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Die Kirche wird eine andere sein – Wir müssen reden

Veröffentlicht am 13. September 201811. November 2018
Montagabend, Haus am Dom Mein Ausblick bei der Podiu,sdiskussion am Montag

Papst Franziskus hat den Vorsitzenden der US-Bischofskonferenz empfangen. Das macht der zwar immer im Herbst, dieses Mal aber kommt er zusammen mit dem Missbrauchsbeauftragten des Papstes, Kardinal O’Malley. Das Thema ist klar.

Papst Franziskus wird im Februar kommenden Jahres alle Vorsitzender der Bischofskonferenzen weltweit nach Rom bitten, um über Missbrauch und vor allem über den Schutz von Kindern und anderen schwachen Menschen zu sprechen.

Die deutschen Bischöfe wollten am 25. September ihren eigenen Missbrauchsbericht vorstellen. Leider haben zwei Medien sich vorab Exemplare besorgt und gestern (Mittwoch) darüber berichtet. Wir hätten gerne alle gleichberechtigt berichtet, alle mit denselben Voraussetzungen, aber so ist das halt im Journalismus. Aber vielleicht ist das ja ein getarnter Segen, die Kirche hat halt nicht mehr die Hoheit über die Interpretation, das wird nun brutal sichtbar.

Die Ergebnisse sind niederschmetternd. Dimensionen, Zahlen, Verbreitung, in der Zusammenschau von Jahrzehnten ist das ganz, ganz bitter.

 

Pennsylvania, Chile, Deutschland

 

Und dann war da der Bericht aus Pennsylvania.

Und dann war da die traurige Geschichte um ex-Kardinal McCarrick und das Verdecken seiner kriminellen Vergangenheit.

Und dann war das der Text von ex-Nuntius Viganò.

Und dann war da und ist da immer noch Chile. Und Australien. Und die USA.

Montagabend, Haus am Dom
Mein Ausblick bei der Podiumsdiskussion am Montag

Missbrauch ist und bleibt Thema in der Kirche. Und zwar nicht nur ein Thema, es bleibt das Thema, da kommen wir nicht raus. Auch bei einer Podiumsdiskussion an diesem Montag in Frankfurt, wo es um das Weitwinkelobjektiv auf 5 Jahre Papst Franziskus gehen sollte, stand natürlich und berechtigterweise Missbrauch im Mittelpunkt.

Was erzähle ich hier? Das wissen Sie doch alles.

Ich erzähle das nur deswegen alles noch einmal, weil wir diese Tage mal wieder eine Verdichtung der Ereignisse erleben. Schlag auf Schlag, sozusagen. Das ist emotional wichtig, auch wenn es vielleicht die einzelen Teile der Geschichte zu sehr zu einem Gesamt vereint, aber so ist das eben. Auch das ist Teil des Berichtens.

 

Verdichtung der Ereignisse

 

Es muss noch mehr über dieses Thema geredet werden. Überall. Hinter verschlossenen Türen, wenn es um Personal geht. Öffentlich, wenn es um Würde und Schutz geht. Es muss über Prävention gesprochen worden. Und darüber, was diese Verbrechen möglich gemacht hat.

Ja, es ist kein ausschließlich kirchliches Thema. Ja, es wäre schön, wenn die Opfer anderen Missbrauchs dieselbe Aufmerksamkeit bekämen. Aber nein, wir dürfen nicht ablenken, Missbrauch in der Kirche ist besonders, hat eigene Ausprägungen und Voraussetzungen, und mit dem geistlichen und moralischen Anspruch der Kirche muss er auch eigens bearbeitet werden.

 

Es setzt sich langsam durch

 

Wie das darüber reden geht, setzt sich langsam bei uns durch. Erst mal zuhören, immer wieder zuhören. Dann mit Hilfe von außen auf die Strukturen schauen, die das möglich gemacht haben. Auf die Personen schauen, die Verantwortung haben und diejenigen stützen, die sich für all das einsetzen, was Opfer und Kirche jetzt brauchen.

Aber auch das wissen Sie alles. Auch wenn es noch nicht überall passiert, in Theorie wenigstens ist das klar.

Mein Punkt: Das Ganze ist noch längst nicht zu Ende. Längst nicht. Nicht nur, weil es immer noch Leute gibt, die meinen, diese Geschichten kämen von außen und seien der Kirche „zugefügt” worden. Nicht nur weil andere Länder und Kulturen noch nicht einmal angefangen haben, zu entdecken, dass es das auch bei ihnen gibt. Sondern schlicht weil wir noch nicht richtig begriffen haben, dass es kein zurück mehr gibt.

 

Kein Zurück

 

Es gibt keine Kirche wie früher, die übrig bleibt, wenn wir all das bearbeitet, aufgearbeitet und beendet haben (sollten). Wenn alle Opfer gehört, alle Maßnahmen ergriffen sind. Wenn wir durch diese Geschichten durch sind und alles richtig gemacht haben sollten, selbst dann wird die Kirche eine andere sein.

Und das meine ich nicht nur soziologisch, sondern durchaus auch theologisch. Mein Mitbruder Pater Hans Zollner betont immer und immer wieder, dass es auch eine theologische Aufarbeitung von Missbrauch braucht. Schließlich geht es um Macht, Autorität, Sakrament und Weihe etc. Genau das wird hier sichtbar.

 

Kirche und Sünde

 

Kirche kennt „strukturelle Sünde”, vielleicht anders als der Begriff bisher verstanden wurde, aber es wird sichbar, dass Kirche wie sie ist anders mit Sünde zu tun hat, als wir das bisher theologisch sagen.

Das Ideal von Kirche wird es nicht mehr geben. Nicht nur weil es zunehmend schwerer wird, vor anderen und auch vor sich selbst zu begründen, weswegen man noch dabei ist. Sondern auch, weil wir einsehen müssen, dass das Sprechen vom Ideal vieles verdeckt und vielleicht sogar möglich gemacht hat, was so gar nicht zum Ideal passt.

„Durch Christus gegründet“, „Braut Christi“, „Leib Christi“, all das sind theologische Aussagen, die dringend ins Gespräch gehören. Die kann man nicht mehr immunisieren, sie hätten nichts mit dem anderen Thema zu tun. Das glaubt kein Mensch mehr.

Die Kirche ist jetzt schon eine andere. Diese Einsicht ist noch nicht überall gleich verbreitet, um so wichtiger ist, dass wir reden, reden, reden. In theologischen Seminaren und bei Konferenzen. Im Arbeitszimmer des Papstes und bei Bischofskonferenzen. Unter Katholikinnen und Katholiken wie auch ökumenisch.

Kirche wird eine andere sein. Wir müssen reden.

 

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Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Geschichte, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches Leben, Vatikan
Schlagwörter Aufarbeitung, Bericht, Chile, DBK, Kinderschutz, Kirche, Missbrauch, Papst Franziskus, Veröffentlichung, Vigano

46 Kommentare zu “Die Kirche wird eine andere sein – Wir müssen reden”

  1. Sven Heinrich sagt:
    13. September 2018 um 15:23 Uhr

    Ja, wir müssen reden. Und wir sollten als erstes mit Gott reden, im Gebet um die rechte Unterscheidung bitten. Um nicht vorschnell mit vermeintlich einfachen Lösungen ins Gespräch zu gehen, die dann doch nicht tragen: Abschaffung des Zölibats, Frauenpreistertum, Zerschlagung homosexueller Netzwerke, …

    Antworten
  2. Ullrich Hopfener sagt:
    13. September 2018 um 15:59 Uhr

    Danke Pater Hagenkord, für diese erschütternde aber auch nüchterne Ehrlichkeit!!

    HOFFENTLICH wächst diese Einsicht: weniger “fromme Sprüche zu klopfen” um endlich “normaler” zu sprechen -gerade auch im Ritus….

    -diese manchmal so eigenartige Verbrämung…-
    ich zitiere Ihre Sätze:

    “Durch Christus gegründet”- “Braut Christi”
    ” Leib Christi” – all das sind theologische Aussagen, die dringend ins Gespräch gehören. Die kann man nicht mehr immunisieren, sie hätten nichts mit dem anderen Thema zu tun. Das glaubt kein Mensch mehr”

    Gut So!!

    übrigens ganz ähnlich den Einsichten Ihres Kollegen Klaus Mertes in katholisch.de ” die Weltkirche wird sich grundlegend verändern müssen”

    ich füge noch hinzu, dass dabei AUCH die “INTEGRIERTE” Sexualität dazu gehört.

    – hoffentlich machen die eh schon wenig Jugendlichen Auditoren auf der “JUGENDsynode “richtig Krach” –

    so mancher Eminenz täte das mehr wie gut..!!..

    und ich hoffe, dass die Beleidigung der lesbisch/schwulen Liebe endlich aufhört

    Antworten
  3. Karl-Heinz Reinartz sagt:
    13. September 2018 um 16:41 Uhr

    Im Hintergrund der vielen Missbrauchsskandale stehen wieder einmal die gegensätzlichen und widersprüchlichen Auffassungen biblischer Aussagen zur Sexualität. Da die Konservativen eher auf die Aussagen wie der Legende von Sodom und Gomorra schauen und Sexualität als die teuflische „ innere Bestie“ (vgl. Pater Leppich) betrachten, müssen sie sie bekämpfen oder unterdrücken. Die liberaleren Kräfte in der Kirche dagegen stellen eher die Aussagen in den Vordergrund, die die Schöpfung mit den Worten preist: „Und Gott sah, dass sie sehr gut war.“
    Beide Auffassungen sind aber teilweise falsch, sind religiöse Ideologien. Man kann sie aber, wie alle Ideologien, auf ihren Wahrheitsgehalt hin analysieren. Dazu liefert uns die Wissenssoziologie (nach Karl Mannheim) die nötigen Werkzeuge. Mit ihnen lassen sich Ideologien „relationieren“ und „partikularisieren“, d.h. trotz ihres Absolutheitsanspruches auf ihre nur teilweise Gültigkeit hin untersuchen.

    Indem man ideologische Schriften nämlich auf die Zeit ihrer Entstehung und auf den geistigen Horizont und die Interessenslagen ihrer Schriftsteller bezieht, „relationiert“ man sie. Und mit solchen Bezügen hat man schon den ersten Schritt getan, um den Absolutheitsanspruch einer Ideologie auf das eher zutreffende Maß zurückzuführen.

    Für den zweiten Schritt ist es notwendig, eine Ideologie zu „partikularisieren“, d.h. den Teil noch genauer herauszuarbeiten, der für uns immer noch lebensdienlich und bewahrenswert ist, um ihn von dem Teil zu unterscheiden, der als schädlich und daher heute als überholt gelten soll. Dazu muss man die Kernaussagen der Ideologie mit Anforderungen „überfordern“, die sie damals gar nicht kannten, aber heute für uns lebensdienlich sind. Dazu hier einige Musterfragen:
    Können die Jahrtausende alten Sichtweisen für uns heutige Menschen denn wirklich eine zeitlose Gültigkeit beanspruchen? Sind denn Aussageabsichten wie die der Legende von Sodom und Gomorra wirklich heute noch lebensdienlich, dass Gott selbst alle Homosexuelle vernichten wollte? Und sollte man solche angeblich göttlichen Vernichtungsaktionen auch heute noch durchführen? Das ist selbstverständlich nicht der Fall!

    Andererseits ist denn die Schöpfungslegende mit ihren Aussagen, auf die sich die duldsameren in der Kirchenleitung gerne beziehen, wonach die Schöpfung abgeschlossen und „sehr gut“ sei, denn wirklich zutreffend? Krankheit, Leiden, Tod und viele andere Katastrophen in der Natur sind offensichtlich nicht „sehr gut“! Und die Behauptung der damaligen biblischen Schriftsteller, das nicht sehr Gute in der Schöpfung sei auch heute noch im übertragenen Sinn als Strafe dafür zu verstehen, dass Menschen in einem vorgestellten Paradies verbotenerweise vom „Baum der Erkenntnis“ gegessen hätten, ist ideologischer Natur. Sie kannten die Schöpfung nicht besser oder wollten höhere Machtpositionen und die profitable Deutungshoheit über die einfachen Mitglieder der damaligen Gemeinden zu gewinnen.

    Heute aber wissen wir, dass die Schöpfung entgegen den Aussagen im Alten Testament noch gar nicht abgeschlossen ist, sondern eine Entwicklung darstellt, die noch andauert. Also ist sie ergänzungs- und korrekturbedürftig. Die Schöpfung ist nicht vollendet und darf auch gar nicht so bleiben, wie sie zurzeit ist. Und nur deshalb haben wir Menschen überhaupt die Chance und die Aufgabe, „Mitarbeiter Gottes“ zu werden, um die Welt mit unseren Talenten zu einem besseren Ort zu machen (vgl. Worte Jesu wie diese: „Freunde nenne ich Euch und nicht Knechte!“)

    Auf die Sexualität bezogen erkennt man nun, dass sowohl die fundamentalistisch beharrende als auch die Auffassung allzu duldsamer Kirchenoberer teilweise falsch sind. Die Anhänger der fundamentalistischen Variante, sollten den Erkenntnisfortschritt seit der Aufklärung nicht bloß als Aufweichung ihrer moralischen Standards ansehen, sondern für eine menschenfreundliche Weiterentwicklung der alten Bibelaussagen schätzen lernen. Und die Anhänger der freizügigen Variante sollten sich nicht im Verschweigen und Vertuschen üben, sondern keinen Sex mit Abhängigen dulden. Denn sonst leisten sie weiterem Missbrauch Vorschub und versündigen sich schwer an der Personenwürde der Missbrauchten und deren Entwicklungschancen für ein unbelastetes Leben beeinträchtigen.

    Der Papst hatte nun mehrfach während seiner Reisen nach Afrika, Chile und auch bei anderen Skandalen in den USA und Irland versucht, zwischen der fundamentalistischen und der allzu freizügigen Variante zu vermitteln, zu manövrieren oder sogar bloß zu lavieren wie anfänglich in Chile. Dabei ist er in große Schwierigkeiten geraten. Und das war fast unvermeidlich, weil viele in der Kirche einfach noch nicht im ausreichenden Maß wahrhaben wollen, dass Jahrtausende alte biblische Aussagen nicht umstandslos zur Gestaltung einer für uns menschenfreundlicheren Lebensweise übertragbar sind.

    Es hat also wenig Sinn, alle Schuld auf Einzelpersonen wie den Erzbischof Viganò und Papst Franziskus bzw. deren Gruppierungen abzuladen. Wenn die Kirchenoberen mehr wollen, als den Anschein einer reinen Weste zu bewahren, dann ist ein umfassender sozialer Wandel in der ganzen Kirche gefragt, in dem Sexualität als ein nicht zu unterdrückendes Grundbedürfnis anerkannt wird, das aber auch der kulturellen Entwicklung für ein menschenfreundliches Leben bedarf. Dabei sollten wir uns von der Heiligkeit des Lebens leiten lassen.

    Antworten
  4. Einfacher Katholik sagt:
    13. September 2018 um 17:45 Uhr

    Die Zeit des Zuhörens ist noch nicht beendet. Ich würde auch gerne einmal zuhören, wie jemand berichtet, wie kann es sein, daß ein Mann wie Theodore McCarrick, der für die geradezu serienmäßige sexuelle Nötigung und Belästigung von Priesteranwärtern bekannt war, nach seiner Emeritierung erneut zu einer einflussreichen Figur im Vatikan und im Episkopat der USA werden konnte.

    Ich höre …

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      13. September 2018 um 22:57 Uhr

      Zuhören heißt erst einmal zweckfreies Zuhören. Was Sie beschreiben ist „zuhören um zu“, das schon vorher weiß, was es hören will. Genau das brauchen wir nicht, es ist eine Frage der HALTUNG.

      Antworten
      1. Einfacher Katholik sagt:
        14. September 2018 um 16:11 Uhr

        Wenn Menschen reden, kommt manchmal Wahres zum Vorschein. Oft aber auch dienen Worte der Verdunkelung und der Ablenkung. Da macht passives Zuhören keinen Sinn, insbesondere dann, wenn Fragen zu klären sind.

        Und die Fragen sind gestellt. Nun ist die Zeit des Antwortens.

        Ich höre …

        Antworten
        1. Rosi Steffens sagt:
          14. September 2018 um 18:04 Uhr

          Welche Antwort soll man auf den Missbrauch von Kindern im Namen Gottes geben? Ist es nicht so, dass jeder an sich selbst arbeiten muss, um in dem eigenen Handeln die Antworten zu finden, die Missbrauch verhindern?

          Zu reden ist nicht gleichzusetzen mit einer Antwort auf ganz persönliche Fragestellungen. Wie sollte der Papst für all die differenzierten Fragen eine Antwort geben solange nicht die Kirche einstimmig hinter ihm steht?

          Sie als “Einfacher Katholik” sollten sich selbst Gedanken darüber machen, wie man dem Missbrauch begegnen kann ohne damit die zu übergehen, die direkt davon betroffen sind.

          Es gibt keine pauschale Antwort auf einen Missbrauch in diesem Ausmaß, es gibt nur ein Entgegentreten mit den Mitteln, die jedem Christen gleichermaßen zur Verfügung stehen.

          Antworten
  5. Marie-Thérèse Jeker-Indermühle sagt:
    13. September 2018 um 18:46 Uhr

    Danke, Pater Hagenkord. Wir sind alle erschüttert. Ich zitiere ihre Aussage…..”diejenigen stützen, die sich für all das einsetzen, was Opfer und Kirche jetzt brauchen.” Das können Frauen besonders gut. Und deshalb gehören sie auf allen Entscheidungsebenen der Kirche dazu!
    2010 schrieb die Catholic Bishops’ Conference of India: “Women must be a part of decision making and their contribution within the Church and Society must be formally recognized.”
    Werden im Februar 2019 die Ordensoberinnen der Frauenorden mit den Vorsitzenden der Bischofskonferenzen eingeladen? UISG (Hauptsitz jenseits des Tibers), LCWR?

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      13. September 2018 um 22:59 Uhr

      Gute Frage. Noch ist da einiges unklar. Was eine Einladung ist, sich zu Wort zu melden.

      Antworten
  6. Hubert Andreas Hagl sagt:
    13. September 2018 um 18:50 Uhr

    Sexualität gehört zur Heiligkeit des Menschen.
    Wenn Sexualität verdrängt, abgesondert wird kommt diese als brutaler Schatten zurück. Gott sei Dank!
    Die Kirche wird nur dann wirklich eine andere sein wenn diese Verdrängung umfassender bewusst wird, radikal transformiert wird und integriert wird.
    Ich hoffe und wünsche meiner Kirche diese befreiende Entwicklung.
    Wenn dies geschafft wird können wir mit Dankbarkeit zurückblicken und diese Skandale als wertvolle Transformationsenergie erkennen

    Antworten
    1. Karin sagt:
      14. September 2018 um 20:34 Uhr

      Sie möchten sündigen, aber dabei kein schlechtes Gewissen haben. Sie wünschen sich eine Kirche, die Ihnen dabei hilft.

      Antworten
      1. Ullrich Hopfener sagt:
        15. September 2018 um 07:34 Uhr

        @Karin wie meinen Sie das denn?!

        Antworten
  7. Michael Ellwanger sagt:
    13. September 2018 um 20:53 Uhr

    Leib Christi ist ein Rechtsbegriff. Er weist auf die körperschaftliche Verfasstheit der Kirche hin. Der Leib Christi ist der Leib des Königs. Jede Rechtsverletzung ist eine Majestätsbeleidigung (laesio majestatis). Louis XIV hat das auf den Begriff gebracht: L‘état c‘est moi. Daher konnte Kardinal Michael von Faulhaber sagen: Demokratie ist mit dem Christentum unvereinbar. Königsmord ist ein Kapitalverbrechen. Jeder kann in Wikipedia die Hinrichtung von Ravilliac (Henri IV.) und Damiens (Louis XV.) nachlesen.

    Joseph Brodsky hat gesagt: Gebrauchen Sie den Jargon (medizinisch-psychiatrisch),denn dazu ist er da. Das Geschwurbel so mancher Kardinäle ist kein Qualitätsausweis der Kirche…

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      13. September 2018 um 23:01 Uhr

      Nein, primär kein Rechtsbegriff. Eine theologische Aussage.

      Antworten
  8. Stephan sagt:
    13. September 2018 um 21:21 Uhr

    Wie wär’s denn mal damit, es hinzubekommen wie alle anderen, die Menschen nahe sind im Beruf, Lehrer Ärzte, Krankenschwestern, Psychotherapeuten, Kindergärtnerinnen, Schulbusfahrer, Polizisten, Gefängniswärter, Sozialarbeiter. Professionell und routiniert arbeiten, eine berufliche Identität haben und sich selbst immer zurückstellen hinter die Aufgabe. Machen wir alle, warum nicht die Priester auch? Sich an die Gesetze halten. Ist gar nicht schwer!

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      13. September 2018 um 23:02 Uhr

      Oh, da gibt es viele. Und die sind zornig, deprimiert oder verzweifelt, dass sich sich Tag für Tag dem Dreck aussetzen müssen, den sie nicht zu verantworten haben.

      Antworten
      1. Christa sagt:
        14. September 2018 um 14:46 Uhr

        Ja, ich kenne aus meinem persönlichen Umfeld einige gute Priester, auf die genau das zutrifft. Die arbeiten und mühen sich ab, wie @Stephan in seiner Forderung beschrieben hat.

        Es ist eigentlich wie bei jeder anderen Berufsgruppe auch, in denen die schwarzen Schafe den Ruf der ganzen Gruppe kaputt machen.

        Antworten
      2. Stephan sagt:
        14. September 2018 um 16:14 Uhr

        Ich bin so etwas böse und spitz mit Ihnen, weil Sie das Thema so etwas überhöhen. Es wird eine andere Kirche sein klingt so wie eine Vision, mehr Hoffnung würde es verbreiten, würde jemand sagen, wir packen’s jetzt mal echt an und ändern was. Dass viele Priester fummeln und schlüpfrige Pfade beschleichen, weiss doch seit Jahrzehnten jedes Kind! Da muss man doch jetzt nicht eine Atmosphäre verbreiten von Skandal und Überraschung. Sie wissen das doch auch schon lange. Die Priester kriegen allgemein soviel ab , weil das zölibatäre Leben nicht erklärt, vielleicht auch nicht verstanden und als eine andere Form der Sexualität positiv dargestellt oder gelebt wird. Es gibt schon Dichter und Philosophen, die da was geleistet haben. Mit Sexualität mein ich jetzt nicht “Pimpern” oder “Pornogucken”.

        Antworten
        1. Rosi Steffens sagt:
          14. September 2018 um 18:59 Uhr

          Könnte ihr Zorn gegenüber Pater Hagenkord daran liegen, dass Sie der Kirche keine Identität abgewinnen können sondern in ihr eher eine Institution sehen?

          Antworten
          1. Stephan sagt:
            15. September 2018 um 07:30 Uhr

            Liebe Frau Steffen, ich kann schwer verstehen, was Sie meinen. Das liegt vielleicht daran, dass ich gar keinen Zorn auf den Pater habe, Sie aber über diesen unterstellten Zorn schrieben. Der Pater hatte sich in seiner Antwort so ein bisschen sprachlich aufgerüstet, und da hab ich überlegt, womit könnte ich dazu beigetragen haben, obwohl ich schon mitbekommen habe, dass er eine Tendenz zu haben scheint, sich in seiner Empörung zu verfangen, und ich fand, so bissle bös und spitz hatte ich schon geschrieben, aber das habe ich als Gegengewicht zu der etwas manirierten Sprache des Paters gemacht. ” Es klingt ja fast nach dem berühmten Rilkeschen Satz “Es wird eine andere Liebe sein, wo zwei Einsamkeiten einander schützen, Grenzen und Grüssen was der Pater da bewusst oder unbewusst zu zitieren scheint. Und da meine ich, man sollte etwas weniger dick auftragen und sich für die Zukunft einfach auf den Weg machen. Ausmisten, aufräumen im Kopf, arbeiten.
            Eine Institution direkt, eine staatliche Einrichtung, ist die Kirche ja nicht, noch weniger ein Verein. Mit einer Sonderstellung eher institutionsartig. Was es heissen Soll, der Kirche eine Identität abzugewinnen, ist mir schleierhaft und es klingt nach Ihrer Privatsprache.

          2. Rosi Steffens sagt:
            15. September 2018 um 08:05 Uhr

            Das hört sich gut an.

    2. Rudi sagt:
      15. September 2018 um 09:27 Uhr

      Auf die Studien über die von Ihnen genannten Berufsgruppen bin ich schon gespannt!

      Antworten
  9. Markus sagt:
    14. September 2018 um 08:42 Uhr

    Das der bischöfliche Missbrauchsbericht schon vorab durchgesickert ist, finde ich nicht sonderlich dramatisch.
    Gut finde ich, dass der untersuchte Zeitraum 1946 beginnt.
    Somit kann niemand behaupten: Das Konzil ist an allem Schuld!, was von einigen (zum Teil sehr speziellen) Gläubigen des Öfteren als Begründung für den Ist-Zustand der Kirche angeführt wird.

    Antworten
  10. Diane sagt:
    14. September 2018 um 19:15 Uhr

    Mich stört dieser Generalverdacht in diesem Zusammenhang schon wieder. Und zwar sehr! Nur weil jemand Priester der katholischen Kirche ist, ist er nicht automatisch jemand, der missbraucht oder zumindest homosexuell ist.
    2. Haben Pädophilie und Homosexualität eigentlich so rein gar nichts miteinander zu tun.
    Und 3. auch mit dem Zölibat hat das nichts zu tun und alles wäre genauso passiert, wenn sich Priester aussuchen könnten, ob sie zölibatär leben.
    Missbrauch gibt es (leider) überall dort, wo Personen in einer gewissen Machtposition sind. Das ist in vielen Vereinen, Firmen u.ä. so.
    Natürlich sind die reinen Zahlen, die gerade auf uns einprasseln, unfassbar hoch. Aber das ist doch bitte kein reines (katholisches) Kirchenproblem.
    Die Kirche hat ein Problem mit einer größeren Anzahl ihrer Mitarbeiter. Man sollte vielleicht mal schauen, wie aus einem jungen Menschen, der sich mal für diesen Weg entschieden hat, so jemand werden kann.
    Im Übrigen darf man auch nicht vergessen, dass es bei diesen Zahlen nicht ausschließlich um sexuellen Missbrauch geht. Das zeigt vielleicht, dass dies nichts mit einer nicht körperlich ausgelebten Sexualität zu tun hat, sondern mit ganz anderen Dingen.
    Ja, wir sollten alle reden. Aber auch wohlüberlegt und ergebnisoffen. Letzteres fällt mir selbst auch oft schwer, aber anders geht es nicht.

    Antworten
    1. Amica sagt:
      15. September 2018 um 09:30 Uhr

      Irgendwie ist der Zölibat aber schon auch Schuld: wegen dieses Kriteriums fangen junge Männer, die sehr geeignet wären und auch vernünftig sind, eben kein Priesterstudium an.
      Es gibt nur noch wenige, die Priester werden wollen und somit kann man wahrscheinlich bei der Ausbildung von Priestern nicht groß auswählen. Man arbeitet mit dem, was man kriegt.
      Aber die genaue Auswahl ist wichtig. Was nun aber tun, wenn da nur wenige da sind, die so eine Ausbildung machen wollen?
      Die, die eben eine Ehe führen wollen (und das heißt auch eine ehrliche (und monogame) Beziehung) werden dann “nur” Diakone.
      Die Ergebnisse der Studie haben auch gezeigt, dass “lediglich” 24 Diakone Täter waren.

      Antworten
      1. Diane sagt:
        15. September 2018 um 13:47 Uhr

        Dieses Argument als Grund für den Priestermangel kommt immer wieder, ist aber falsch. Es gibt auch ein massives Nachwuchsproblem in der evangelischen Kirche. Offiziell u.a., weil es ein sehr schwieriges, umfangreiches Studium ist, langjährig usw. Der hiesige Superintendent sagt, das sei alles nur ein kleiner Punkt. Tatsächlich ist wohl eher der Glaube ein Problem. Wer von den U30jährigen kann sich denn heute noch mit der Kirche (egal welche) anfreunden, betet noch usw.
        Das Priesterdasein ständig auf das Zölibat zu reduzieren, finde ich auch nicht in Ordnung. Über mein Sexualleben möchte ich auch nicht ständig und mit jedem, schon gar öffentlich, diskutieren.
        Mein Arbeitgeber hat auch Regeln, an die ich mich halten muss. Kann ich das nicht, kann ich dort halt nicht arbeiten. Warum ist das bei der Kirche so ein diskussionswürdiges Problem?

        Antworten
        1. Amica sagt:
          15. September 2018 um 16:51 Uhr

          Ihre Argumente sind aber auch die gleichen, die eben die Befürworter des Zölibats immer wieder anbringen.
          Mhh.
          Nur jetzt haben wir halt diese Studie, nicht?
          Und die Konfrontation mit dieser Studie bringt es mit sich, dass Menschen (und besonders auch Opfer) die Zahlen schockieren.

          Haben wir solche Zahlen auch bei den Protestanten?
          Jedenfalls stehen 24 Diakone 1429 Diözesanpriestern und 159 Ordenspriestern gegenüber. Das sind die Zahlen. Und die sprechen neuerdings(!) noch einmal mehr gegen den Zölibat.

          Wieso finden Sie denn den Zölibat sinnvoll?

          Weil eins ist wohl klar: der Zölibat macht’s auch nicht besser, oder?

          Antworten
          1. Amica sagt:
            15. September 2018 um 19:37 Uhr

            PS: Daraus schließen kann (nicht muss) man jetzt folgendes:
            Wenn man den Zölibat beibehalten will, dann kann man das schon machen: aber nur in geschlossenen Räumen.
            Heißt:
            Theoretisch könnten wir die Messe von den zölibatär lebenden Priestern – in Ordensgemeinschaften – abhalten lassen und den Rest vom Gemeindeleben an die hauptamtlichen Laien abgeben.
            So oder so:
            Diözesanpriester müssen wohl anders leben als bisher.

            Schauen Sie: der Zölibat muss ja nicht abgeschafft werden. Geeignete Ordensleute (und besonders kontemplative) können den ja weiterhin leben.
            Nur den Priestern in der Gemeinde sollte vielleicht eine andere Lebensform gestattet sein. Sie sind zu nah und häufig mit den Laien in Kontakt und eben den Jugendlichen.

            Zu bedenken ist hier auch, dass Frauen als Priester bzw. hauptamtliche Laien vermehrt im Bereich Jugend(Seelsorge) eingesetzt werden sollten. Frauen haben ein anderes Libidoverhalten als Männer und werden sehr viel weniger sexuell übergriffig.

            Der Zölibat ist jedenfalls etwas Extremes und die Studie zeigt, dass er eventuell schwer zu realisieren ist, wenn ein Mensch im Hier und Jetzt agieren muss.

            Am einfachsten wäre freilich eine Zulassung von “vir probati” bzw./und verheirateten Priestern.

      2. Amica sagt:
        15. September 2018 um 15:14 Uhr

        Mir ist diesbezüglich grad eine Bibelstelle eingefallen, die vielleicht ganz allgemein aufzeigt, dass selbst Gott mit einer nicht ganz so idealen Lösung “leben” kann bzw. auch mal von den eigen Wunschvorstellungen abweicht und pragmatisch ist:
        Dieses Gleichnis bei Matthäus vom “königlichen Hochzeitsmahl” (Kap. 22).

        Darin lädt ein König (Gott) besondere Gäste zu einem Hochzeitsmahl ein.
        Sie kommen aber nicht (wollen nicht da hin).
        Nun wird’s pragmatisch: der König lässt einfach alle Menschen auf der Straße, die seine Diener finden können, anstatt der Ehrengäste einladen.
        Also: versucht es mit einem Plan B.
        🙂

        Antworten
        1. Diane sagt:
          16. September 2018 um 11:08 Uhr

          Also ich arbeite seit langem mit Profisportlern (oder solchen, die es werden wollen) zusammen. Darum auch mein Beispiel u.a. mit Vereinen. Mit einigen bin ich inzwischen gut befreundet, so dass wir so ziemlich über alles sprechen.
          Was mich zu der festen Überzeugung bringt, dass Missbrauch rein gar nichts mit Zölibat zu tun hat. Das passiert jeden Tag in verschiedensten Lebensbereichen. Immer dort, wo es unbestrittene Machtpositionen gibt.
          Und glauben Sie nicht, dass es nicht auch dort Vertuschung ohne Ende gibt. Keine Organisation will ihren Namen in so einem Zusammenhang in der Presse lesen. Und je kleiner das Dorf ist, umso mehr wird zusammengehalten.

          Eine wahnsinnig große Anzahl von Priestern, die rein gar nichts mit diesen schlimmen Taten zu tun haben, sehen sich jetzt einer Art Generalverdacht ausgesetzt, alles wird schlecht geredet und in Frage gestellt. Das soll okay sein? Sorry, aber dafür fehlt mir das Verständnis.

          Ich finde auch nicht, dass man die Kirche jetzt komplett umstricken kann/soll. Das würde bedeuten, dass man sein Fähnlein zu sehr nach dem Wind dreht. Aber ich glaube, das wäre der falsche Weg.
          Auch eine recht strenge Hierarchie ist prinzipiell nichts Schlechtes.
          Über den Umgang mit Missbrauchstätern und -opfern muss gesprochen werden. Das bedeutet aber nicht, dass die Lösung Frauenpriestertum, Abschaffung des Pflichtzölibats und was weiß ich noch alles, ist.
          Außerdem sollte man immer mal über den deutschen Tellerrand hinausschauen. In vielen anderen Ländern werden solche Forderungen im Zusammenhang mit der aktuellen Situation gar nicht gestellt. Dort fordert man „nur“ Aufklärung und keine Vertuschung mehr.

          Antworten
          1. Amica sagt:
            16. September 2018 um 20:01 Uhr

            Ja, das gibt es überall und wird wohl nie ausgemerzt werden.
            Aber die Kirchen sind nun mal was anderes als ein Sportverein.
            Priester predigen – sie beziehen sich auf das Evangelium.
            Viele ältere und schwache bzw. kranke Menschen gehen in die Kirche und schöpfen Kraft dort. Die sind sehr enttäuscht jetzt.
            Denn irgendwie will man einen Anker haben im Leben, einen Ort, wo Idealismus und Moral noch was zu sagen haben.
            Nur leider geht das eben nicht mehr: man hat den Beruf des Priesters vielleicht zu hoch gehievt, zu sehr idealisiert und nun ist das glatte Gegenteil zu Tage getreten: Da gibt es einige Priester (wenn auch relativ wenige) die im Grunde Monster sind. Die für Menschen zum Fluch, nicht Segen, geworden sind.
            Und nun muss man umdenken. Und die Diakone sind halt die Gruppe, wo relativ wenig passiert ist.
            Ich muss ehrlich sagen: ich hätte gerne verheiratete Priester in der katholischen Kirche.
            Alle Diakone, die ich so kenne, sind unglaublich sympathisch und nicht so verklemmt gegenüber Frauen. Der Umgang mit Ihnen ist ein wirklich freundschaftlicher.
            Zurück zu der Thematik:
            Selbst wenn man sagt, es sind ja nur eine geringe Anzahl an Priestern straffällig geworden. Die Anzahl reicht halt schon aus.
            Ich möchte jedenfalls nicht mit einem der Opfer sprechen müssen. Das ist sicherlich ein Anblick. So eine Tat ist einfach nur eklig – und halt besonders weil sie von Menschen begangen wurde, die permanent über die Nächstenliebe predigen. Wenn ich so ein Opfer wäre, würd ich dem schuldigen Priester wahrscheinlich eine reinhauen wollen. Das ist einfach nur das Letzte.

  11. Ullrich Hopfener sagt:
    14. September 2018 um 19:32 Uhr

    ergänzend zu meinem poste von gestern 13.59: und das wird in den poste kaum thematisiert-

    ich spüre und höre-auch von unseren Bischöfen ( Wölki. Oster ua.) ECHTE Betroffenheit, ja vielleicht auch Schockstarre..

    diese Anteilnahme ist wichtig. Ja

    ABER das reicht nicht; genauso wenig wenn individuell die Täter möglichst juristisch zur Rechenschaft gezogen werden-!

    in diesem Zusammenhang drängst sich dringlichst die Revision der Verjährung auf!

    es ist mir unerklärlich-und das ist die Sache der POLITIK- dass einzig Mord nicht verjährt.?

    es geht hier ja nicht um Diebstahl, aber um Zerstörung von Leben.

    und die KIRCHLICHEN BEHÖRDEN müssen endlich an die STRUKURELLEN Ursachen ran!!

    OHNE TABUS muss die WISSENSCHAFT ,also mit Fachleuten von außen,

    -die von Ihnen Pater Hagenkord als “Strukturelle Sünde”-
    benannte Problematik dargestellt werden, um dann FUNDIERTE!Vorschläge dem Papst an die Hand zu geben .!

    und bitte : auch die tradierte Lehre darf kein Tabu mehr sein.

    denn schließlich ist die Kirche
    “nicht für den Sabbath aber für den MENSCHEN da”

    Antworten
    1. Stephan sagt:
      15. September 2018 um 10:45 Uhr

      Sie sind doch alt genug, um zu wissen, dass die Nichtverjährung von Mord eine grosse Ausnahme in Europa für Deutschland ist und einzig und allein den unermesslichen Naziverbrechen verschuldet ist. Die Juristen diskutieren jetzt in Deutschland darüber, den Rechtsbegriff des Mörders abzuschaffen, weil er statisch und stigmatisierend ist. Also ich bin froh, dass in Europa Straftaten und alles mögliche Andere verjährt. Eine grosse Errungenschaft der Zivilisation und Kultur! Und Ihnen würd’ ich mal empfehlen, aus den Startlöchern für eine Hetzjagd wieder’rauszuklettern.

      Antworten
      1. Ullrich Hopfener sagt:
        15. September 2018 um 12:04 Uhr

        @Stephan,
        Wieso Hetztjagd?? Das ist Ideologie der Rechtsextremisten (AFD und Co.)

        Hier gehts doch nicht um Hass aber um Getechtigkei!

        Wenn ich Ihrem Gedankengang folge, könnte man- überspitzt formuliert- auf jede juristische Klärung verzichten..

        Das HST nichts aber auch gar nichts mit „ Chemnitz „ zu tun!!

        Aber das Sie mich sozusagen etwas in die Richtung der „Hetzer‘ sehen.. ist schon etwas steil…. oder ?

        Antworten
  12. Rosi Steffens sagt:
    14. September 2018 um 20:06 Uhr

    Ich war gerade auf der Internetseite von katholisch.de http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/ein-verbrechen-oster-bittet-betroffene-um-vergebung, dort sind erste Stellungnahmen zum Missbrauch in der Kirche veröffentlicht, die mich persönlich davon überzeugen können, dass ein Umbruch bereits im Gange ist. Jetzt kommt es auf alle Glieder der Kirche an, wie sie mit diesem bedrückenden Auftrag umgehen.

    Antworten
  13. Ullrich Hopfener sagt:
    15. September 2018 um 12:41 Uhr

    ergänzend für @ Stephan

    vielleicht bin ich auch deswegen gerade etwas irritiert, WEIL ich Sie in ihren poste als großen Freund des Poetischen -Rilke ua. kennengelernt habe..

    aber gerade beim Thema Missbrauch bin ich sehr verletzlich-

    ich war im katholischen Internat und habe -gottseidank-nicht sex ABER andere Gewalt erlebt UND RELIGIÖSEN ZWANG!

    nichts für ungut Stephan

    Antworten
    1. Stephan sagt:
      15. September 2018 um 16:56 Uhr

      Sie sind aber auch schreckhaft, bin ich im Grunde auch. Jetzt beginnt gleich der Sonntag, und kurz will ich noch antworten. Diese negativen Dinge, das Schlimme zu vertiefen und ins negative zu übertreiben und die Notwendigkeit abzuschaffen, damit abzuschliessen und Untersciede abzuschaffen sind die Grundlagen, auf denen sich Extremismus aufbauen kann, und dann noch das Strafen ohne Ende. Schon gut, das Strafgesetz muss es geben, aber es basiert doch trotz allem auf dem Rachegedanken. Deswegen lieben es ja auch die Rechtsextremisten ganz besonders und wollen damit Politik machen. Ich bin hier in Osteuropa, links und rechts gibt es hier in der Sprache für Extremisten gar nicht. Das Wort dafür ist Nazi. Ich bin dem kirchlichen Internat entkommen, Canisius oder St Blasius, ob’s besser oder schlechter gewesen wäre, kann ich mangels Erfahrung nicht sagen.

      Antworten
  14. mig sagt:
    16. September 2018 um 00:05 Uhr

    So wie sich vieles liest, dürfte Reden wenig bringen, da vielleicht zu viel aneinander vorbei und in den eigenen Echokammern geredet werden wird.

    Antworten
    1. Rosi Steffens sagt:
      16. September 2018 um 07:46 Uhr

      Mag sein, dass sie damit Recht haben, doch es gibt verschiedene Zeitfenster im Reden von Gott, die durch Gespräche geöffnet werden können, um den Zugang für alle zu ermöglichen. Will heißen, wo die Einen noch unenedlichen Gesprächsbedarf haben, da beten die Anderen bereits für all die Opfer von Missbrauch zu Gott und lindern damit deren unendliches Leid. Beten ist immer auch handeln im Auftrag von Gott, das sollte man dabei nicht vergessen.

      Reden allein genügt dabei sicher nicht, denn man muss auch dafür Sorge tragen, dass den Worten die Taten folgen, die der Linderung des unendlichen Schmerzes dienen und dazu gehört es eben auch, Schuld einzugestehen ohne sie zu verharmlosen oder gar rechtfertigen zu wollen, denn für Missbrauch gibt es keine Entschuldigung.

      Antworten
      1. mig sagt:
        16. September 2018 um 12:39 Uhr

        Beten, also mit Gott reden, ist immer richtig; immerhin wird Gott einen kaum falsch verstehen (in der Gegenrichtung natürlich möglich).

        Aber es gibt immer so schnell Lagerbildung und das Reden der Lager untereinander sieht so sinnlos aus.

        Nebenbei, Ihnen passiert hier auch eine sprachliche Lagerbildung, nämlich in die, die noch Gesprächsbedarf haben, und die, die für die Opfer beten; kann man schon wieder gleich missverstehen als Vorwurf an die, die reden wollen/Fragen haben, dass sie sich nicht um die Opfer sorgen und nicht für die Opfer beten.

        Ist sicher nicht so gemeint; aber so kann es aufgefasst werden; wie leicht Missverständnisse passieren können.

        Antworten
        1. Rosi Steffens sagt:
          16. September 2018 um 13:33 Uhr

          Damit wollte ich auf die Diversität des Lebens hinweisen, das durch die Menschheit besteht, die in Gott eine Einheit finden kann, die sich durch jeden einzelnen Mitmenschen zum Ausdruck bringt.

          Dass es da solche und solche Ausdrucksweisen gibt, das ist wohl der individuellen Erziehung von Kindern geschuldet und sollte aus Würde eine Ebene erzeugen auf der sich alle verständlich machen können.

          Antworten
          1. mig sagt:
            17. September 2018 um 22:30 Uhr

            Habe auch nicht gedacht, dass es negativ gemeint war; wollte nur dafür sensibilisieren.

  15. Amadeus sagt:
    16. September 2018 um 17:03 Uhr

    “Ich schäme mich für meine Kirche”, sagt Kardinal Woelki, und Kardinal Marx zeigt sich “tief bedrückt, erschüttert und beschämt” über das “was in der Kirche geschehen ist und geschieht” – so heute auf katholisch.de. Die KIRCHE sei zur Buße aufgerufen. Welche Art von Kirche ist denn gemeint? Das Volk Gottes in seiner Gesamtheit aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf seinem Weg durch die Zeit oder der Apparat, die Organisation, die Firma, geleitet von einer gestuften Hierarchie, allesamt Kleriker. Wer hat denn ganz konkret und in jedem bekannt gewordenen Mißbrauchsfall denn die Verantwortung zu tragen und dabei jämmerlich versagt? Das ist doch nicht die/der Katholik/in aus der Nachbarschaft, vom Arbeitsplatz, der zur rechten oder die zur linken sitzende Banknachbar/in in der Kirche! Was war denn mit den Dekanen, Oberen, Personalreferenten, Domkapitularen, Bischöfen, Erzbischöfen, Bischofskonferenzen, päpstliche Kurie? Allesamt ausgestattet mit bis in die äußersten Sinnspitzen hinaus ontologisch begründeten Kompetenzen und Vollmachten. Das Versagen einer Vielzahl von diesen Leuten ist nun offenkundig geworden. Dafür nun die Kirche, das Volk Gottes (siehe oben) in Mithaftung – Buße – zu nehmen ist ein starkes Stück und der fortgesetzte Versuch, Verantwortung abzuwälzen. Der Kreis der Büßer lässt sich ziemlich genau namentlich benennen, Akten dazu gibt es ja genug.
    Katholiken/innen büßen seit geraumer Zeit. Was, du gehörst auch zu diesem Laden, ist noch die harmloseste Anrede. Das muss sich kein einziger der genannten Herren sagen lassen. Über was soll denn noch geredet werden? Der verfluchte Klerikalismus ist nicht aus der Welt zu schaffen. Seit dem Konzil wird geredet und was hat sich seither fundamental zum Guten geändert? Ich bin jetzt 67 Jahre alt und habe die Nase voll. Nichts wird sich ändern. Der Großinquisitor lässt grüßen: Warum bist du gekommen um unsere Kreise zu stören? Die Menschen gaben uns ihre Freiheit …

    Antworten
  16. Theodoros sagt:
    22. September 2018 um 10:02 Uhr

    Ja warum schämt sich Kardinal Wölki für seine Kirche und nicht – wie es zutreffend wäre – für den Priester X, der seinesgleichen und Knaben mehr liebt als Jesus, und den Bischof Y, der den zolibatären Zustand des ihm Unterstellten vorteilhaft ‘missbraucht’, den ertappten Sünder klammheimlich und geräuschlos in die Fremde zu versetzen, um das Gesicht der Kirche zu wahren, was bei einem verheirateten Priester mit Frau und Kindern nicht derart leicht zu arrangieren wäre? Ein sachlich präziseres und damit glaubwürdigeres Artikulieren, konsterniert zu sein, dürfte auch Herrn Wölkis Lehrern Rolf Buschhausen und Günter Löttgen (1929-2000) gefallen.

    Antworten
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