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Mit dem Frieden ist das so eine Sache

Veröffentlicht am 9. Juni 20149. Juni 2014

Es geht doch. In der Welt ist gestern Abend nicht auf einmal der Frieden ausgebrochen, nicht einmal im Nahen Osten. Aber all denen, die sagen, dass nur die Sprache hilft, die dort immer schon gesprochen wird – Religion gegen Religion, Mensch gegen Mensch, Volk gegen Volk – denen hat der Abend gestern gezeigt, dass das nicht stimmt.

Shimon Peres (l) und Mahmud Abbas, dahinter der Papst (c) Reuters
Shimon Peres (l) und Mahmud Abbas, dahinter der Papst (c) Reuters

Etwas erstaunt war ich über die vielen negativen Reaktionen auf die Gebete für den Frieden. Auch hier im Blog. Da sind die, die glauben, dass das eh nichts bringt. Da halte ich gegen, dass jeder Schritt, den man nicht macht obwohl man ihn machen könnte, sträflich ist. Es gibt viele Schritte, die in Richtung mehr Gewalt und Verhärtung gemacht werden, denen muss man etwas entgegen setzen. Denen darf man die Welt nicht überlassen. Und das haben Abbas und Peres gestern im Vatikan getan.

 

Unsinn, Show, unkirchlich

 

Dann gibt es die, die glauben, dass das nur Show war, dass das keine politischen Auswirkungen hat, dass sich der Papst damit nur schmückt. Ob es politisch etwas bewirkt, wissen wir nicht. Aber nach dem Friedensgebet für Syrien, der Zornesrede bei Amman über die Waffenhändler und nun dieser Initiative glaube ich sagen zu können, dass es keine Show war, sondern Papst Franziskus ein wichtiges Anliegen. Er will das Seine beitragen. In den Worten des Kustos des Heiligen Landes, Pater Pierbattista Pizzaballa: Den Frieden darf man nicht den Politikern überlassen.

Dann gibt es drittens die, die sagen, dass das nicht die Aufgabe des Papstes sei, sondern dass der sich nur um die Kirche zu kümmern habe. So vieles funktioniere innen nicht, da müsse das Äußere warten. Aber wenn ich die Reaktionen in der Kirche und unter Gläubigen auf diese Friedensgebete richtig einschätze, dann tut der Papst genau das. Er gibt dem Glauben und den Gläubigen eine Dynamik. Er zeigt, was glauben und beten erreichen kann, dass man es nicht nur im Kämmerlein tun sollte sondern damit an die Öffentlichkeit gehen. Auch wenn man Gefahr läuft, als Show-Mann oder als Versager kritisiert zu werden.

Persönlich finde ich es schon etwas verwunderlich, dass in einer von Kriegen und Bürgerkriegen und Terror und Waffen geschüttelten Welt eine Initiative für Frieden kritisiert wird. Sie wäre zu kritisieren, wenn sie andere Dinge verhindern würde. Das hat der Papst nicht getan. Im Gegenteil, er hat eine Begegnung ermöglicht, die es sonst nicht gegeben hätte. Und mit dem Beten geht man in eine Perspektive, die man über Kimme und Korn nicht hat.

Glauben hat Folgen für die Welt. Jetzt hoffen wir, dass das Beten auch Folgen hat.

Und all die, die immer noch nörgeln wollen: Dann macht ihr doch mal was!

 

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Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Rom, Vatikan

11 Kommentare zu “Mit dem Frieden ist das so eine Sache”

  1. Silvia Brückner sagt:
    9. Juni 2014 um 12:08 Uhr

    Sehr guter Beitrag, P. Hagenkord, dem ich voll zustimme.

    Natürlich kann es auch der Papst nicht jedem Recht machen, aber die Kritik an seinem gestrigen Friedensgebet kann ich auch nicht nachvollziehen.

    Für manche Katholiken wäre es wohl wünschenswert, wenn der Papst zu ihrer (frommen) Erbauung beitragen würde, in möglichst theologisch abgehobener Sprache, die außer den selbsternannten Eliten sowieso niemand versteht, und ansonsten Kirche und Welt in Ruhe lassen würde.

    Und ein Jesus, der brav im Tabernakel bleibt und in eucharistischer Gestalt nur den Ultrafrommen begegnet.

    Antworten
  2. Gerhard Lenz sagt:
    9. Juni 2014 um 12:45 Uhr

    Sehr guter Kommentar! Die Initiative des Papstes erinnert mich an die proph. Worte R. Schneiders:
    Allein den Betern kann es noch gelingen
    Das Schwert ob unsern Häuptern aufzuhalten
    Und diese Welt den richtenden Gewalten
    Durch ein geheiligt Leben abzuringen…

    Antworten
  3. Otto sagt:
    9. Juni 2014 um 15:38 Uhr

    “Ich hatte eine Zeit, da war ich blind. Ich dachte, was alle dachten. Ich sagte was alle sagten. Ich tat, was alle taten.
    Ich hatte eine Zeit, da kaufte ich Andachtsbildchen, da reihte ich Rosenkranz an Rosenkranz, da betete ich täglich dreißig Psalmen.
    Ich hatte eine Zeit, da tat ich meine Pflicht, da dachte ich in Schablonen, da war für mich die Welt weit weg. Ich hatte eine Zeit, da war ich blind.
    Da bin ich aufmerksam geworden. Da merkte ich: vieles stimmt nicht. Sie reden vom Sachzwang und zerstören Menschen. Sie reden vom Frieden und handeln mit Waffen. Sie verdienen an den Gastarbeitern und an der dritten Welt: Sie hassen einander und gehen gemeinsam zum Gottesdienst.
    Da bin ich aufmerksam geworden. Da habe ich die Bibel gelesen. Einer versuchte den geraden Weg, berief sich auf Gott, sagte die Wahrheit.
    Ich las von seinem Untergang und las von seiner Auferstehung.
    Da bin ich aufmerksam geworden. Da begann ich zu fragen.
    Wer ist schuld, daß die Welt so ist, wie sie ist?
    Wir? Niemand? Gott? Sonst wer?
    Wer wird sie verändern? Wir? Niemand? Gott? Sonst wer?
    Wer tut etwas? Wir? Niemand? Sonst wer?
    Da begann ich zu fragen. Ich begann zu beten.”
    (aus: Martin Gutl, Ich begann zu beten. Styria Verlag.)

    Antworten
  4. Otto sagt:
    9. Juni 2014 um 20:18 Uhr

    “Eines Tages hatten die Heiligen in der Kirche das Stehen satt.
    Petrus stieg vom Kreuz herab, Barbara sprang um den Turm herum,
    Katharina schob das Rad vor sich her, Sebastian spielte mit den Pfleilen Mikado,
    Märtyrer führten einen Schwerttanz vor, und die Engel, die sonst krampfhaft
    die Trompete hielten, klatschten Beifall.
    Es löste sich der Kalk von der Mauer, die Fenster sprangen auf,
    und die große Rosette begann zu kreisen.
    Nur die Dämonen spielten nicht mit und hielten toternst ihre Stellung.”
    (Martin Gutl)

    Antworten
    1. Silvia Brückner sagt:
      10. Juni 2014 um 11:42 Uhr

      @Otto, eine tolle, sehr symbolische Geschichte, was passiert, wenn man “Bewegung in die Kirche bringt”.

      Nur die Dämonen hielten mit todernsten Gesichtern ihre Stellung ….

      Antworten
  5. Claudia Sperlich sagt:
    9. Juni 2014 um 23:10 Uhr

    Aufgeregt wurde sich jetzt auch, daß Abbas angeblich (ich kanns nicht beweisen und nicht widerlegen) eine Sure betete, in der der Sieg über die Ungläubigen erfleht wird.
    Verschwiegen wurde in dem Zusammenhang, daß Abbas auch betete (zit.n. Stuttgarter Zeitung): „Hier sind wir, o Gott, ausgerichtet auf Versöhnung und Frieden. Mache unsere Schritte sicher, kröne unser Bemühen mit Erfolg.“
    Synkretistisch, antichristlich, gar dieser Satz: “Die Juden lieben Gott nicht über alles, weil sie sich nicht zu Christus bekehren” – solche Diskussionsbeiträge sind wohl nicht nur auf facebook zu finden. Mich schaudert bei solchen Formen eines Hyperkatholizismus, der frömmer sein will als alle Päpste zusammen.
    Da ist es sehr wohltuend, diesen Artikel zu lesen.

    Antworten
  6. Compostelana sagt:
    10. Juni 2014 um 02:57 Uhr

    Wenn friedliebende Geschwister im Herrn gemeinsam und füreinander beten, war es immer und ist es bis anhin eigentlich üblich, dass es bei den eurozentristischen, sog. “gutkatholischen” Narzissten als “Unsinn, Show, unkirchlich” rüberkommt.
    Man spule vor, ab min 0:56 http://www.youtube.com/watch?v=S9_AGY92jzs (halt nur auf span.)
    Wen es beisst, soll sich kratzen!

    In Psalm 133 heisst es: “Seht doch, wie gut und schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen.”
    Nun, (das Einwandererland) Argentinien ist jedoch nicht die Welt. Hoffentlich klappt es irgendwann mal, mindestens halbwegs, in anderen Weltregionen genauso mit der Dialog-, Kompromiss-, Toleranz-, und v.a. Gebetsbereitschaft.

    Antworten
    1. Compostelana sagt:
      10. Juni 2014 um 03:08 Uhr

      *friedsuchende

      Antworten
  7. Jeannette Meyer sagt:
    10. Juni 2014 um 10:42 Uhr

    Zu dieser Friedensinitiative von Papst Franziskus. Ich gehe davon aus, dass er schon auch im abgeschlossenen Kämmerlein seines Herzens zum dreifaltigen Gott betet, um zuerst in sich zur Ruhe zu kommen und Gottes Frieden für sich zu erbitten. Dass er als Papst auch öffentlich betet, ist normal, er tut es ja in jeder Messe. Ob nun das Treffen der drei bis vier Herren mit Delegation im vatikanischen Garten zum Jahrmarkt der Eitelkeiten gehört oder ob es eine Veranstaltung im Sinne der political correctness war, wo man sich beim Zulächeln die Zähne zeigt oder ob jetzt der Frieden im Heiligen Land ausbricht, wir werden es an den Früchten erkennen. Deshalb einfach mal abwarten, es wird sich schon zeigen, was es damit auf sich hatte. Es war ja meiner Kenntnis nach nur Papst Franziskus als gesalbter Vertreter Christi dabei, in wessen Namen die anderen Herren gekommen sind, wissen wir in Wahrheit ja nicht.
    Von diesem Treffen mal abgesehen, ein paar Gedanken zum Frieden und zu Grenzen, um die es in diesem blog ja auch immer wieder thematisch geht. Es gibt ja auch in dieser Welt schon beständige Orte des Friedens, man muss nur mal die Augen aufmachen. Jedes Dorf und jede Stadt hat einen solchen Ort, er wird Friedhof genannt. Es ist ein eingegrenzter, d.h. ein eingefriedeter Bereich, an dem tiefste Ruhe herrscht. Außerhalb dieses umgrenzten Bereichs pulsiert das Leben. In der Friedhofsmauer gibt es Tore, Durchgänge, so dass man vom einen Bereich des Lebens in den anderen gelangen kann. Pater Hagenkord wir es vielleicht nicht so gerne lesen, aber Grenzen in dieser Welt gehören hier zur Befriedung dazu, genauso wie die Öffnungen in der Mauer, zu denen selbstverständlich ein Weg führt. Kein Mensch mit Sinn und Verstand muss irgendwo willkürlich durch die Mauer “durchbrechen”, um zum Ort des Friedens zu gelangen. Das ist die Sprache von Leuten, die meinen, sie würden alles von sich aus “hinkriegen”. Der Glaube und die Überlieferung sagen uns wer der Weg und das Tor ist, er ist Jesus Christus und die Überlieferung in Schrift und Tradition sagt uns, es gibt nur diesen und er ist eins.

    Antworten
  8. Guardianus sagt:
    10. Juni 2014 um 11:31 Uhr

    In der Tat: “Mit dem Frieden ist es so eine Sache…”, ….darin der Mensch eine solche Sache an den Früchten erkennen kann, wie sehr diese “Sache” wahrhaftig war, bzw. ist, oder eben “nur” ein Lippenbekenntnis: den Schein der Frömmigkeit wahrend, aber an deren Kraft nicht glaubend. Sicherlich ist es nie verkehrt Gott um Frieden zu bitten, aber ebenso sagt auch das Wort Gottes:”Gebt ihr ihnen zu essen…”, was sicher auch heißt, dass wir eben unseren Teil dazu beitragen sollen, diesen Frieden zu bringen. Darum auch Franz v. Assisi:”Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens,…”
    Wir dürfen uns also nicht allein auf Gott verlassen, der vom Himmel aus alles regeln soll und wir so lange in Wartehaltung verbleiben. Gott muss sich auch auf uns verlassen können, darin wir Sein Wort umsetzen…uns selbst zurück nehmend, damit es eben zu Seinem Frieden kommt, der Wunden und Verletzungen heilt.
    Es werden sicherlich noch einige Friedens-und Gebetsaufrufe nötig sein für das Große und Ganze, aber es reicht aus, wenn das “ich” die kleine eigene Welt durch persönlichefriedensbringende Maßnahmen verändert…der ganze Mensch ein wahrhaft lebendiges Gebet ist.

    Antworten
  9. Christine Promny sagt:
    30. Mai 2015 um 14:39 Uhr

    Glaube an Dreifaltigen Gott und dazu beten um Frieden muss den Gläubigen in die Dynamik bringen ,wie sagt der Pater ,und ich unterstützte der Papst ,weil er gut ,Verständnis voll spricht zu den Menschen.

    Antworten

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