Zuerst waren es die – nicht wirklich komischen – Plakate. Die haben mit dem Begriff „Barmherzigkeit“ gespielt, wollten irgendwie volksnah sein, haben aber nicht wirklich gegriffen. Zu viel Bissigkeit war da drin. Nicht gut und nicht gut gemacht.
Dann kam der falsche Osservatore. Der war schon besser, viel besser. Gute Satire, würde ich sagen, auch wenn die Macher der Zeitung nicht so amüsiert waren. Man muss auch mit den vermuteten Einstellungen dahinter nicht überein gehen, aber witzig ist das Ding schon.
Und jetzt tauchen Lieder im Netz auf, auf den Papst. „That’s Amoris“, die Stimme klingt fast wie Dean Martin, es ist aber eine Abrechnung mit Papst Franziskus, mit Antonio Spadaro, mit dem Journalisten Austen Ivereigh (wichtig im englischsprachigen Raum), etc. Nicht so komisch wie der falsche Osservatore, aber immerhin bemüht man sich um Witz, nicht nur um die Holzhammermethode.
Widerstände beweisen, dass der Papst offenbar mit dem, was er will, etwas erreicht. Und wenn es satirisch daher kommt, dann soll mir das recht sein.
von Leuten, die sich mit der römischen Situation auskennen (wozu ich nicht gehöre), hört man manchmal, dass es in der Kurie und den Mitarbeiterstäben drei Fraktionen gebe: die die PF unterstützen, die die klar und offen opponieren und die Mehrzahl, die sich nicht klar positionieren und – so meine Deutung der Erzählung – clever lavieren oder eben zurückhaltend sind.
Meine Frage zu diesen Clownereien: Kommt das eher aus Rom selbst von Insidern oder kommt das aus amerikanischen etc. Kritikerkreisen, die das in Rom lancieren. Bei uns D A interessiert das eh niemand. Es gehört in die Rubrik „innerkirchliche Lächerlichkeiten, Zweite Abteilung, Fünfter Band …)
Ich habe immer schon gesagt: Satire kann man nur über wirklich Bedeutendes und Großes machen. Insofern: Ein Ritterschlag für den Papst.
Gott – und auch Fraziskus? – lachen gerne, oder?
Unser erster Papst hat sich etwas sagen lassen. Wenn er so gedacht hätte, wie Sie es hier schreiben… was wäre aus der Kirche geworden?
Ich glaube kaum, dass Papst Franziskus über solche Kritik lacht. Dann wäre der aktuelle Zustand in der Kirchenleitung noch schlimmer als es aussieht. Wer denkt, dass Papst Franziskus über derartige Kritik lacht, unterstellt ihm eine fürchterliche Ignoranz.
Und ja, die Widerstände beweisen, dass Papst Franziskus etwas erreicht. Aber es reicht ja nicht, einfach irgendetwas zu bewirken. Und es ist, zumindest in Sachen Lehre, leider nichts Gutes, was da bewirkt wird.
Wer Papst Franziskus lieb hat, sollte für ihn beten, damit es ihm nicht beim nächsten Konzil so ergehen muss wie einst Honorius I. Mögen Gott und Papst Franziskus das abwenden!
Und wer die Kirche lieb hat, sollte aufhören, sich am Kirchenkampf zu beteiligen. Wer Kritik ignoriert, und wer sogar lieber auf die Kritiker einschlägt als ihre Kritik ernst und sachlich zu nehmen, der treibt das Schisma aktiv voran und wird sich dafür verantworten müssen.
Davon darf man ausgehen (auch wenn das biblische Lachen Gottes fast schon sardonisch ist).