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Halbzeit

Veröffentlicht am 17. Oktober 201217. Oktober 2012
Blick auf die Audienzhalle Paul VI. von oben
Der Ort des Geschehens: Ein Saal in der Aula Paulo VI.

Bischofssynode, Tag 9, Mittwoch

Der erste Teil der Bischofssynode geht zu Ende, an diesem Mittwoch enden die allgemeinen Beiträge. Das bedeutet Halbzeit.

Ich versuche mich also an einer Art ordnendem Blick.

Die drei delegierten Vorsitzenden sind keine Europäer: Mexiko, China und Nigeria sind ihre Herkunftsländer. In der Kirche und vor allem im Vatikan ist alles immer auch symbolisch. Die Auswahl der Präsidenten sagt also laut und deutlich: Die Frage nach einer erneuerten Verkündigung ist keine europäische Frage.

Das erste Mittel der Neuevangelisierung hier auf der Synode während der ersten eineinhalb Wochen scheint mir also das Zuhören zu sein: Wie lebt der Glaube in der Welt, wie sieht die Kirche in der Welt aus? Das Zuhören ist nicht immer einfach, man springt von Kontinent zu Kontinent, durch die historischen, sozialen und wirtschaftliche Umstände hindurch. Frère Alois von Taizé hat mich mit seinem Vergleich beeindruckt: Er verglich diese Synode mit der vor vier Jahren (Thema: Das Wort Gottes). Diese hier sei weniger theologisch, sie sei existenzieller, pastoraler. Das fasst auch meine Eindrücke gut zusammen, auch wenn ich den Vergleich nicht habe.

 

Kulturen der Kirche

Die besten Beiträge sprechen aus dem Alltag und vor dem kulturellen Hintergrund der einzelnen Kirchen. Das zeigt ein disparates Bild, es gibt wenige rote Fäden, denn der Alltag und der Hintergrund sind zu verschieden, um gegeneinander abwägbar zu sein. Erfahrungen entziehen sich außerdem moralischen Urteilen, sie bleiben nebeneinander stehen. Es wird spannend sein, die zusammenfassende Rede am Nachmittag zu hören, wir werden am Donnerstag im Radio und auf unserer Webseite darüber berichten. Fast alleBischöfe haben ganz praktische, den Umständen geschuldete Ideen und Projekte, Notwendigkeiten und Nöte.

Die Frage, wie denn nun genau diese Neuevangelisierung geht, wird erst einmal immer unklarer anstatt klarer. Das passt dazu, dass viele Synodale während der Pausen immer wieder sagen, dass evangelii nuntiandi, das Schreiben Papst Paul VI., eigentlich alles enthalte, was man an Theorie und Reflexion brauche. Nur die Umstände hätten sich geändert.

Und hier kommen dann die Einzelerfahrungen und kulturell gefärbten Beobachtungen zusammen: Die ersten eineinhalb Wochen bieten die Bausteine der Szenarien, in denen sich Verkündung heute befindet. Ein afrikanischer Bischof (Edward Hilboro Kussala aus dem Südsudan) hat ein Gedankenspiel unternommen: Während seiner kurzen Predigt während der Terz zu Beginn der ersten Sitzung fragte er, wie Historiker wohl auf die Rolle der Kirche zu Beginn dieses Jahrtausends zurück blicken. Abgewandelt auf meine Gedanken hier: Was für eine Wirkung dürfen wir erwarten? Sicherlich nicht den großen Aufbruch, die eine Idee, die eine Vision, die alles verändert. Es besteht aber eine gute Chance, dass man wird feststellen können, das die Realität der Kirche weltweit zu Wort kommen konnte.

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Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Interview, Rom, Vatikan, Zweites Vatikanisches Konzil
Schlagwörter Benedikt XVI., Bischofssynode, Gemeinde, Kirche, Neuevangelisierung, Pastoral, Rom, Vatikan, weltweit

6 Kommentare zu “Halbzeit”

  1. KRP sagt:
    17. Oktober 2012 um 13:51 Uhr

    Was aber nützt es wenn die Kirche weltweit zu Wort kommen konnte wenn es dann zu keinem Aufbruch,keiner Idee und keiner Vision kommt. War dann der ganze Aufwand dieser Synode umsonst und doch nur Menschliche Wahrheiten und Weisheiten, hat man dann nicht nach Gott gefragt?

    Antworten
    1. H.Sattel sagt:
      17. Oktober 2012 um 20:01 Uhr

      KRP, das ist eine gute Frage!…..wie sieht das aber die Kirche (der Klerus selbst)? Warum darf man keine große Wirkung erwarten und gibt sich mit dem “Gehörtwerden” zufrieden?

      Antworten
      1. Teresa_von_A. sagt:
        18. Oktober 2012 um 09:12 Uhr

        man gibt sich nicht zufrieden, sondern geht eigene wege und das heißt dann glaubenskrise.es wird von freundschaft mit gott geredet, von der mensch der zukunft wird mystiker sein..und der rest bleibt wie gehabt. jede eigene initiative im glauben wird argwöhnisch betrachtet. dieser spruch, man sucht sich zusammen, was paßt, zeigt, ausserhalb der kirche kein heil.man sucht sich zusammen, was man versteht. wie gehabt. es hat jede religon ihre suche nach gott. nach sinn. nach antwort auf schicksalsschläge.das problem mit dem klerus erledigt sich von selber. es gibt immer weniger.

        Antworten
  2. KRP sagt:
    18. Oktober 2012 um 08:44 Uhr

    Ja H.Sattel wie der Klerus das sieht weiss ich nicht, aber vielleicht sagt man, wir wurden gehört aber nicht verstanden. Vielleicht sagt Gott dann ihr habt zu sehr von Geboten und Verboten geredet und euer Herz war hart und ihr habt die Liebe vergessen. Vielleicht braucht es nicht nur Theorie und Reflexion vielleicht braucht es auch Taten und Zeichen der Liebe.

    Antworten
    1. H.Sattel sagt:
      18. Oktober 2012 um 17:50 Uhr

      …KRP, ich denke es liegt nicht am “nicht verstanden sein”, als dass die Ursache darin liegt, dass die Kirche/Klerus von der breiten Öffentlichkeir nicht (mehr) ernst genommen wird, was ja die Synode auch festgestellt hat.

      Antworten
  3. MD sagt:
    21. Oktober 2012 um 14:18 Uhr

    Wer Ohren hat zu hören der höre!

    Es ist sicher gut wenn alle Beteiligten ihre Anliegen vortragen können. Sicher ist es einfacher zu folgen wenn eine Struktur vorliegt. Aber eine Struktur unterbindet auch vieles. So sind alle gefordert zu zuhören. Zuhören fordert den Zuhörer und ich wünsche mir das die Amtsbrüder sich zumindest gegenseitig ernst nehmen.

    Die Antworten werden Zeit brauchen. Hoffentlich nicht zuviel Zeit. Unsere Amtskirche hat schon so viel Zeit vertan und soviel Gelegenheiten ungenutzt gelassen um die Sorgen der Laien wahrzunehmen. Wenn sie es jedoch schaffen sich selber ernst zu nehmen ist evtl. der erste Schritt in die richtige Richtung getan. Das wird ihnen auch die Einsicht geben ihrem Kirchenvolk mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

    Gelingt die Wendung nicht werden sich immer mehr von dieser Amtskirche verabschieden. Gut das Gott für uns bleibt.

    Antworten

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