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Konflikt-Themen

Veröffentlicht am 7. Oktober 2015

Wiederverheiratete Geschiedene: Fast jeder, der sich für die Fragen der Bischofssynode interessiert, wird dieses eine Thema als wichtig nennen können. Es gehe nicht nur darum, in diese Ecke lasse sich die Synode nicht drängen, kein geringerer als Papst Franziskus hat die Perspektive auf diese Frage geklärt. Das ist aber keine Ablehnung, sondern eine Klarstellung. Wenn diese Frage nur eine unter vielen wird, dann schafft das auch Freiheit für alle Themen. Dass gerade bei uns diese Frage im Vordergrund steht ist ja berechtigt, aber es ist weltweit nicht die einzige Frage.

Was sind also die anderen Themen, die auch im Fokus stehen? Einige davon sind sehr umstritten oder werden es zunehmend. An dieser Stelle einmal eine kleine und unvollständige Auswahl.

 

Lokal und universal

 

Eine zu debattierende Frage wird die sein, wie universal und lokal sich zueinander verhalten. China und Europa, Lateinamerika und und

Bei der Kleingruppenarbeit - Synodale und Fachleute um einen Tisch.
Kleingruppenarbeit bei der Synode

Indien haben andere Kulturen und damit Probleme. Das ist offensichtlich. Die Kirche hat aber eine einzige Lehre. Wie geht das zusammen? Sollten Ortskirchen, Bischofskonferenzen oder Kontinental-Konferenzen eigene Lösungen für Probleme formulieren können, und wenn ja auf welcher gemeinsamen Basis? Was dafür spricht, ist offensichtlich, lokale Lösungen für lokale Probleme. Dagegen spricht, dass die Kirche zwei Antworten auf nur eine Frage hat, in Zeiten der Mediengesellschaft, wo Ereignisse in Chile oder New York in Echtzeit auch bei uns wahrgenommen werden, nicht unproblematisch.

Eine weitere Frage wird wohl die nach der Form des Sakraments der Versöhnung sein. Die Kirche kennt drei Formen, die individuelle Beichte ist die erste Form. Genannt wurde aber auch die dritte Form, die allgemeine Lossprechung, die bislang an klare Bedingungen gebunden ist. Das verbreiterte Angebot dieser Form bringe Menschen, die bisher fern der Sakramente seien, zurück. Zumindest gebe es neue Möglichkeiten. Was das mit Familie zu tun hat? Es geht um Sakramente und deren Zugänglichkeit. Ehe ist ja nicht nur soziologisch zu verstehen, sondern auch als Sakrament, wie kann man also das sakramentale Leben der Kirche stärken? Diese Debatte zeigt einen möglichen Weg, der durchaus nicht von allen für gut gehalten wird.

 

Gender und der Westen

 

Dann gibt es Fragen, die für Europäer eher schwer zu schlucken sein werden: als selbstevident wird vom „Westen“ gesprochen, der Individualistisch, Freiheit-anbetend und dem Glauben abgewandt sei. Dort hinein gehört auch die Debatte der „Gender-Theorie“, die in Teilen der Welt als gefährlich für die Gesellschaft wahrgenommen wird. Gesellschaftsmodelle würden oder werden per Medien und per Gesetz übergestülpt. Wie mit diesem komplexen Thema umgehen wird nicht einfach.

Die Umkehrung dieser Frage führt in die nächste Debatte: was kann man Positives in den Kulturen entdecken? Europäer weisen immer darauf hin, dass der Kontinent eine Geschichte der Freiheit durchlaufen habe, das habe wichtige und gute Ergebnisse, die auch befruchtend für den Glauben und die Kirche sei. Familie sei nicht nur Krise, man müsse in den sich verändernden Situationen das Gute und Positive lesen lernen.

 

Positiv oder negative Sicht?

 

Dahinter liegt auch die Frage, ob man defensiv agiert und wiederentdeckt oder ob die Synode positiv neue Wege formuliert. Das Alte in neuer Sprache wiederholen und prophetisch gegen die Welt von heute agieren; oder im Neuen Gottes Wege entdecken? Das was Familie ist und sein soll aus der Vergangenheit rekonstruieren oder neu finden? Einfach nur auf den Papst zeigen und ihn zitieren reicht nicht, die Synode muss ihren eigenen Weg finden und formulieren.

Gerade hier zeigt sich vielleicht jetzt schon die große Gemeinsamkeit: Alle von mir besuchten Gruppen suchen nicht nur die Klage, sondern suchen das, was die Kirche positives sagen, beizutragen und zu verkünden hat. Und das ist bei allen konfliktiven Themen ein guter Anfang.

Ich halte Sie auf dem Laufenden.

 

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Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Franziskus, Rom, Vatikan
Schlagwörter Bischofssynode, Ehe. Familie, Gender, Konflikt, Moral, positiv, Westen

47 Kommentare zu “Konflikt-Themen”

  1. Rosi Steffens sagt:
    7. Oktober 2015 um 15:10 Uhr

    Konflikte resultieren aus verschiedenen Blickwickeln, die objektiv betrachtet jedoch wieder eine Einheit ergeben müssen. Geht es nicht darum, zu differenzieren, was ganz private Angelegenheiten sind, also kirchlich relevant sein dürften und was öffentliche Themen sind, die in eine politische Leitstruktur geführt werden müssen? Für mich ist die Schnittstelle hierfür in der Familie zu suchen, denn sie trennt den privaten Raum vom öffentlichen Interesse. Je besser sie funktioniert, umso weniger substanzielle Ansprüche stellen sich an die Politik. Je schlechter Familie funktioniert, umso weniger Zeit hat Politik für strukturelle Aufgabenstellungen.

    Getrennt davon sind Menschen zu betrachten, die sich offensichtlich nur über ihre Sexualität identifizieren können, was für mich an sich fragwürdig ist, denn zunächst sollten wir als Menschen wissen wo wir herkommen und dass wir nur Eins in der Gleichstellung von Mann und Frau sind. Das bedeutet für mich nichts anderes, als dass Sexualität dem eigenen Bild von Mann und Frau unterworfen ist und somit sehr persönlich und privat ist. Mann und Frau sind gleichberechtigt in ihrer Daseinsform, dazu gehört definitiv auch die Sexualität, denn die ist abhängig vom Geschlecht. Nun gibt es aber Menschen, die „fühlen“ sich als Mann obwohl sie eine Frau sind und umgekehrt genauso, oder aber sie „fühlen“ sich vom gleichen Geschlecht angezogen, aus welchen Gründen auch immer. All das ist legitim, weil es das Ergebnis aus unserem bisherigen Lebenswandel ist, was jedoch nicht bedeuten darf, dass dies richtig ist für unsere Zukunft. Die Ursachen für diesen Wandel herauszufinden dürfte allerdings wesentlich schwieriger sein, als sich in Begriffen für die Tatsachen zu verlieren und ihnen damit erst ihre Bedeutung einzuräumen.

    Global betrachtet gibt es ein Bild von Mann und Frau, wie sie als Mensch ins Leben finden. Die differenzierte Geschlechtlichkeit ist Grundvoraussetzung für die Fortpflanzung des Menschen. Heute reicht der menschliche Einfluss so weit, dass er dem Menschen diesbezüglich sein Recht auf Leben aberkennt oder aber neues Leben schafft, das er dann Mensch nennt. Darüber sollte man sich in dieser Synode auch Gedanken machen, denn wer begrenzt noch unser Handeln und wer bestimmt welches Recht für wen gültig ist? Wir müssen uns Gott und damit den Gesetzmäßigkeiten der Natur unterwerfen und zwar alle, anders werden wir uns selbst auslöschen.

    Wenn sich neues Leben wieder aus der Familie heraus formiert und dabei so unterstützt wird, dass es sich frei und unabhängig entfalten kann unter den rechtlichen Bedingungen, die vorgegeben sind, dann finde ich, das wäre ein guter Ansatzpunkt für alle. Gerade Deutschland hat GG die von höchster Kompetenz dem Menschen gegenüber zeugen, denn sie beinhalten die Grundsätze für das menschliche Werden in Anbetracht des menschlichen Miteinanders und der Vorgeschichte, sodass Familie einen besonders geschützten Raum darstellt. Nur wird immer mehr in diesen geschützten Rechtsraum eingegriffen, weil sich Menschen nicht mehr in der Lage sehen mit Ihresgleichen so umzugehen, dass ein würdevolles Miteinander daraus erwachsen kann.

    Gerade Kinder bedürfen des Schutzes einer gefestigten Familienstruktur, denn sie bauen ihr Leben auf das ihrer Eltern auf und erhalten dafür die Voraussetzungen von Gott. Wenn nun das göttliche sich immer weiter vom menschlichen entfernt, so dürfte das akute Probleme aufwerfen, denn das würde bedeuten, die Natur zieht sich in ihre eigene Existenz zurück und lässt die Menschheit in ihrer Welt.

    Antworten
  2. Micaela Riepe sagt:
    7. Oktober 2015 um 15:47 Uhr

    Pater Hagenkord,

    dürfen wir erwarten, dass die Rede, die Franziskus gestern vor der Synode gehalten hat, durch Radio Vatikan übersetzt wird? Bisher finde ich sie nicht, nur unzureichende Auszüge durch Lombardi.

    Ansonsten Danke für Ihre Berichterstattung, und ich möchte noch den Link eines Synodenteilnehmers einbringen, dessen warmherzige Reflektionen der Synodentage ich bemerkenswert finde:

    http://www.katholisch.de/aktuelles/themenseiten/aus-der-aula

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      7. Oktober 2015 um 16:35 Uhr

      Den Text wird es nicht veröffentlicht geben, bisher lautet die Regel, dass der Vatikan keine Ansprachen (außer den offiziellen) aus der Aula veröffentlicht.

      Antworten
      1. Micaela Riepe sagt:
        7. Oktober 2015 um 17:12 Uhr

        Das ist in diesem Fall sehr schade, ich dachte, es könnte eine Ausnahme geben, weil´s doch Franziskus war … .:-) Und zwar at his best.

        Ein Synodenvater, der Antwerpener Bischof Johan Bonnyh, hat kurzerhand seinen Beitrag online gestellt, so kann man es auch machen:

        http://blog.zdf.de/papstgefluester/2015/10/06/synode-zu-ehe-und-familie-tag-3/#comments

        Ein bisschen scrollen im Beitrag und man findet den Link zum Text.

        Antworten
    2. Heribert Wahl sagt:
      7. Oktober 2015 um 18:56 Uhr

      Danke für die guten Berichte aus der Aula. Zum Thema „Sprache“ nur die Bitte: Das vom Abtpräses verwendete Adjektiv „seelsorgerlich“ (v.a. im evang. Raum beheimatet) sollte nicht länger suggerieren, dass Seelsorge nur von Männern betrieben wird. Es gibt das gute alte (kath.) Adjektiv „seelsorglich“. Herzliche Bitte um Sprachklarheit auch im Kleinen und alle guten Wünsche!
      Prof.em. Dr. Heribert Wahl München

      Antworten
  3. Christine Promny sagt:
    7. Oktober 2015 um 16:50 Uhr

    Es soll eine Religion sein auf der Welt mit verschiedenen Kulturen. Menschen können verschiedene Ansichten haben,aber im Frieden leben. Die hl. Sakramenten sollen der Familie helfen in der Gemeinde sich beteiligen, aktiv zu sein und für andere Familien als Vorbild gelten. Ich denke, dass diese Konflikte besonders Deutschland belasten.,weil die Geschichte, Weltanschauung, Spaltung im Glauben fest negativen Sinne in den Dichtkopfen sitzen. Der Mensch braucht von oben Umsetzung des Lebens, Denkens und den wahren Glauben. Ich wünsche allem eine gesegnete Zeit .

    Antworten
  4. Micaela Riepe sagt:
    7. Oktober 2015 um 23:07 Uhr

    Pater Hagenkord,

    ich will ja nicht nerven, doch der Umgang mit Franziskus`Rede gleich am Morgen des dritten Tages auf Radio Vatikan ist sträflich, trotz Ihrer Begründung. Fragen Sie ihn – Franziskus – doch mal, ob er in seinem Fall eine Ausnahme macht, bestimmt macht er!

    Es ist mindestens genau so wichtig, über die Kritik des Papstes an einer „konspirativer Hermeneutik“, womit er eine meint, die die hinter allem eine „Verschwörung“ wittere, zu berichten, eher noch als über die Idee von Kardinal Chaput, alles sei Sprache.

    „Vielmehr gehe es um ein echtes Unterscheidungsvermögen, um nicht in dem, was letztendlich nur die eigenen Ängste und Obsessionen seien, das Böse zu sehen.
    Warum veröffentlicht der Vatikan nicht einfach die Worte des Papstes? Dann herrscht Klarheit.“

    Zitiert von

    http://blog.zdf.de/papstgefluester/2015/10/07/synode-zu-ehe-und-familie-tag-4/#more-5340

    Es ist außerordentlich, Solches von einem Papst zu hören!!!

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      8. Oktober 2015 um 07:39 Uhr

      Wir können „nicht einfach“ veröffentlichen, der Papst hat sehr deutlich gesagt, dass er Offenheit innen und Vertraulichkeit nach draußen möchte, das eine bedingt das andere. Das ist nicht sträflich, sondern das exakte Gegenteil. Das Wort „konspirativ“ zum Beispiel; er hat scherzend gesprochen, ich war da, ich habe es gehört. Die Ironie kommt aber im Tweet des Synodenteilnehmers, der das weitergegeben hat, nicht rüber. Jetzt glaubt die Welt, der Papst habe über „konspirative Hermeneutik“ gesprochen. Hat er aber nicht. Das passiert, wenn die Grenze zwischen Vertraulichkeit und Offenheit nicht eingehalten ist.

      Antworten
      1. JLTD sagt:
        8. Oktober 2015 um 12:42 Uhr

        Danke, Pater, dass Sie sich an die Vorgaben des Papstes halten! Ohne Vertraulichkeit nach außen kann, wie Sie schreiben, nicht offen gesprochen werden.

        Man sollte sich nicht von Medienberichten verrückt machen lassen. Die Kirche als ganze ist unzerstörbar.

        Der Herr segne Seine Synode!

        Antworten
      2. Micaela Riepe sagt:
        8. Oktober 2015 um 20:59 Uhr

        Lieber Pater Hagenkord,

        Sie halten die Welt für weit dümmer als sie ist. Natürlich weiß jeder, dass es die Denkschule „konspirative Hermeneutik“ nicht gibt und das nur ironisch gemeint sein kann. Was Franziskus jedoch daran anschließend gesagt hat, entbehrt jeglicher Ironie:

        „Vielmehr gehe es um ein echtes Unterscheidungsvermögen, um nicht in dem, was letztendlich nur die eigenen Ängste und Obsessionen seien, das Böse zu sehen.“

        Das ist bemerkenswert aus dem Mund eines Papstes, da können Sie noch so charmant drumherum reden, der Satz hat das Zeug zu einem Klassiker.

        Was die Vertraulichkeit angeht, die von Franziskus vorgeschlagen und nun auch gefordert wird, so finde ich die gut. Eine Truppe, die nicht gewöhnt ist, offen zu debattieren und deren Diskussions-Kultur bislang in gegenseitigen Zuhören von ellenlangen abgelesenen Texten bestand, braucht sicher einen Schutzraum, um zu üben.

        Fraziskus gehört nicht zu denen, die das brauchen, ganz gewiss nicht. Ich denke da nur an die vielen aus der Hand gelegten Rede-Manuskripte. 🙂

        Antworten
        1. Pater Hagenkord sagt:
          9. Oktober 2015 um 08:11 Uhr

          Der Satz, den Sie hier als Klassiker zitieren, ist ein Satz wie ihn der Papst in Variationen schon viele Male gesagt hat, unter anderem in Evangelii Gaudium. Es ist ein großes Anliegen und eine große Dynamik seines Sprechens. Da rede ich nicht drum herum, da habe ich auch hier schon einiges zu geschrieben. Also bitte nicht aufregen.

          Antworten
          1. Micaela Riepe sagt:
            9. Oktober 2015 um 13:16 Uhr

            Lieber Pater Hagenkrod,

            na, da ist der Satz ja schon zu einem Klassiker geworden, jetzt heißt´s nur noch beherzigen! Danke für den Hinweis.

            Unbedingt lesen:

            http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/tag-5-zwei-tage-im-blindflug

            So humorvoll und auch liebevoll selbstironisch, wie hier der Synodale Abtpräses Jeremias Schröder die Arbeit in seiner Sprachgruppe schildert, wünscht man sich, dabei zu sein.

  5. Pingback: Konfliktämnen | Signum
  6. Micaela Riepe sagt:
    9. Oktober 2015 um 15:18 Uhr

    Ich schon wieder, doch ich bin so begeistert, dass ich diesen Link teilen will:

    http://de.radiovaticana.va/news/2015/10/09/relator_kardinal_sch%C3%B6nborn_%C3%BCberrascht_von_familienerz%C3%A4hlunge/1177996

    Wie wunderbar der Heilige Geist weht! Spüren muss man´s nur. 🙂 Ein Bericht aus der deutschen Gruppe, der zu Herzen geht.

    Antworten
    1. Gabi sagt:
      9. Oktober 2015 um 22:59 Uhr

      So euphorisch kann ich das Ganze nicht sehen… Ich bin überrascht, dass es so vielfältige familiare eigene Erfahrungen bei den bischöflichen Teilnehmern gibt. Aber: alles wird doch auch gleichzeitig durch die Lupe dieses Amtes gesehen! Keiner von ihnen hat selbst je eine Ehe geführt und die Fragen an sich selbst gestellt, die das Scheitern einer sakramental geschlossenen Ehe bei den Eheleuten hervorruft. Da kann man dann gut was einfordern, schönreden, verharmlosen, in der verständlichen Absicht (ohne eigene Erfahrung), die Lehre der Kirche nur ja nicht anzutasten. „Instrumentum Laboris“ liegt nicht erst seit vorgestern vor, sondern war wohl rechtzeitig da zur Bearbeitung und Vorbereitung von UMFASSENDER Meinungsbildung und -vorbereitung.
      Und dann frage ich mich noch Folgendes: Millionen verheirateter Christen sind TAGTÄGLICH AUCH damit im Geiste beschäftigt, ihr Ehe- und Familienleben christlich zu gestalten, selbst, wenn sie nicht die ideale katholische Familie sind. Wird das eine Rolle spielen, und wann?

      Antworten
      1. Pater Hagenkord sagt:
        10. Oktober 2015 um 06:53 Uhr

        Gerade letzteres, die Rolle der vielen Christen, spielt täglich eine Rolle. Das ist etwas, was sehr oft genannt und gewürdigt wird.

        Antworten
  7. Gabi sagt:
    9. Oktober 2015 um 23:35 Uhr

    Vielen Dank, Herr Pater Hagenkord, für diese Darstellung der vielfältigen Gedankengänge, Lösungsmöglichkeiten und auch offenen Fragen zu den Wegen, welche die Synodenteilnehmer gehen könnten. Es ist auch für mich spannend, das zu verfolgen.
    Gibt es eigentlich reale statistische Grundlagen für die Annahme, dass europäische christliche / katholische Familien oder sehr viele einzelne Gläubige die Gender-Theorien des sog. „Westens“ mehrheitlich thematisieren oder für gut heißen? Oder ist das ein Thema, weil es eines der westlichen bürgerlichen Gesellschaften ist, das eine Gefahr für das Leitbild der christlichen Familie sein könnte?

    Antworten
    1. Angelika Oetken sagt:
      10. Oktober 2015 um 15:36 Uhr

      Wenn Sie mit „Gender-Theorien“ den Ansatz des „Gender-Mainstreaming“ meinen, gibt es hier Informationen
      http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=192702.html

      „Gender“ ist ein Konfliktthema. Aber dass die Debatte ideologisch aufgeheizt wurde, liegt auch daran, dass in „Gender-Mainstreaming“ bzw. „Gleichberechtigung“ Dinge hineinprojiziert werden, die von deren Entwicklern gar nicht so definiert wurden. „Gender-Mainstreaming“ bedeutet, bei gesellschaftlich relevanten politischen Entscheidungen die Tatsache zu berücksichtigen, dass sie unterschiedliche Auswirkungen auf die Geschlechter haben (können). Oder anders ausgedrückt, nur weil die Entscheidungsträger mehrheitlich ein bestimmtes Geschlecht haben, sie nicht automatisch ihre Sicht auf die Welt auf das andere Geschlecht übertragen (sollten). „Gender-Mainstreaming“ heißt also, dass man „Mädchen-“ oder „Frauenförderung“ genauso kritisch betrachten darf, wie Vorstellungen über die Ursachen sexueller Gewalt.

      Antworten
      1. Rosi Steffens sagt:
        11. Oktober 2015 um 10:26 Uhr

        Das Problem ist doch bei der „Gendertheorie“ den Unterschied herauszuarbeiten zwischen Gleichstellung und Gleichberechtigung. Was nützt es Menschen mit den gleichen Rechten auszustatten, wenn der Einzelne diese Rechte nicht als solches akzeptiert und seine Mitmenschen sich selbst gegenüber nicht gleich stellt? Man bedenke dabei auch das Kasten- und Schichtendenken in fast allen Bevölkerungen. Muss man sich hier als Mensch nicht den Grundrechten unterwerfen, um überhaupt die Gleichberechtigung hervorrufen zu können, die dann im Alltag als Gleichstellung einfließen kann. Das tägliche Miteinander zeichnet doch am Ende das Durchsetzungsvermögen des Menschen aus, der sich diesen Grundrechten aus freiem Willen selbst unterwirft und dadurch ein gleichgestelltes Miteinander erst ermöglicht. Wir alle sind an erster Stelle Mensch, nicht geteilt als Mann und Frau, sondern durch sie gebaut. Allein diese Erkenntnis setzt einen würdevollen Umgang miteinander voraus. Darauf gebaut kommt erst die Gleichstellung zwischen Mann und Frau, als Anforderung an die bestehende Menschheit, Mann und Frau im Geiste gleichzustellen und täglich dem Menschen würdig miteinander umzugehen. Das Recht auf Leben unterliegt den Gesetzen der Natur, doch das Recht des Menschen ist dem Menschen selbst zugeordnet, sodass er darüber frei verfügen kann. Jegliches Denken in Zeit widerspricht dem gesetzten Rahmen, denn Menschenrechte dienen dem Raum zur Entfaltung seiner Zeit, um Menschsein überhaupt verwirklichen zu können.

        Antworten
        1. chrisma sagt:
          11. Oktober 2015 um 14:01 Uhr

          Also dann doch ein bisschen „Gender“. Gerade las ich das Gespräch mit Kardinal Oscar Andrés Rodriguez Maradiaga, den ich durchaus schätze, ist er doch Berufskollege. Er macht in diesem Gespräch eine Tür zu, die noch gar nicht offen ist. Wie immer können wir, auch in dem was Kardinal Maradiaga als Ideologien ablehnt, durchaus sinnvolle Gedankengänge entdecken. Im Feminismus finden wir eine der ersten sinnvollen Ansätze zur weiblichen Sexualität, im Marxismus eine durchaus sinnvolle Gesellschaftsanalyse. Mir ist diese „Gender“ Debatte im Moment viel zu gehypt. In den nächsten 5 bis 10 Jahren wird sich die Spreu vom Weizen trennen. Dann erst können wir sehen was davon sinnvoll ist und was nicht. Übrigens neu ist das alles nicht, die Amarete in Bolivien kennen bis zu 10 soziale Geschlechterrollen.

          http://de.radiovaticana.va/news/2015/10/11/synode_nein_zur_gender-theorie/1178392

          Antworten
          1. chrisma sagt:
            11. Oktober 2015 um 15:18 Uhr

            PS Es muss heißen „kennen bis zu 10 soziale Geschlechter“, das „Rollen“ war überflüssig.

          2. Angelika Oetken sagt:
            11. Oktober 2015 um 16:02 Uhr

            Kardinal Maradiaga äußert sich da sehr polemisch. Vermutlich weiß er das selbst am besten. Im Übrigen haben Menschen, die sich ihrer geschlechtlichen Identität gewiss und mit ihrem Leben einigermaßen zufrieden sind, die wenigsten Probleme mit der „Gender“-Frage. Aber bevor man dahin kommt, muss man sich ja doch ein wenig damit auseinandersetzen.

            Was mich übrigens selbst mal sehr überrascht hat, sind die hier beschriebenen Untersuchungsergebnisse http://www.zeit.de/zeit-wissen/2007/01/Titel-Frauen-Maenner

            Menschen sind eben anpassungsfähig und stellen sich sehr auf die jeweiligen Erwartungshaltungen ein.

          3. Rosi Steffens sagt:
            11. Oktober 2015 um 16:30 Uhr

            Wenn die Gendertheorie ein soziales Geschlecht voraussetzt, dann bedeutet das für mich, dieses Geschlecht ist faktisch zwar vorhanden, praktisch jedoch noch nicht erreicht, die Wissenschaft stützt mit dieser Bezeichnung die Möglichkeit zum sozialen Menschen mit dem hierfür vorgesehenen Argument der ideologischen Gleichstellung von Mann und Frau. Da stellt sich mir die Frage, was ein soziales Geschlecht ist, denn für mich gibt es nur ein männliches und ein weibliches Geschlecht, das im sozialen Menschen zusammengeführt ist, um als Kind ins Leben zu finden und sich dort selbst zu identifizieren. Ich persönlich bin der festen Überzeugung Kinder brauchen keinen Unterricht darin, welches Geschlecht sie verkörpern sondern vielmehr sollten sie in ihren sozialen Kompetenzen so gestärkt werden, dass sie sich in die bestehende Gesellschaft integrieren können. Es ist schon sehr bedauerlich, welch wissenschaftlichen Untersuchungen sich der Mensch an sich aussetzen muss, um verbrieft zu bekommen, dass er auch wirklich Mensch ist und nicht nur ein Säugetier, das sich aus dem Affen entwickelt hat. Wir alle sollten als Menschen so intelligent sein, dass wir in der Lage sind eine von der Natur unabhängige Ordnung zu schaffen, die auf unsere eigene, menschliche Natur aufbaut und sich damit vom Naturrecht abhebt. Dazu haben wir selbst Rechte formuliert, denen wir uns bewusst unterwerfen müssen, um in eine Menschheit zu finden. Diese Freiheit setzen wir nun durch eine Theorie aufs Spiel, die uns genau diese Intelligenz offensichtlich zum jetzigen Zeitpunkt absprechen will.

          4. Angelika Oetken sagt:
            11. Oktober 2015 um 21:15 Uhr

            @Rosi Steffens,

            entgegen häufig kolportierter Mutmaßungen ist es nicht das Ziel der VerfechterInnen des „Gender-Mainstreaming“, Frauen und Männern das Recht auf die freie Wahl ihrer Lebensweise abzusprechen. Im Gegenteil: alle Menschen sollen unabhängig von ihrem Geschlecht die Möglichkeit bekommen, ihr Potential zu entfalten und so zu leben, wie es den jeweiligen Bedürfnissen und Überzeugungen entspricht. Das kann auch heißen, sich als Frau und Mann für eine sehr traditionelle Lebensweise mit einer klassischen Rollenverteilung zu entscheiden.
            Im Umkehrschluss soll Gender-Mainstreaming helfen, Punkte zu entdecken, an denen Menschen aufgrund von geschlechtsspezifischen Determinierungen auf bestimmte soziale Rollen festgelegt werden.

            Ich kann keinen Punkt entdecken, an dem das mit der Botschaft des Evangeliums kollidiert. Wohl aber etliche, die Menschen mit konservativen politischen Einstellungen widerstreben müssen.

          5. Rosi Steffens sagt:
            12. Oktober 2015 um 07:51 Uhr

            Ist nicht die Gleichstellung bereits die Voraussetzung für unser Menschsein und wir entwickeln uns diesbezüglich eher rückschrittlich, wenn wir durch Therorien Menschen spezifizieren, die bereits durch ihr Menschsein als solches klassifiziert sind?

        2. Angelika Oetken sagt:
          11. Oktober 2015 um 15:45 Uhr

          Selbstverständlich gibt es Naturgesetze. Sie zu untersuchen, zu formulieren und zu definieren ist Sache der Naturwissenschaften. Aber im Falle von „Gender“ geht es um kulturelle Entwicklungen, zu denen auch die staatliche Gesetzgebung und politische Entscheidungen zählen.

          Das Missverständnis, das in der Diskussion um „Gender-Mainstreaming“ mitschwingt ist, dass Gleichstellung aus der sich Gleichberechtigung ergibt, mit „Gleichmacherei“ verwechselt wird. Letzeres war nie die Absicht Derjenigen, die sich für Gender-Mainstreaming einsetzen. Denn die meisten von diesen Leuten setzen sich schon lange mit dem Thema auseinander und wissen, dass ich tatsächlich nur dann die Wahl habe, wenn ich mich wirklich zwischen verschiedenen Optionen entscheiden kann. Wird mir etwas nur rein aufgrund meiner Geschlechtszugehörigkeit übergestülpt, kann ich dagegen nur reagieren.

          Antworten
          1. Rosi Steffens sagt:
            11. Oktober 2015 um 16:45 Uhr

            Das bedeutet für mich nichts anderes, als dass man Eltern dazu verpflichten muss, ihre Kinder frei von Vorurteilen zu erziehen. Für mich war uns ist das eine Selbstverständlichkeit, auch wenn es nicht immer einfach ist.

          2. chrisma sagt:
            11. Oktober 2015 um 19:10 Uhr

            @Angelika Oetkgen. Ja der link zur Zeit war spannend zu lesen. Ich neige zur Meinung von Herrn Lutz Jänke, Neuropsychologe
            „Zu behaupten, Männer und Frauen hätten unterschiedliche Gehirne, führt nicht weiter«, sagt Jäncke. »Vielleicht gibt es ein paar Unterschiede. Aber wir wissen nicht, wie sie mit dem Verhalten zusammenhängen, das wir beobachten.« Jäncke hält die Suche nach Unterschieden für müßig: »Man kann im Zweifel auch mit völlig unterschiedlichen Gehirnen die gleichen Leistungen erbringen.«Ich denke, dass wir uns eng an die Entwicklung der Neurowissenschaften halten müssen um zu endgültigen wissenschaftlich wirklich fundierten Aussagen zu kommen. Und ansonsten: Kinder müssen zu vorurteilsfreien Menschen erzogen werden, müssen gleiche Bildungschancen haben. Gleichberechtigung muss vorgelebt werden. Und dann Jede/Jeder nach den eigenen Fähigkeiten.

          3. chrisma sagt:
            12. Oktober 2015 um 06:52 Uhr

            @Angelika Oetken, als Antwort auf Ihren Post vom 11.10.2015 21:15: Das sehe ich ganz genauso wie Sie. Bleibt aber noch mein ständiges Ärgernis. Da bringt die Bundesregierung seitenweise Papier zu Genderfrage raus, aber „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ist in weiter Ferner. Ihnen eine gute Woche

          4. Rosi Steffens sagt:
            12. Oktober 2015 um 07:46 Uhr

            Jeder sollte sich ein Stück weit selbst mit den Gesetzen der Natur auseinandersetzen, denn jeder ist auch davon betroffen, sei es durch das eigene Dasein, aber auch durch den Umgang der Menschen miteinander. Es fällt mir schwer zu glauben, die Natur wäre für den Menschen nicht relevant und er könne sich frei vom Naturrecht auf Leben so entfalten, wie es ihm gerade gefällt. Stecken nicht in Gott die Naturgesetze, die auf den Menschen wirken, indem wir uns nicht alle darauf einigen können. Für mich ist eine Theorie immer nur so viel wert, wie sie sich im tatsächlichen Leben etablieren kann und ich persönlich brauche keine Gender-Theorie, oder andere Emanzipationsgeschichten, um festzustellen, dass wir an einem Wendepunkt unserer Geschichte stehen. Ich baue noch heute auf die Theorien, die durch große Vordenker im Raum stehen, um die ganze Menschheit auf die Suche zu schicken, ohne dafür oder dagegen halten zu müssen. Theorien sollten keine neue Wissenschaft ergeben, sie sollten den Ursprung allen Lebens näher bringen, um endlich auf den Stand der Dinge zu kommen, die geistig im Leben bereits verankert sind. Gender-Theorie ist für mich eine Ausflucht dafür, den Mainstream in Frage zu stellen und dafür gibt es mehr als genügend Anlass. Warum ist es nötig für jede Gegenposition eine so tragende neue Bezeichnung zu finden und nicht einfach die Dinge bei ihren bestehenden Namen zu nennen. Der Mensch ist immer noch nicht in der Lage menschlich miteinander umzugehen, das steckt für mich persönlich hinter der Gender-Theorie, ihm fehlt die Bereitschaft seine Sozialkompetenzen zu leben, unabhängig vom Geschlecht und seiner Herkunft. Dies trifft aber nicht auf alle Menschen zu, und deshalb ist diese Theorie für mich sehr fragwürdig, denn fällt es nicht in die Privatangelegenheit für die Betroffenen an sich zu arbeiten und nicht alle da mit hineinzuziehen? Ich brauche kein öffentliches Sexualverständnis, dafür habe ich ein Moralverständnis, das alle Menschen, so wie sie sind mit einbezieht und akzeptiert solange jeder an sich arbeitet und nicht andere nach seinem privaten Vorbild formen möchte.

          5. JLTD sagt:
            12. Oktober 2015 um 20:30 Uhr

            Wenn „Gender-Mainstreaming“ irgendetwas mit dem Gender-Gedöns zu tun hat, ist es freilich gegen das Evangelium. Dort gibt es Mann und Frau, nicht weil sie sich dafür entscheiden hätten, sondern weil sie als solche erschaffen wurden. Es ist vollkommen sinnlos, als Mann durch „freie Wahl“ oder durch OPs zu versuchen, eine Frau zu werden, und umgekehrt. Und das ist der Kern des Gender-Gedöns, nämlich dass Geschlecht etwas ist, was „sozialisiert“ wird. Der Gender-Kram besteht gerade aus dem Postulat, dass es gar kein Geschlecht gibt, es sei denn das, wozu man sich selbst entscheidet. Seltsame Ideen sind das. Wie Peter Kreeft sagt: „those are diabolic ideas coming directly from hell“. Anders ist es nicht zu erklären, wie Ebenbilder Gottes so einen Unsinn überhaupt ernst nehmen können.

            Wenn „Gender-Mainstreaming“ nichts mit dem Gender-Gedöns zu tun hat, dann frage ich mich, wozu der Name? Wenn es doch nur Gleichberechtigung sein sollte, dann wozu der neue Name?

          6. Angelika Oetken sagt:
            12. Oktober 2015 um 22:15 Uhr

            @JLTD,

            „Gender-Mainstreaming“ wird unter Anderem von WissenschaftlerInnen betrieben. Und ist mitnichten ein Undercoverprojekt eines Verbandes von Intimchirurgen 😉

            Ganz im Ernst: es geht nicht darum, Menschen in etwas zu verwandeln, was sie nicht sein wollen oder können. Sondern politische Entscheidungen daraufhin zu überprüfen, inwieweit sie von unreflektierten und überholten gesellschaftlichen Überlieferungen beeinflusst werden. Selbstverständlich entsteht dabei eine Debatte. Und das ist doch auch gut so. Immerhin leben wir in einer Demokratie.

          7. Rosi Steffens sagt:
            13. Oktober 2015 um 07:47 Uhr

            Demokratie sollte aber nicht bedeuten, dass jeder mit seinen privaten Errungenschaften, seien sie nun wissenschaftlich fundiert oder einfach nur empirisch belegt, eine derartige Präsenz erreichen kann, dass die ganze Welt da mit hineingezogen wird. Ich finde jeder kann sich selbst seinen Vorgaben gegenüber annehmen und sich dann entsprechend der persönlichen Kompetenzen aussprechen, um ein gemeinsames Ziel mit dem Vorgebenden zu erreichen. Hier wird wieder einmal mehr eine Bevormundung in die Hand genommen, derer man sich schlicht und ergreifend als sozialer Mensch verweigern muss.

          8. Angelika Oetken sagt:
            14. Oktober 2015 um 15:04 Uhr

            @Rosi Steffens,

            weil nicht jeder Mensch gleichermaßen in der Lage ist, für sich zu sorgen, haben wir Gesetze. Unser Land verfügt über eine Verfassung. Darin heißt es in Artikel 3:

            „(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
            (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
            (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
            http://www.bundestag.de/bundestag/aufgaben/rechtsgrundlagen/grundgesetz/gg_01/245122

            Was spricht Ihrer Meinung nach dagegen, dafür zu sorgen, dass solche Grundlagen des Miteinanders errichtet und stabilisiert werden?

            VG
            Angelika Oetken

          9. Rosi Steffens sagt:
            14. Oktober 2015 um 16:04 Uhr

            Ich kann in ihrem Text keine Verbindung zu einer Theorie herstellen, denn unsere Gesetze sind die Basis für die gelebte Praxis und zwar weltweit. Das wir dabei noch nicht beim Ideal angekommen sind, das sollte man den Organen der Rechtsstaatlichkeit zuschreiben und nicht in die Hände von Theoretikern legen, die nach besseren Menschen suchen als denen, die wir haben. Damit will ich sagen, der Mensch ist in meinen Augen auf einem guten Weg, nur sollte er sich, gerade als Christ, dabei nicht auf sich selbst zurückwerfen, sondern sich eher auf das besinnen, was er bereits erreichen konnte und daran arbeiten, dass er Jesus in seiner Art zu leben näher kommt. Dabei auf eine Sozialität zurückzugreifen, die geschlechtsneutral ins Leben findet, das erscheint mir eher weltfremd als realistisch, da jeder Mensch von Mann und Frau gezeugt werden muss, um als Christ ins Leben zu finden. Wenn Sie allerdings die medizinischen Möglichkeiten diesbezüglich als eine christliche Errungenschaft ansehen und nicht als eine sehr ideologische Unterstützung einer sich selbst bestimmen wollenden Lebensform, dann frage ich mich, was davon eine Allgemeingültigkeit beansprucht. Das würde ja bedeuten, ohne Gender-Theorie haben wir keine Möglichkeit in ein göttliches Menschsein zu finden. Ich kann nur für meinen Teil des Lebens sprechen, und der ist frei von ideologischen Ansichten, was den menschlichen Werdegang betrifft, der allein von Gott bestimmt wird und nicht in Menschenhand gelegt ist, um noch größeren Schaden zu umgehen, als der, der sowieso schon angerichtet wurde. Wir sollten unsere Wunden heilen indem wir uns in Liebe und Mitgefühl üben und nicht mit Theorien beschäftigen, die uns kostbare Zeit rauben, diesen Gefühlen im Leben den Raum zu geben, den sie so dringend brauchen.

          10. JLTD sagt:
            14. Oktober 2015 um 16:56 Uhr

            Sie verwechseln da etwas. Nicht die Verteidigung der Gleichberechtigung ist verkehrt, sondern das Mittel des Gender-Gedöns ist verkehrt.

          11. Rosi Steffens sagt:
            14. Oktober 2015 um 19:46 Uhr

            Danke, JLTD, das ist die verkürzte Variante meiner etwas umständlichen Erklärung.

  8. Silvia Brückner sagt:
    10. Oktober 2015 um 11:01 Uhr

    Und hier kommt wieder der tägliche Bericht von Benediktinerabt Jeremias Schröder:

    http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/tag-6-auftauchen-aus-dem-nebel

    wie immer herzerfrischend und lesenswert!

    Antworten
    1. ullrich hopfener sagt:
      12. Oktober 2015 um 12:11 Uhr

      DANKE Silvia B. für den wunderbaren Link.
      Ja ,DIESER Pater Jeremias scheint wirklich geerdet zu sein..
      und das ist SO wichtig!!

      die WENIGEN Ehepaare -ohne Stimmrecht- inmitten dieser Männergesellschaft sind DIESEM Thema NICHT angemessen, vom fehlenden Stimmrecht ganz zu schweigen…!!!

      wieviel wertvolle Erfahrungen würden einfließen um die Aufgabe
      wirklich inkarniert anzugehen…!!
      nichts für ungut ,aber das musste ich noch „loswerden“

      LG. Ulli Hopfener

      Antworten
  9. Micaela Riepe sagt:
    12. Oktober 2015 um 13:22 Uhr

    Ein sehr feinsinniger Bericht, wieder vom Abtpräses:

    http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/tag-8-zwischen-holzhammer-und-florett

    Da tauchen die konkrete Konflikt-Themen auf und es wird nicht über sie „hinweg geredet“ Der „Rauch Satans“, das ist doch mal was!

    Übrigens, Pater Hagenkord, mir hat Ihr Interview mit Radio Vatikan gefallen: „Da ist Bewegung drin.“ Fehlt nur noch ein Volleyball-Turnier, wenn Sie wissen, was ich meine.

    Antworten
  10. Angelika Oetken sagt:
    14. Oktober 2015 um 15:14 Uhr

    „Jeder sollte sich ein Stück weit selbst mit den Gesetzen der Natur auseinandersetzen, denn jeder ist auch davon betroffen, sei es durch das eigene Dasein, aber auch durch den Umgang der Menschen miteinander.“

    @Rosi Steffens,

    die Naturgesetze sind mir ein Begriff http://www.wissen.de/lexikon/naturgesetze. Oder meinen Sie das Naturrecht http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/11005/naturrecht-v8.html ?

    Ersteres hält einer experimentellen Prüfung stand. Letzeres wurde auf der Basis von Übereinkünften entwickelt. Einem Prozess, in dem gemäß traditioneller Rollenvorgaben fast ausschließlich Männer teilnahmen.

    Antworten
  11. Rosi Steffens sagt:
    14. Oktober 2015 um 16:18 Uhr

    Leider kann ich nicht nachvollziehen, was Sie mir damit sagen wollen, doch ich beziehe mich mit meiner Aussage zu den Naturgesetzen auf das, was dabei herausgekommen ist, der Mensch. Er scheint auf die Gesetze der Natur gebaut worden zu sein, um sich dann selbst dem Recht auf Leben zu unterwerfen, in Gottes Hand, das ist zumindest das Ergebnis aus meiner Lebenserfahrung.

    Antworten
    1. Angelika Oetken sagt:
      16. Oktober 2015 um 20:46 Uhr

      Gut, dann frage ich Sie direkter: was haben Ihrer Meinung nach die Naturgesetze mit dem Prinzip des Gender-Mainstreaming zu tun?

      Antworten
      1. Rosi Steffens sagt:
        17. Oktober 2015 um 10:53 Uhr

        Der Mensch unterliegt dem Gesetz Gottes und ist auf die Gesetze der Natur gebaut. Er kann also nicht selbst bestimmen wer oder was er ist, denn er ist bereits als Mensch Jesus Christus vorgegeben. Sein Leben baut auf diese Person und nicht auf den Affen. Ich hoffe ich konnte damit meine Position klären.

        Antworten
        1. Angelika Oetken sagt:
          17. Oktober 2015 um 19:33 Uhr

          Dann sind Sie vermutlich Kreationistin und glauben an die Bestimmung des Menschen. Ich kann gut verstehen, wie tröstlich es sein kann, von Vorherbestimmung überzeugt zu sein. Davon, dass eine Wahl nicht nötig ist.
          Meine Überzeugung ist, dass es sich bei Spiritualität um eine reine Privatangelegenheit handelt. Und ich nehme mein Leben gern selbst in die Hand.

          Das sind natürlich sehr unterschiedliche Positionen. Bitte entschuldigen Sie, dass ich nicht gleich verstanden habe, dass Sie mit „Naturgesetze“ bestimmte christliche Ansichten meinen.

          Antworten
          1. Rosi Steffens sagt:
            17. Oktober 2015 um 21:11 Uhr

            Ich glaube weder, dass mein Leben vorherbestimmt ist, noch bin ich mit bestimmten christlichen Ansichten vertraut. Mein Leben basiert auf neun Monaten Vorgeschichte und dem was ich mir danach selbst aneignen konnte, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich habe mich für dieses Leben entschieden und zwar mit all seinen Vorzügen aber auch den Dingen, die ich lieber nicht erlebt hätte. Dazu gehören auch die Menschen, denen ich lieber nicht begegnet wäre. Es obliegt mir nicht ein Urteil über Menschen zu fällen, denn dazu bin ich zu kurz dabei. Was ich jedoch tun kann, ist Gott zu vertrauen, denn er hält mich immer dann, wenn es kein anderer vermag, und das bereits seit meiner Geburt.

  12. Rosi Steffens sagt:
    23. Oktober 2015 um 08:15 Uhr

    Sind wir nicht an dem Punkt angekommen, an dem das Evangelium verwirklicht scheint? Wie viele Katastrophen müssen noch über die Menschheit hereinbrechen, um ihr zu zeigen, dass Gott wahrhaftig ist und nicht im Evangelium hängen blieb? Der Mensch ist vollbracht, in der Person des Jesus Christus und dem ihm nachfolgenden Volk, das geteilt durch innere und äußere Grenzen nun einen Weg zueinander finden muss. Kirche ist das Zeugnis, das Gott ins Leben rief, um der Menschheit auf ihrem Werdegang zu dienen. In ihr spiegeln sich die Abgründe wider, die im Evangelium aufgezeigt und in Worte gefasst sind, um uns Menschen darauf vorzubereiten, dass all dies im Namen Gottes geschah, um daraus ein Volk im Bewusstsein für seine eigenen Schwächen zu zeugen. Die Zeit ist reif für eine Reformation der eigenen Vorstellungen von Kirche und Person, denn nur im Einklang mit der Wirklichkeit findet beides auch ins bestehende Leben. Gott ist die Liebe, die jeder Mensch braucht, um als Person ins Leben einzutreten und damit die Würde zu tragen, die Gott ihm zuspricht. Der Wille ist die eigene Hingabe an Gott, um menschliche Vorgaben zu überwinden und dadurch auf Gott zuzugehen. Auf diesem Weg begegnet man dem Herrn in seiner Herrlichkeit und Güte, um aus ihm zu schöpfen, was dem Leben innewohnt. Der Baum des Lebens besteht aus der immerwährenden Frucht der Erkenntnis, deren Bestand in der Gleichberechtigung eines ganzen Volkes zu finden ist, das jegliche Grenzen überwinden kann, um seine Zeit zu nutzen, dem zu dienen, der es geistig vollenden wird. Was wäre die Frucht des Baumes für diese Welt ohne die Erkenntnis des Hungers und was wäre die Erkenntnis des Hungers ohne die Teilbarkeit der Ertrages? Der Mensch dient der Teilhabe Gottes am Leben und sollte dankbar dafür sein, dass er dieses Leben kommunikativ so mitgestalten kann, dass daraus etwas erwächst, was der Ewigkeit dient. Die Frucht dient dem Menschen, doch ohne Menschen gäbe es keinen Ertrag und ohne Ertrag könnte sich die Welt nicht menschlich fortbilden. Die Erkenntnis liegt im Glauben verborgen und erfüllt durch die Zeit den Raum mit all der Herrlichkeit zu Ehren Gottes und seiner Völker, denn nur der Herr gibt Preis, was Er für würdig erachtet, um ins Leben einzutreten. Jesus ist lebendiger Teil des Ganzen und gibt seinen Ertrag an die weiter, die die Seele des Herrn mit Liebe erfüllen können.

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