Gerechtigkeitssinn und Feingefühl. Und die meiste Zeit ist es stille Arbeit im Hintergrund.
In diesem Sinne bin ich ganz solidarisch und 🙂
Herzlichst, Ihr/Euer Lese-Esel