Man spricht Deutsch. Wer im Augenblick durch Rom läuft, stößt in jeder Kirche, auf jedem Platz, in jeder Pizzeria und jedem Bus auf Deutsch sprechende Gruppen. Normalerweise sind die Sprachen gut verteilt und Deutsch kommt eher in der Bildungsreisen-Kleingruppen-Größe vor, in diesen Tagen ist die Stadt aber übernommen.
50.000 Menschen. Eine mittlere Kleinstadt. Und alle sind im Stadtzentrum Roms. Die Römer sind freudig überrascht, weil das alles so prima und geordnet abgeht. Es sind ja schließlich Jugendliche in Begleitung, die als Messdiener auch Benehmen gelernt haben.
Die anderen Touristen sind irgendwie nicht so glücklich, weil überall Gruppen Messe feiern, Beten, herein und heraus strömen, die Orte belagern und so gut organisiert sind, dass man sonst gar nicht dazwischen kommt.
Die deutschsprachige Kirche hat einige großartige Traditionen. Messdiener sein gehört dazu. Mich selber hat es zwölf Jahre lang geprägt, deswegen sehe ich die bunte mit Armtüchern und Sonnenhüten bestückte Schar mit viel Freude durch die Straßen ziehen.
Da zeigt sich unsere Kirche wirklich von der allerbesten Seite.
Ich war überrascht, wie gut der Papst deutsch spricht.
Lieber Pater Hagenkord,
als Mutter von 3 Messdienern kann ich nur sagen: Sie haben so recht! Die Messdienerschaft ist wirklich eine schöne Tradition und in unserer Großstadtpfarrei die einzig funktionierende Jugendarbeit. Wie ich von meinen Jungs aus Rom höre, war nicht nur die Papstaudienz überwältigend, auch die Fahrt mit dem Zug und die Eröffnungsmesse hat gut gefallen. Mit unserem Pfarrer hatte ich schon so manches Streitgespräch bzgl. des “Event-Katholizismus”. Ich bin heute aber mehr denn je davon überzeugt, dass die jungen Menschen an solche Ereignissen teilnehmen müssen. Diese positiven Erfahrungen bleiben im Herzen ein Leben lang und tragen die Jugendlichen in den nicht immer bunten Tagen in den Pfarreien. Schade ist nur, dass z. B. von unseren 22 Messdienern nur 2 nach Rom fahren konnten. Durch die Altersbeschränkung, die ich wirklich verstehe, müssen die vielen Kleinen zu Hause bleiben (mein 12,5 Jähriger hat am Abfahrtsbahnhof Rotz und Wasser geheult) und leider waren die Kosten auch recht üppig, so dass es für einige finanziell einfach zu eng war.