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Und was hat Amazonien nun davon?

Veröffentlicht am 27. Oktober 2019
indigene Kultur Kirche in einem indigenen Dorf in Amazonien, aufgenommen bei meinem Besuch im Mai

Der Uluru, der heilige Berg der Aborigines in Australien, darf nicht mehr bestiegen werden. Eine Nachricht, die Freitag in den Nachrichten und Samstag in den Zeitungen groß erschienen ist. Den Berg kennen wir alle, von Bildern her, ab jetzt ist er aber wieder ganz und gar der indigenen Kultur Australiens gegeben, den Aborigines.

Australien hat in unserem Fall auch mit Amazonien zu tun, indigene Kultur ist hier das Stichwort: An diesem Wochenende geht in Rom die Bischofssynode zum Thema Amazonien zu Ende, in den vergangenen Wochen hatte ich hier an dieser Stelle von meinen eigenen Begegnungen dort berichtet. Jetzt liegt das Abschlussdokument vor, abgestimmt und dem Papst vorgelegt und damit ist die Synode zu Ende. Eine gute Zusammenfassung finden Sie hier.

Indigene Kultur

Die gesammelten und beratenen und schließlich abgestimmten Ideen sollen einer klar umrissenen Weltgegend und auf klar bestimmte Probleme reagieren. Das „indigene Angesicht der Kirche“ findet sich deswegen immer wieder. Nicht eine Kirche, die dann auf eine lokale Wirklichkeit angewandt werden soll, das wäre die beklagte Kolonisierung. Sondern eine Kirche, die in der Kultur sichtbar wird – und zwar kritisch genau so wie bejahend.

Besonderen Ausdruck findet das in der Frage nach einem eigenen Ritus für die Liturgie. Von einem liturgischen Pluralismus ist dort die Rede (116) und davon, dass es ja bereits 23 Riten in der katholischen Kirche gebe. Das könne Vorbild sein. Mein erster Gedanke: so einfach ist das nicht, es gibt nicht 23 Riten in der einen Kirche, es gibt 23 Kirchen, die mit Rom uniert sind. Da geht es eben nicht nur um Riten. Aber nun gut, das wird dann das Thema der anschließenden Beratungen sein. Ob aber – wie der Papst in seinen Abschlussworten gesagt hat – ausgerechnet eine vatikanische Kongregation das richtige Mittel zur Entwicklung einer solchen Liturgie ist, das wage ich eher zu bezweifeln.

Liturgischer Pluralismus

Die Frage nach der Liturgie bzw. dem eigenen Ritus für Amazonien finde ich aber hoch spannend. Vor allem deswegen, weil es die meisten Punkte des Papiers bündelt. Hier geht es um indigene Kultur, um Wertschätzung, um Glaube und Kirche, letztlich im Wort „Kosmovision” anklingend auch um Umwelt und Schöpfung. Liturgie und Gottesdienst sind eben keine Anhängsel an die wirklich wichtigen Themen, hier bündelt sich christlicher Glaube und kirchliches Leben.

Ein Wort noch zu einem anderen Thema: War die Debatte um verheiratete Priester nun eine Ablenkung von den wirklich wichtigen Themen? Vorausgesetzt, man legt selber fest, was wichtig ist und was nicht. Die erste KNA-Meldung nach der Abschlusspressekonferenz jedenfalls hatte nur das zum Thema, als ob es bei der Synode um ein Votum um die Frage zu verheirateten Priestern gegangen sei. Wenige Minuten später legte die NYTimes nach, und andere dann auch. Die Nachricht zum Ende der Synode war gefunden.

Die verheirateten Priester

Ich hatte ja hier schon einmal gesagt, dass das nicht der böse Wille von Journalisten ist, sondern schlicht ein Thema, wo Kirche zeigen kann, dass sie selbst sich zu ändern bereit ist. Bei Umwelt-Themen etc. liegt es nicht allein an der Kirche. Es ist also eine berechtigte Frage. Im Abschlusstext findet man es in der Nr. 111, ein langes Stück über die Zentralist der Sakramente und das Recht der Gläubigen.

Trotzdem: Wenn ich das richtig lese, dann geht es nicht um einzelne abgegrenzte Themen. Man kann die Frage nach den Priestern und der Seelsorge insgesamt nicht losgelöst vom Kontext behandeln. Sonst debattiert man nur die eigenen Probleme unter dem Deckmantel Amazoniens. Es ist ein dünn besiedeltes Gebiet, und wie immer wieder betont wurde braucht auch die katholische Kirche Präsenz-Seelsorge, nicht Besuchs-Seelsorge, um ein Wort von Kardinal Schönborn aufzugreifen.

Präsenz-Seelsorge, nicht Besuchs-Seelsorge

Und hier kommt wieder die indigene Kultur ins Spiel. Die Synode hat versucht, auf lokale Fragen Antworten zu geben, bei den verheirateten Priestern geht es ausdrücklich um die „entlegensten Gebiete”, nicht um eine allgemeine Regelung. Und diese Antworten passen dann auch in genau diesem Kontext. Das es in unserer globalisierten Welt nicht mehr beschränkbar ist, versteht sich von selbst und damit hat so ein Votum natürlich auch eine weltkirchliche Bedeutung. Alles andere wäre ja auch naiv. Und ich bin mir sicher, dass interessierte Kreise ziemlich schnell auf diese Voten einschlagen werden.

Aber noch einmal: um zu verstehen, was die Synode da beraten und abgestimmt hat, muss man den Kontext mitdenken. Und fragen, was nun Amazonien und was die indigene Kultur von den Überlegungen hat. Die Frage hier lautet also, ob die gegebene Antwort Probleme vor Ort lösen kann oder helfen kann. Nicht, ob man das nicht auch für uns hier nutzen kann, indem man eine vom Kontext losgelöste Regelung heraus destilliert. Denn nur so erhalten wir uns auch das Recht, für unsere Probleme und Fragen eigene Lösungen zu finden.

Frauen und Ämter

Spannender finde ich hier sogar die Frage, die auch vom Dokument aufgeworfen wird (103): Da geht es um den Diakonat der Frau, also um Weihe. Man wolle mit der vom Papst eingerichteten Kommission sprechen – 2016 hatte Franziskus diese eingerichtet – und die Ergebnisse teilen. Hier wird eine Debatte aufgegriffen, die einige im Vatikan lieber vergessen wollen.

Ein weiteres Thema, das immer auch mit verhandelt wurde, ist die Synodalität. Nur halt nicht theoretisch, sondern in der Praxis, in der Übung, sozusagen. Das fünfte Kapitel des Abschlussdokuments behandelt es auch ausdrücklich, wie dieser Gedanke in der Kirche in Amazoniens gelebt und umgesetzt werden kann. Hier finden sich dann auch die Gedanken zu Frauen-Weihe und zu verheirateten Priestern. Es brauche eine „synodale Bekehrung”. Das meint aber nicht schlicht eine Macht-Umverteilung, sondern eine gemeinsame Suche nach dem Willen Gottes. Ganz kurz formuliert: Glaube und Verkündigung geschieht im Gemeinsamen, oder es geschieht gar nicht.

Hilft das nun Amazonien? Die Preisfrage. Das Dokument ist erst einmal genau das: ein Text. Es ist nun am Papst, diese Beratungen anzunehmen und selber etwas draus zu machen. Aber auch dann ist das Ganze, wie etwa Laudato Si’ oder Evangelii Gaudium, auch nur Text. Und wie man an den genannten Texten sehen kann, helfen die alleine noch nicht viel. Text ist Text, mehr nicht. Wenn das dann nicht gelebt wird, und hier geht es um Haltungen mindestens so sehr wie um einzelne Aktionen, dann bringt so ein Text gar nichts.

In diesem Sinne hat die Amazonien-Synodalität einen wichtigen Schritt gemacht, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das weiß auch die Synode, und formuliert einen ziemlich steilen Anspruch. Das Dokument beginnt mit einem Bibelzitat, aus der Offenbarung (21: 5):

„Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu. Und er sagte: Schreib es auf, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr!”

Die Aborigines in Australien haben ihren heiligen Berg wieder, ein konkreter Schritt für sie und ihre Kultur. In der Kirche braucht es viele solcher Schritte, um die Ideen, Vorschläge und Forderungen wirklich werden und den Menschen in Amazonien zu Gute kommen zu lassen. Und nur so wird Kirche dort weiter leben können. Ein wichtiger Schritt, nicht mehr aber auch nicht weniger.

 

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Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Franziskus, Geschichte, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott
Schlagwörter Amazonien, Bischofssynode, Gerechtigkeit, Indigene, Kultur, Papst Franziskus, Zölibat

6 Kommentare zu “Und was hat Amazonien nun davon?”

  1. Ullrich Hopfener sagt:
    27. Oktober 2019 um 16:12 Uhr

    Danke Pater Hagenkord für diese beeindruckenden ERFAHRUNGS-Berichte aus Amazonien !
    So konnte man sich doch ganz gut in diese Situationen – Bedrängnisse usf…usf.. hineinversetzen..

    was die vorläufigen “Ergebnisse” angeht – das Dokument von Franziskus soll ja noch in diesem Jahr erscheinen..
    es war sicher AUCH eine glückliche Fügung. dass diese gerade auch JETZT stadtgefunden hat und es geht ja weiter..
    viele Zeitgenossen meinen ja immer noch, dass diese Existenz Frage sozusagen eine Sachfrage sei, die man hin und her diskutieren kann wie ein “Steuer Thema” – Deutscher Bundestag etc..
    von den Verschwörungstheorien der Rechtsextremisten mal ganz abgesehen..

    Nein , das Klima”ist NICHT verhandelbar…!!

    etwas anderes ist mir innerkirchlich bei den Synoden ,die F. einberufen hat: der teilweise gehässige und auch extremistische -bis zu Gewaltexzessen sowohl bei den sog. Laien (indigene Figuren in den Tiber geworfen etc.) als auch bei Bischöfen und Kardinälen (Müller)
    es ist erstaunlich wie dieser Mann F. damit umgeht..

    am 20.10.erhielt der Sozial bzw. Kultur Fotograf der KÜNSTLER Sebastiao Salgado den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
    Amazonien und anderes sind ja seine Lebensthemen,

    Sowohl die Rede des Laudators(Wim Wenders)- er hat auch unglaublich spannend über das “Fotografieren” –
    als auch über das Ehepaar Salgado gesprochen..

    natürlich war die Rede des Preisträgers sehr existenziell!

    Hier die Doku der Veranstaltung ,

    falls der Link nicht funktioniert: ZDF MEDIATHEK.: VERLEIHUNG DES FRIEDENSPREISES 2019(nur begrenzte Zeit)

    https://www.zdf.de/kultur/kultur/verleihung-friedenspreis19-lang-100.html#xtor=CS5-95

    ja etwas- neben anderen wichtigen Dingen- ist überfällig:

    Antworten
  2. Dietmar sagt:
    27. Oktober 2019 um 20:25 Uhr

    ich hab die Details des Abschlussdokumentes nicht studiert. Ohne Anmaßung – Papier ist geduldig. Warten wir auf Taten. Für den Amazonas, seine Menschen hoffe ich das beste

    Etwas war mir zuletzt aufgefallen, ich möchte (wieder mal) auf die Brücken-Funktion des (ständigen) Diakonamtes hinweisen, das es in recht nachvollziehbarer Form auch schon in der frühesten Apostelgeschichte gibt.

    Scheinbar gibt es nur in Europa relativ viele Diakone, in Asien und Afrika kaum. Es korreliert: in Afrika gibt es scheinbar wegen der Demografie (Bevölkerungswachstum) genug Priester. Also kein Problem mit Zölibat.

    Mein Lösungsvorschlag ist ja sehr einfach und würde für Brasilien gleich wie für Deutschland oder Italien eine gleiche Strategie vorgehen: junge Akademiker oder Laien können sich zum ständigen Diakon weihen lassen und haben einen Dispens bei der endgültigen Frage zum Zölibat. Für bewährte Diakone gibt es den Titel
    “diakon probatus” und der darf dann fast alles, vor allem wandeln. Um den Priestern immer eine Alleinstellung zu lassen, würde ich, hätte ich was zu reden, die Beichte an den Zölibat koppeln (die Wandlung aber nicht). Auch sollen Bischöfe vorbildlich zölibatär leben.

    https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2019-10/vatikan-statistik-fides-katholiken-weltweit-monat-weltmission.html

    hier heißt es: Auch gibt es dem Bericht zufolge die meisten Ordensleute noch in Europa: 231.413 Ordensfrauen (35,6 Prozent) und 65.578 Ordensmänner (35,6). Allerdings sanken sowohl in Gesamtamerika wie in Europa zuletzt die Zahlen der Ordensleute und Priester. Gestiegen ist auf beiden Kontinenten die Zahl der Ständigen Diakone: in Amerika um 1,3 Prozent auf 30.813, in Europa um 1 Prozent auf 14.819. In Asien und Afrika gibt es nur 346 bzw. 465 ständige Diakone.

    ****

    Exkurs: ein anderer extrem wichtiger Raum des Katholischen in den letzten Jahrzehnten wird kaum betrachtet. Indien. Und dort kam es gerade in den letzten Wochen wieder zu Übergriffen auf Christen. Es ist so, ziemlich unglaublich, dass sich Muslime und Christen in der Abwehr des radikalen Hinduismus teilweise solidarisieren.

    Also es sollte dringend eine Synode zu den Fragen der Christenverfolgung geben, hier auch Indien.

    Indien: Eskalation der Christenverfolgung
    Nach einem traumatischen Jahr 2017 für die Christen in Indien mehren sich die Verfolgungsfälle und die Gewalt gegen Christen setzt sich fort.

    Allein für Jänner dieses Jahres hat Open Doors bereits 78 Fälle von Gewalt gegen Christen in Indien verzeichnet. Körperliche Übergriffe, Schäden an Kirchen und Häusern, Vertreibungen… die hinduistischen Extremisten werden immer offensiver. Im Jahr 2017 wurden mindestens 351 Fälle von Verfolgung und Hassverbrechen gegen Christen gemeldet.

    Der jüngste Vorfall ereignete sich am 27. Februar in Tangaguda (Bundesstaat Odisha) in einem Dorf, in dem 25 hinduistische und drei christliche Familien leben. Eine von ihnen hatte gerade ein zweijähriges Mädchen verloren und wollte es am Familiengrundstück bestatten. Aber die Hindus forderten, dass das Kind außerhalb des Dorfes begraben werde. In der Nacht nach der Beerdigung brannten etwa dreißig Hindu-Extremisten das Haus dieser christlichen Familie nieder. Die Mutter konnte fliehen, aber der Vater und die 12-jährige Tochter wurden geschlagen und bewusstlos zurückgelassen. Andere Christen, die herbei eilten, um die Angreifer abzuwehren, wurden angegriffen. Während die Verletzten ins Krankenhaus gebracht wurden, konnten die anderen Christen an einem sicheren Ort Zuflucht finden.

    Seit der Machtübernahme der Hindu-Nationalistischen Partei (BJP) im Jahr 2014 sucht sich der radikale Hinduismus auf nationaler Ebene durchzusetzen. Extremistische Gruppen werden alltäglich, und die Behörden lassen die begangenen Gewalttaten ungestraft. Pastor Vijayesh Lal von der Evangelischen Allianz Indien ist sehr beunruhigt: “Im Vorfeld der diesjährigen Parlamentswahlen in mehreren Bundesstaaten und insbesondere der Allgemeinen Wahlen 2019 ist das Schlimmste zu befürchten. Christen werden stigmatisiert und als Bedrohung des Hinduismus dargestellt.”

    Leider geben ihm die Zahlen Recht: In den letzten drei Jahren hat die Gewalt gegen Christen um 28% zugenommen, und Indien ist auf dem Weltverfolgungsindex vom 21. auf den 11. Platz gerückt. Trotz der Verfolgung entscheiden sich viele Inder für den christlichen Glauben. Das Land zählt nahezu 64 Millionen Christen verschiedener Konfessionen.

    Antworten
  3. Eva sagt:
    28. Oktober 2019 um 22:58 Uhr

    Vielen herzlichen Dank für Ihre Reiseberichte. Das war ein guter Hintergrund für die Amazonas Synode. Ich bin begeistert von der Synode, denn meine Kirche hat offiziell den Indigenen zugehört. Die Perpherie ist nun im Zentrum. Das hatte ich mir seit meinem Theologiestudium immer gewünscht. Ich hoffe sehr, dass die Prozesse, die dort in Gang gesetzt wurden auch in den normalen christlichen Gemeinden ankommen.

    Antworten
  4. Dietmar sagt:
    31. Oktober 2019 um 07:12 Uhr

    Kommentare der Weltpresse zum Vatikan (insbesondere Springer-Verlag, Bild-Zeitung etc. pp.)

    Ist folgendes Zufall:

    im Februar nach der Kinderschutz-Konferenz wurde jede positive Interpretation im Keim erstickt, in dem man den Fall Pell in einer Kampagne zelebrierte.

    Jetzt versucht man es wieder, weil die Synode doch Sympathie für Katholisches und den Vatikan bringen kann. Da geht man weiter und baut mal eine diffuse mediale Anklage gegen den deutschen Papst Benedikt XVI auf.

    Also meine Meinung zur Weltpresse und zur Frage, ob man im 21. JH religiöse Themen mit DIESEN Medien diskutieren kann, verfestigt sich in Skepsis und im Negativen. Es geht nur sehr punktuell, z.B. Herder oder christliche Fernsehsender oder von mir aus mit einer DVD mit einer alten Aufnahme Don Camillo und Pepone.

    Der Vatikan (oder auch der Orden SJ) könnte überlegen, die ungefähr 400-600 Mitarbeiter in den Kommunikationsabteilungen anders einzusetzen. Z.B. ein Referat für Christenverfolgung. Ganz konkret halt.

    Man muss erkennen, wenn man in der Sackgasse ist, rein weltlich gesprochen.

    Der Großteil der Presse soll zum Teufel gehen. Um es mit einer alpenländischen Floskel zusammenzufassen

    Antworten
  5. Ralf sagt:
    2. November 2019 um 13:25 Uhr

    Das für mich Interessanteste an der medialen Rezeption der Synode war, daß sich hierzulande von den Medien (die sich katholisch nennenden nehme ich da nicht aus) kaum jemand für die Region und das Leben dort interessiert hat, um die es eigentlich ging.

    Es ging nur um mögliche Folgen für hier in Europa.

    Besser läßt sich der intellektuelle Kolonialismus eigentlich nicht beweisen.

    Wer bspw. wirklich glaubt, der Priestermanges hier so gravierend wie da, hat noch nie da gelebt. Es geht nicht nur um Zahlen als Vergleichsbasis, es geht vor allem um die technische Unmöglichkeit, außer per Hubschrauber überhaupt zu einer Hl. Messe zu kommen (ich habe das in Guatemala erlebt). Das, was dort faktisch überhaupt nicht möglich ist, ist hier mit gutem Wilen und Hilfe der Gemeinde für jeden möglich (denn wir haben u.a. so was einfaches wie Straßen).

    Doch nur dieses kleine Beispiel zeigt, wie sehr unsere Köpfe im industrialisierten Norden ticken. Wir, wir, wir. Der Süden als Steigbügel für unsere Bedürfnisse. So können Gläubige, die nichts mehr wollen als eine Anpassung der Kirchendisziplin an die Mehrheitsmeinung, sich ja geradezu freuen, daß im Süden das Elend so groß ist. Denn wenn es ihnen so gut ginge wie uns gäbe es die Notwendigkeit dieser möglichen Änderung nicht.

    Antworten
  6. Pingback: Amazonien ist wieder auf den Titelseiten: Papstschreiben - derPaterBlog

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