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Kategorie: Bischofssynode

Heiler, Richter, Beter

Veröffentlicht am 29. September 201913. August 2019
Geistliche Autorität Raimondo Maciel da Rocha Filho, Pajé von Murutinga

Wer ein Problem hat, der geht zu ihm: Raimondo Maciel da Rocha Filho ist der Pajé von Murutinga, einem Dorf des indigenen Volks der Mura. Wer krank ist, der ruft zuerst ihn, dann erst die Krankenpfleger von der Gesundheitsstation. Pajé, das ist so etwas wie der Schamane, Heiler, aber auch Beter und früher auch Richter im Dorf.

Würde, Macht, geistliche Autorität, das alles stellt man sich anders vor. Maciel da Rocha ist 83, ein netter Herr, der leise spricht und in Gruppen nicht besonders auffällt. Soll heißen: er steht nicht im Vordergrund. Oder drängt sich nicht dorthin. Keine Abzeichen, keine besondere Kleidung, kein Ehrenplatz.

Geistliche Autorität

Geistliche Autorität ist bei den Indigenen anders, als wir uns das vorstellen, es wird eine der spannendsten Begegnungen bei meiner Reise, aber auch eine die mir fremd bleibt. Die Vorbereitungen der Synode sprechen davon, die Weisheit der indigenen Völker ernst zu nehmen. Und der Pajé gehört dazu.

Seine Berufung und seine Fähigkeiten habe er von Gott, sagt Raimondo da Rocha mir. „Ich war noch ein Junge, ich war etwa 10 Jahre alt. Jetzt bin ich 83.” Bei meiner nächsten Frage prallen dann die Welten aufeinander. Der Pajé betet, also hat er mit Religion zu tun. Und er hat eine Rolle in der Gemeinschaft. Also denke ich natürlich, diese Rolle muss ihm übergeben worden sein. In einer Art Initiation, so etwas wie die Weihe bei uns, eine Liturgie, ein öffentlicher Akt.

Nichts da. Der Pajé spürt die Berufung und übt sie dann aus. Und allein die Akzeptanz bei den Menschen entscheidet, ob er das weiter machen kann. Keine Autorität durch eine Religion, eine Institution, eine Weihe.

Heiler

Wer ein Problem hat, geht zu ihm, das ist seine Funktion. Heiler zu sein. „Hier gibt es verschiedene Arten von Krankheiten: Krebs, Cholesterin, Diabetes und andere. Dann werde ich für die Person beten und dadurch sehen, welche Art von Krankheit sie hat, damit ich die Medizin herstellen kann. Und wenn ich nicht helfen kann, dann schicke ich den Arzt, um der Person eine andere Art von Medizin zu geben. Dann wird die Person untersucht, damit der Arzt sie behandeln kann. Die Medizin, die ich gebe, ist nur hausgemacht.“

Es gebe Krankheiten, an die gehe er gar nicht erst heran, die brauchen auf jeden Fall sofort einen Arzt, sagt er. „Ich heile von außen. Wenn die Leute kein Wasser schlucken können, dann gehe ich dorthin und bete, nehme ein bestimmtes Blatt, lege etwas Bienenhonig hinein, nehme das Serum und gebe es der Person, die es nehmen soll.“ Er wisse, welche Baumrinde gegen Tuberkulose helfe, und wie man aus dieser Rinde einen Tee mache. Wenn wir andere Indigene fragen, sprechen die mit Ehrfurcht vom Wissen der Pajés um die Heilkräfte von Pflanzen, es gehört fest zu ihrer Kultur dazu, die Pajés pflegen dieses Wissen.

Baumrinde gegen Tuberkulose

Die Gesundheitspfleger, die wir auf der Reise treffen, haben mit den Pajés kein Problem. Immer wenn sie in ein Dorf von Indigenen gerufen würde, sei der Pajé schon da, sagt uns bei der Reise eine Krankenschwester. Das sei aber kein Problem, die Pajés wüssten genau, wann medizinische Hilfe gebraucht würde und traditionelle Heilkräfte nicht mehr reichten.

Er habe geträumt, dass er Pajé sei, erzählt Raimondo da Rocha von seiner Kindheit. Meistens bleibt die Berufung in der Familie, auch Raimondos Vater war schon Pajé. Früher waren die Pajés auch Richter, aber das geht mit dem brasilianischen Recht heute nicht mehr. Heute gibt es Verfahren und Prozesse, da hält er sich zurück, Richter sei er schon lange nicht mehr.

Aber noch einmal zurück zur Gretchenfrage, das mit Gott und der Religion interessiert mich dann doch. Ist das keine Konkurrenz zu den Kirchen, die hier in Amazonien seien, möchte ich von ihm wissen. Und ob er Beziehungen hat zu anderen Religionen, zu Pastoren der Evangelikalen oder zu Priestern? „Nein, nur mit Katholiken“, sagt er. Ob wohl es Evangelikale im Dorf gebe.

Die Frage nach der Religion

Gleich um die Ecke vom Gemeindehaus steht das Gebetshaus der „Assembleia de Deus“, eine der am weitesten verbreiteten pentekostalen Kirchen in Amazonien. Die wollen aber mit indigener Kultur nichts zu tun haben. Die Sprachen der Völker, ihre Trachten und Gebräuche, das sei alles Teufelszeug. Und deswegen auch der Pajé und seine geistliche Autorität.

Nur die Katholiken und woanders auch Baptisten versuchten, die indigenen Kulturen zu erhalten, hören wir immer wieder.

Raimondo da Rocha schweigt dazu. Er sagt nichts Negatives. Gott habe ihm diese Gabe für die Gemeinschaft gegeben, und das mache er.

 

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Die Flüchtlingshelferin

Veröffentlicht am 27. September 201913. August 2019
Flüchtlinge in Manaus Flüchtlinge aus Venezuela: So leben sie, wenn ihnen nicht geholfen wird

Erst kamen sie aus Haiti, nach dem Erdbeben 2010 war das, und dann in Wellen danach. Flüchtlinge in Manaus, eine Stadt mitten im Urwald, und die Kirche versuchte ihr bestes, ihnen zu helfen. Und seit einiger Zeit kommen sie vom nördlichen Nachbarn, aus Venezuela. Weiße, Indigene, alle Kulturen. Es geht einfach nicht mehr, sagen sie.

Und Janaina Paira versucht zu helfen. Sie leitet das Projekt Flüchtlingshilfe bei der Caritas des Bistums Manaus, ihre große Herausforderung: mit den Mitteln die sie haben immer mehr Menschen zu helfen.

Flüchtlinge in Manaus

Janaina erklärt lange, sie hat die Zahlen parat, Grafiken, Entwicklungen und Projektideen. Da sind eine Menge Überlegungen hinein gegangen. Aber sie fährt uns auch durch ein wildes Lager, also dorthin, wo die Migranten aus dem Norden miteinander wohnen, ohne Hilfe. Dicke Plastikplanen und wackelige Gestelle am Busbahnhof von Manaus, so sieht das aus. Wir waren während der Regenzeit dort, eine fürchterliche Situation.

Wie macht man das, immer wieder Menschen die irgendwie zwischen Hoffnung und Verzweiflung leben zu helfen? Rechnen, sagt Janaina. Genau überlegen, und dann die Ressourcen dorthin bringen, wo sie Gutes tun. Im Augenblick ist das das Wohnprogramm, um die Flüchtlinge aus dem Teufelskreis keine Wohnung, keine Arbeit heraus zu bekommen. Und der Gesundheit ist das auch zuträglich, sagt sie.

Aus dem Teufelskreis heraus

Drei Monate sorgt die Caritas für Unterkunft, länger nicht. Für mehr ist einfach kein Geld da. Aber das hilft schon, sagt die gelernte Sozialarbeiterin. Wenn die Flüchtlinge erst mal von der Straße und vom Busbahnhof weg sind, dann sind sie auch weg aus der Illegalität, dann können sie arbeiten statt zu dealen oder andere Dinge zu tun. Das hilft vor allem Müttern und Kindern, die einen Großteil der Fliehenden ausmachen.

Sie führen in der Caritas genaue Listen, wie viele kommen, wie viele waren das im vergangenen Jahr, bis wann reicht das Budget. Projektanträger für die Hilfsorganisationen werden eingereicht, Kalkulationen erstellt. Rationalität hilft bei der Menschlichkeit. Die Caritas-Stelle in Manaus ist ein rationaler Ort. Und ein sehr menschlicher Ort. Janaina Paira hilft, wie sie helfen kann. Mehr geht halt nicht. Und damit das möglichst wirkungsvoll ist, wird halt gerechnet.

So geht das eben auch in Manaus, Menschlichkeit braucht halt auch seine Kalkulationen. Denn morgen kommen ja schon wieder neue Flüchtlinge aus dem Norden an.

 

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Die die Welten Verbindende

Veröffentlicht am 25. September 201913. August 2019
Leben diesen Völkern widmen Adriana Huber Azevedo, Bootsfahrt auf dem Weg zu indigenen Völkern

Ihr halbes Leben hat sie in Amazonien verbracht. Seitdem sie 13 Jahre alt war hat sie davon geträumt, ihr Leben diesen Völkern widmen zu können. „Und das hat irgendwie funktioniert“, sagt Adriana Huber Azevedo heute, nach zwanzig Jahren hier in Amazonien.

Sie habe sich selber hier finden können, sowohl bei den Menschen, als auch in der Aufgabe, erzählt sie mir in einem Gespräch in der kleinen Stadt Autazez, am Rio Maderinha. Zuvor hatten wir unter ihrer Anleitung das Volk der Mura besucht. Sie selber arbeitet beim Cimi, der ungelenk auf Deutsch „Indianermissionsrat“ genannten Institution. Es geht um den Einsatz der Kirche für die indigenen Völker, dessen Präsident ist im Augenblick Bischof Erwin Kräutler.

Ihr Leben diesen Völkern widmen

Aber das ist die Gefahr, wenn man von den Institutionen spricht, von Anwaltschaft, von Rechten und von Gefahren: irgendwie geraten die einzelnen Menschen, die Begegnungen, aus dem Blick.

Also meine Frage noch mal an Adriana Huber Azevedo: was findet eine Schweizerin so faszinierend, dass sie ihr Leben hier lebt?

Es sei die Art und Weise, wie die indigenen Völker die Welt sehen, erklärt mir die Sozialanthropologin. Wobei diese Studienbezeichnung an Büro, Computer und abstrakte Konzepte denken lässt. Dass kann Adriana Huber auch, aber in Havaianas, lockerer Kleidung und nur mit einem wasserdichten Rucksack bepackt ist sie nicht die akademische Beobachterin.

Nicht Beobachterin, sondern dabei

„Das was wir Umwelt oder Natur nennen, das sehen diese Völker nicht als Objekt, sondern als Gesprächspartner und politisches Subjekt.“ Beziehungen zu anderen Lebewesen, das klingt fast schon esoterisch, ist es aber ganz und gar nicht. Es sei halt keine Reduktion auf Ressourcen, erklärt die Schweiz-Brasilianerin.

Bei aller Überzeugung und bei allem Einsatz kommt sie aber so gar nicht kämpferisch herüber. Ab und zu tastet sie nach deutschen Worten, die ihr entgleiten, sie wirbt ehr und spricht leise, man hört klar, dass sie das Sprechen für die Rechte nicht den Indigenen abnehmen will. Sie setzt sich nicht an ihre Stelle. Sie hilft beim und zum Sprechen.

Beim Sprechen helfen

Beim Thema Bildung kommen dann ihre beiden Welten, die Realität des Amazonas und die Ausbildung an der Uni, zusammen. Sie spricht von der Kolonisierung des Wissens und durch Wissen, wenn es um Bildung geht. „Wir leben in einer vernetzten Welt, es ist eine Klischeevorstellung, dass die indigenen Völker isoliert von anderen leben“. Sie brauchen Wissen, um sich in unserer sich verändernden Welt durchsetzen zu können. Aber eben auf ihre eigene Art, in ihrer eigenen Sprache.

Lange sie ihnen eingeredet worden, dass ihr eigenes Wissen keinen Wert habe, das traditionelle Wissen um Heilung und um die Natur. Das müsste sie zurückgewinnen dürfen.

Adriana Huber Azevedo bleibt Brücke, auch wenn nicht immer gleich das richte Wort zur Hand ist, der Schweizer Akzent hat überlebt. In ihr kommt die Begegnung der Welten zusammen, vor allem auch der europäisch geprägten weißen, westlichen Welt und die Welt der indigenen Völker.

Das alles auf positive Art verbinden, das gibt sie mir am Ende unseres Gesprächs mit. Das könnte für ihren Lebensstil und ihre Arbeit auch sagen: positiv verbinden.

 

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Zwischen den Kulturen

Veröffentlicht am 23. September 201913. August 2019
Indigene Kultur in der Spannung Ausdruck ihrer Kultur: Ticuna führen ihre Tänze und Musik vor

„Ich bin Ticuna, und ich bin Brasilianerin“: Omaida Pereira Vasquez muss nachdenken, die Frage hatte sie so nicht erwartet. Ob sie sich mehr als Ticuna oder Brasilianerin fühle, wollte ich wissen. Sie lebt die indigene Kultur in der Stadt, in Manaus, gemeinsam mit anderen ihres Volkes der Ticuna in einer Gemeinschaft. Aber sie will auch wieder zurück. Sie lebt indigene Kultur in der Spannung.

Wir waren eingeladen im Kulturzentrum, dass den Ticuna von einer europäischen Botschaft geschenkt worden war. Nichts Großartiges, eines der üblichen Holzhäuser, ein Raum, aber eben nur für die Ticuna und ihre Kultur da.

Indigene Kultur in der Spannung

Geboren wurde Omaida Pereira im angestammten Land der Ticuna, dort wo sich Peru, Kolumbien und Brasilien treffen. Bis zu 1.500 Kilometer weg von Manaus ist das, oder wie es Omaida sagt: Acht Tage im Boot.

Sie ist sowas wie Teilnehmerin in einem Experiment. Weil sie Bildung wollen, kommen die Ticuna in die Stadt. Sie selber erzählt, dass sie bis sie 30 Jahre alt war nicht mal aus ihrem Dorf heraus gekommen ist, jetzt hat sie studiert und ist Lehrerin. Ihr Mann sei schon zurück im Dorf, auch er ein Lehrer. Und dahin wolle sie auch wieder.

Sie möchte wieder zurück

Die Ticuna in Manaus wollen aber auch in der Stadt Ticuna bleiben, wir bekommen eine Vorführung ihrer Musik, ihrer Tänze. Und mir stellt sich automatisch die Frage, ob das noch Kultur ist, oder ob das hier in der Stadt nicht schon in Folklore abgleitet. Und ob das überhaupt vermeidbar ist.

Omaida ist da eindeutig, sie versteht meine Frage, ist aber nicht einverstanden. Nein, das sei nicht nur Musik, da seien auch die Werte. Ihre Kleidung sei nicht nur exotisch, da stecke der Bezug zur Natur und zur Umwelt drin. Und wenn die Kinder mit ihr als Lehrerin auch ihre Sprache lernen würden, dann würde das auch so bleiben.

Dorfkultur in der Stadt

Meine Skepsis bleibt. Sie ist zwar leiser geworden, Omaida ist eine selbstbewusste Frau die sich und anderen sicherlich nichts vormacht. Aber trotzdem, wie will man eine Dorfkultur in der Stadt erhalten? Wie eine Landwirtschaft-Kultur, wenn die Leute in Fabriken arbeiten? Wie sich der Geldkultur entziehen?

Zu Besuch bei den Ticuna kann man kultureller Transformation zuschauen. Omaida ist das beste Beispiel für das Gelingen. Studiert und urban, aber tief in ihrer Kultur zuhause und diese bewahrend. Einfach ist es nicht, sagt sie noch. Aber das ist es ja nie.

 

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Der Pilger

Veröffentlicht am 21. September 201913. August 2019
Kirche unterwegs P Juán Fernando López Pérez SJ

Seine Energie ist kaum auszuhalten. Er sprüht von Positivität, vom Lust am Leben, er ist begeistert von Menschen und seiner Aufgabe: Pater Juán Fernando López Pérez SJ. Er ist auf den Flüssen des Amazonasgebietes unterwegs, immer im Boot, Kirche unterwegs sozusagen, aber er selber nennt es noch anders: Pilger sein.

Fernando ist Jesuitenpater, so sind wir beide schnell beim Insider-Sprech, das haben ja alle Gruppen so. Und er sagt, dass vom Ursprung unseres Ordens diese eine Dimension, die Ignatius so wichtig gewesen sei, verschwunden sei. Das Pilgern. Immerhin trägt der Text, den er  vor seinem Tod diktiert hat, den Titel „Bericht des Pilgers“.

Kirche unterwegs

Es brauche Institutionen, es brauche das Mitleben, aber es brauche eben auch das Unterwegssein, so erklärt es Fernando mir. Die drei gehörten für die Kirche zusammen. Aus seinem Mund hört sich das etwas ausgedacht an, aber ich nehme es ihm sofort ab. Und genau das wolle er leben, das Pilgern. Das Unterwegssein.

Wir begegnen uns im Hof eines kleinen Pfarrhauses, zusammen mit anderen Priestern aus der Region. Und die erzählen von ihrer Arbeit. Sofort wird klar, wie sehr Pater Fernando das was er tut und will reflektiert. Ich sitze neben ihm und kann diese positive Energie fast spüren.

Er mag Menschen

Selbst wenn er schimpft und in Tiraden über den Vernichtungsfeldzug des Kapitals herzieht, bleibt er positiv. Und zwar weil er die Menschen mag. Bei aller Reflektiertheit ist es dieses Mögen, die man ihm in seiner Energie anmerkt. Das Pilgern ist vor allem das: Menschen treffen, Menschen kennen lernen. Interessiert sein, helfen und zuhören.

Fernando steigt in ein Boot, das ist seine Arbeit. Er fährt dorthin, wo sonst Kirche nicht hin kommt. Und das nicht alleine, es sind Gruppen unterwegs, Ordensleute und Laien gemeinsam. Am Anfang habe sein Oberer ihm gesagt „fahr los und in drei Monaten sehen wir uns alle hier wieder und berichten“, daraus seien nun 21 Jahre geworden. Er sei „auf den Füßen geboren“ worden, so sagten es seine beiden leiblichen Brüder (die auch Jesuiten geworden sind).

20 Jahre unterwegs

Spannend wird es, wenn er von der Doppelabsicht dieser Bootsreisen erzählt. Zum einen will er Menschen begegnen, Dörfer besuchen. Dann will er aber auch diejenigen schützen, die genau das nicht wollen: Begegnung. „Indigenous Peoples in Voluntary Isolation“ nennt man sie international, PIAV (weil ja alles abgekürzt daher kommen muss. Menschen, die zwar um die Umwelt und die Gesellschaft wissen, die Helikopter oben sehen und ab und zu Weiße im Urwald, die aber damit nichts zu tun haben wollen.

Nicht alle davon sind bekannt, und man kann ja auch schlecht herumfahren und alle fragen, ob sie wollen oder nicht. Wenn sie also Anzeichen finden für eine solche abgeschiedene Gesellschaft, dann werden die Koordinaten aufgezeichnet und dem Staat gemeldet, der sie dann schützen muss. Ansonsten hält man sich fern von ihnen.

Schutz der Schwächsten

Der Pilger lebt also nicht nur von der Begegnung, sondern auch von der (Nicht-)Begegnung mit denen, die solch eine Begegnung nicht wollen. Er lebt von der Begegnung mit dem Willen, allein bleiben zu wollen. Er lebt vom Schutz derjenigen, die sich selber nur dadurch verteidigen können, dass sie sich der Begegnung entziehen.

Pater Fernando spricht schneller, wenn er davon erzählt. Ich nehme mal an, dass ich nicht der erste bin, trotzdem ist seine Begeisterung zu spüren, die Energie die diese Reisen ihm geben. Es ist schon wahr, das Pilgern und die Kirche unterwegs verändert nicht nur die Besuchten, sondern vor allem und sogar zuerst den Pilger selber. Das ist ja der ganze Trick dabei. Sich selber und seinen Glauben prägen lassen vom Unterwegssein, das kann man bei Pater Fernando geradezu anfassen, so physisch ist das.

Er will auch gar nichts anderes machen. Obwohl in Spanien geboren ist er in Paraguay in den Orden eingetreten, der Orden könne ihn also gar nicht nach Hause holen, er sei hier zu Hause, sagt er schmunzelnd. Er singt das Lob der Einfachheit, unser leben müsse einfacher werden – und wenn er „uns“ sagt, spricht er von uns Europäern, zu denen er selber ja auch gehört. Einfacher, damit einfach alle Menschen lebeneinander leben können.

Das trinitarische Prinzip

Und während wir reden, kommt er immer wieder auf die Synode zurück: „Die große Herausforderung ist, nichts zu romantisieren. Wir brauchen Einheit in Verschiedenheit, nicht in Gleichheit. Die indigenen Völker bringen uns bei, in Verschiedenheit miteinander zu leben. Jetzt ist die Frage an uns, ob wir uns helfen lassen von den indigenen Völkern, diese Logik der vereinten Verschiedenheit zu sehen, das ist die große Herausforderung.”

Und da kommt auch wieder das Reflektierte in Fernando heraus: „Ich nenne das mal das Trinitarische Prinzip, je größer die Verschiedenheit untereinander desto göttlicher ist die Einheit. Die Kirche muss neu die Verschiedenheit verkörpern.“

Fernando ist nun wieder auf den Flüssen unterwegs. Pilgernd. Gott in den Menschen begegnend. In der Verschiedenheit der Menschen.

 

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„Auf beiden Seiten der Brücke“

Veröffentlicht am 19. September 201919. September 2019
für die Rechte der Indigenen einsetzen Unterwegs mit Sr. Irma Luzinete de Arauso Silva

Sich für die Rechte der Indigenen einsetzen ist wirkliche Evangelisierung: Luzinete de Araujo Silva ist Ordensfrau und arbeitet sowohl in der Seelsorge, als auch beim Cimi mit. Cimi: das ist der Einsatz für die Rechte der Indigenen. Seelsorge vor Ort, das sind vor allem die nicht-Indigenen. Damit ist sie auf allen Seiten der Konflikte, bei den Weißen und den Bauern, und bei den Indigenen. „Auf beiden Seiten der Brücke arbeiten“ nennt sie das.

Das Evangelium komme so in die Welt, sagt sie im Gespräch, „inkarniert“ werde es. Der Einsatz für die Menschen, die niemanden auf ihrer Seite hätten oder denen nur mit Vorurteilen begegnet würde, das sei echter Einsatz für die Frohe Botschaft.

Sich für die Rechte der Indigenen einsetzen

„Ich sehe, dass Cimi wirklich ein Evangelisierungswerk im wahrsten Sinne des Wortes vollbringt“, sagt Sr. Lucinete. „Denn zu evangelisieren bedeutet, sich um das Leben zu kümmern, das Leben in den Mittelpunkt zu stellen. Und die Aktivitäten, obwohl sie nicht direkt verkündend, sakramental oder pastoral sind, haben in ihrem Zentrum die Sorge um das bedrohte Leben.“ Jeder solle das Leben haben, und es in Fülle haben.

Die Seelsorge in der Gemeinde in dem kleinen Dorf, das sich ihre Gemeinschaft als Ort ausgesucht habe, bringe sie hingegen in Kontakt mit den Weißen, den Holz- und Viehwirten. Auch die gehörten zur Realität Amazoniens hinzu.

Amazonisierung der Welt

Wir fahren auf einem der vielen Flüsse, unterwegs zu einem Dorf um dort das Volk der Mura zu treffen. Das mache sie täglich, drei verschiedene Völker gebe es hier, mit Gruppen sei sie unterwege, diese zu besuchen, zuzuhören, zu helfen und Glauben und indigene Kultur zusammen zu führen.

Die Kultur in Amazonien sei besonders, Amazonien sei besonders, sagt Sr. Lucinete. „Wir hoffen von der Synode, dass die Kirche diese Besonderheit anerkennt und dass sie die Kultur hier akzeptiert. Die Kirche muss die Art und Weise der Kultur annehmen, wir brauchen sozusagen die Amazonisierung der Welt, nicht umgekehrt“, sagt sie lachend.

Aber die Synode finde ja schon statt, fügt sie an, hier in Amazonien, an den Orten an denen sie Gespräche führe, sei es mit Indigenen, sie es in den Gemeinden. In den Studiengruppen, den Diskussionen. „Neue Wege der Kirche, das passiert bereits“. Dass sich jetzt durch diese Synode in Rom alles auf einmal ändern würde, glaube sie hingegen nicht.

Nicht warten auf ein Dokument

Das Neue sei nicht so sehr von einem Dokument zu erwarten, dass die Synode im Oktober produziert. Das Neue, das komme in den Gesprächen vor Ort. „Das Neue wird geboren, wenn die Gemeinden vor Ort dieses Neue annehmen und nicht erwarten, dass dieses Dokument kommt.“ Die Synode könne eher sowas sein wie ein Schlusspunkt oder wie die Zusammenfassung dessen, was hier in Amazonien alles passiert.

Beide Seiten der Brücke – das heißt, dass nicht nur die Indigenen diesen neuen Weg gehen. Das gelte für die gesamte Kirche. Weiße und Indigene, am Fluss oder im Dorf.

 

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter #SinodoAmazonico, Amazonien, Bischofssynode, Dokument, Indigene, Kultur, Verkündigung1 Kommentar zu „Auf beiden Seiten der Brücke“

Der vertriebene Vertriebene

Veröffentlicht am 17. September 201913. August 2019
fremd in Brasilien Neves, Kazike einer Gemeinschaft des Volkes der Warao in Manaus

Er spricht Spanisch, obwohl wir in Brasilien sind. Das alleine zeigt schon Fremdheit an. Neves ist fremd in Manaus, fremd in Brasilien. Er ist ein Vertriebener. „Im Augenblick träumen wir noch nicht einmal von der Rückkehr, den die Situation in Venezuela ist schlimm, schlimm, schlimm,” sagt er. So klingt Perspektivlosigkeit.

Unter ihrem Land habe man Öl vermutet oder gefunden, so genau weiß er das nicht. In Venezuela sei das gewesen, weit im Norden von Manaus im Urwald Brasiliens, wo wir ihn treffen. Von dort vertrieben sei sein Volk zuerst in die Städte gegangen, und weil das furchtbar gewesen sei hätten sie sich nach Brasilien aufgemacht, um irgend eine Zukunft zu haben.

Fremd in Brasilien

Ich begegne Neves in einem Betonblock, so ziemlich das genaue Gegenteil dessen, wie wir uns ein Dorf indigener Völker vorstellen würden. Und so ist es auch. Das sei nur vorübergehend, bis man was am Stadtrand finde, wo auch Landwirtschaft betrieben werden könne, sagt er. Aber bis dahin wolle man doch alles an Kultur halten, was irgendwie gehe.

fremd in Brasilien
Die Wohnblöcke der Warao in Manaus

Neves ist der Kazike der Gemeinschaft hier. Das heißt, er ist der gewählte Leiter. „Häuptling“ hätte man das früher genannt, aber das weckt zu viele falsche Assoziationen. Neves hat so gar nichts von all dem, was an Bildern vor dem inneren Auge aufsteigt. Und er ist gewählt, alle zwei Jahre bestimmen sie ihren Kaziken.

Verteilung von Essen steht auf seinem Aufgabenzettel, er ist zuständig für Gerechtigkeit dabei. Und die Suche nach etwas Neuem.

Wir schlendern durch die Unterkunft, offene Türen, offene Fenster, das Leben spielt sich offen ab. Wie auch in den Dörfern. Hier in Manaus wirkt das völlig fehl am Platz, ich ertappe mich dabei, mir einen Vorhang vor die Fenster zu wünschen, so viel Vertraulichkeit ist für uns Europäer schwer auszuhalten.

Seine Wünsche sind erst mal anders. Als erstes natürlich Eigenversorgung, etwas Landwirtschaft, man will nicht von Hilfen und vom Betteln leben. Und dann Bildung. Bildung vor allem für die Kinder, dann aber auch für die Jugend und überhaupt. Das ist übrigens etwas, was ich immer wieder höre, Bildung ist für die Indigenen wohl diejenige Ressource, mit der sich sich am besten in der Welt um sie herum zur Wehr setzen können. Und so falsch ist das ja nicht.

Bildung und Land

Aber dann klagt der Kazike auch, über die Vorurteile. Die Warao in Manaus seien ja doppelt fremd, als Indigene wären sie den Vorurteilen der Weißen ausgesetzt, als Vertriebene der Angst, dass sie jetzt den armen Brasilianern die niedrig bezahlten Jobs wegnähmen.

Und da leben sie nun im Beton, in der Hoffnung auf etwas Land, in der Hoffnung auf Bildung, damit es überhaupt Hoffnung gibt.

Verzweifelt klingt Neves nicht. Aber auch nicht zuversichtlich. Vorsichtig, so würde ich es charakterisieren. Er weiß, was seine Leute brauchen. Für große Träume reicht es da nicht. Erst mal ans morgen denken. Und dann ans übermorgen. Und irgendwann – vielleicht – dann auch wieder an Venezuela.

 

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Begegnungen am Amazonas

Veröffentlicht am 15. September 201914. August 2019
Alle Theorie ist grau Man kann gar nicht anders als beeindruckt sein von der Natur des Amazonasgebiets

Im Vatikan versammelt sich die Bischofssynode, Thema sind „Neue Wege für die Kirche und die integrale Ökologie“, so der Titel. Um zumindest etwas zu verstehen, worum genau es dabei geht, hatte das Hilfswerk Adveniat im Frühjahr zu einer Journalistenreise ins Amazonasgebiet geladen. Alle Theorie ist grau, es ging dabei um Begegnungen.

Dazu habe ich schon eine ganze Reihe von Beiträgen bei VatikanNews gemacht, suchen Sie da einfach mal mit dem Tag #SinodoAmazonico, da findet sich einiges. Und auch hier habe ich schon mal was geschrieben.

Alle Theorie ist grau

Hier möchte ich an dieser Stelle von einzelnen Begegnungen erzählen. Normale oder nicht so normale Begegnungen am Amazonas. In den kommenden Tagen und Wochen werden deswegen kurze Stücke hier erscheinen, keine tiefen Analysen sondern einfach nur Erzählungen von Begegnungen. Bei aller eindrucksvollen Natur und aller Fremdheit, bei aller Zerstörung die ich gesehen habe, waren es doch immer die Stimmen der Menschen, die in mir bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Und auf genau die sollen wir ja hören, sagt uns das Instrumentum Laboris.

Wir sind in Manaus gestartet, und dann immer weiter gereist, über Itaituba bis Jacareacanga, wenn Sie das mal nachsehen wollen. Aber das meiste, was wir gesehen haben, findet sich eher nicht auf Karten. Kleine Dörfer, indigene Kulturen, abgelegene Orte.

Es würde mich freuen, wenn ich zur Begleitung aus der Ferne an dieser Stelle etwas beitragen könnte.

 

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Denken in Wellen

Veröffentlicht am 14. August 20199. August 2019
Immer wieder neu Kunst von Jean Tinguely in Fribourg in der Schweiz, in seinem Museum voll von klappernden und sich bewegenden Dingen

Nichts Neues, aber immer wieder neu: Es ist merkwürdig, wenn man eines dieser längeren Papstinterviews liest. Vergangene Woche war es wieder soweit, La Stampa hatte den Papst interviewt. Hauptthemen waren Europa und der Dialog, und die Amazonassynode. Wobei beide Themen weit umkreist wurden, es ging um Politik, Flüchtlinge, Nationalismus, Proteste, Umweltschutz, Schöpfung und vieles mehr.

Aber Hauptpunkte waren eben der Dialog und die Schöpfung anhand der Synode. Insgesamt alles Ideen, die wir alle irgendwie schon einmal gehört oder gelesen haben. Aber die in der Zusammenstellung dann doch wieder ein genuiner Beitrag des Papstes zur Debatte sind.

Immer wieder neu

Kennen Sie die Kunst von Jean Tinguely? Wie die auf dem Foto oben. Wobei, Fotos passen nicht mal annähernd. Bei Tinguely klappert es, es bewegt sich, es ist laut und lustig, aber produziert wird nichts. Das ist Bewegung um der Bewegung willen, zwar gibt es immer Neues zu entdecken, je nach Perspektive ergibt sich ein ganz neues Kunstwerk, aber eben nichts Neues.

Nicht wenige denken von Papst Franziskus, dass er genau so sei wie ein Kunstwerk von Tinguely. Viel Aktivität, aber nichts kommt dabei heraus. Faszinierend, interessant, spannend gar wenn man sieht was da alles ineinander greift und wie auf was einwirkt. Aber es werde eben nichts verändert. Und so spräche – so übertrage ich das einmal – Papst Franziskus mal wieder im Appell-Charakter über Dialog und so weiter, aber wirklich produziert würde nichts.

Verändert sich eigentlich was?

Nein, das ist kein Tinguely-Papst. Aber er ist eben auch kein Umwerfer. Er entzieht sich dem Effizienz-Denken. Und ist auch niemand, der erst mal in Strukturen denkt (was ihn vor allem den Deutschen ineffizient erscheinen lässt).

Nehmen wir das Interview in La Stampa: die Themen sind nicht neu, aber in der Zusammenstellung wird eine Konversation daraus. Wer sich Neuheit erwartet, News, wer nur auf den skandalträchtigen Nebensatz wartet, der wird enttäuscht. Oder nein, dann doch nicht, als Lateinamerikaner nicht unbedingt mit deutschen Sensibilitäten ausgestattet wagt er, sich an Hitler erinnern zu lassen.

Aufgeregtheiten beiseite

Aber lassen wir die kleinen Aufgeregtheiten beiseite, dann bieten sich einige Themen an. Europa und der Dialog zum Beispiel. Es gebe zu viel Monolog, zu wenig Offenheit für andere Kulturen. Identität dürfe nicht abschließen, sondern brauche die Offenheit für andere Identitäten. Nationalismus – die organisierte Form des Abgeschlossenseins – führe letztlich zum Krieg. An dieser Stelle muss man den „Dritten Weltkrieg in Stücken“ mitdenken. Populismus? „Dasselbe“

Thema Zwei ist Migration und Flucht: Sein Aufruf zur Kreativität im Umgang ist auch ein Abweisen der schnellen und vermeintlich klaren Lösungen, geschlossene Häfen und so. Die von ihm konkret genannten Ideen lassen sich nicht ohne weiteres auf unsere Länder übertragen, aber hier in Italien gibt es da schon einige Beispiele.

„Das Kind von Laudato Si‘“

Und das dritte Thema: Die Synode, „das Kind von Laudato Si‘“, wie er es nennt. Keine „grüne“ Enzyklika habe er geschrieben, sondern eine Sozialenzyklika, und auch bei der Synode gehörten Armutsfragen und Umweltfragen zusammen. Die Schöpfung Gottes lässt sich eben nur als Gesamt betrachten, wie auch die Umweltfrage Auswirkungen habe auf die sozialen Fragen.

„Absolut nicht“: seine Antwort auf die Frage nach den Viri Probati bei der Synode. Er will seine Synode nicht auf wenige Aufreger-Themen beschränkt sehen, eine Taktik die Freund und Feind gerne bemüht um das Projekt Synode zu unterlaufen und in die eigene Richtung zu drehen.

Keine News für die Kollegen

Das wären sie also, die Themen des Interviews. Keine News für die Kollegen. Aber etwas Anderes. Nämlich eine Konversation. Und deswegen immer wieder neu. Wenn wir wirklich etwas ändern wollen, dann geht das nur über Änderungen von Haltungen. Und das geht nur über Dialog, über Gespräch, über Konversation.

Die bietet der Papst an. Seine Ideen kommen in Wellen, etwas ist wichtig und wird über einige Wochen immer wieder genannt, dann flaut die Intensität ab, um danach wieder in neuen Zusammenhängen genannt zu werden. So setzt der Papst seine Themen und so pflegt er sie.

Wer das Spektakuläre sucht oder nur auf Kontrast setzt, wird mit ihm nicht glücklich. Wer den Machtgestus will, auch nicht. Der Papst hat seine Ideen, wie gesagt in Wellen. Nachhaltigkeit im Wandel – so scheint er uns sagen zu wollen – gelingt nur über tiefgreifenden Wandel, eben über die haltung. Oder religiös gesagt (immer wieder auch vom Papst): über Bekehrung.

Steter Tropfen hingegen bringt was. Konversation, Dialog, immer wieder vorbringen. Der Mensch lernt halt nicht durch Variation, sondern durch Wiederholung. Eine Pädagogik, die Papst Franziskus beherrscht. Wenn wir denn mitmachen wollen.

 

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Geschichte, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Rom, VatikanSchlagwörter Amazonien, Denken, Dialog, Europa, Kunst, Papst Franziskus, Papstinterview, Schöpfung, Synode, Themen, Tinguely5 Kommentare zu Denken in Wellen

Unharmonische Stimmen auf dem Weg zur Synode

Veröffentlicht am 7. August 20197. August 2019
Widerspruch gehört zur Debatte Bischofskirche von Itaituba, Amazonien

Framing nennt man es, wenn vor einem Ereignis die Wahrnehmung und damit Deutung desselben beeinflusst oder bestimmt werden soll. Und Framing erleben wir gerade, in Vorbereitung auf die Bischofssynode im Oktober in Rom. Widerspruch gehört zur Debatte, und das ist auch gut so. Hier passiert aber gerade mehr.

Framing, das ist sozusagen ein „Sprechen als ob“, als ob schon entschieden wäre, was das Ergebnis ist. Debatten werden entschieden, noch bevor sie begonnen sind.

Widerspruch gehört zur Debatte

An dieser Stelle habe ich einen Einspruch gegen das, was Papst Franziskus vorhat, ja schon kommentiert. Die Rückmeldung war, dass mein Text ziemlich hart gewesen sei, aber nach wie vor stehe ich dazu. Wer für etwas eintritt und argumentiert, ist herzlich willkommen. Wer aber erst mal dem anderen Unehrlichkeit unterstellt, der nicht.

Aber wie mit diesen Einwürfen umgehen? Das ist schwierig, denn sie verlegen ja die Debatte über die Themen auf die Debatte über die Deutungshoheit über Kirche und Themen, sie machen daraus also eine Autoritätsfrage. Indem man da mitmacht, gibt man bereits den ersten Punkt auf, nämlich die Forderung erst einmal zuzuhören bevor man Urteile fällt.

An dieser Stelle mag ich trotzdem diese Debatte aufgreifen, denn es gibt sie ja, wegschauen ist auch keine Lösung. REPAM – das Amazonas-Netzwerk der katholischen Kirche – hat dazu einen spannenden und an Deutlichkeit nichts vermissen lassenden Artikel von Pater Victor Codina veröffentlicht,

Wegschauen ist auch keine Lösung

Es darf nicht überraschen, dass es „unharmonische“ Stimmen gibt, denn das war schon immer so, sagt Codina. Die Einsicht eines historisch Gebildeten macht den Anfang. Von Galater 2:14 bis zu den Auseinandersetzungen um die beiden Vatikanischen Konzilien, die Kirchengeschichte ist voll von Widerspruch und Auseinandersetzung.

Widerspruch sei aber nicht gleich Widerspruch, es gebe prophetische stimmen, aber auch reaktionäre. Da müsse man genau hinschauen, nicht alles führe weiter. „Gegenwärtig gibt es eine starke Oppositionsgruppe gegen die Kirche des Franziskus“, Codina geht es aber nicht um Namen, ihm geht es um die theologischen Hintergründe.

Zwei Kritiken am Papst sieht Codina: „Die theologische Kritik geht von der Überzeugung aus, dass Franziskus kein Theologe ist, sondern aus dem Süden, aus dem Ende der Welt kommt und dass dieser Mangel an theologischer Professionalität seine Ungenauigkeiten und sogar seine Lehrfehler erklärt.“ Implizit werden deswegen Johannes Paul II. und Benedikt XVI. gegen ihn in Stellung gebracht.

Theologie, die von Realität ausgeht

Seine Vermutung: „Was seine Kritiker wirklich stört ist, dass seine Theologie von der Realität ausgeht, von der Realität der Ungerechtigkeit, der Armut und der Zerstörung der Natur und der Realität des kirchlichen Klerikalismus.“

Codina hat eine lange Liste der „Ärgernisse“ an diesem Papst. Dieser sehe die Armen als einen „locus theologicus“, also als Quelle theologischer Erkenntnis. „Offensichtlich ist es nicht so, dass er kein Theologe ist, sondern dass seine Theologie pastoral ist“, schließt Codina daraus.

Seine Theologie sei außerdem nicht kolonial, sondern aus dem Süden. Dieser kurze Satz verdient eigentlich etwas mehr Raum, denn er berührt eine wunde Stelle. Mir sind bei meinen beiden Aufenthalten in Lateinamerika – sieben Monate in Chile, zwei Wochen Journalistenreise in Amazonien – immer wieder die Vorwürfe an den Westen begegnen, zu kolonisieren. Westliche Denkmodelle würden Unterwerfung verlangen, und das sei Kolonisierung. Das Dokument von Aparecida der Bischöfe des Kontinents spricht ausdrücklich davon.

Koloniale Theologie

Codina sieht sehr richtig dass die Kritik an der Synode und deren Themen eigentlich dem Papst gilt, direkt von Anfang des Artikels an macht er das sehr klar. Oder vielleicht besser: Die Kritik, die ihn beschäftigt, ist die welche unter dem Mantel der Synoden-Kritik den Papst treffen will.

Dabei sei das wofür er stehe „in vollkommener Übereinstimmung mit der prophetischen und biblischen Tradition sowie der Soziallehre der Kirche“. Das gelte vor allem für das Projekt der Synode zum Amazonasgebiet, sagt der Theologe in seinem Artikel.

„Einige hohe kirchliche Würdenträger haben gesagt, dass das Vorbereitungsdokument der Synode ketzerisch und pantheistisch ist und die Notwendigkeit der Erlösung in Christus leugnet“, zitiert Codina. Andere konzentrierten sich auf die Zölibatsfrage, bringen damit aber die Realität der Zerstörung, der Ausgrenzung und Bedrohung von indigenen Völkern zum Schweigen.

Für den Norden geschrieben

Die Kritik habe Adressaten, sagt Codina schließlich, sie richte sich an Gruppen im Norden. Was implizit wahrscheinlich die wichtigste Einsicht ist: die Kirche des Nordens kann sich nicht zurücknehmen, kann nicht zuhören um vielleicht etwas zu lernen. Sie kann die Hoheit über die Definition, was nun theologische Erkenntnisquelle sei, nicht aufgeben. Das sei die Quelle all der Kritik.

Und genau hier tut der Text von Codina gut. Oder weh, je nachdem.

 

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Amazonien, Bischofssynode, Debatte, Kirche, Papst Franziskus, Synodalität27 Kommentare zu Unharmonische Stimmen auf dem Weg zur Synode

Es ist einfach zuviel

Veröffentlicht am 29. Juli 201928. Juli 2019
Leben über unsere Verhältnisse Ein Blick auf Amazonien, aufgenommen bei meiner Reise dorthin im Mai

Wissen tun wir es. Dass unser Lebens- und Wirtschaftsmodell den Planete zerstört. Jedes Jahr gibt es den so genannten Earth Overshot Day, also den Tag an dem wir alle Ressourcen des Planeten für ein Jahr verbraucht haben. Den Rest des Jahres leben wir dann über die Verhältnisse des Planeten. Für das ganze Jahr gilt also: Wir leben über unsere Verhältnisse.

Dieser EOD ist heute. Schauen wir zurück, dann sehen wir dass dieser Tag immer früher im Jahr stattfindet. All die Konferenzen und Klimaziele haben also keine Wirkung. Es wird schlimmer.

Leben über unsere Verhältnisse

Wissen tun wir es. Aber wir tun nicht das Notwendige. Und leiden tun eh die anderen. Damit ist klar, was Papst Franziskus in Laudato Si‘ geschrieben hat: Klima ist auch eine Gerechtigkeitsfrage. „Wir kommen jedoch heute nicht umhin anzuerkennen, dass ein wirklich ökologischer Ansatz sich immer in einen sozialen Ansatz verwandelt, der die Gerechtigkeit in die Umweltdiskussionen aufnehmen muss, um die Klage der Armen ebenso zu hören wie die Klage der Erde“ (LS 49).

Der Schutz der Schöpfung sei nicht optional, sagt uns der Papst. Eben weil es uns zur Sorge anvertrautes Werk Gottes ist und weil es eine Frage der Gerechtigkeit ist, zwei Seiten derselbe Medaille.

Persönlich habe ich eine kleine Liste von Dingen erstellt, die ich in Zukunft anders machen werde. Nicht immer klappt es, aber ich gelobe Besserung. Auch weil ich im Mai in Amazonien unterwegs war und gesehen habe, was Raubbau anrichtet.

Raubbau

Mein wichtigstes Vorhaben möchte ich hier nennen und Sie einladen, in den Kommentaren ihre Vorhaben zu nennen.

  • Fleisch: in Italien habe ich gelernt, dass es auch ohne dauernd und viel Fleisch geht, für das ja überall Soja angebaut wird. Und für die Anbauflächen werden Regenwälder gefällt. Also werde ich diese Angewohnheit auch nach meinem Umzug nach Deutschland weiter beibehalten. Es geht auch mit sehr viel weniger davon.

Das klingt jetzt nicht spektakulär, aber das muss es ja auch nicht. Hauptsache, es ist machbar.

Was haben Sie vor?

 

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und VernunftSchlagwörter Earth Overshot Day, EOD, Klima, Laudato Si, Papst Franziskus, Schöpfung, Umwelt56 Kommentare zu Es ist einfach zuviel

„Rechtzeitig zur umstrittenen Synode”

Veröffentlicht am 23. Juli 2019
Schicksal der Amazonaswälder und ihrer Bewohner Amazonien: Alles nur Tarnung. Eigentlich reden wir über uns selbst

„Niemand, der die gegenwärtige Situation der katholischen Kirche aufmerksam beobachtet, wird im Ernst glauben, dass es bei der Synode im Oktober wirklich um das Schicksal der Amazonaswälder und ihrer Bewohner – es sind nicht mehr als gerade die Hälfte der Einwohner von Mexiko-City – gehen soll.“ Kardinal Walter Brandmüller sagt das, in einem Artikel für die FAZ an diesem Dienstag.

Das ist eine heftige Unterstellung. Alles Lüge, darf ich das verkürzt zusammen fassen, was der Kardinal da schreibt. Alle Vorbereitung, alles Sprechen über Umweltschutz, über den Respekt vor den Kulturen, über pastorale Herausforderungen, alles falsch. Es geht nur um das Eine, sagt der Kardinal. Und das ist in seinen Augen: Der Zölibat. Oder umfassender: den Umbau der Kirche nach dem Modell des Papstes.

Schicksal der Amazonaswälder und ihrer Bewohner

Wenn der Zölibat falle, dann sei die Kirche am Ende, das ist der Angelpunkt des Gedankengangs. Und deswegen darf er sich darin verbeißen. Wie übrigens derjenige, auf den sich die Kritik bezieht, auch, der Historiker Hubert Wolf.

Und dann kommt bei Kardinal Brandmüller eine lange Ausführung über Wert und Würde des Zölibats für den geweihten Priester. Was ich an dieser Stelle nicht weiter betrachte, denn mir geht es um etwas anderes: mit einem Federstrich wird alles abgetan, was auf dem Programm steht, damit man sich wieder brav auf die ewig gleichen Themen konzentrieren kann.

„Umstritten“

Die Synode sei „umstritten“, sagt Kardinal Brandmüller. Für einen Kardinal eine ziemlich heftige Reaktion auf ein klar artikuliertes Anliegen des Papstes. Das Wort ‚umstritten‘ ist ziemlich perfide, weil es wahr wird sobald ich es benutze. Wer umstreitet denn die Synode? Doch nur diejenigen, die behaupten, sie sei umstritten. Ein Zirkelschluss.

Können wir wirklich nicht anders? Können wir nicht zuhören? Können wir nicht darauf achten, was andere Kulturen für Fragen und Antworten habe? Müssen wir auf alles unsere eigenen Probleme draufkleben? Und die Anliegen der anderen als unaufrichtig bezeichnen, um damit durchzukommen?

Es geht uns um uns

Nehmen wir den Schutz der Schöpfung, die Sorge. Für Christen sei das nicht optional, sagt Papst Franziskus. Wenn die Antwort darauf die ist, dass wir um den Zölibat kämpfen müssen – sei es dafür oder dagegen – dann bin ich ziemlich deprimiert. „Nie hatte die Menschheit so viel Macht über sich selbst, und nichts kann garantieren, dass sie diese gut gebrauchen wird, vor allem wenn man bedenkt, in welcher Weise sie sich gerade jetzt ihrer bedient… . In welchen Händen liegt so viel Macht, und in welche Hände kann sie gelangen? Es ist überaus gefährlich, dass sie bei einem kleinen Teil der Menschheit liegt.“ (Laudato Si’ 104)

Die Lösung: Wir streiten über den Zölibat. Und unterstellen einander Unaufrichtigkeit. In den Worten von Kardinal Brandmüller: „Niemand wird im Ernst glauben …“. Doch, ich glaube. Im Ernst. Natürlich geht es auch um die Frage nach Zugang zu den Weiheämtern. Aber zu sagen, alles sei Show damit die Kirche wie wir sie kennen kaputt gemacht werden kann, ist schon steil.

Destruktion von Dialog

Was Kardinal Brandmüller da macht ist keine Verteidigung von Tradition, das ist Destruktion von Dialog. Seine Fixierung auf den Zölibat zeigt, dass ihm andere Kulturen, deren Fragen und Anliegen nicht wichtig sind, solange das nicht auf seine Themen zurückzuführen ist. Traurig.

Solche Stellen wird es viele geben, im Vorlauf zur Synode. Sie tragen nichts zur Lösung bei, sie sind kontraproduktiv. Am ratlosesten werden diejenigen sein, die Hoffnung haben, dass endlich ihre Fragen gehört werden. Nein, es geht wieder nur um die Fragen der Europäer. Hoffen wir, dass wir über solche Stimmen hinaus kommen. Das alleine wäre schon ein Erfolg der Synode.

 

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Amazonien, Brandmüller, Kardinal, Papst Franziskus, Papstkritik, Zölibat87 Kommentare zu „Rechtzeitig zur umstrittenen Synode”

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