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„Kerzen-Sakrament“

Veröffentlicht am 25. April 202029. April 2020
Kerzen gehören in die Kirche Offen für Besuch und Gebet

Émile Zola war erstaunt. Der französische Schriftsteller war nach Rom gekommen, um für ein Buch zu recherchieren, 1894 war das. Und bei einem Besuch im Petersdom macht er eine Entdeckung: es gibt keine Kerzen. Aber Kerzen gehören in die Kirche, unvorstellbar selbst für einen religiöser Sympathien nicht unbedingt Verdächtigen wie Zola, dass es keine gibt.

Und das hat nicht nur mit Romantik zu tun. Sondern mit ganz normalen Andachtshaltungen. Mit kurzen Besuchen, die sinnlich sein wollen. Wo man sozusagen sein Gebet hinterlässt, das brennt und vielleicht sogar raucht.

Kerzen gehören in die Kirche

Das Anzünden von Kerzen in Kirchen ist neu in Mode gekommen. „In diesen Zeiten“, möchte ich mal sagen. Ich mache das jedenfalls gerne, in die leeren Kirchen gehen wenn ich vorbei komme, ein Kerze anzünden, ein Gebet sprechen, etwas Stille halten, so in etwa.

Aber die Kerze ist wichtig. Wie andere Dinge auch. Es gibt so viele kleine spirituelle Dinge, die uns in Kontakt mit Gott bringen oder diesen Kontakt begleiten können, es ist erfreulich, die alle neu zu entdecken. Und wenn ich mit Freunden telefoniere, dann höre ich im Augenblick viele Geschichten von diesen kleinen Entdeckungen.

Neu entdecken

Es ist eine Art Kerzen-Sakrament, das wichtig ist. Bevor nun wieder einige hier in Schnappatmung verfallen: damit will ich weder Sakramentalität klein reden noch als Label auf alles Mögliche drauf kleben. Aber wie wir auch die Heiligen auf Säulen gestellt und schön unerreichbar gemacht haben, so ist es auch mit Sakramenten. Die Verbindung mit Gott ist viel zu überhöht.

Die Kerze in der Kirche zeigt uns aber, dass das mit Gott und uns manchmal auch gar nicht so schwer ist. Es muss nicht alles immer ausgefeilt sein. Es braucht noch nicht mal immer Worte. Das Durcheinander im Kopf, unsere Sorgen und Fragen werden nicht sofort geklärt. Aber eine Kerze bringt Gott mit ins Spiel.

Das ist etwas, was wir im Augenblick lernen. Oder neu lernen. Oder wieder entdecken. Zugänge zu Gott und Glauben, die ganz einfach sind und gut und hilfreich. Das sollten wir uns auch danach, wenn Gottesdienste wieder stattfinden, nicht nehmen lassen.

 

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Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Spiritualität / Geistliches Leben
Schlagwörter Corona, Feier, Gebet, Glaube, Kerze, Kirche, Sakrament

11 Kommentare zu “„Kerzen-Sakrament“”

  1. Ullrich Hopfener sagt:
    25. April 2020 um 08:48 Uhr

    Technische Frage:

    Vor ca 1,5 Stunden hatten Sie P.Hagenkord doch einen 2. Beitrag: Einheit.. eingestellt …
    Haben Sie den wieder entfernt bzw. wird er ergänzt?

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      25. April 2020 um 09:28 Uhr

      Der wird noch ergänzt, da war technisch was schief gelaufen.

      Antworten
  2. Silvia Brückner sagt:
    25. April 2020 um 12:11 Uhr

    Ich stelle gerade fest, dass in Internetshops Devotionalien, wie z.B. Kreuze zum Aufstellen und Marienfiguren, schnell ausverkauft sind.

    Antworten
  3. Christa sagt:
    25. April 2020 um 14:14 Uhr

    Ich komme gerade von einer Radtour zurück und habe in einer Kirche in der näheren Umgebung eine Kerze angezündet. Dieses “Kerzen-Sakrament” pflege ich seit vielen Jahren gerne. Mir ist das Ritual wichtig. Ich kann tatsächlich etwas abschalten, und es lassen gedanklich persönliche Anliegen für einen selber oder andere Personen anbringen. 

    Allerdings bin ich etwas erstaunt, dass dies jetzt etwas Neues sein soll. Im ländlichen Raum sind die Möglichkeiten zum Anzünden einer Kerze sehr häufig. 

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      25. April 2020 um 14:20 Uhr

      Neu ist das nicht, nur neu zu entdecken.

      Antworten
      1. Christa sagt:
        25. April 2020 um 14:27 Uhr

        Mein Erstaunen war nur so groß, weil es für mich halt schon so lange dazu gehört – aber offenbar entgegen meiner Praxis und den vielen angezündeten Kerzen in meiner Heimatkirche und den anderen Kirchen in der Umgebung dann wohl doch nicht selbstverständlich ist.

        Antworten
        1. Silvia Brückner sagt:
          25. April 2020 um 17:12 Uhr

          In den Kirchen kenne ich das auch als selbstverständlich. Neu ist wohl, zu bestimmten (Gebets)zeiten brennende Kerzen ans Fenster zu stellen und zu Hause zum Hausgottesdienst zu entzünden.

          Antworten
  4. Dietmar sagt:
    26. April 2020 um 08:20 Uhr

    … Durchaus mit einem Besuch am Friedhof verbinden. Eine Kerze am Familiengrab UND eine Kerze in der Kirche, das war die Überlieferung.

    Papst Franziskus ermuntert uns zum Rosenkranz, vor allem im Mai 2020. Tja, die Großeltern pflegten das auch. Es war eine Reminiszenz an die Angst und Hoffnung im Krieg.

    Es wäre interessant zu recherchieren, wie in Antike und Frühmittelalter die Hoffnung auf Auferstehung symbolisiert wurde. In den Katakomben gab es wohl keine Kerzen, also wann wurde die Kerze “erfunden”, weiß das jemand?

    Leider gehen die Traditionen zu Friedhöfen vor allem im Urbanen verloren.
    Dazu ein Artikel, wen es interessiert, was bei Covid nun zB in Elsass alles schief lief. Es gehört zusammen.

    https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-04/coronavirus-frankreich-triage-altenheime-todesfaelle

    Antworten
  5. Dietmar sagt:
    27. April 2020 um 09:22 Uhr

    Den Spaziergang zur Kirche/Friedhof mit dem Wald verbinden (beten und meditieren kann man im Wald immer gut)

    Zur Überlieferung katholischer Familien: der beste Hustensaft in alten Zeiten war entweder aus dem schwarzen Rettich (im Herbst) oder im Mai vorbereitet aus den eingelegten Fichten- oder Tannenspitzen. Jetzt wäre die Zeit dafür. Der Wald ist voller Schätze.

    Jetzt blühen gerade die Fichten sehr kräftig (daher so viel gelber Staub in der Luft).
    Und diese jungen hellgrünen Spitzen “Triebe”. Man kann ruhig ein paar essen. Die sind bekömmlich und sollen super Eigenschaften für Bronchien und Lunge haben, Harze, Öle, viele Mikrostoffe. Rein von der Überlieferung.
    Im Abgang etwas herb, eh wie ein Bier. Und das überzeugt auch Kinder und Jugendliche, weil wir sind so geschult: Medikamente sollen lustig sein, aber etwas grausig dürfen sie schon schmecken, sonst wirken sie ja nicht.

    Das rituelle Essen von Fichtenspitzen als symbolische Impfung!

    Solange es keine fertigen Medikamente gegen covid gibt oder eine Impfung, beiß ich jetzt immer ein wenig von den Bäumen im Wald ab. Ein sehr guter Arzt erinnerte mich dran und unser letzter Familien Spaziergang war sehr lustig. Es ist zumindest ein gutes Placebo, harmlos. Und historisch bewiesen, dass es funktioniert.

    Wir machten das mit dem Beißen an der Fichte vor und ich stellte fest, dass es andere auch gerne probierten und bald von der Wirkung in Sachen Gesundheit überzeugt sind.

    Vielleicht liegt die Lösung unserer Probleme mit den schweren Lungenkrankheiten wirklich sehr nahe, also im Wald? Schaden kann es jedenfalls nicht. Man sollte da weiterforschen: Fichte und schwarzer Rettich.

    Ich will in diesem Frühsommer auch vermehrt “Mineral Fichte” trinken (also eine Fichtenspitze im Glas, geht bestimmt mit Bier auch – man muss den Trieb dann aber wirklich ex mittrinken) und hoffe, dass die Gastronomie bald wieder aufmachen kann.

    https://www.kostbarenatur.net/rezepte/maiwipferl-sirup-mit-honig-herstellen/

    Antworten
  6. Ullrich Hopfener sagt:
    27. April 2020 um 18:59 Uhr

    Ja auch ich möchte eine Kerze entzünden:

    Am Sarg von NORBERT BLÜM!

    Ein Mensch bei dem GLaube- C-Partei- Sozialpolitik – Menschenrechte- Unbedingtes Engagement mit und für Migranten..- sich zusammenfügte..

    Der Schüler Von Nell- Breuning war einer der die CDU wesentlich mitprägte..
    Und Heute?

    Unvergessen seine klaren Worte bei dieser denkwürdigen
    “Audienz“ bei Pinochet, dem damaligen chilenischen Diktator und Menschenschlächter

    ( Große Teile des Klerus unterstützte ihn—nicht der damalige Kardinal von Santiago. – Hauptsache er war gegen die „Sozialisten”

    Norbert Blüm konnte einige Todeskandidaten vor ihrer Ermordung retten..

    Antworten
    1. Silvia Brückner sagt:
      28. April 2020 um 09:24 Uhr

      Dem kann ich mich inhaltlich voll anschließen. Politiker von diesem Format gibt es heute leider nicht mehr. Einer seiner Spitznamen war “Herz – Jesu – Marxist”.

      Antworten

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