Der Konflikt ist schwer erträglich. Ein heikles, wichtiges und für Christen in Deutschland zentrales Thema wird zerrissen: die deutschen Bischöfe entwickeln – über Jahrzehnte hinweg – eine Regelung für den Kommunionempfang des nichtkatholischen Teils einer Ehe, einige wehren sich dagegen und appellieren an Rom.
Rom entscheidet in dem Sinn, dass es der Bischofskonferenz überlässt „möglichst einmütig“ zu entscheiden. Darüber hatte ich selber hier auch geschrieben, „Synodalität beim Entstehen zuschauen“ hatte ich es genannt. Und nun Befehl zurück, in einem Brief nimmt der Präfekt der Glaubenskongregation das mit Bezug auf den Papst zurück.
Der Brief wurde durchgestochen, die Empfänger haben vom dem Brief aus den Medien erfahren. Das allein zeigt schon, dass es hier einigen nicht um Inhalte, sondern um das Beschädigen von Personen geht. So viel zum Thema Sorge um Kollegialität, Weltkirchlichkeit und den Glauben. Einige spielen hier ihre Spiele.
Schwer zu ertragen
Aber auch der Inhalt ist schwer zu ertragen. Ist das nun wirklich ein Zurück? Wie lese ich das? Was hat der Papst nun wirklich Erzbischof – bald Kardinal – Ladaria aufgetragen? Wir dürfen nicht vergessen, dass der Papst immer und immer wieder auf sein Amt als Garant der Einheit in Debatten hinweist, er delegiert keine Autorität, das ist nicht Sinn der Synodalität.
Auf mich wirkt das Ganze – von außen betrachtet – wie eine der Beulen, von denen der Papst spricht.
Die Sache mit den „Beulen“ will ich nicht überinterpretieren, was ich aber damit meine ist die Unbequemlichkeit, welche die Reform, der missionarische Aufbruch, die Dynamik des Papstes mit sich bringt.
Intellektuell verstehen wir das
Intellektuell verstehen wir es, auch wenn nicht alle einverstanden sind. Viele finden das auch gut und richtig. Aber hier trifft die Unbequemlichkeit nun uns. Es gibt im Augenblick keine glatte Auflösung, der Zorn ist groß, der Instinkt – den ich hier wahrnehme – ist der von Hinwerfen oder Protest.
In Augenblicken wie jetzt, wo wir gerne mehr verstehen wollenm ahnen wir vielleicht, dass genau das die unangenehmen Prozesse sind, die wir vielleicht intellektuell gut finden, die dann aber in unserer Erfahrung angekommen gar nicht so toll sind.
Wäre eine glatte Lösung besser? Zweifelsohne. Die war aber nicht zu bekommen, aus ganz verschiedenen Gründen, nicht zuletzt leider auch weil irgendwer hier meinte, damit sein Spiel spielen zu müssen.
Aber nicht alle Beulen sind bei den „anderen“, es gibt sie halt auch bei uns. In unserer Kirche, bei uns wichtigen Themen wie etwa bei der Ökumene. In so einer Situation nicht klein beigeben, weiterreden, sich nicht von den Spielern das Thema wegnehmen lassen, nicht auf Konflikt setzen, das wäre die Synodalität, die entstehen kann. Kann.
„Die war aber nicht zu bekommen, aus ganz verschiedenen Gründen, nicht zuletzt leider auch weil irgendwer hier meinte, damit sein Spiel spielen zu müssen.“
Was mich hieran irritiert ist, dass die Konflikte so sehr in die Öffentlichkeit gehen und das scheinbar auch für Beteiligte überraschend (z.b. soll ja der Brief nach Rom von den 7 Bischöfen auch nicht ganz zufällig publik geworden sein).
Kommunionempfang ist doch – und auch einer im Tiefschlaf weiß das spätestens seit den Diskussionen um AL – ein heikles Thema.
Wenn ich sowas heikles bearbeiten würde, wäre mein erster Gedanke mit JEDEM, der möglicherweise Anlass haben könnte, massiv für seine eigene Position einzutreten, intensiv Kontakt und Gespräch suchen würde.
Natürlich auch um vielleicht zu gemeinsamen Positionen zu gelangen und zu Kompromissen zu finden.
Aber selbst wenn das nicht geht, dann doch um auszuloten, wann beim anderen rote Linien überschritten werden, so dass von dem Reaktionen zu erwarten sind. So dass ich dann wenigstens weiß, ok, wenn ich X mache/vorschlage, dann wird Herr A Widerspruch anmelden und gegen mich opponieren.
Nur scheinen die meisten Beteiligten überrascht zu sein, so als hätten sie nicht gewusst, wo bei den jeweils anderen rote Linien sind, bei derem Überschreiten das Ganze eben unschön werden kann.
Da wäre auf jeden Fall bessere und mehr Kommunikation über das heikle Thema geboten gewesen. Dann hätte man vielleicht das gleiche erreicht oder zumindest den gleichen Diskursstand aber mit weniger Beulen.
Grundsätzlich ist eine OFFENES Ringen und ja auch der konstruktive(!)Streit nichts Verwerfliches,
der offensichtlich sehr leidenschaftliche Streit auf dem Apostelkonzil( Judenchristen-Heidenchristen) hats sogar in den Kanon geschafft…
was mich traurig stimmt ist erst mal symbolisch:
grade war Kardinal Lehmann beerdigt… und zeitnah wurde der Brief von Wölki und den anderen Kollegen – durchgestochen oder nicht? – öffentlich….
die schon Älteren erinnern sich :
in der Auseinandersetzung in der DBK bei der Schwangerschaftskonfliktberatung hat der damalige Kölner Kardinal Meissner
– ohne(!) Kommunikation mit seinen Kollegen-
seinen persönlichen Freund JP.II vom „Irrweg“ Lehmanns und der Majorität der Konferenz in der Weise „unterrichtet“, dass diese Mit-Brüder das Zeugnis für das Leben verrieten…!!!
ja- man konnte das kaum glauben…
der Rest ist bekannt und wenn Lehmann nicht diesen Glauben gehabt hätte.. trotzdem hat er an diesen groben Unterstellungen durchaus gelitten.
ABER dieser wache Geist lebt ja -auch unter uns-weiter..
bei Lehmanns Beerdigung waren sowohl Wölki und Marx..
heute bei katholisch.de einen bemerkenswert sachlich ruhiger Beitrag
(Rubrik Standpunkt) von Kardinal Kasper – dem möchte ich -außer meinem Dank natürlich- nichts hinzufügen..
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noch eine kurze Nachbemerkung zum „Kreuzerlass“:
niemand hinterfragt ja-und das wäre NICHT korrekt-den privaten Umgang des Markus Söder in Glaubensfragen!!
Aber hier geht’s um den öffentlichen Amtsträger !- und dessen Beiträge gerade jetzt wieder zu dieser ganze Migranten Abschiebe Orgie!- nach dem Motto :weg damit..
NIEMALS ist das vereinbar mit der Lehre Jesu- denn schließlich ist er ja gerade wegen seines GELEBTEN Zeugnisses gekreuzigt worden
dazu:1.Korinther1.26-31
„heute bei katholisch.de einen bemerkenswert sachlich ruhiger Beitrag
(Rubrik Standpunkt) von Kardinal Kasper – dem möchte ich -außer meinem Dank natürlich- nichts hinzufügen..“
Ich verlinke mal:
http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/kardinal-kasper-vorschlaege-loesung-eucharistie-streit
„Der Brief des Präfekten der römischen Glaubenskongregation an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Reinhard Marx zur Frage der Kommunion von nichtkatholischen Ehepartnern löst bei vielen, auch bei mir, Fragen aus, die nicht ich – selbst ein Außenstehender – sondern nur die Verantwortlichen beantworten können.
Zornig macht mich,“
Habe kein Problem damit, dass Kasper etwas zornig macht. Irritiert mich nur, dass man einen Beitrag, in dem der Autor im zweiten Absatz seinen Zorn über irgendwas ausdrückt als sachlich und ruhig bezeichnet. Wäre für mich bei Beiträgen, in denen explizit ein Autor Zorn ausdrückt, unpassend, denn Zorn ist selten sachlich und ruhig.
Wie behandelt man fachmännisch ein Prellung („Beule“)laut Wikipedia?
„Ruhigstellen, Kühlung, Anlegen eines Kompressionsverbandes und Hochlagerung können die Ausbildung von Schwellung und Hämatom begrenzen“.
Ein Schlückchen Wein und eine gute Heilsalbe werden auch helfen.
„Der Kirche“ gute Besserung 🙂
In der Frankfurter Allgemeinen wurde eine eigene Interpretation des Briefes aus Rom vorgelegt, die ihn als bewußt im jesuitischen Stil verfasst zu verstehen sucht.
Was halten Sie, Pater Hagenkord, als Jesuit von dieser Interpretation?
Diese Interpretation habe ich leider nicht gelesen, ich bekomme hier diese Zeitung nicht oder nur verspätet.
Wenn Sie es interessiert, finden Sie den Text auch auf kath.de. in der Presseschau.
Ich habe derzeit den Eindruck, dass, was immer Papst Franziskus jetzt sagt oder entscheidet, weder für die „Reformfreudigen“ noch für die „Non-Reformer“ passt. Derzeit scheint es, dass er es niemandem recht machen kann. Kardinal Kasper scheint noch einer derer zu sein, die an seiner Seite stehen.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/paepstlicher-brief-an-kardinal-marx-15624565.html
Lieber Pater Hagenkord, das ist der entsprechende link, aus kath.de übernommen. Es geht eben immer wieder um „noch nicht zur Veröffentlichung geeignet“ und dieses „noch nicht“ lässt hoffen.
Liebe Monika Ludwig,
danke für den Link. Das war sehr aufschlussreich.
Was ist an dem Link zu FAZ.net aufschlussreich?
Sorry, ich lese den Blog nicht täglich, daher eine späte Antwort.
Ich finde, der ganze Vorgang wird in dem Artikel wesentlich positiver dargestellt als ich es wahrgenommen hatte. Z.B. Kardinal Marx hat einen Ball ins Rollen gebracht und ist nicht der große Verlierer. Eine baldige Klärung auf Wltebene steht an. Und es ist in der Tat kein nur deutsches Problem.
Die Überlegungen zur Stärkung des Ortsbischofs sind meiner Ansicht nach zu Recht mit vielen Fragezeichen versehen. Denn das ergäbe viele Ungerechtigkeiten. Es kann nicht vom Wohnort der Betroffenen abhängig gemacht werden, ob sie zur Kommunion zugelassen werden oder nicht.
„Es kann nicht vom Wohnort der Betroffenen abhängig gemacht werden, ob sie zur Kommunion zugelassen werden oder nicht.“
Bei den WvG ist das schon der Fall, siehe z.b. Deutschland und Polen.
Vielleicht kommt es mir ja nur mir so vor, doch ich sehe die Kirchen und ihre Würdenträger wieder mehr im Fokus der Öffentlichkeit als ich das vor einigen Jahren noch wahnehmen konnte.
Auch das ist in meinen Augen etwas Positives, denn öffentlich geführte Debatten bilden eine Kommunikationsgrundlage auf der man sie austragen kann und das ist doch etwas Gutes.
Wie diese Debatten enden, das zeigt das Leben selbst und nicht der verbale Austausch darüber.
Spiel, Spieler, spielen, „…nicht zuletzt leider auch weil irgendwer hier meinte, damit sein Spiel spielen zu müssen.“ Das kann doch nicht wahr sein! Wo sind wir denn?! Wird – wie schon so oft – stur und blind die Macht verteidigt, oder Roulette gespielt? Das ist ein Trauerspiel, ein Drama.
Das Hohepriestertum wird nicht müde, in Jesu‘ Kirche weiter zu agieren.
Intellektuell verstehe ich den letzten Abschnitt leider gar nicht. Wer genau sind „wir“. Wer sind die Spieler und wer sind „die anderen“? Können Sie hier etwas konkreter werden?
Die Einseitigkeit im Radio Vatican Blog bei diesem heiklen Thema „Kommunionempfang“enttäuscht mich sehr. Ich lese aus dem Beitrag und den Kommentaren nirgendwo eine echte Auseinandersetzung mit den Argumenten der sieben Bischöfe, die in aufrichtiger Sorge um die Einheit der Kirche ihre Bedenken nach Rom geschrieben haben, nachdem sie in der DBK offensichtlich übergangen worden sind.
Einseitig empfinde ich den Blog nicht. Jedenfalls nicht meinen Beitrag. Die Argumente der sieben Bischöfe waren nicht mein Thema, das ist schon richtig, aber genausowenig habe ich anders Stellung bezogen. Jedenfalls weniger als das, was ich bei Ihnen lese: da sind die einen aufrichtig und die anderen haben übergangen. Sie machen also genau das, was Sie hier vorwerfen.
Ich denke, es gehört schon sehr viel Mut dazu, wenn sich 7 Bischöfe gegen eine überwältigende Mehrheit positionieren.
Bei der DBK fehlte offensichtlich auch der Blick auf die orthodoxen Schwesterkirchen, die der angestrebten Regelung des Kommunionempfangs bei nicht-katholischen Ehepartnern sicherlich nicht zustimmen werden.
Bislang kennt noch niemand den Text – außer den Beteiligten – deswegen finde ich Spekulationen etwas unpassend. Mut? Dass die Bischöfe auf ihrer Ansicht bestehen, ist ihr gutes Recht. Aber Mut?
Das Argument mit den Schwesterkirchen stimmt natürlich, nur geht es hier – den Worten der Bischöfe nach – gar nicht um eine Erlaubnis oder dergleichen dogmatische Regelung. Ein großer Teil kirchlich geschlossener Ehen in Deutschland ist konfessionsverbindend, dazu sagt die Bischofskonferenz: „Die Orientierungshilfe geht davon aus, dass in konfessionsverschiedenen Ehen im Einzelfall der geistliche Hunger nach dem gemeinsamen Empfang der Kommunion so drängend sein kann, dass es eine Gefährdung der Ehe und des Glaubens der Ehepartner nach sich ziehen könnte, ihn nicht stillen zu dürfen“ (Statement Kardinal Marx im Februar diesen Jahres). Darüber muss man reden. Auch wenn man zu unterschiedlichen Schlüssen kommt, das ist ein wichtiges Thema.
Einzelfalllösungen sind auch jetzt schon möglich.
Die Gefährdung von Ehen, weil der Hunger des nicht-katholischen Partners nach gemeinsamer Eucharistie nicht gestillt werden kann, erscheint mir arg konstruiert. Wieviele Personen mögen davon betroffen sein? Für eine winzige Fallzahl eine solche Diskussion vom Zaun zu brechen, war m.E. völlig überflüssig.
Sie urteilen hier ziemlich hart: „vom Zaun brechen“. Ich kenne einige Ehepaare, bei denen das ein Thema ist. Das ist überhaupt nicht „arg konstruiert“, wie Sie unterstellen. Auch die Einschätzung „winzige Fallzahl“ ist schlicht falsch.
Es bleibt fraglich, ob Jesus seinen Jüngern wirklich den Wein im Kelch in seiner aramäischen Sprache als ’sein Blut‘ gereicht hat, denn der Blutgenuss war für jeden frommen Juden ein von Gottes Wort her verpöntes, geächtetes Gräuel (u.a. Gen 9,4). So spricht Paulus auch nur ‚vom Kelch des neuen Bundes, besiegelt durch mein Blut.‘ Und die ’substanzielle‘ reale Präsenz bleibt letztlich doch nur eine symbolische, denn auch der Leib, die Hülle, ist nur ein, wenn auch notwendiges Zeichen, ein Verweis auf eine Person und nicht sie selber. Sonst vollzöge man beim Kommunizieren eine Art geistig-magischen Kannibalismus.
Also doch nur eine mehr oder weniger gut schmeckende Oblate und irgendein Wein über dessen Qualität sich streiten ließe?
So unterschiedlich sind eben die Auffassungen über die Eucharistie und die darf ja jeder für sich haben.
Ganz so beliebig ist es sicherlich nicht, denn die Eucharistie ist mehr als ein herkömmliches Sättigungsmahl. Die Absicht des eucharistischen Essens und Trinkens ist nach dem Wortlaut des Einsetzungsberichts Jesus zu gedenken. Und Gedenken bedeutet eine lebendige Erinnnerung an ihn zu wecken – vielleicht vorbereitet durch eine gute Predigt – als an jemanden, der wie Speis und Trank für seine Mitmenschen sein wollte. Die lebendige Erinnerung wird ihn im Leben derer, in denen sie geweckt wird, gegenwärtig und schöpferisch erfahrbar machen. Das ist das einzige Ziel. Essen und Trinken sind ein Mittel dazu (von vielen anderen), aber deren exklusive Deutung hat in der Kirchengeschichte immer wieder in einem anderen Gewand zu erbittertem Disput „um Leben und Tod“ geführt. Die deutsche Kopula „ist“ der Einsetzungsworte muss über die sprachliche Gleichsetzung von Subjekt und Objekt hinaus in einem erweiterten Sinn verstanden werden als eine schöpferisch wirkende Selbst- bzw. Seinsmitteilung seiner Gegenwart in der Gemeinschaft mit den anderen.
Was Sie schreiben ist sicherlich eine mögliche Deutung und mit dieser Sicht wäre auch ein gemeinsames Abendmahl – mit wem auch immer – gut vorstellbar. Aber, warum soll ich mich mit weniger zufrieden geben wenn mir die Katholische Kirche zusagt, dass in der Eucharistie Christus selbst gegenwärtig ist.
„Ist’s den Sinnen auch verborgen, stärkt uns doch der Glaub‘ allein.“
@Rudi: Folgendes ist zu bedenken: Bei einer materiell-substanziell vorgestellten Gegenwärtigkeit im Messopfer, also nicht nur einer symbolischen, ist die Nähe zum alttestamentlichen blutigen Schlachtopfer groß. Und Opfern meint, Gott etwas abzugeben und anzubieten, um etwas Besseres zu gewinnen, hier: die Vergebung der Sünden, sprich die Erlösung. Eine solche Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers, bei der Jesus das Opferlamm und der das Lamm opfernde Priester Jesus ist (man lese den Brief an die Hebräer), führt gleichsam zu einem unblutigen Suizid, zu einer kultischen Selbstverbrennung, der die Gläubigen beiwohnen. Da kann einem beinahe gruselig werden …
Ich sehe , daß wir nicht zusammen kommen. Wir haben eine völlig andere Sicht der Dinge. Sie sind ebenso wenig zu überzeugen wie ich. Deshalb wird es auch hier wohl keinen Kompromiß im Sinne, wir treffen uns in der Mitte, geben. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Sonntag.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Theologie nicht immer und überall mit dem Glauben konform geht, der durch das Volk vor Ort praktiziert wird. Nichts desto trotz zeigt das Volk durch seine Lebensumstände auf, wo für die Kirche Handlungsbedarf besteht, der von akut bis vordergründig sicher das ganze Spektrum umfasst, immer an Ort, Zeit und betroffene Person gebunden.
Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass ein theologisches Urteil über die Handreichung bei der Kommunion für Ehepartner aus verschiedenen Konfessionen ein anderer fällen könnte als der Herr selbst, der, wie wir alle wissen, in uns die Liebe fördert die wir durch ihn empfangen.
Einzelne Menschen von dieser Liebe auszuschließen ist genauso verwerflich, wie die Bedenken Betroffener zu übergehen, die begründet aus dieser Liebe hervorgehen. Es gilt also wieder einmal mehr in der Zeit nach Lösungen zu suchen, die von Liebe getragen die betroffenen Personen vor Schaden bewahren, der durch fehlende Nächstenliebe eintritt.
Für mich sind es Begriffe wie „Herr“, „Nächstenliebe“ und „Urteil“, die nach einstimmigen Definitionen verlangen, um den Argumentationen standhalten zu können, die nicht für die Würde sprechen, die im Ansinnen von Gott in jeder Person bereits durch Jesus angelegt ist.