Ein Jürgen Fliege macht noch keinen Gottesdienst. Auch wenn Grabkerzen am Allerheiligenfest angezündet und der vielen Verstorbenen gedacht wird, muss das noch kein Gottesdienst sein. Zum Beispiel der Event auf der Theresienwiese. Auch wenn da gebetet wurde: alles nur Show.
Es war eine „Querdenker“-Demo gegen die Corona-Schutzmaßnahmen. Und weil zu viele Leute da waren, nannte deren Rechtsanwalt das kurzerhand nicht mehr Demo, sondern Gottesdienst. Denn dann hätten die Zahlen-Beschränkungen nicht gegolten.
Kein Gottesdienst
Alles nur üble Show. Liturgie und Gottesdienst ist was anderes. Und alles was Rang und Namen hat, nennt das auch eine Farce. Oder nutzt andere Worte. Auch wenn ich selber ein erklärter Freund gesellschaftlichen Engagements der Kirche bin: das da am Allerheiligenfest war Missbrauch von Religion.
Darauf könnten wir es beruhen lassen. Wenn die Stadt die Demonstranten nicht hätte gewähren lassen. Erst einmal jedenfalls. Auch wenn die Presseberichte danach von nicht eingehaltenem Schutzkonzept berichten, das es ja auch für Gottesdienste hätte geben müssen.
Der Schmutz der Theresienwiese
Wie zynisch muss man eigentlich sein, die angeblichen Freiheiten dadurch verteidigen zu wollen, indem man genau diese verrät? Zur Freiheit gehört auch die Freiheit der Religionsausübung, und genau die wurde hier in den Schmutz der herbstlichen Theresienwiese gezogen.
Alle vernünftigen Kräfte des Landes, der Kirchen und der Stadt München sind sich in ihrer Einschätzung einig. Warum als noch aufregen?
Weil es Anmaßung ist. Und das braucht Widerspruch. Sonst sickert das ein, wird jedes Mal ein Stück normaler und plötzlich haben wir die Freiheit der Religionsausübung ausgehöhlt. Nicht von angeblichen Diktatoren, sondern von selberklärten Freiheitsanwälten.
Liebe Quer“denker“, ihr dürft ja gerne jede Meinung haben, auch ohne Ahnung, aber bitte gefährdet nicht andere damit. Und auch nicht die Freiheiten, die ihr angeblich zu verteidigen gekommen seid.
BRAVo
Der Herr Fliege hat schon in den beginnenden 1990er Jahren in Der TV sein Unwesen getrieben!
Ich finde Ihre Themenauswahl sehr interessant. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf ein Ereignis, das ich wegen seiner Bedeutungslosigkeit sonst nie registriert hätte. Das lenkt schön von den blutigen Nachrichten aus unserer Nachbarschaft ab.
Das ist eine böse Unterstellung. Den Beitrag habe ich gestern geschrieben, da war von Wien noch nicht die Rede. Mir die Absicht zu unterstellen, ich wolle ablenken, ist eine Frechheit.
@Lola
Richtig ist an Ihrem Statement (aber), dass man (d.h. zumindest gilt diese Aussage für mich) in den kirchlichen Medien nichts Kritisches über den islamistischen Terror lesen kann.
Es gibt aber den politischen Islam, der auch zu Terrortaten aufruft. Es sind nicht nur einzelne Verrückte.
Gott sei Dank gibt es einzelne mutige Pfarrer, die in ihren Predigten (seit Jahren) auf dieses Element des Islam hinweisen.
Bitte was? Nichts „kritisches“ über den Terror? Das ist schlicht nicht wahr. Terror ist Terror, da erübrigt sich die Stellungnahme, man sei dagegen. Und die Hintergründe, etwa in den Ländern des Nahen Ostens, werden sehr wohl und sehr kritisch berichtet.
Durch solche Events wird die weitere Erlaubnis zur Durchführung der regulären Gottesdienste gefährdet, weil dann über einen Kamm geschoren wird.